Im Stand der Technik sind Verschlußkappen aus Kunststoff zum Verschließen von Behältern,
insbesondere von Flaschen, weit verbreitet. Viele Ausführungsformen von Verschlußkappen
weisen ein sogenanntes Garantieband auf, das abtrennbar ist und beim Öffnen der Flasche von
der Verschlußkappe abgerissen wird. Solange das Garantieband in unversehrtem Zustand über
kleine Stege mit der eigentlichen Verschlußkappe verbunden ist, zeigt dies den
ursprünglichen Zustand des Flascheninhalts an. Es wird somit garantiert, daß die
Verschlußkappe im Originalzustand auf dem Flaschenhals befestigt, vorzugsweise
aufgeschraubt, ist.
Zu diesem Zweck untergreift das Garantieband nach dem Befüllen und Verschließen des
Behälters einen Wulst oder Vorsprung am Flaschenhals. Wenn die Verschlußkappe geöffnet
wird, reißen durch die Zug- und Scherkräfte die Verbindungsstege zwischen der Seitenwand
der Verschlußkappe und dem Garantieband ab. Das Garantieband verbleibt am Flaschenhals,
und die Verschlußkappe kann vollends abgeschraubt werden.
Als Kunststoffmaterial für den Körper der Verschlußkappe wird gegenwärtig am häufigsten
Polypropylen (PP) verwendet. Der Kunststoff PP ist verhältnismäßig hart, so daß die Funktion
des Garantiebandes sicher gewährleistet ist. Es ist fast ausgeschlossen, die PP-Verschlußkappe
mit Hilfe eines Werkzeugs auszuhebeln, ohne sie sichtbar zu beschädigen.
Da die Sortierwerke der Befüllungsanlagen ohne eine Umstellung nur einen einheitlichen
Bereich von Verschlußkappenhöhen verarbeiten können, beträgt die Höhe einheitlich 20 mm.
Das Garantieband aus PP sitzt fest auf dem Flaschenhals auf, und reißt bei
Öffnungsversuchen sofort ab.
Unterhalb des Wulstes oder Vorsprungs, der von dem abtrennbaren Garantieband untergriffen
wird, befindet sich am Flaschenhals noch ein Haltekragen. An diesem Haltekragen wird die
Flasche üblicherweise aufgehängt, während sie befüllt und anschließend verschlossen wird.
Es handelt sich dabei insbesondere um Flaschen aus dem Kunststoffmaterial PET oder auch
PEN. Das Garantieband der Verschlußkappe endet bei der hier angesprochenen, im Stand der
Technik üblichen PP-Ausführungsform etwa 2 mm oberhalb des Haltekragens am
Flaschenhals.
Die bekannte Verschlußkappe hat den Nachteil, daß sie zweiteilig ausgeführt werden muß.
Das Material Polypropylen wäre zu hart für die Dichtungslippen, die den Raum zwischen dem
Flaschenhals und der Verschlußkappe abdichten. Dies ist besonders kritisch bei PET-Flaschen,
die größere Unebenheiten oder Deformationen aufweisen können als Glasflaschen.
Die weichere Dichtung wird beispielsweise aus Ethylen-Vinyl-Azetat (EVA) hergestellt, d.h.
es sind zwei verschiedene Spritzgußvorgänge notwendig sowie ein anschließendes
Zusammenfügen der zweiteiligen Verschlußkappe.
Um diesen Nachteil zu vermeiden, sind bereits einteilige Verschlußkappen aus Polyethylen
vorgeschlagen worden. Dieses Material ist weicher als das gebräuchliche Polypropylen, und
kann daher durch Gestaltung des Dichtungssystems die Dichtungsfunktion sicher
gewährleisten, wenn die Verschlußkappe durch einen einzigen Spritzgußvorgang einteilig
hergestellt wird.
Andererseits besteht durch das weiche PE-Material die Gefahr, daß das Garantieband in
manipulativer Weise gelöst und eine Unversehrtheit vorgetäuscht werden kann. Die einteilige
Kunststoffverschlußkappe aus PE hat sich deshalb aus Gründen der Garantiesicherung bis
jetzt nicht durchsetzen können.
Aus diesen Gründen besteht das Bedürfnis nach einer einteiligen Kunststoffverschlußkappe,
deren Garantiefunktion mehr Sicherheit bietet als bisher.
Aus der US-PS 4 592 476 ist eine Kunststoffverschlußkappe nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 bekannt, bei der das abtrennbare Garantieband in Richtung der Mittelachse
der Verschlußkappe verlängert ist. Gemäß der US-PS reicht das Garantieband bis an den
Haltekragen des Behälters heran, wenn die Verschlußkappe auf der Öffnung des Behälters
sitzt und das Garantieband den Wulst oder Vorsprung am Flaschenhals untergreift.
Aus der europäischen Patentanmeldung EP 536 082 ist eine Verschlußkappe bekannt, die im
Spritzgußverfahren einstückig mit einem Garantieband hergestellt ist. Zwischen der
Verschlußkappe und dem Garantieband sind Verbindungselemente vorgesehen. Am
Kappenboden ist eine Innendichtung vorgesehen.
Aus der europäischen Patentanmeldung EP 316 167 ist die Kombination einer Flasche und
einer Verschlußkappe bekannt Die Flasche besteht aus Polyethylenterephtalat (PET). Die
Verschlußkappe ist aus einem thermoplastischen Kunstharz wie z.B. Polyolephin hergestellt.
Die Verschlußkappe weist eine ringförmige Schulter 10 auf, die an der oberen und äußeren
Fläche des Flaschenhalses anliegt. Die Verschlußkappe weist ferner eine ringförmige
Rippe 13 auf, die einwärts von der Schulter 10 elastisch an der Innenfläche des
Flaschenhalses anliegt.
Aus der internationalen Anmeldung WO 93/24386 ist eine Verschlußkappe für Mehrweg-PET-Flaschen
mit einer ein Innengewinde aufweisenden Kappenwandung, einer die
Kappenwandung abschließenden Stirnwand und einem sich an die Kappenwandung
anschließenden Garantieband bekannt. Die Stirnwand weist eine zum offenen Ende
abragende, zur Kappenwandung beabstandete kreisringförmige Innendichtung auf, deren
Außendurchmesser sich im Bereich des freien Endes zu diesem hin verjüngt. Zur gasdichten
Verwendung ist die Verschlußkappe derart ausgebildet, daß die Innendichtung eine zur
Kappenwandung hin gerichtete, im Bereich des freien Endes ausgebildete Wulst aufweist,
und daß die Wulst den sich im Außendurchmesser verjüngenden Bereich umfaßt.
