Die Erfindung betrifft eine Dichtungsanordnung, die insbesondere zum
Abdichten eines Spalts oder einer Fuge an einem Kraftfahrzeug dient. Die
Dichtungsanordnung setzt sich aus einem ersten Bauteil, einem zweiten
Bauteil und einer einen Zwischenraum zwischen dem ersten Bauteil und
dem zweiten Bauteil abdichtenden Dichtung zusammen. Die Dichtung
weist einen Befestigungsabschnitt, der an dem ersten Bauteil festlegbar
ist, und einen Dichtungsabschnitt, der in dem Zwischenraum angeordnet
und mit dem Befestigungsabschnitt durch einen Übergangsabschnitt verbunden
ist, auf. Der Übergangsabschnitt bildet einen Drehpunkt, um den
der Befestigungsabschnitt relativ zu dem Dichtungsabschnitt schwenkbar
ist.
Eine derartige Dichtungsanordnung wird in der EP 1 193 096 A1 beschrieben.
Die bekannte Dichtungsanordnung weist relativ zueinander bewegbare
Bauteile auf, wie beispielsweise die Karosserie und die Tür eines Kraftfahrzeugs.
Ein zwischen den Bauteilen vorhandener Zwischenraum wird
durch eine Dichtung abgedichtet, die sich aus dem Befestigungsabschnitt,
dem Übergangsabschnitt und dem Dichtungsabschnitt zusammensetzt.
Um eine zuverlässige Abdichtung zu erreichen, bildet der Übergangsabschnitt
einen Drehpunkt, der ein Schwenken des Dichtungsabschnitts relativ
zu dem Befestigungsabschnitt ermöglicht. Auf diese Weise läßt sich der
Dichtungsabschnitt beispielsweise beim Schließen der Tür eines Kraftfahrzeugs
in eine Stellung schwenken, die bei einer vergleichsweise geringen
Schließkraft eine hohe Anpreßkraft des Dichtungsabschnitts an der
Tür des Kraftfahrzeugs und damit eine zuverlässige Dichtwirkung sicherstellt.
Für die Wirkungsweise der bekannten Dichtungsanordnung ist es
demzufolge unerläßlich, daß die beiden Bauteile relativ zueinander bewegbar
sind.
Im Stand der Technik sind weiterhin Dichtungen bekannt, die zum Abdichten
eines Zwischenraums zwischen zwei stationären Bauteilen, wie beispielsweise
dem Dach eines Kraftfahrzeugs und einem an dem Dach befestigten
Spoiler, dienen. Diese Dichtungen werden üblicherweise durch
Extrusion eines elastomeren Werkstoffs gefertigt. Ist der Zwischenraum
zwischen den Bauteilen ungleichmäßig, so wird eine Dichtung in den Zwischenraum
eingesetzt, die sich aus extrudierten Segmenten unterschiedlicher
Breite zusammensetzt, wobei die einzelnen Segmente an den Fügeflächen
durch Kleben oder Vulkanisieren miteinander verbunden sind.
Die Herstellung einer solchen Dichtung ist kostenintensiv, da ein verhältnismäßig
hoher fertigungstechnischer Aufwand erforderlich ist. Darüber
hinaus läßt sich die Dichtung nicht als Massenware konfektionieren, da
eine spezielle Anpassung der einzelnen Segmente an die Ausgestaltung
des Zwischenraums erforderlich ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dichtungsanordnung der
eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, da sich bei kostengünstiger
Fertigung eine einfache Anpassung der Dichtung an einen ungleichmäßigen
Zwischenraum erzielen läßt.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einer Dichtungsanordnung mit den oben
genannten Merkmalen in Übereinstimmung mit Anspruch 1 erfindungsgemäß
vorgesehen, daß das erste Bauteil wenigstens eine erste
Anlagefläche, die sich in einer ersten Ebene erstreckt, und wenigstens
eine zweite Anlagefläche, die sich in einer zweiten Ebene erstreckt, aufweist.
Die erste Ebene und die zweite Ebene schließen einen Winkel ein,
wobei ein Teil des Befestigungsabschnitts an der ersten Anlagefläche befestigbar
und ein Teil des Befestigungsabschnitts zum Befestigen an der
zweiten Anlagefläche um den Drehpunkt von der ersten Ebene in die zweite
Ebene schwenkbar ist.
