Die Erfindung betrifft eine Markise, wie z. B. eine Gelenkarmmarkise, eine
Fallarm-Markise, eine Wintergartenmarkise, eine Senkrechtmarkise, Fenstermarkise,
Markisolette oder dergleichen, umfassend ein Markisentuch,
eine drehbar gelagerte Wickelwelle zum Aufwickeln des Markisentuchs
unter Ausbildung eines Tuchwickels und Einrichtungen zum Ausfahren des
Markisentuchs.
Aus der DE 197 53 138 A1 ist eine Markise mit Gelenkarmen bekannt,
wobei jeder Gelenkarm einen inneren und einen äußeren Gelenkarmabschnitt
aufweist. Zwischen den beiden Gelenkarmabschnitten ist eine ein
Schwenkgelenk überbrückende Gasfeder angeordnet, um optimierte Kräfteverhältnisse
beim Aus- und Einfahren und ein vorteilhaftes Aufwickelverhalten
des Markisentuchs bei hoher Windstabilität zu erreichen.
Bei Markisen der in Betracht stehenden Art läßt sich eine Markise um so
leichter ausfahren, je höher die durch die Federn aufgebrachte Ausdrucksspannung
bei der Abwärtsbewegung der Markise ist, zu welcher sich die in
Ausfahrrichtung wirkende Schwerkraftkomponente addiert.
Umgekehrt ist beim Aufwickeln der Markise gegen diese Ausdrucksspannung
und gegen die Schwerkraftkomponente eine Kraft aufzubringen, die
das Aufwickeln des Markisentuches erschwert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Markise derart auszugestalten,
daß die optimierten Kräfteverhältnisse beim Aus- und Einfahren
sowie das vorteilhafte Aufwickelverhalten in neuartiger Weise realisiert
werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Ausfahr-Einrichtungen
durch eine zwischen einem Magneten und einem anzuziehenden
Gegenstück erzeugte magnetische Anziehungs-Kraft zum Spannen
des Markisentuchs in mindestens einer definierten Ausfahr-Position bis zur
Überschreitung der magnetischen Anziehungs-Kraft fixierbar sind. Unter
Ausfahr-Einrichtungen sind dabei je nach Markisentyp beispielsweise Gelenkarme,
Fallarme oder dergleichen zu verstehen, also Einrichtungen, die
das Ausfahren des Tuches bewerkstelligen.
Um bei Markisen ein gut gespanntes, straffes Markisentuch zu erhalten,
sind erhebliche Tuchspannungen erforderlich. Bei Markisen, die keine
Gasfedern aufweisen, werden diese Zugkräfte über Federelemente aufgebaut.
Bei der erfindungsgemäßen Markise wird ebenfalls, wie bei den mit
Gasfedern versehenen Markisen, mit einer erheblich geringeren Spannung
gewickelt, wodurch der Motor und das Getriebe der Markise deutlich weniger
beansprucht werden, als bei den bereits genannten Federelementen.
Ein großer Vorteil bei einer magnetischen Fixierung der Ausfahr-Einrichtung
besteht außerdem darin, daß die Fixierung sich automatisch
löst, sobald die magnetische Anziehungs-Kraft aufgrund von Überlast, wie
z. B. durch Windböen, überschritten wird.
Vorzugsweise sind die Ausfahr-Einrichtungen mindestens in ihrer Ausfahr-Endposition
durch die magnetische Anziehungs-Kraft fixiert.
Dadurch wird erreicht, daß das Markisentuch in dieser Ausfahr-Position
gespannt ist, wodurch ein ansprechendes, optisches Erscheinungsbild erreicht
wird.
Es ist vorgesehen, daß die Ausfahr-Einrichtungen entweder den Magneten
oder das Gegenstück umfassen, wobei entweder das Gegenstück oder der
Magnet an einem unbeweglichen Element angebracht ist. Diese Ausgestaltung
ist vor allem bei Fallarm-Markisen oder Wintergartenmarkisen vorteilhaft.
Vorzugsweise sind bei Gelenkarmmarkisen das Gegenstück und der Magnet
an den Gelenkarmen angebracht.
Es ist zweckmäßig, daß der Magnet und/oder sein Gegenstück federnd gelagert
sind.
Durch diese Ausgestaltung wird erreicht, daß das Verbinden des Magneten
mit dem Gegenstück nicht mit harten, störenden Geräuschen verbunden ist.
Außerdem wird so eine Grundelastizität geschaffen.
Es ist zweckmäßig, daß der Magnet und/oder sein Gegenstück verschiebbar
sind, wodurch die Spannung des Markisentuchs und vor allem unterschiedliche
Ausfahrpositionen einstellbar ist.
Es ist möglich, daß der Magnet als Permanent- oder als Elektro-Magnet
ausgebildet ist. Bei der Verwendung eines Elektro-Magneten ist es besonders
vorteilhaft, daß die Feldstrecke des Magneten in Abhängigkeit von der
Ausfahr-Position der Markise von Einbaubedingungen und/oder Wetterbedingungen
veränderlich aussteuerbar ist.