Schließlich ist aus der internationalen Anmeldung WO 96/02430 eine Verschlußkappe zum
lösbaren Verschließen eines Behälters bekannt, die einen zum Behälter korrespondierenden
Kappenkörper aufweist. Der Kappenkörper und eine Dichtung wirken mit dem oberen Rand
des Behälters zusammen, um den Behälter zu verschließen. Die Verschlußkappe weist
mindestens eine, an dem Kappenkörper angeformte Schulter auf, die dem oberen Rand des
Behälters gegenüberliegt und die beim Verschließen mit der Dichtung zusammenwirkt.
Neben der zuverlässigen Gewährleistung der Garantiefunktion und der Dichtungsfunktion ist
es wünschenswert, daß an eine solche Verschlußkappe keine besonderen
Toleranzanforderungen gestellt werden. Ferner ist es wünschenswert, daß eine
Verschlußkappe in wenigen Schritten herstellbar, d.h. formbar und aus einer Gußform
entformbar, sowie nach Gebrauch recyclefähig ist.
Das Problem der Erfindung ist es daher, einen einteiligen Kunststoffverschluß, insbesondere
aus PE-Material zu schaffen, der ohne besondere Toleranzanforderung auf einem gefüllten
Behälter aufsetzbar ist, und dabei gleichzeitig die weiteren, teilweise widersprüchlichen
Forderungen erfüllt, in wenigen Schritten herstellbar und nach Gebrauch recyclefähig zu sein,
sowie die Garantiefunktion und die Dichtungsfunktion für den verschlossenen Behälter
gleichermaßen zuverlässig zu gewährleisten.
Die Lösung besteht nach der vorliegenden Kombinationserfindung in einer Verschlußkappe
mit einem verlängerten Garantieband und einer verlängerten, d.h. über den Rand des
Behälterhalses in die Öffnung hineinreichenden Innendichtung, die durch folgende Merkmale
in Kombination gekennzeichnet ist:
- einen trichter- oder glockenförmigen Fortsatz am freien Ende des verlängerten
Garantiebands,
- eine trichterförmige Außenfläche an der verlängerten Innendichtung,
- und eine mittlere Gebrauchsfestigkeit des Kunststoffmaterials der einteiligen
Verschlußkappe (insbesondere Festigkeit des PE-Materials) derart, daß
- der trichter- oder glockenförmige Garantieband-Fortsatz auf dem Haltekragen des
gefüllten Behälters nicht untergreifbar aufsitzt, und
- die trichterförmige Innendichtungs-Außenfläche elastisch andrückbar am Behälterhals
anliegt.
Durch den trichterförmigen Fortsatz am Garantieband und die trichterförmige Außenfläche an
der Innendichtung ist der Kunststoffverschluß ohne besondere Toleranzanforderungen auf
einen gefüllten Behälter aufzusetzen. Durch die einteilige Ausbildung ist der
Kunststoffverschluß in wenigen Schritten durch Spritzgießen formbar und aus der
Spritzgußform entformbar. Durch dasselbe Merkmal (ein einziges Kunststoffmaterial,
insbesondere Polyethylen) ist der Kunststoffverschluß auch nach Gebrauch recyclefähig. Die
Garantiefunktion für den verschlossenen Behälter ist dadurch zuverlässig gewährleistet, daß
der Trichter oder glockenförmige Fortsatz des Garantiebands auf dem Haltekragen des
gefüllten Behälters nicht untergreifbar aufsitzt. Die Dichtungsfunktion für den verschlossenen
Behälter ist dadurch zuverlässig gewährleistet, daß die trichterförmige Außenfläche der
Innendichtung elastisch andrückbar am Behälterhals anliegt. Das Kunststoffmaterial der
einteiligen Verschlußkappe weist im Gebrauch einen Festigkeit auf, die für das trichterförmig
verlängerte Garantieband hart genug und gleichzeitig für die trichterförmig verlängerte
Innendichtung weich genug ist. Die Hinterschneidungen am Garantieband und an der
Innendichtung können aus der Spritzgußform entformt werden, so lange das warme
Kunststoffmaterial seine Gebrauchsfestigkeit noch nicht erreicht hat.
Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet. Nach dem
Patentanspruch 4 kann das Garantieband in Richtung der Mittelachse der Verschlußkappe
länger als die üblichen 20 mm sein. Insbesondere ist eine Gesamthöhe von 23,5 mm für das
Verschließen der PET-Flaschen geeignet, die derzeit üblich sind. Das Garantieband reicht bei
dieser Länge bis an den Haltekragen heran und ist auf diesem fest aufgepreßt. Es ist dann
nicht möglich, mit einem Hebel das Garantieband abzuheben. Das untere Ende des
Garantiebands kann glockenförmig aufsitzen und dann nicht untergriffen werden, was
ausreichende Sicherheit auch bei dem relativ weichen PE-Material bietet.
Es ist ein einteiliger Aufbau der gesamten Verschlußkappe möglich (Patentanspruch 2). Das
unter diesen Umständen bevorzugte Material Polyethylen (PE) ist im Patentanspruch 3
gekennzeichnet.
Es ist wichtig, sämtliche Funktionen der Verschlußkappe auf Form und Material des zu
verschließenden Behälters abzustimmen. Im bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der
Behälter eine Flasche (Patentanspruch 6), die einen Schraubverschluß aufweist. Die Flasche
ist vorzugsweise aus Kunststoffmaterial hergestellt (Patentanspruch 7). Gegenwärtig üblich
und verbreitet sind PET- oder auch PEN-Flaschen (Patentanspruch 8), für welche die
beanspruchten Kunststoffverschlußkappen besonders geeignet sind. Die bevorzugten
Ausführungsbeispiele für Aufbau und Verwendung der Verschlußkappen sollen die im
Patentanspruch 1 niedergelegte Erfindung jedoch nicht einschränken.
In den Unteransprüchen 9 bis 23 ist ein Dichtungssystem "a" in Kombination mit dem
verlängerten Garantieband beansprucht. In den Unteransprüchen 24 bis 35 ist ein
Dichtungssystem "b" in Kombination mit dem verlängerten Garantieband enthalten. Der
Unteranspruch 36 ist auf eine schuppenartige Struktur an der Unterseite einer dünnen,
keilförmigen Dichtungslippe gerichtet.
Die Kombinationserfindung wird anhand der Figuren 1 bis 4 näher erläutert. Es zeigen
- Fig 1:
- Das Grundprinzip einer Verschlußkappe nach der Erfindung mit einem
verlängerten Garantieband und einer verlängerten Innendichtung;
- Fig 1a, 2a, 3a:
- Ein Ausführungsbeispiel "a" der Verschlußkappe nach der Erfindung in axialer
Schnittansicht (Fig 1a), in axialem Teilschnitt (Fig. 2a) auf eine Flasche
aufgeschraubt und in horizontalem Schnitt (Fig. 3a) entlang der Linie A-A in
Fig. 1a;
- Fig 1b, 2b, 3b:
- Ein Ausführungsbeispiel "b" der Verschlußkappe nach der Erfindung in axialer
Schnittansicht (Fig. 1b) in verschlossenem Zustand, und für einen zu
verschließendem Behälter (Fig. 2b) in axialer Schnittansicht (Fig. 3b); und
- Fig. 4:
- Ein Ausführungsbeispiel "c" der Verschlußkappe nach der Erfindung in axialer
Schnittansicht.