Eine solchermaßen ausgestaltete Dichtungsanordnung macht sich die Erkenntnis
zu eigen, den Befestigungsabschnitt schwenkbar an dem Dichtungsabschnitt
anzuordnen, um eine Befestigung an den sich in unterschiedlichen
Ebenen erstreckenden Anlageflächen des ersten Bauteils zu
erreichen. Auf diese Weise ergibt sich eine einfache Anpassung der Dichtung
an einen ungleichmäßigen Zwischenraum zwischen dem ersten Bauteil
und dem zweiten Bauteil. Die Dichtung läßt sich in wirtschaftlicher Hinsicht
kostengünstig als beispielsweise extrudierter Strang konfektionieren.
Das Verbinden unterschiedlicher Segmente, um eine Dichtung gewünschter
Länge zu erzeugen, wie im Stand der Technik üblich, ist somit hinfällig.
Um bei einstückiger Fertigung der Dichtung einen Teil des Befestigungsabschnitts
an der ersten Anlagefläche und einen anderen Teil des Befestigungsabschnitts
an der zweiten Anlagefläche zu befestigen, ist es zweckmäßig,
die Dichtung an der Übergangsstelle von der ersten Anlagefläche
auf die zweite Anlagefläche einzuschneiden oder mit einer Ausnehmung
zu versehen. Die Dichtung kann zu diesem Zweck ein Sollbruchstelle im
Bereich des Einschnitts oder der Ausnehmung aufweisen.
Die erfindungsgemäße Dichtungsanordnung ist nicht beschränkt auf ein
Bauteil, das zwei Anlageflächen aufweist. Vielmehr können beliebig viele,
sich in unterschiedlichen Ebenen erstreckende Anlageflächen vorhanden
sein. Denn die universelle Verwendbarkeit der Dichtung wird lediglich
durch den Schwenkbereich des Befestigungsabschnitts eingeschränkt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung
stellen die Gegenstände der Ansprüche 2 bis 10 dar.
So hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Drehpunkt in dem
Schnittpunkt einer ersten Geraden mit einer zweiten Gerade liegt, wobei
die erste Gerade parallel zu der ersten Ebene und die zweite Gerade parallel
zu der zweiten Ebene verläuft. Der sich auf diese Weise ergebende
geometrische Ort des Drehpunkts trägt zu einem einfachen Schwenken
des Befestigungsabschnitts bei.
Von Vorteil ist außerdem, wenn die erste Gerade in einem vorgegebenen
Abstand zu der ersten Ebene und/oder die zweite Gerade in einem vorgegebenen
Abstand zu der zweiten Ebene verläuft. Durch entsprechende
Wahl des Abstands der ersten Gerade zu der ersten Ebene und der zweiten
Gerade zu der zweiten Ebene wird der Schwenkbereich des Befestigungsabschnitts
beeinflußt. Je nach Anwendungsfall kann es zweckmäßig
sein, den Drehpunkt auf diese Weise eher in den Außenbereich des Übergangsabschnitts
oder in dessen Mitte zu legen. Bevorzugt beträgt der Abstand
der ersten Gerade zu der ersten Ebene annähernd die Hälfte der
Breite des Zwischenraums, so daß sich eine mittige Anlenkung des Befestigungsabschnitts
ergibt, die einen großen Schwenkbereich sicherstellt.
In einer bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung
ist der Übergangsabschnitt als Einschnürung der Dichtung zwischen
dem Dichtungsabschnitt und dem Befestigungsabschnitt ausgebildet.
Der auf diese Weise als Filmscharnier dienende Übergangsabschnitt
läßt sich einfach und kostengünstig fertigen und gewährleistet ein
Schwenken des Befestigungsabschnitts mit einem verhältnismäßig geringen
Kraftaufwand.
In einer alternativen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung
weist der Übergangsabschnitt vorteilhafterweise eine Hohlkammer
auf, die mit einer Ausnehmung oder einem Einschnitt versehen ist.