Das Fixieren bzw. Spannen des Markisentuches ist auf einfache und vorteilhafte
Weise an die entsprechenden Umgebungsbedingungen anpaßbar.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles
in Verbindung mit der Zeichnung näher beschrieben. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht einer Fallarm-Markise im
ausgefahrenen Zustand mit der erfindungsgemäßen Magnet-Einheit,
- Fig. 2
- einen vergrößerten Ausschnitt der in Fig. 1 dargestellten Magnet-Einheit,
- Fig. 3
- eine schematische Seitenansicht der in Fig. 1 dargestellten
Fallarm-Markise im halb-eingeschwenkten Zustand,
- Fig. 4
- eine Vergrößerung der in Fig. 3 dargestellten Magnet-Einheit.
Eine in den Figuren 1 bis 4 dargestellte Fallarm-Markise 1 umfaßt ein an
einer Gebäude-Wand 2 befestigtes Tuchwickel-Gehäuse 3, in dem ein
Markisentuch 4 auf einer drehbar gelagerten, nicht dargestellten Wickelwelle
unter Ausbildung eines Tuchwickels aufwickelbar ist.
Des weiteren umfaßt die Fallarm-Markise 1 Einrichtungen 5 zum Ausfahren
des Markisentuchs 4, die in diesem Ausführungsbeispiel als Fallarme 5
ausgebildet sind. Die Fallarme 5 sind mit einem Ende in an der Gebäude-Wand
2 befestigten Wandhaltekonsolen 6 um eine horizontale Schwenkachse
7 schwenkbar gelagert. Die Wandhaltekonsolen 6 sind unterhalb des
Tuchwickel-Gehäuses 3 angeordnet, wobei der Abstand zwischen Tuchwickelgehäuse
3 und Wandhaltekonsole 6 mindestens die Länge der Fallarme
5 beträgt. An den freien Enden der Fallarme 5 ist ein Ausfallprofil 8
vorgesehen, mit dem das Markisentuch 4 verbunden ist. Mittels eines Motors
ist die nicht dargestellte Tuchwelle drehantreibbar, wodurch die Fallarme
5 geschwenkt werden können.
In den Figuren 1 und 2 ist die Fallarm-Markise 1 im ausgefahrenen Zustand
gezeigt. An jeder Wandhaltekonsole 6 ist unterhalb der Schwenkachse
7 ein nach oben gekrümmtes Trägerprofil 9 angeschraubt, das an seinem
der Gebäude-Wand 2 abgewandten Ende einen Permanent-Magneten 10
trägt. Das Trägerprofil 9 weist seitliche, der Krümmung folgende Längsausnehmungen
11 auf, in die eine Feststellschraube 12 greift, wodurch das
Trägerprofil 9 an der Wandhaltekonsole 6 befestigt ist.
An jedem Fallarm 5 ist etwas von der Wandhaltekonsole 6 beabstandet ein
Gegenstück 13 aus Eisen befestigt, das durch eine Schraubenfeder 14 federnd
gelagert ist. Wie insbesondere aus Figur 2 ersichtlich ist, sind die
Permanent-Magneten 10 und die Gegenstücke 13 so angeordnet, daß sie im
ausgefahrenen Zustand der Fallarm-Markise 1 aneinander anliegen, wobei
die Gegenstücke 13 durch die magnetische Anziehungs-Kraft der Permanent-Magneten
10 angezogen und fixiert werden. Folglich sind auch die
Fallarme 5 fixiert, wodurch das Markisentuch 4 gespannt wird. Durch Verschieben
der Trägerprofile 9 ist die Spannung des Markisentuchs 4 einstellbar.
Bei Überlast, wie z. B. Windböen, lösen sich die Permanent-Magneten 10
von den Gegenstücken 13, wodurch eine Beschädigung der Markise 1 verhindert
wird. Bei der Verwendung eines Elektro-Magneten anstelle des
Permanent-Magneten 10 ist die Anziehungs-Kraft verstellbar. Zusätzlich
zu den in der Ausfahr-Endpositionen angebrachten Permanent-Magneten
10 ist es möglich, weitere Permanent-Magneten 10 zubringen, die die Fallarme
5 in definierten Zwischen-Positionen fixieren.
In den Figuren 3 und 4 ist die Fallarm-Markise 1 in einem halbeingefahrenen
Zustand gezeigt. Beim Einfahren bzw. bei Überlast wird die
magnetische Anziehungs-Kraft überwunden, wodurch die Fallarme 5 sich
lösen und in Pfeilrichtung 15 geschwenkt werden.
Das Spannen von Markisentüchern 4 durch eine magnetische Anziehungs-Kraft
ist auch bei Gelenkarmmarkisen oder Wintergartenmarkisen möglich.
Bei Gelenkarmmarkisen, bei denen jeder Gelenkarm einen inneren und
einen äußeren Gelenkarmabschnitt umfaßt, kann der Permanent-Magnet 10
beispielsweise an dem inneren Gelenkarmabschnitt und das anzuziehende
Gegenstück 13 an dem äußeren Gelenkarmabschnitt federnd gelagert sein.
Bei schienengeführten Wintergartenmarkisen kann der Permanent-Magnet
10 in den Führungsschienen angebracht sein und das entsprechende Gegenstück
13 am Ausfallprofil.
Durch die magnetische Anziehungs-Kraft wird erreicht, daß die Einschubkraft
der Markise 1 in den fixierten Positionen sehr hoch ist, wodurch einerseits
eine sehr hohe Windstabilität und andererseits ein optimales Aufrollverhalten
erreicht wird. Nach Überschreiten der magnetischen Anziehungs-Kraft
ist die Einschubkraft wesentlich geringer.