In der Patentzeichnung ist in Fig. 1 und Fig. 1a ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der
Erfindung in axialem Schritt dargestellt. Die Formgebung der Verschlußkappe ist durch die
Rechtsschraffur erkennbar, die Formgebung des innenliegenden Flaschenhalses durch die
Linksschraffur. Die Verschlußkappe ist einteilig, d.h. die drei ringförmigen Dichtungslippen
8a, 10a, 15a, die dem Rand des Flaschenhalses 1 gegenüberliegen, sind ebenso wie das unten
angeformte Garantieband 6 in einem einzigen Arbeitsgang durch Spritzguß hergestellt. Die
Verschlußkappe ist in Fig. 1 in dem Zustand dargestellt, in welchem sie auf dem Flaschenhals
1 fest aufgeschraubt ist. Das Garantieband 6, das über kleine Stege 5 mit dem Körper 2, 3, 4
der Verschlußkappe verbunden ist, untergreift einen Wulst oder Vorsprung an der Außenseite
des Flaschenhalses 1. Das abtrennbare Garantieband 5, 6 reicht erfindungsgemäß weit nach
unten und sitzt auf einem Haltekragen der Flasche 1 auf. Der Haltekragen dient dazu, den
Behälter, hier eine PET-Flasche 1, in einer Transportvorrichtung aufzuhängen, während der
Behälter 1 befüllt und verschlossen wird.
Obwohl das angeformte Garantieband 6 verhältnismäßig weich sein kann, sitzt es
erfindungsgemäß fest auf dem Flaschenhals und reißt sofort ab, wenn der Schraubverschluß
geöffnet wird. Die Formgebung der Kunststoffverschlußkappe 2 bis 7 macht es erstmals
möglich, die technischen Erfordernisse der einfachen Herstellbarkeit (einteilige
Verschlußkappe), sichere Dichtungsfunktion (weiches Material für Dichtungslippen),
einfaches Öffnen (leichtes bestimmungsgemäßes Abreißen des Garantiebandes) und
verläßliche Garantiefunktion (eng am Behälter anliegendes Garantieband) gleichzeitig zu
erfüllen.
Die Patentansprüche 9 und 10 beziehen sich auf eine Verschlußkappe, insbesondere für
Mehrweg-PET-Flaschen, mit einer ein Innengewinde aufweisenden Kappenwandung, einer
die Kappenwandung abschließenden Stirnwand und einem sich an die Kappenwandung
anschließenden, an einer Sollbruchstelle aufreißbaren kreisringförmigen Garantieband, wobei
die Stirnwand eine zum offenen Ende abragende, zur Kappenwandung beabstandete
kreisringförmige Innendichtung aufweist, deren Außendurchmesser sich im Bereich des freien
Endes zu diesem hin verjüngt.
Dabei handelt es sich grundsätzlich um schraubbare Verschlußkappen zum Schließen von
Flaschen, insbesondere zum Schließen sogenannter Mehrweg-Flaschen. Solche Flaschen
werden zum Abfüllen von Getränken jeglicher Art verwendet, wobei insbesondere auch
kohlensäurehaltige Getränke in die Flaschen abgefüllt werden. Folglich muß die dort
verwendete Verschlußkappe auch dem innerhalb der Flasche entstehenden Gasdruck
standhalten, muß demnach mit der Flasche bzw. gegenüber der Flasche gasdicht abschließen.
Seit geraumer Zeit sind nun auch sogenannte PET-Flaschen auf dem Markt, wobei es sich
hier um Mehrweg-Kunststofflaschen handelt, die insbesondere mit einem Füllvolumen von
1,5 Litern angeboten werden. Aufgrund erheblicher Toleranzen der in Rede stehenden
Flaschen im Bereich der Flaschenmündung bestehen hier gegenüber den zu verwendenden
Verschlußkappen besondere Abdichtprobleme. Folglich sind hier Verschlußkappen mit
besonderen Dichtungsmaßnahmen erforderlich. Hinzu kommt, daß die in Rede stehenden
PET-Flaschen insbesondere bei mehrfacher Verwendung keine einwandfreien Mündungen
und Gewinde mehr aufweisen, zumal diese durch das Handling der Verbraucher und Abfüller
meist deformiert bzw. beschädigt sind.
Nun hat man sich im Hinblick auf das voranstehend erläuterte Problem im Stand der Technik
bereits dadurch geholfen, daß die Verschlußkappen zumindest im Bereich der Stirnwand, wo
die Stirnfläche der Flaschenmündung zur Anlage kommt, mit einem besonderen
Dichtungsmaterial versehen werden. Dazu wird ein vorzugsweise weicher Kunststoff
verwendet, der sich von dem restlichen Material der Verschlußkappe - Aluminium oder
ebenfalls Kunststoff - unterscheidet. Folglich wird durch diese zusätzliche
Dichtungsmaßnahme eine mehrteilige Verschlußkappe aus unterschiedlichen Materialien zur
Verfügung gestellt, die im Hinblick auf ein immer stärker gefordertes Recycling solcher Teile
nicht mehr vertretbar ist. Praktisch ist es nämlich nicht möglich, eine in die Verschlußkappe
eingebrachte zusätzliche Dichtung aus einem Zweitmaterial nach Gebrauch der
Verschlußkappe wieder zu entnehmen, um ein materialspezifisches Recycling einzuleiten.
Folglich bleibt bei Verschlußkappen der in Rede stehenden Art - mit unterschiedlichen
Komponenten - nichts anderes übrig, als diese dem Hausmüll zuzuführen. Gerade dies soll
jedoch in Zukunft vermieden werden, so daß die aus der Praxis bekannte Lösung zum
Erreichen eines gasdichten Abschlusses, insbesondere von Mehrweg-PET-Flaschen, nicht
oder nur noch in äußerster Not realisierbar ist.