Der Übergangsabschnitt weist auf diese Weise einen Drehpunkt auf, der
auf der dem Einschnitt oder der Ausnehmung abgewandten Seite der
Hohlkammer liegt. Bevorzugt weist die Hohlkammer eine Wandung auf,
die zur Bildung der Ausnehmung mit einer Abreißschnur versehen ist. Eine
solche Ausgestaltung bietet den Vorteil, daß sich der Übergangsabschnitt
gezielt in den Bereichen mit einer Ausnehmung versehen läßt, in denen
der Befestigungsabschnitt von der ersten Ebene in die zweite Ebene zu
schwenken ist. In Bereichen, in denen ein Schwenken des Befestigungsabschnitts
zur Befestigung der Dichtung nicht erforderlich ist, bleibt die
Wandung der Hohlkammer erhalten, so daß ein günstiger Kraftfluß von
dem Befestigungsabschnitt in den Dichtungsabschnitt und damit eine hohe
Stabilität der Dichtung gewährleistet ist.
Von besonderem Vorteil ist ferner, wenn der Übergangsabschnitt einen
Vorsprung und eine Hinterschneidung aufweist, wobei der Vorsprung
formschlüssig in der Hinterschneidung festlegbar ist. Der Formschluß zwischen
Vorsprung und Hinterschneidung kann entweder in der Ausgangsstellung
oder in der verschwenkten Stellung des Befestigungsabschnitts
vorgesehen werden. Greift der Vorsprung in der Ausgangsstellung des
Befestigungsabschnitts in die Hinterschneidung ein, so verfügt die Dichtung
über eine vergleichsweise hohe Formstabilität, die eine praxisgerechte
Handhabung und einfache Montage sicherstellt. Zum Schwenken des
Befestigungsabschnitts ist es in diesem Fall erforderlich, den Formschluß
zu lösen. Rastet hingegen der Vorsprung in der verschwenkten Stellung
des Befestigungsabschnitts in der Hinterschneidung ein, so ergibt sich
eine zusätzliche Befestigung des Befestigungsabschnitts an dem Übergangsabschnitt,
die zu einer hohen Stabilität der Dichtung beiträgt.
In Hinsicht auf eine einfache Montage ist es von Vorteil, den Befestigungsabschnitt
durch Kleben an der ersten Anlagefläche und/oder der
zweiten Anlagefläche zu befestigen. Schließlich wird in Weiterbildung der
erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung vorgeschlagen, daß die Dichtung
aus einem elastisch verformbaren Werkstoff, vorzugsweise einem
thermoplastischen Elastomer (TPE) oder Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk
(EPDM), extrudiert ist, um eine einfache und in wirtschaftlicher Hinsicht
günstige Fertigung der Dichtung als Massenware zu ermöglichen.
Einzelheiten und weitere Vorteile der erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsbeispiele. In den die Ausführungsbeispiele lediglich schematisch
darstellenden Zeichnungen veranschaulichen im einzelnen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht der Karosserie eines Kraftfahrzeugs;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht der Karosserie gemäß Fig. 1 mit einem an
dem Dach des Kraftfahrzeugs angeordneten Spoiler;
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch eine Dichtung, die eine Fuge zwischen
dem Dach und dem Spoiler des Kraftfahrzeugs gemäß
Fig. 2 abdichtet;
- Fig. 4A
- einen Querschnitt gemäß Fig. 3, der eine erste Ausführungsform
der Dichtung in einer verschwenkten Stellung zeigt;
- Fig. 4B
- einen Querschnitt gemäß Fig. 4A, der die Dichtung in einer
Ausgangsstellung zeigt;
- Fig. 5
- einen Querschnitt gemäß Fig. 3, der eine zweite Ausführungsform
der Dichtung zeigt;
- Fig. 6
- einen Querschnitt gemäß Fig. 3, der eine dritte Ausführungsform
der Dichtung zeigt;
- Fig. 7
- einen Querschnitt gemäß Fig. 3, der eine vierte Ausführungsform
der Dichtung zeigt;
- Fig. 8
- einen Querschnitt gemäß Fig. 3, der eine fünfte Ausführungsform
der Dichtung zeigt;
- Fig. 9A
- eine Darstellung einer Dichtung im extrudierten Zustand;
- Fig. 9B
- eine Darstellung der Dichtung gemäß Fig. 9A im verschwenkten
Zustand;
- Fig. 10A
- eine Darstellung einer Dichtung im verschwenkten Zustand;
- Fig. 10B
- eine Darstellung der Dichtung gemäß Fig. 10A im extrudierten
Zustand;
- Fig. 11A
- eine Darstellung einer Dichtung im extrudierten Zustand;
- Fig. 11B
- eine Darstellung der Dichtung gemäß Fig. 11A im verschwenkten
Zustand.
