Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren
zum Nachlegen von mit Raucherartikeln, insbesondere
Zigaretten, gefüllten Packungen an einen Stangenpacker,
wobei auf den Packungen wenigstens ein Abzeichen,
insbesondere Prüfzeichen, vorzugsweise staatliches
Hoheitszeichen, aufgebracht ist.
Unter dem Begriff "Abzeichen" bzw. "staatliches Hoheitszeichen"
wird insbesondere ein Steuerzeichen, eine
Steuermarke oder eine Steuerbanderole etc. verstanden.
Auf Zigaretten, Zigarren, Zigarillos und Rauchtabak wird
in der Regel Tabaksteuer erhoben. Um die steuerlichen
Vorschriften eines Staates zu erfüllen, werden Steuerbanderolen
auf den Packungen für Zigaretten bzw. für
Zigarren etc. aufgeklebt. Daher ist es für die Produzenten
und den Staat wichtig, daß keine Packung ohne
Steuermarke in den Verkauf kommt.
Um die Zigarettenpackungen besser zu handhaben und zu
transportieren, werden in einem Stangenpacker die
Packungen zu einer sogenannten Stange, d. h. zu einem
Gebinde mit beispielsweise zehn Packungen zusammengefaßt.
Dieses Gebinde wird in Verpackungspapier eingeschlagen
und von diesem gegen Verschmutzung geschützt.
Ein Stangenpacker ist bspw. in EP-B-0 311 830 beschrieben.
Vor dem Stangenpacker ist ein Nachleger angeordnet, um
aus einem manuell befüllten Packungsvorrat im vorgelagerten
Prozeß des Verpackens von Einzelpackungen entstandene
Lücken am Stangenpacker zu schließen. Die
Nachlegervorrichtung stellt dabei dem Stangenpacker ein
Gebinde mit mehreren Packungen bereit.
Beim Nachlegen von den Zigarettenpackungen in den
Packungsvorrat erfolgt allerdings eine Überprüfung der
Steuermarken auf den Packungen nur durch das Bedienungspersonal.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, das Nachlegen von Zigarettenpackungen
an einen Stangenpacker zu verbessern, wobei
das Bedienpersonal entlastet werden soll.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht bei einer Vorrichtung
der eingangs genannten Art darin, daß wenigstens ein
Sensor für das Abzeichen auf der Packung vorgesehen ist.
Mittels des Sensors wird das Abzeichen bzw. die Steuerbanderole
auf der Zigarettenpackung erkannt. Hierbei
wird jede nachgelegte Packung aus einem Schacht auf das
Vorhandensein der Steuermarke hin überprüft. Diese
Kontrolle erfolgt nunmehr automatisch, so daß das
Bedienungspersonal an der Nachlegevorrichtung entlastet
wird. Außerdem wird dadurch die Qualitätskontrolle
verbessert und gesteigert, da die optische Kontrolle der
Steuermarke durch das Bedienungspersonal durch die
automatische Erkennung unterstützt wird. Das Bedienungspersonal
braucht nunmehr nur noch Packungen beispielsweise
in die Schächte der Nachlegevorrichtung
einzufüllen. Im übrigen ist es im Rahmen der Erfindung
unerheblich, an welcher Stelle die Steuermarke auf der
Packung aufgebracht wird. Mittels des Sensors kann die
Steuermarke an beliebigen Stellen auf der Packung
erkannt werden.
Von Vorteil ist es ferner, wenn der Sensor als optischer
Sensor, insbesondere Lichttaster, ausgebildet ist.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
wird vorgeschlagen, daß eine Auswerfeinrichtung für die
Packungen vorgesehen ist. Durch die Auswerfeinrichtung
werden Packungen ohne Steuermarke oder mit einer fehlerhaften
Steuermarke nach der Erkennung mittels des
Sensors automatisch aus dem Prozeß ausgeschleust bzw.
ausgeworfen. Unter Auswerfeinrichtung wird auch eine
Vorrichtung verstanden, mittels der eine fehlerhafte
Packung entfernt wird.
Packungen ohne Steuermarke lassen sich leicht aus dem
Nachlegeprozeß entfernen, wenn die Auswerfeinrichtung
als Klappe ausgebildet ist.
Weiterhin ist es von Vorteil, wenn ein Sammelbehälter
für fehlerhafte Packungen vorgesehen ist. Dadurch wird
ausgeschlossen, daß Zigarettenpackungen ohne Steuermarke
dem Stangenpacker zugefördert und zu einer Stange
verpackt werden und in den Verkauf gelangen.