Erfindungsgemäß ist hier erkannt worden, daß zum gasdichten Verschluß einer Flasche
mittels der in Rede stehenden schraubbaren Verschlußkappe eine besondere Ausgestaltung
der Innendichtung erforderlich ist. Diese besondere Ausgestaltung ist dadurch
gekennzeichnet, daß die Innendichtung im Bereich des freien Endes eine zur Kappenwandung
hin gerichtete Wulst aufweist, die bei aufgeschraubter Verschlußkappe gegen die
Innenwandung der Flasche im Bereich der Flaschenmündung drückt. Aufgrund der
Ausbildung der Wulst im Bereich des freien Endes und aufgrund der Integration des sich im
Außendurchmesser verjüngenden Bereichs in der Wulst drückt die Innendichtung - bei
aufgeschraubter Verschlußkappe - sehr stark an die Innenwandung der Flasche und dichtet
dabei wirksam zwischen Innendichtung und Flascheninnenwandung ab. Ein sich innerhalb
der Flasche aufbauender Gasdruck wird in ganz besonders vorteilhafter Weise zum Anpressen
der Innendichtung an die Flascheninnenwandung genutzt, wobei die am freien Ende der
Innendichtung ausgebildete Wulst aufgrund des doch erheblichen Abstandes zur Stirnwand
mit enormem Druck an die Flascheninnenwandung gedrückt wird. Aufgrund des relativ
weiten Eingreifens der Innendichtung bzw. der am freien Ende vorgesehenen Wulst in die
Flasche ist ein Abrutschen der Wulst an der Flaschenmündung nicht möglich, vielmehr ist ein
gewisses Gleiten der Wulst entlang der Flascheninnenwandung möglich, ohne die
abdichtende Wirkung einzubüßen.
Alternativ zu der voranstehend erörterten erfindungsgemäßen Lehre kann die
erfindungsgemäße Verschlußkappe auch durch die Merkmale des Anspruches 10
gekennzeichnet sein. Danach ist die erfindungsgemäße Verschlußkappe derart ausgestattet,
daß die Stirnwand im Bereich zwischen Kappenwandung und Innendichtung eine von der
Stirnwand abragende, zumindest geringfügig zur Innendichtung hin geneigte erste
kreisringförmige Keildichtung aufweist. Im Rahmen dieser erfindungsgemäßen Alternative
ist erkannt worden, daß eine hinreichende Abdichtung zwischen der Verschlußkappe und der
zu verschließenden Flasche dadurch realisiert werden kann, daß zwischen der Innendichtung
und der Kappenwandung eine aufgrund ihrer keilförmigen Ausgestaltung als Keildichtung
bezeichnete Dichtung ausgebildet ist. Auch diese Dichtung ist kreisringförmig ausgeführt
und wird aufgrund ihrer Neigung zur Innendichtung hin beim Aufschrauben auf eine Flasche
weiter zur Innendichtung hin gebogen, so daß die Keildichtung aufgrund ihrer Eigenelastizität
und der durch das Aufschrauben hervorgerufenen Spannung fest im Bereich der
Flaschenmündung an der Flasche anliegt.
Im Hinblick auf eine besonders wirkungsvolle Abdichtung zwischen Verschlußkappe und
Flasche ist es von Vorteil, wenn die Innendichtung über die Vorkehrung der zuvor erörterten
Keildichtung hinaus eine zur Kappenwandung hin gerichtete, im Bereich des freien Endes
ausgebildete Wulst aufweist und wenn diese Wulst den sich im Außendurchmesser
verjüngenden Bereich umfaßt. Mit anderen Worten sind hier die zuvor als alternative
Lösungen dargestellten Merkmale in ganz besonders vorteilhafter Weise kombiniert, um den
Abdichtungseffekt insbesondere im Hinblick auf einen sehr hohen Gasdruck im Inneren der
Flasche erheblich und wirkungsvoll zu verbessern.
Im Hinblick auf die Ausgestaltung der Innendichtung ist es von weiterem Vorteil, wenn diese
auf der der Kappenwandung abgewandten Seite in etwa geradlinig bis hin zur Wulst verläuft.
Dies bedeutet, daß die innere Wandung der Innendichtung insgesamt eine in etwa
kreisringförmige Innenfläche bildet. Auf der der Kappenwandung zugewandten Seite geht
die Innendichtung in etwa bogenförmig in die Wulst über, d.h. die der Kappenwandung
zugewandte Seite der Innendichtung erstreckt sich in Richtung der Kappenwandung. Von
dort aus verjüngt sich die Innendichtung wieder in etwa geradlinig im Außendurchmesser,
wodurch eine vom unteren Ende der Innendichtung zum äußersten Bereich der Wulst
verlaufende Keilfläche entsteht, mittels derer die Innendichtung bzw. die Wulst der
Innendichtung in die Flaschenmündung einführbar ist. Aufgrund dieser keilförmigen
Ausgestaltung wird die Innendichtung in etwa um den Betrag des Abragens der Wulst nach
innen gedrückt und wirkt aufgrund der materialspezifischen Elastizität somit aufgrund der
dabei erreichten Spannung einen erheblichen Druck auf die Flascheninnenwandung im
Mündungsbereich aus. Die Wulst ist vorzugsweise derart dimensioniert und erstreckt sich
derart in die Kappenwandung hinein, daß die Innendichtung bzw. Wulst im aufgeschraubten
Zustand - entsprechend den Toleranzen einerseits der Verschlußkappe und andererseits der
Flaschenmündung - mit vorgegebener Anpreßkraft gegen die Flascheninnenwandung im
Bereich der Flaschenmündung drückt.
Die zuvor bereits erwähnte erste Keildichtung ist in besonders vorteilhafter Weise derart
positioniert und dimensioniert, daß sie im aufgeschraubten Zustand der Verschlußkappe zur
vorgespannten Anlage am Radius des Flaschenhalses, d.h. am Übergang in die
Flaschenmündung, dient. Mit anderen Worten wird die erste Keildichtung beim
Aufschrauben der Verschlußkappe zur Stirnwand hin gebogen und drückt aufgrund ihrer
Eigenelastizität und der sich daraus ergebenden Spannung im aufgeschraubten Zustand an den
Radius des Flaschenhalses bzw. exakt an den Übergang in die Flaschenmündung, d.h. an die
Kante zwischen der Stirnfläche der Flaschenmündung und der Flascheninnenwandung. Bei
sich von innen aufbauendem Druck wird die Keildichtung noch stärker an den Flaschenradius
gedrückt, so daß aufgrund des Innendrucks die Dichtwirkung abermals erhöht ist. Gleiches
gilt für die zuvor ausführlich erwähnte Innendichtung, die ebenfalls aufgrund des sich im
Flascheninneren aufbauenden Drucks über den durch die materialspezifische Spannung
erreichten Anpreßdruck hinaus, d.h. verstärkt, an die Flascheninnenwandung gedrückt wird.
Die erste Keildichtung kann konkret unterschiedliche Gestalt aufweisen, beispielsweise zum
freien Ende hin mit im wesentlichen ebenen Flächen spitz zulaufen. Ebenso könnten die
beidseitigen Flächen der ersten Keildichtung konkav oder konvex ausgeführt sein. Eine
Abrundung des freien Endes der ersten Keildichtung ist ebenfalls möglich.