- Fig. 12A
- eine Darstellung einer Dichtung im verschwenkten Zustand;
- Fig. 12B
- eine Darstellung der Dichtung gemäß Fig. 12A im extrudierten
Zustand;
- Fig. 13A
- eine Darstellung einer Dichtung im verschwenkten Zustand;
- Fig. 13B
- eine Darstellung der Dichtung gemäß der Fig. 13A im extrudierten
Zustand;
- Fig. 14A
- eine Darstellung einer Dichtung im extrudierten Zustand;
- Fig. 14B
- eine Darstellung der Dichtung gemäß Fig. 14A im verschwenkten
Zustand;
- Fig. 15A
- eine Darstellung einer Dichtung im verschwenkten Zustand
und
- Fig. 15B
- eine Darstellung der Dichtung gemäß Fig. 15A im extrudierten
Zustand.
In den Fig. 1 und 2 ist das Heck der Karosserie eines Kraftfahrzeugs 10
dargestellt. Das Kraftfahrzeug 10 weist ein Dach 11 auf, an dem ein Spoiler
12 befestigt ist. Zwischen dem Spoiler 12 und dem Dach 11 ist ein
Spalt oder eine Fuge 13 vorhanden. Eine dem Spoiler 12 in der Fuge 13
gegenüberliegende Wandung des Dachs 11 weist eine erste Anlagefläche
14 und eine zweite Anlagefläche 15 auf. Wie insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich,
erstreckt sich die erste Anlagefläche 14 in einer ersten Ebene l,
wohingegen die zweite Anlagefläche 15 in einer zweiten Ebene II verläuft.
Die Ebenen I und II schließen einen Winkel α ein, der in der Regel zwischen
5° und 90° beträgt.
Fig. 3 läßt ferner erkennen, daß in der Fuge 13 eine Dichtung 20 angeordnet
ist. Die Dichtung 20 setzt sich aus einem Dichtungsabschnitt 21, einem
Übergangsabschnitt 30 und einem Befestigungsabschnitt 22 zusammen.
Der Übergangsabschnitt 30 bildet einen Drehpunkt 31, der ein Schwenken
des Befestigungsabschnitts 22 relativ zu dem Dichtungsabschnitt 21 ermöglicht.
Der Drehpunkt 31 liegt in dem Schnittpunkt einer Geraden G1 mit
einer Geraden G2. Die Gerade G1 verläuft in einem Abstand a parallel zu
der Ebene l, wohingegen sich die Gerade G2 in einem Abstand b parallel
zu der Ebene II erstreckt. Der Abstand a der Geraden G1 zu der Ebene l
entspricht annähernd der Hälfte der Breite B der Fuge 13. Demgegenüber
ist der Abstand b der Geraden G2 zu der Ebene II so gewählt, daß der Befestigungsabschnitt
22 bei einem Schwenken um den Drehpunkt 31 von
der Ebene I in die Ebene II an der zweiten Anlagefläche 15 zu liegen
kommt. Der Dichtungsabschnitt 21 dient dazu, die Fuge 13 nach außen
hin abzudichten. Der Befestigungsabschnitt 22 hingegen hat den Zweck,
die Dichtung 20 in der Fuge 13 an dem Dach 11 zu befestigen. Um eine
zuverlässige Befestigung an den unterschiedlichen Anlageflächen 14, 15
des Dachs 11 zu gewährleisten, ist der Befestigungsabschnitt 22 relativ zu
dem Dichtungsabschnitt 21 schwenkbar.
