Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von Abfällen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Abfällen, insbesondere von Hausmüll, hausmüllähnlichen Abfällen und hausmüllähnlichem Gewerbemüll, und eine Vorrichtung zur Durchführung eines derartigen Verfahrens.
Die Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren zur Behandlung von Abfällen, bei dem die Abfälle biologisch oder biologisch-thermisch behandelt, insbesondere kompostiert, getrocknet, zwischenzerkleinert und gesiebt werden. Die Kompostierung erfolgt vorzugsweise in einem oder mehreren geschlossenen Behältern unter Zwangsbelüftung.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein derartiges Verfahren zu verbessern sowie eine Vorrichtung zur Durchführung eines derartigen Verfahrens anzugeben.
Nach einem ersten Vorschlag wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die Sieb-Überkomfraktion wird nach der Zwischenzerkleinerung gesichtet, insbesondere in einem Zick-Zack-Sichter. Hierdurch werden Papier und/oder Kunststoffe, insbesondere Papier- und/oder Kunststoff- Folien abgetrennt. Die Erfindung ermöglicht es, Kunststoffe in einer solchen Rein-
heit auszusondern, daß diese stofflich, z.B. zur Bindemittel-Herstellung, genutzt werden können.
Nach einem weiteren Vorschlag, für den gesondert Schutz beansprucht wird, wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs angegebenen Art dadurch gelöst, daß die Abfälle nach der beschriebenen Behandlung in eine Leichtfraktion und in eine Schwerfraktion getrennt werden. Dies erfolgt vorzugsweise durch einen oder mehrere Luftherde. Vorteilhaft ist es, die zwischenzerkleinerten Abfälle zunächst zu sieben. Durch diese erfindungsgemäße Lösung werden aus Abfällen, insbesondere aus einem Hausmüll oder aus einem hausmüllähnlichen Gewerbemüll, organische Bestandteile in einer stofflichen Reinheit abgetrennt, die es ermöglicht, diese organischen Bestandteile in Biomasse- Heizwerken bzw. Kraftwerken thermisch zu nutzen.
Die beiden erfindungsgemäßen Lösungen können miteinander kombiniert werden.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Vorzugsweise werden die Abfälle vor der biologischen Behandlung vorzerkleinert.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Schwerfraktion aus den Luftherden einer vorzugsweise selektiv wirkenden Zerkleinerung mit anschließender Siebung unterzogen wird.
Eine Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens zur Behandlung von Abfällen, insbesondere eines Verfahrens der eingangs angegebenen Art, ist erfindungsgemäß gekennzeichnet durch einen Sichter, insbesondere einen Zick-Zack-Sichter. Stattdessen oder zusätzlich ist die Vorrichtung erfindungsgemäß gekennzeichnet durch eine oder mehrere Vorrichtungen zur Trennung der behandelten Abfälle in eine Leichtfraktion und eine Schwerfraktion, insbesondere einen oder mehrere Luftherde. Vorteilhaft ist es, eine Siebstufe für die zwischenzerkleinerten Abfälle vorzusehen.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist gekennzeichnet durch einen Vorzerklei- nerer zum Zerkleinern der Abfälle vor der biologischen Behandlung.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist gekennzeichnet durch eine vorzugsweise selektiv wirkende Zerkleinerungsvorrichtung zum Zerkleinern der Schwerfraktion aus den Luftherden und durch eine Siebstufe zum anschließenden Sieben der Schwerfraktion nach der Zerkleinerung.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnung im einzelnen erläutert. In der Zeichnung zeigt die
einzige Fig. einen schematischen Ablaufplan für das erfindungsgemäße Verfahren.
Hausmüll oder hausmüllähnlicher Gewerbemüll (hausmüllähnliche Gewerbeabfälle) werden nach der Anlieferung an die in der einzigen Figur schematisch dargestellte Restabfallbehandlungsanlage zunächst vorzerkleinert 1 und dann von groben Eisenteilen befreit 2. Sie werden danach in geschlossenen Behältern (Rotteboxen) 3 unter Zwangsbelüftung biologisch getrocknet 3. Nach der Trocknung auf - unter atmosphärischen Bedingungen - lufttrockenen Zustand werden nochmals Eisenteile abgeschieden 4, und es erfolgt eine Zwischenzerkleinerung 5.
In der nachfolgenden Siebstufe 6 wird der Müll durch Siebung in vorzugsweise zwei Stoffströme getrennt, nämlich in eine Unterkornfraktion 14 und in eine Überkorn- fraktion 15.
Der Stoffstrom der Unterkornfraktion 14 wird einem oder mehreren Luftherden 9 zugeführt. Der Stoffstrom der Überkornfraktion 15, also der Grobkornstoffstrom bzw. Leichtstoff ström, wird einem vorzugsweise luftbeaufschlagten Zick-Zack- Sichter 7 zugeführt.