Zur weiteren Erhöhung der Dichtwirkung der erfindungsgemäßen Verschlußkappe ist es von
ganz besonderem Vorteil, wenn im Bereich zwischen Kappenwandung und Innendichtung,
vorzugsweise im Übergang zwischen Kappenwandung und Stimwand, d.h. in etwa in dem
zwischen Kappenwandung und Stirnwand gebildeten Winkel, eine von der Stirnwand bzw.
von der Kappenwandung abragende, zumindest geringfügig zur Innendichtung hin geneigte
zweite kreisringförmige Keildichtung vorgesehen ist. Diese zweite Keildichtung kann dabei
derart positioniert und dimensioniert sein, daß sie im aufgeschraubten Zustand zur
vorgespannten Anlage auf der Stirnfläche der Flaschenmündung dient. Die zweite
Keildichtung wird demnach ebenso wie die erste Keildichtung beim Aufschrauben der
Verschlußkappe zur Stirnwand hin gebogen, wodurch aufgrund der Eigenelastizität der
zweiten Keildichtung ein erheblicher Anpreßdruck an die Flasche, genauer gesagt an die
Stirnfläche der Flaschenmündung, entsteht. Auch die zweite Keildichtung kann zum freien
Ende hin mit im wesentlichen ebenen Flächen spitz zulaufen, wobei diese beidseitigen
Flächen der zweiten Keildichtung ebenfalls konkav oder konvex ausgeführt sein können. Die
zur ersten Keildichtung getätigten Ausführungen gelten auch für die zweite Keildichtung, so
daß sich hierzu weitere Ausführungen erübrigen.
Im Hinblick auf eine Verbesserung der Dichtwirkung der erfindungsgemäßen
Verschlußkappe ist es schließlich möglich, daß die Kappenwandung vorzugsweise im oberen
Bereich, d.h. im Bereich kurz vor dem Übergang zur Stirnwand, eine etwa radial bzw. nach
innen abragende kreisringförmige Dichtung zur Anlage an der Flaschenaußenwandung
aufweist. Hierbei kann es sich um eine im Sinne einer Schnurdichtung oder eines Dichtrings
ausgeführte Dichtung handeln, wobei diese vorzugsweise integraler Bestandteil der
Verschlußkappe ist. Diese Dichtung könnte im Sinne einer Dichtungswulst nach innen hin
abgerundet und so dimensioniert sein, daß sie im aufgeschraubten Zustand unter Vorspannung
an der Flaschenaußenwandung anliegt.
Die voranstehenden Ausführungen bezüglich unterschiedlicher Dichtungsmaßnahmen
zwischen Verschlußkappe und Flasche machen deutlich, daß eine Kombination der
voranstehenden Dichtungsmaßnahmen bzw. Dichtungen zu einer Art Mehrbarrierensystem
im Hinblick auf die Abdichtung der Flasche führt. Dabei sind bis auf die der Kappenwandung
zugeordnete Dichtung sämtliche Dichtungen so ausgelegt, daß sie bei steigendem Innendruck
eine erhöhte Dichtwirkung aufweisen, da sie sich aufgrund des steigenden Innendrucks
stärker, d.h. mit höherem Anpreßdruck, an die Flaschenwandung bzw. Stirnfläche der
Flasche anlegen.
Nun ist es im Hinblick auf ein sicheres und erkennbares verschließen der Flasche von ganz
besonderem Vorteil, wenn in Kombination das Garantieband vorgesehen ist. Dieses
Garantieband schließt sich auf der der Stirnwand abgewandten Seite an die Kappenwandung
an und weist eine erste Sollbruchstelle auf. Eine solche Ausgestaltung des Garantiebandes ist
jedoch insoweit problematisch, als beim Öffnen der Flasche, d.h. beim Abschrauben der
Verschlußkappe, das Garantieband zunächst aufgebrochen und von zahlreichen Benutzern
insgesamt von der Verschlußkappe abgerissen wird. Nach Gebrauch, d.h. nach Entleeren der
Flasche, wandert dieses insgesamt abgerissene Garantieband nicht selten in das
Flascheninnere, aus dem es aufgrund seiner gebogenen Ausgestaltung nur noch mit Mühe
entnehmbar ist. Beim Reinigungsprozeß der Flasche können die ins Flascheninnere gelangten
Garantiebänder nicht herausgespült werden. Sogenannte Flascheninspektionsmaschinen
erkennen diese Bänder nicht, wodurch nicht selten solche alten - gebrauchten -
Garantiebänder in ein erneut in die Mehrwegflasche gefülltes Getränk gelangen.
Reklamationen sind hier somit vorprogrammiert.
Folglich ist es von ganz besonderem Vorteil, das in Rede stehende Garantieband zur
Vermeidung der zuvor erwähnten Problematik mit einer zweiten Sollbruchstelle auszustatten.
Diese zweite Sollbruchstelle könnte derart angeordnet sein, daß sie der ersten Sollbruchstelle
in etwa gegenüberliegt, so daß das Garantieband beim Aufreißen - nach Aufreißen der ersten
Sollbruchstelle - aufgrund eines Aufreißens der zweiten Sollbruchstelle in zwei in etwa
gleichlange Hälften teilbar ist. Dadurch läßt sich das Garantieband nicht einteilig, sondern
ausschließlich zweiteilig abreißen, nämlich in zwei kurzen Stücken. Diese sich aus dem
gesamten Garantieband ergebenden beiden kurzen Teile lassen sich ohne weiteres aus der
Flasche durch die relativ enge Flaschenmündung hindurch ausspülen, so daß das zuvor
genannte Problem gelöst ist.
Im Hinblick auf eine einfache Fertigung wird die verschlußkappe einteilig ausgeführt. Dazu
eignet sich insbesondere Polyethylen, zumal dieser Kunststoff ohne weiteres einem
Recyclingprozeß zugeführt werden kann. Bei der erfindungsgemäßen Verschlußkappe ist
schließlich wesentlich, daß diese ausschließlich aus ein und demselben Material hergestellt
werden kann, daß vorgesehene Dichtungen erforderlich sind, also keine
Materialkombinationen im Hinblick auf Stirnwand, Kappenwandung und im Inneren der
Verschlußkappe.
Die Fig. 1a, 2a und 3a zeigen gemeinsam ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Verschlußkappe für Mehrweg-PET-Flaschen 1, mit einer ein Innengewinde 2 aufweisenden
Kappenwandung 3, einer die Kappenwandung 3 abschließenden Stirnwand 4 und einem sich
an die Kappenwandung 3 anschließenden, an einer Sollbruchstelle 5 aufreißbaren
kreisringförmigen Garantieband 6, 6a, wobei die Stirnwand 4 eine zum offenen Ende
abragende, zur Kappenwandung 3 beabstandete kreisringförmige Innendichtung 7, 7a,
aufweist, deren Außendurchmesser sich im Bereich des freien Endes zu diesem hin verjüngt.
Erfindungsgemäß weist die Innendichtung 7a eine zur Kappenwandung 3a hin gerichtete, im
Bereich des freien Endes ausgebildete Wulst 8a auf. Die Wulst 8a umfaßt den sich im
Außendurchmesser verjüngenden Bereich 9a.