Während in Fig. 3 die Verschwenkbarkeit des Befestigungsabschnitts 22
dem Prinzip nach veranschaulicht wird, zeigen die Fig. 4A und 4B die
Realisierung der Dichtung 20 in einer ersten Ausführungsform. Danach
weist der Dichtungsabschnitt 21 eine Hohlkammer 23 auf, die dem Dichtungsabschnitt
21 eine zum Abdichten der Fuge 13 erforderliche Verformungsfähigkeit
verleiht. Darüber hinaus weist auch der Übergangsabschnitt
30 eine Hohlkammer 32 auf, die auf der dem Dach 11 zugewandten
Seite mit einer Ausnehmung 33 versehen ist. Die Ausnehmung 33 ermöglicht,
daß der Befestigungsabschnitt 22 im Bereich der zweiten Anlagefläche
15 von der Ebene l, wie in Fig. 4B gezeigt, in die Ebene II, wie in
Fig. 4A gezeigt, verschwenkt werden kann. Voraussetzung hierfür ist allerdings,
daß an der Übergangsstelle von der ersten Anlagefläche 14 auf
die zweite Anlagefläche 15 der Befestigungsabschnitt 22 beispielsweise
eingeschnitten wird, so daß ein Teil des Befestigungsabschnitts 22 an der
ersten Anlagefläche 14 und ein anderer Teil des Befestigungsabschnitts
22 an der zweiten Anlagefläche 15 anliegen kann.
Bei der in Fig. 5 gezeigten zweiten Ausführungsform der Dichtung 20 weist
der Dichtungsabschnitt 21 eine Haltelippe 24 auf, die an dem Spoiler 12
festgelegt ist. Die in dem Übergangsabschnitt 30 vorhandene Hohlkammer
32 weist der auf dem Dach 11 zugewandten Seite eine Wandung 37 auf,
in die eine nicht dargestellte Abreißschnur eingebettet ist. Die Abreißschnur
ermöglicht, die Wandung 37 im Bereich der zweiten Anlagefläche
15 zu entfernen, so daß sich eine Ausnehmung 33 ergibt, die - wie zuvor
an Hand der Fig. 4A und 4B beschrieben - ein Schwenken des Befestigungsabschnitts
22 an die zweite Anlagefläche 15 ermöglicht.
Die in Fig. 6 gezeigte dritte Ausführungsform unterscheidet sich von der
Dichtung 20 gemäß Fig. 5 in erster Linie darin, daß der Befestigungsabschnitt
22 derart ausgestaltet ist, daß er in der Ausgangsstellung nicht an
der ersten Anlagefläche 14 sondern an der zweiten Anlagefläche 15 anliegt.
Die der zweiten Anlagefläche 15 zugewandte Wandung 37 der Hohlkammer
32 ist mit einem Einschnitt 34 versehen, der ein Schwenken des
Befestigungsabschnitts 22 um den Drehpunkt 31 ermöglicht. Der Befestigungsabschnitt
22 läßt sich auf diese Weise an der ersten Anlagefläche
14 befestigen.
Die in Fig. 7 gezeigte vierte Ausführungsform der Dichtung 20 weist einen
als Einschnürung 38 ausgebildeten Übergangsabschnitt 30 auf. Die Einschnürung
38 fungiert als Filmschanier und ermöglicht ein Schwenken des
Befestigungsabschnitts 22 von der Ebene I in die Ebene II. Der Befestigungsabschnitt
22 kann demnach sowohl an der ersten Anlagefläche 14
als auch an der zweiten Anlagefläche 15 befestigt werden.
Die in Fig. 8 gezeigte fünfte Ausführungsform der Dichtung 20 weist einen
Übergangsabschnitt 30 auf, der mit einem Vorsprung 35 und einer Hinterschneidung
36 versehen ist. Der Vorsprung 35 greift in der an der zweiten
Anlagefläche 15 anliegenden Stellung des Befestigungsabschnitts 22
formschlüssig in die Hinterschneidung 36 ein. Auf diese Weise ergibt sich
ein Formschluß zwischen dem Befestigungsabschnitt 22 und dem Übergangsabschnitt
30, der zu einer hohen Stabilität der Dichtung 20 beiträgt.
In den Fig. 9A bis 15B sind unterschiedliche Ausführungsformen der Dichtung
20 sowohl im extrudierten als auch im verschenkten Zustand abgebildet.
Die Fig. 9A und 9B zeigen eine Dichtung 20, die ähnlich der in Fig.