In dem Zick-Zack-Sichter 7 wird eine grobkörnige, flugfähige Leichtfraktion 8 erzeugt, die aus Papier und Kunststofffolien besteht. Diese Leichtfraktion 8 wird aus dem Zick-Zack-Sichter 7 ausgetragen. Die Leichtfraktion 8 wird in Papier und Kunststoffe geteilt. Papier bildet einen hochwertigen Biomassebrennstoff. Die Leichtfraktion 8 kann in eine Kunststofffraktion hoher Reinheit und in eine Papierfraktion hoher Reinheit getrennt werden. Auf diesem Weg entsteht ein Brennstoff, der überwiegend aus Papier und somit aus Biomasse besteht. Die Kunststofffraktion beinhaltet überwiegend thermoplastische Folien, die z.B. einzuschmelzen sind und im flüssigen Zustand als Bindemittel für Duroplaste oder Inertstoffe genutzt werden können.
Der zweite aus dem Zick-Zack-Sichter 7 austretende Stoffstrom, nämlich die Unterkornfraktion 16 aus dem Zick-Zack-Sichter 7, beinhaltet auch inerte Abfallkomponenten, so daß dieser Stoffstrom 16 über einen oder mehrere weitere Luftherde 10 geführt wird. Hierbei werden noch einmal kleinkörnige, leichte und schwere Teile voneinander getrennt.
Da der Stoffstrom der Unterkornfraktion 14 aus der Siebstufe 6 ein größeres Volumen aufweist als der Unterkom-Stoffstrom 16 der Zick-Zack-Sichterstufe 7, werden mehrere Luftherde 9 parallel geschaltet.
Die schweren Teile, also die Schwerfraktion 17 aus den Luftherden 9 und 10 wird einer selektiv wirkenden Zerkleinerung 11 mit anschließender Siebung 13 unterzogen. Der zerkleinerte Stoffstrom wird also gesiebt, wobei alle spröden Anteile eine kleinere Korngröße aufweisen als die elastischen Teile. Der Siebdurchgang kleiner Teile bildet eine Restfraktion 18, die dann überwiegend nur noch aus mineralischer Substanz besteht. Es verbleibt eine Restfraktion 18 mineralischer Substanz, die dem Schwerfraktionsstoffstrom zugeführt wird.
Die Leichtfraktion aus der Siebstufe 13, also der Siebüberlauf 19 der Siebstufe 13, kann einer minderwertigen Brennstofffraktion zugeführt werden. Der Siebüberlauf 19 kann auf diese Weise in einen Brennstoffbunker gelangen.
ln dem Luftherd 10 werden noch einmal kleinkörnige, leichte und schwere Teile voneinander getrennt. Die kleinkörnigen, leichten Teile bilden zusammen mit den entsprechenden Teilen aus dem oder den Luftherden 9 die Leichtfraktion 20. Die schweren Teile bilden zusammen mit den entsprechenden Teilen aus dem oder den Luftherden 9 die Schwerfraktion 17.
Die leichten Teile 20 gelangen in einen Brennstoffbunker. Wie erwähnt wird der Leichtfraktion 20 der Siebüberlauf 19 aus der Siebstufe 13 zugeführt. Die Leichtfraktion 20 bildet eine minderwertige Brennstofffraktion.
Bei der bisherigen Herstellung von Brennstoffen aus Restabfällen besteht der große Nachteil darin, daß die elementare Zusammensetzung aufgrund unzureichender Trennschärfe von nicht erwünschten Schadstoffen und erwünschten Brennstoffen zu stark abweicht von der elementaren Zusammensetzung der Regelbrennstoffe. Somit sind zur thermischen Verwertung erhebliche verfahrenstechnische Aufwendungen, zum Beispiel zusätzliche Filter- und Sorptionsreinigungsstufen erforderlich und verschärfte Abgaskontrollmechanismen zu beachten. Die thermische Verwertung naturbelassener Biomassen ist einfacher und billiger. Infolgedessen müssen aus Hausmüll hergestellte Sekundärbrennstoffe zur thermischen Nutzung in Abfallverbrennungsanlagen verbracht werden, und naturbelassene Biomassen können in Biomasseheizkraftwerken thermisch genutzt werden.
Durch die Erfindung wird ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Trennung von Papier und Kunststoffen aus Restabfall geschaffen, die dadurch gekennzeichnet ist, daß nach einer biologisch-thermischen Trocknung, Zwischenzerkleinerung, Siebung und Zick-Zack-Sichtung aus dem Leichtstoffstrom Papier- und Kunststofffolien separiert und die Schwerfraktionen nach Luftherden einer selektiv wirkenden Zerkleinerung mit anschließender Siebung zugeführt werden.