Die Figuren 1a und 2a zeigen des weiteren, daß die Stirnwand 4 im Bereich zwischen
Kappenwandung 3 und Innendichtung 7 eine von der Stimwand 4 abragende, zur
Innendichtung 7 hin geneigte erste kreisringförmige Keildichtung 10a aufweist
Die Innendichtung 7 verläuft auf der der Kappenwandung 3 abgewandten Seite in etwa
geradlinig bis hin zu der Wulst 8. Auf der der Kappenwandung 3 zugewandten Seite verläuft
die Innendichtung 7 in etwa bogenförmig bis hin zur Wulst 8, geht also in die Wulst 8 über,
und verjüngt sich von dort aus wiederum in etwa geradlinig im Außendurchmesser. Die
Wulst 8 ist dabei derart dimensioniert bzw. erstreckt sich derart zur Kappenwandung 3 hin,
daß die Innendichtung 7 bzw. die Wulst 8 im aufgeschraubten Zustand mit vorgegebener
Anpreßkraft gegen die Flascheninnenwandung 11 im Bereich der Flaschenmündung 12a
drückt.
Fig. 2a zeigt besonders deutlich, daß die erste Keildichtung 10a derart positioniert und
dimensioniert ist, daß sie im aufgeschraubten Zustand zur vorgespannten Anlage am Radius
bzw. an der Innenkante 13a des Flaschenhalses 14a bzw. am Übergang in die
Flaschenmündung 12a dient. Diese erste Keildichtung 10a läuft zum freien Ende hin mit im
wesentlichen ebenen Flächen spitz zu.
Die Fig. 1a und 2a zeigen des weiteren deutlich, daß im Bereich zwischen Kappenwandung 3
und Innendichtung 7 im Übergang zwischen Kappenwandung 3 und Stirnwand 4 eine von der
Stirnwand 4 bzw. von der Kappenwandung 3 absagende, zur Innendichtung 7 hin geneigte
zweite kreisringförmige Keildichtung 15, 15a, vorgesehen ist. Die zweite Keildichtung 15,
15a ist gemäß der Darstellung in Fig. 2a derart positioniert und dimensioniert, daß sie im
aufgeschraubten Zustand zur vorgespannten Anlage an der Stirnfläche 16a der
Flaschenmündung 12a dient Des weiteren ist die zweite Keildichtung 15a zum freien Ende
hin mit ebenen Flächen spitz zulaufend ausgeführt.
Die Fig. 1a und 2a zeigen des weiteren, daß die Kappenwandung 3 im oberen Bereich, d.h. im
Bereich kurz vor dem Übergang zur Stirnwand 4, eine in etwa radial bzw. nach innen
abragende kreisringförmige Dichtung 17a zur Anlage an der Flaschenaußenwandung 18a
aufweist. Diese Dichtung 17a ist im Sinne einer Dichtungswulst nach innen hin, d.h. zur
Flaschenaußenwandung 18a, abgerundet. Die Dichtung 17a ist gemäß der Darstellung in
Fig. 2a derart dimensioniert, daß sie im aufgeschraubten Zustand unter Vorspannung an der
Flaschenaußenwandung 18a anliegt.
Schließlich zeigen die Fig. 1a und 3a gemeinsam, daß das Garantieband 6, 6a eine zweite
Sollbruchstelle 19a aufweist. Die zweite Sollbruchstelle 19a liegt der ersten Sollbrachstelle 5
gegenüber, so daß das Garantieband 6 beim Aufreißen - nach Aufreißen der ersten
Sollbruchstelle 5 - aufgrund eines Aufreißens der zweiten Sollbruchstelle 19a in zwei in etwa
gleich lange Häuften 20, 21 teilbar ist.
Schließlich ist hervorzuheben, daß die Verschlußkappe insgesamt einteilig ausgeführt ist und
aus Kunststoff, nämlich aus Polyethylen, besteht.
Die folgende Erörterung des Anmeldungsgegenstandes beschränkt sich auf Verschlußkappen
zum Verschließen von GDB-Getränkeflaschen, um die Diskussion übersichtlich zu halten. Es
wird jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die vorliegende Erfindung nicht auf
Verschlußkappen für GDB-Getränkeflaschen beschränkt ist, sondern sich für beliebige Arten
von Behältern eignet, wie beispielsweise auch für Nahrungsmittelbehälter (sogenannte Tupper
Ware). Ferner ist bevorzugterweise die erfindungsgemäße Verschlußkappe sowohl für
Mehrwegflaschen (MW) als auch für Einwegflaschen (EW) aus dem Material PET
verwendbar.
Verschlußkappen, mit denen Getränkeflaschen oder ähnliche Behälter verschlossen werden
können, müssen unterschiedliche Anforderungen erfüllen. Zum einen muß die Abdichtung
der Getränkeflaschen bzw. Behälter derart erreicht werden, daß das in ihnen enthaltene
Getränk im verschlossenen bzw. verriegelten Zustand nicht aus dem Behälter austreten kann.
Handelt es sich bei den abzudichtenden Behältern um Flüssigkeiten enthaltende Flaschen,
dann wird diese Anforderung durch die Viskosität der Flüssigkeit bestimmt. Sind die in den
Flaschen enthaltenen Getränke darüber hinaus mit einem unter Druck stehenden Gas wie z. B.
Kohlensäure versetzt, dann muß die Abdichtung darüber hinaus auch gasdicht sein, um das
Gas am Austritt aus der Flasche zu hindern.
Im einzelnen wird die Abdichtung gemäß dem Ausführungbeispiel "b" dadurch erreicht, daß
eine wellenförmig gerippte Struktur vorgesehen ist, die das Dichtungsmittel gezielt gegen die
Oberkante des Behälters drückt, wodurch eine Dichtungszone entsteht, in der das
Dichtungsmittel mit hohem Druck gegen die Oberkante des Behälters gedrückt wird. Die
Struktur gemäß dem Patentanspruch 24 ermöglicht eine gezielte Positionierung der
Dichtungslippe auf dem Behälterrand unter einem hohen Auflagedruck. Dieser zu einer sehr
guten Abdichtung führende Verschlußvorgang wird ermöglicht, ohne die Verschlußkappe
unnötig zu verkomplizieren.
Das Ausführungsbeispiel "b" der vorliegenden Erfindung wird im folgenden unter
Bezugnahme auf Fig. 1b, 2b und 3b näher erläutert.
In Figur 1b ist eine Verschlußkappe zum lösbaren Verschließen einer Flasche gemäß einer
derzeit bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt. Die im
Folgenden im einzelnen beschriebene Ausführungsform betrifft einen Schraubverschluß zum
Verschließen einer Flasche, die kohlensäurehaltige Flüssigkeiten enthalten kann. Wie bereits
zuvor erwähnt, wird jedoch darauf hingewiesen, daß die vorliegende Erfindung nicht auf
Schraubverschlüsse für Flaschen beschränkt ist. Alternative Ausführungsformen betreffen
beispielsweise Dosen, die sich für das Aufbewahren/Einfrieren von Nahrungsmitteln eignen.