6 gezeigten Ausführungsform ist. Fig. 9A zeigt die Dichtung 20 im extrudierten
Zustand, wohingegen Fig. 9B die Dichtung 20 im von der Ebene II
in die Ebene I verschwenkten Zustand veranschaulicht. Auch die Fig. 10A
und 10B zeigen eine Dichtung 20, die der Ausführungsform gemäß Fig. 6
entspricht. Im Unterschied zu den Fig. 9A und 9B liegt die Dichtung 20
gemäß den Fig. 10A und 10B im extrudierten Zustand in der Ebene I und
im verschwenkten Zustand in der Ebene II.
Die Fig. 11A bis 13B zeigen eine Dichtung 20, die ähnlich der Ausführungsform
gemäß Fig. 5 eine dem Drehpunkt 31 im extrudierten Zustand
gegenüberliegende Wandung 37 aufweist. Die Wandung 37 ist mit Einschnürungen
versehen, die sich durch eine nicht dargestellte Abreißschnur
entfernen lassen. Bei entfernter Wandung 37 läßt sich die Dichtung
20 um den Drehpunkt 31 schwenken. Die Fig. 11A und 11B zeigen eine
Dichtung 20, die im extrudierten Zustand in der Ebene II und im verschwenkten
Zustand in der Ebene l liegt. Demgegenüber veranschaulichen
die Fig. 12A und 12B eine Dichtung 20, die sich im extrudierten Zustand
in der Ebene I und im verschwenkten Zustand in der Ebene II befindet.
Das gleiche zeigen die Fig. 13A und 13B, wobei im Unterschied zu
der Ausführungsform gemäß den Fig. 12A und 12B der Drehpunkt 31 der
Dichtung 20 auf der anderen Seite der Hohlkammer 32 angeordnet ist.
Weiterhin veranschaulichen die Fig. 14A bis 15B eine Dichtung 20, die der
in Fig. 7 gezeigten Ausführungsform entspricht. In den Fig. 14A und 14B
ist eine Dichtung 20 dargestellt, die im extrudierten Zustand in der Ebene
II und im verschwenkten Zustand in der Ebene I liegt. Die Fig. 15A und
15B dagegen zeigen eine Dichtung 20, die sich im extrudierten Zustand in
der Ebene I und im verschwenkten Zustand in der Ebene II befindet.
Den zuvor beschriebenen Ausführungsformen ist gemeinsam, daß die
Dichtung 20 aus einem elastisch verformbaren Werkstoff, beispielsweise
TPE oder EPDM, durch Extrusion einstückig gefertigt ist. Neben der sich
auf diese Weise ergebenden kostengünstigen Fertigung zeichnet sich die
Dichtung 20 durch eine einfache Montage in der Fuge 13 aus. Grund hierfür
ist, daß der an dem Dach 11 beispielsweise durch Kleben befestigte
Befestigungsabschnitt 22 auf Grund der schwenkbaren Anordnung an
dem Übergangsabschnitt 30 von der Ebene I in die Ebene II oder umgekehrt
verschwenkt werden kann, um sowohl an der ersten Anlagefläche 14
als auch an der zweiten Anlagefläche 15 eben anzuliegen. Die Dichtung
21 läßt sich somit auf einfache Weise an die auf Grund der unterschiedlichen
Anlageflächen 14, 15 ungleichmäßige Fuge 13 anpassen. Nicht zuletzt
trägt die oben beschriebene Dichtungsanordnung aus Dach 11, Dichtung
20 und Spoiler 12 somit der im Fahrzeugbau üblichen Massenproduktion
Rechnung.
Bezugszeichenliste
- 10
- Kraftfahrzeug
- 11
- Dach
- 12
- Spoiler
- 13
- Fuge
- 14
- erste Anlagefläche
- 15
- zweite Anlagefläche
- 20
- Dichtung
- 21
- Dichtungsabschnitt
- 22
- Befestigungsabschnitt
- 23
- Hohlkammer
- 24
- Haltelippe
- 30
- Übergangsabschnitt
- 31
- Drehpunkt
- 32
- Hohlkammer
- 33
- Ausnehmung
- 34
- Einschnitt
- 35
- Vorsprung
- 36
- Hinterschneidung
- 37
- Wandung
- 38
- Einschnürung
- B
- Breite
- G1
- erste Gerade
- G2
- zweite Gerade
- a
- Abstand
- b
- Abstand
- I
- erste Ebene
- II
- zweite Ebene
- α
- Winkel