Ferner ist es vorteilhaft, wenn wenigstens eine Steuereinheit
vorgesehen ist. Mittels dieser zentralen Steuereinheit
ist es möglich, fehlerhaft erkannte Packungen
einzeln und automatisch aus dem Verpackungsvorgang zu
entfernen.
Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn die Steuereinheit
mit dem Sensor und/oder mit der Auswerfeinrichtung
verbunden ist.
Eine weitere Lösung besteht bei einem Verfahren der
eingangs genannten Art darin, daß das Abzeichen der
Packung erfaßt wird.
Vorteilhaft ist es ferner, wenn das Abzeichen mittels
eines, insbesondere optischen, Sensors, vorzugsweise
Lichttaster, erfaßt wird. Hierdurch werden Packungen,
insbesondere ohne oder mit fehlerhafter Steuermarke,
einzeln und automatisch ermittelt und erkannt.
Um den Vorgang zu automatisieren, wird nach Erfassung
einer Packung ohne oder mit fehlerhaftem Abzeichen die
Packung mittels einer Auswerfeinrichtung ausgeworfen.
Dieser Vorgang erfolgt automatisch, so daß nur noch
Packungen mit einem einwandfreien Steuerzeichen zu einer
Stange verpackt werden. Das Bedienungspersonal wird
somit entlastet, da keine manuellen Eingriffe zur
Entfernung einer fehlerhaften Packung in der Nachlegevorrichtung
erforderlich sind. Insgesamt wird dadurch
die Produktivität einer Vorrichtung gesteigert, weil das
Verfahren selbsttätig, d. h. ohne Eingriff von außen
abläuft. Es muß nicht mehr abgewartet werden, bis die
fehlerhafte Packung entnommen wird. Im Rahmen der
Erfindung wird unter einer Auswerfeinrichtung allgemein
jede Vorrichtung verstanden, mit der fehlerhafte Pakkungen
aus dem Verpackungsvorgang entfernt werden
können.
Das Verfahren wird weiterhin dadurch verbessert, wenn
die fehlerhaften Packungen in einem Sammelbehälter
gesammelt werden.
Um ein automatisches Verfahren zu gewährleisten, wird
vorteilhafterweise der Sensor und/oder die Auswerfeinrichtung
mittels einer Steuereinheit gesteuert.
Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, daß in einem
automatischen Produktionsprozeß die Steuermarke mittels
einer Sensorik abgefragt wird. Wird eine Packung mit
fehlerhafter Steuermarke oder ohne Steuermarke an der
Nachlegevorrichtung erkannt, wird diese Packung aus dem
Prozeß ausgeschleust, so daß keine Packungen ohne
Steuermarke zum Stangenpacker gelangen und zu Stangen
verpackt werden.
Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des
allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben,
wobei für alle im Text nicht näher erläuterten
erfindungsgemäßen Einzelheiten ausdrücklich auf
die Zeichnungen verwiesen wird. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Nachlegevorrichtung für Zigarettenpakkungen
in einer perspektivischen Ansicht,
- Fig. 2
- die Nachlegevorrichtung aus Fig. 1 in einer
Seitenansicht und
- Fig. 3
- eine weitere erfindungsgemäße Nachlegevorrichtung
in einer schematisierten, perspektivischen
Ansicht.
In der folgenden Figurenbeschreibung sind gleiche
Elemente durch dieselben Bezugsziffern bezeichnet, so
daß von einer erneuten Vorstellung abgesehen wird.
In Fig. 1 und Fig. 2 ist dieselbe Nachlegevorrichtung
für Zigarettenpackungen perspektivisch und in einer
Seitenansicht dargestellt. Die Nachlegevorrichtung 1 ist
Teil eines Stangenförderers oder Stangenpackers bzw.
einer Zigarettenstangenverpackungsvorrichtung, mittels
der mehrere Zigarettenpackungen zu Stangen verpackt
werden.