Einmachgläser, aber auch Verschlußkappen von Behältern, die nicht im Nahrungsmittelsektor
eingesetzt werden. wie beispielsweise Farbeimer.
In Figur 1b ist eine Verschlußkappe in ihrer Ausgangsform in einer Schnittansicht dargestellt.
Die Verschlußkappe besteht aus einem Kappenkörper 10b, der ein oberes Deckenteil 18b und
ein im wesentlichen zylindrisches Seitenteil 19b umfaßt. Das Seitenteil 19b erstreckt sich im
wesentlichen senkrecht aus der Ebene des Deckenteils 18b. Gemäß der in Figur 1b
dargestellten Ausführungsform erfolgt der Übergang von dem Deckenteil 18b zu dem
zylindrischen Seitenteil 19b nicht abrupt (scharfkantig), sondern mittels eines abgerundeten
Übergangsteiles 20b. Es wird darauf hingewiesen, daß in der gezeigten Ausführungsform das
Deckenteil 18b, das Seitenteil 19b und das Übergangsteil 20b keine separaten Elemente sind,
sondern daß sie vielmehr zusammen den Kappenkörper 10b bilden.
An dem Seitenteil 19b ist ein Schraubgewinde 12b ausgebildet, das als
Verschlußmechanismus dient, mittels dem die Verschlußkappe 10b auf dem zu
verschließenden Behälter 100 befestigt wird. Das Schraubgewinde 12b wirkt mit einem
entsprechenden, paarig ausgebildeten Schraubgewinde 112 (vergl. Fig. 2b) auf der Flasche
100 zusammen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß das Schraubgewinde 12b nicht
den einzigen möglichen Verschlußmechanismus für den zu verschließenden Behälter
darstellt. Alle möglichen anderen Arten von an sich bekannten Verschlußmechanismen
sind " gleichfalls geeignet, wie etwa Bügelverschlüsse, in Ausnehmungen eingreifende
Nasen - bzw. Schultern, etc.
Wie man der Figur 1b entnehmen kann, wird gemäß der bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung an dem Seitenteil 20b innenliegend ein Dichtungsmittel in Form einer
radial umlaufenden Dichtungslippe 13, 13b vorgesehen. Die Dichtungslippe 13 hat eine lange
keilförmige Form. Im Ruhezustand (d.h. in dem Zustand, in dem die Verschlußkappe keinen
Behälter verschließt) erstreckt sich die Dichtungslippe 13 vom Übergangsteil 20b her nahezu
waagrecht, vorzugsweise jedoch mit einer geringen Neigung hin zum Mittelpunkt der
Verschlußkappe. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform beträgt die Neigung 41°
bis 48° gegen die Horizontale, um die Entformung zu erleichtern (vergl. Fig. 4). Die Breite
B der Dichtungslippe 13 wird vorzugsweise so gewählt, daß das innenliegende Ende der
Dichtungslippe 13 im verschlossenen Zustand im wesentlichen bündig mit dem oberen
Flaschenrand 104 abschließt (vgl. Figur 3b). In einem besonders bevorzugtem
Ausführungsbeispiel (vergl. Fig. 4) liegt die Breite B vorzugsweise im Bereich zwischen 3,8
und 4,5 cm. Dadurch wird erreicht, daß die gesamte Oberkante 104 der Flasche 100 durch die
kreisförmig im Kappenkörper 10b umlaufende Dichtungslippe 13 im wesentlichen vollständig
beaufschlagt wird, wenn der Kappenkörper 10b auf die Flasche aufgeschraubt ist. Die
keilförmige, lange, dünne Dichtungslippe 13 paßt sich in ihrer Profilierung an
unterschiedliche Flaschenhälse an, wenn während des Verschließvorgangs normale
Drehmomente auf die Verschlußkappe ausgeübt werden. Insbesondere erfolgt eine
Profilanpassung an der Oberkante 104 des Flaschenhalses sowohl oben außen als auch oben
innen. Das Profil der Dichtungslippe 13 kann sich an jeden Krümmungsradius anpassen. Der
Flaschenhals einer Mehrwegflasche ist mit 20,7 mm geringer als bei der Einwegflasche, deren
Innendurchmesser 21,6 = beträgt. In beiden Fällen legt sich die Dichtungslippe 13 auch nach
innen in den Flaschenhals hinein. Im Endergebnis sitzt die erfindungsgemäße
Verschlußkappe unter allen denkbaren Umgebungsbedingungen dicht auf der Flasche.
Die oben beschriebene Neigung , der Dichtungslippe 13 in seiner Ruhelage ist an die Neigung
der Oberfläche 104 der Flasche 100 aus der horizontalen Ebene heraus angepasst, wie man im
einzelnen der Figur 2b entnehmen kann. Wie aus dieser Figur deutlich wird, weist die
Oberkante 104 der Flasche 100 eine (hier aus Veranschaulichungsgründen vergrößert
dargestellte) Neigung, aus der horizontalen Ebene H heraus auf, die mit S angedeutet ist. Es
wird darauf hingewiesen, daß in Abhängigkeit des zu verschließenden Behälters
unterschiedliche Ausgestaltungen der jeweiligen Oberfläche 104 gewählt werden können.
Gemäß der erfindungsgemäßen Lehre wird vorzugsweise die Neigung bzw. Formgebung, der
Dichtungslippe 13 jeweils an die gewählte Oberflächenform des zu verschließenden Behälters
angepaßt. Von besonderer Bedeutung zur Erzielung des erfindungsgemäßen Erfolgs ist
weiterhin die Dichtungslippe 13 mit einem bestimmten Dickenprofil vorzusehen, das mit dem
Bezugszeichen D in Figur 1b angedeutet ist. Umfangreiche Vergleichstests, in denen das
Abdichtverhalten der Verschlußkappe mit unterschiedlich dicken Dichtungslippen getestet
worden ist, haben gezeigt, daß die Dichtungslippe 13 vorzugsweise an ihrer Wurzel 3/10 mm
bis 7/10 mm stark ist und an ihrer Spitze eine Dicke von nicht mehr als 5/10 mm und nicht
weniger als 2/10 mm haben sollte, und gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform
zwischen 2/10 mm und 4/10 mm. Diese Werte haben sich für zu verschließende GDB-Glasflaschen
unter Verwendung der üblichen Plastikmaterialien für den Kappenkörper 10b als
besonders vorteilhaft erwiesen. Für andere Verschlußkappen, die größere oder kleinere
Behälter zu verschließen haben, ergeben sich entsprechend skalierte Werte.
Darüber hinaus weist die Dichtungslippe 13 eine spezielle schuppenartige Struktur auf (Fig.