Die Nachlegevorrichtung 1 weist einen Schacht 2 auf, in
den Packungen 3 mit Raucherartikeln, insbesondere
Zigaretten, eingelegt sind. In den Schacht 2 werden die
Zigarettenpackungen 3 vom Bedienungspersonal per Hand
eingelegt. Die jeweils unterste Packung 3 im Schacht 2
liegt auf einer horizontalen Tischfläche 4 auf. An der
Stirnfläche der untersten Packung 3 ist ein Schieber 5
angeordnet, der die unterste Packung 3 aus dem Schacht 2
zu einer Ablage 13 wegbefördert. Der Schieber 5 schiebt
die unterste Packung 3 aus dem Schacht 2 weg, ohne daß
die übrigen, darüber liegenden Packungen 3 im Schacht 2
sich in der Höhe verschieben. Unterhalb der Tischfläche
4, im Bereich der vom Schieber 5 abgewandten Stirnseite
der untersten Zigarettenpackung 3 ist ein Sensor 10 zur
Erkennung der Steuermarke auf der Zigarettenpackung 3
angeordnet. Dieser Sensor 10 kann beispielsweise als
optischer Sensor ausgebildet sein, wobei die Tischfläche
4 im Bereich des Sensors 10 eine Aussparung oder ein
Fenster aufweist.
Der Sensor 10 ist über eine Verbindung 9 mit der Steuereinheit
8 verbunden. Die Steuereinheit 8 ist ferner
über Verbindungen 6 mit Aktoren 7 verbunden, die weiterhin
über Verbindungen 6 mit zu bedienenden Elementen
verbunden sind. Beispielsweise ist die Steuereinheit 8
über die Verbindung 6 und einem Aktor 7 mit dem Schieber
5 verbunden.
Mittels des erfindungsgemäßen Sensors 10 wird festgestellt,
ob auf der zu unterst liegenden Packung 3 eine
Steuermarke angeordnet ist. Hierbei muß die Steuermarke
nicht mehr an einer bestimmten Stelle auf der Packung
aufgebracht sein, sondern kann vielmehr an einer Stelle
auf der Unterseite der Packung 3 angeordnet sein.
Kommt die unterste Packung 3 im Schacht 2 zur Auflage
auf der Tischfläche 4, so erkennt der Sensor 10, ob
diese Packung 3 eine Steuermarke besitzt. Die Erfassung
der Steuermarke kann auch beim Vorbeischieben der
Packung 3 am Sensor 10 erfolgen. Wird festgestellt, daß
die Packung 3 keine Steuermarke oder eine fehlerhafte
Steuermarke aufweist, so gibt die Steuerung 8 über die
Verbindung 6 an den Aktor 7 für eine Klappe 11 einen
Steuerbefehl weiter. Dieser Steuerbefehl bewirkt, daß
die in der Tischfläche 4 eingelassene Klappe 11 sich
öffnet und nach unten wegklappt, so daß die mittels des
Schiebers 5 transportierte Packung 3 nicht zur Ablage 13
sondern in einem unter der Klappe 11 angeordneten
Sammelbehälter 12 gelangt. In diesem Sammelbehälter 12
werden alle fehlerhaften Packungen 3 gesammelt.
Die einwandfreien Packungen 3 mit einer ordnungsgemäß
angebrachten Steuermarke werden auf die vertikal bewegbare
Ablage 13 geschoben, so daß die Packungen 3 in
einer Reihe angeordnet werden. Zur Beförderung der
Packungen 3 auf der Ablage 13 ist zusätzlich ein Schieber
14 vorgesehen, der die Packungen 3 in einer senkrecht
zur Bewegungsrichtung des Schiebers 5 ausgebildeten
Richtung verschiebt. Gemäß eines gewählten Verfahrensschemas
werden die Packungen 3 doppellagig mit je
einer Lage aus fünf Packungen auf der Ablage 13 angeordnet.
Anschließend werden die Packungen 3 auf der
Ablage 13 auf ein Förderband 15 verschoben, das die
Packungen 3 zu einem, hier nicht gezeigten Stangenpakker,
transportiert. Mittels des Stangenpackers werden
mehrere Packungen 3 zu einer Zigarettenstange verpackt.
Im Rahmen der Erfindung ist es möglich, mehrere Schächte
2 für Zigarettenpackungen 3 parallel und nebeneinander
anzuordnen, so daß gleichzeitig mehrere Packungen 3 auf
die Ablage 13 befördert werden, wie in Fig. 3 gezeigt
ist. Hierbei ist jedem Schacht 2 ein Sensor 10 zugeordnet,
so daß gleichzeitig und parallel alle Packungen 3
hinsichtlich des Vorhandenseins einer Steuermarke auf
der Packung überprüft werden.
Bezugszeichenliste
- 1
- Nachlegevorrichtung
- 2
- Schacht
- 3
- Zigarettenpackung
- 4
- Tischfläche
- 5
- Schieber
- 6
- Verbindung
- 7
- Aktor
- 8
- Steuereinheit
- 9
- Verbindung
- 10
- Sensor
- 11
- Klappe
- 12
- Behälter
- 13
- Ablage
- 14
- Schieber
- 15
- Band