4), die mit den Unebenheiten auf der Oberkante 104 der Flasche 100 zusammenwirkt, um so
ein besseres Abdichten der Flasche zu bewirken.
Das Dichtungsmittel ist bei einer bevorzugten Ausführungsform so angeordnet, daß eine
Kammer 33 zwischen dem Deckenteil 18b und dem Seitenteil 19b des Verschlußkörpers und
der dünnen, keilförmigen Dichtungslippe 13, also von der Dichtungslippe aus gesehen oben
außen, entsteht. Diese Kammer 33 stellt einen Anpassungsspielraum für verschiedene
Flaschenhalsdurchmesser bereit und unterstützt somit eine sichere Abdichtung des jeweiligen
Behälters.
In Fig. 4 ist eine weitere besonders bevorzugte Ausführungsform der Verschlußkappe
dargestellt, bei der das Dichtungsmittel gemäß der erfindungsgemäßen Lehre an der
Innenfläche 18' eine wellenförmige Struktur aufweist, wobei einzelne konzentrisch
angeordnete, ringförmige Schultern 34a-f um das Deckenteil 18b herumlaufen. Ferner weist
die Innenfläche 18' der Verschlußkappe eine Schräge von 0,5° bis 3° gegenüber der
Horizontalen auf und ist wellenförmig gerippt, wie sich aus Fig. 4 ergibt. Diese Schultern 34
sind derartig angeordnet, daß die Dichtungslippe 13 im verschlossenen Zustand auf ihnen
aufliegt und durch sie gegen die Oberkante 104 der Flasche 100 gepresst wird. Der Abstand
zwischen den Schultern 34a-f ist vorzugsweise so gewählt, daß sie alle auf der Oberkante 104
der Flasche 100 aufliegen; in anderen Worten, wird der Radius Rs der konzentrisch
umlaufenden Schultern vorzugsweise so gewählt, daß die äußerste Schulter 34a (Fig. 4) bzw.
14b (Fig. 1b) sich benachbart zu der Aussenkante der Flasche 100 befindet, wohingegen sich
die innerste Schulter 34f (Fig. 4) bzw. 15 (Fig. 1) benachbart zu der Innenkante der Flasche
100 befindet. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform liegt der Radius Rs der
konzentrisch umlaufenden Schultern 34a-f im Bereich von 16,5 mm bis 18,5 mm, der Radius
Rs der konzentrisch umlaufenden Schulter 15b bei 17,5 mm.
Wie man insbesondere der Figur 1b entnehmen kann, weisen die Schultern 14b und 15b
unterschiedliche Höhen H1, H2 auf. Der Höhenunterschied H2 - H1 wird erfindungsgemä so
gewählt, daß sich unter Berücksichtigung des Gefälles S der Flaschenoberfläche 104 (vgl.
Figur 2b) ein gleichmäßiger Druck auf die Oberkante 104 der Flasche 100 im verschlossenem
Zustand einstellt. Wie man insbesondere der Figur 4 entnehmen kann, sind die Höhen der
Schultern 34 bei dieser Ausführungsform erfindungsgemäß so gewählt, daß sich das
Dichtungsmittel im verschlossenen Zustand gleichsam an die Oberkante 104 der Flasche 100
anschmiegt und diese sicher abdichtet Die Schultern 34a-f bei dieser Ausführungsform, wie
auch die zwei Schultern 14b und 15b des Ausführungsbeispiels, das in Fig. 1 b dargestellt ist,
üben dabei einen gleichmäßigen Druck auf die Dichtungslippe aus, der in Folge der geringen
wirkenden Oberfläche der Schultern vergleichsweise hoch ist. In Zusammenspiel mit der an
der unteren Seite der Dichtungslippe vorgesehenen Schuppenstruktur und den Unebenheiten
auf der Oberkante 104 der Flasche 100 wird somit eine sichere und zuverlässige Abdichtung
erreicht
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird neben
der Dichtungslippe auch eine sich senkrecht vom Deckenteil 18b erstreckende, elastische
Lamelle 16, 16b vorgesehen, die sich im Ruhezustand senkrecht nach unten erstreckt (vergl.
Fig. 1b). Die Dichtungslamelle 16 läuft gleichfalls konzentrisch zur Mittellinie M des
Kappenkörpers, wobei die Innenkante einen Radius R1, und die Aussenkannte einen Radius
R2 aufweist. Die Radien R1 und R2 sind derart gewählt, daß die Dichtungslamelle 16 im
Ruhezustand unmittelbar benachbart zur Dichtungslippe verläuft, gemäß einer besonders
bevorzugten Ausführungsform beträgt der Radius R1 15,4 mm und Radius R2 16,8 mm.
Gemäß der erfindungsgemäßen. Lehre ist die Dichtungslamelle 16 mit einer Schulter 17, 17b
ausgestattet, deren höchster Punkt sich im Ruhezustand des Kappenkörpers 10b im
Wesentlichen auf einer Zylinderoberfläche zusammen mit dem freien Ende der
Dichtungslippe 13 befindet. Der Radius der Schulter 17 beträgt vorzugsweise 0,25 mm und
ist so gewählt, daß die Dichtungslamelle 16 vom höchsten Punkt der Schulter 17 zur Spitze
der Lamelle 16 unter einem Winkel a läuft. Umfangreiche Vergleichstests haben gezeigt, daß
der Winkel α vorzugsweise nicht mehr als 35° und nicht weniger als 25° haben sollte, und
gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform 28° haben sollte. Diese Werte haben
sich für zu verschließende Glasflaschen unter Verwendung der üblichen Plastikmaterialien für
den Kappenkörper 10b als besonders vorteilhaft erwiesen. Für andere Verschlußkappen, die
größere oder kleinere Behälter zu verschließen haben, ergeben sich entsprechend skalierte
Werte.
Wie man im einzelnen der Figur 3b entnehmen kann, wirkt die Schulter 17b der
Dichtungslamelle 16b mit der Innenseite der Flasche 100 im verschlossenen Zustand
zusammen, wobei durch Betätigung des Verschlußmechanismus 12b die Dichtungslamelle
16b aus ihrer Ruhelage abgelenkt und zum Flascheninneren hin verbogen wird. Genau wie
bei den Schultern 14b bzw. 34a-f wird durch die kleine wirksame Oberfläche der
Dichtungslamelle 16b (die im Wesentlichen durch den Kuppenbereich der Schulter 17b
vorgegeben ist) ein vergleichsweise hoher Abdichtdruck erreicht, der durch das
Rückstellmoment der abgelenkten Dichtungslamelle 16b definiert wird.
Die erfindungsgemäße Verschlußklappe kann aus verschiedenen Materialien hergestellt
werden. Wird das Dichtungsmittel 11 (zusammen mit den Schultern 14b bzw. 34a-f und der
elastischen Lamelle 16b) als integraler Bestandteil der Verschlußkappe vorgesehen, eignet
sich insbesondere Polyethylen als Kappenmaterial.