Die Erfindung betrifft einen Folienbeutel, insbesondere für Getränke,
bestehend aus mindestens einem Folienabschnitt, der mit mindestens einer
Längssiegelnaht, mindestens einer Quersiegelnaht und einer Kopfsiegelnaht
einen allseitig begrenzten Innenraum umschliesst, wobei in dem mindestens
einen Folienabschnitt eine im wesentlichen parallel zur Kopfsiegelnaht verlaufende
Schwächungslinie vorgesehen ist.
Aus Folienbahnen hergestellte Beutel sind in vielerlei Ausführungen
bekannt. In ihnen können Flüssigkeiten, insbesondere Getränke, aber auch
körnige oder pulverförmige Materialien verpackt und zum Verbrauch bereit gehalten
werden. Zur Herstellung von solchen Folienbeuteln wird entweder eine
einzige Folienbahn umgefaltet und mittels einer Längssiegelnaht zu einem
Schlauch verbunden, oder zwei aufeinander gelegte Folienbahnen werden mit
zwei Längssiegelnähten zu einem Schlauch verbunden. Mit Quersiegelnähten,
von denen üblicherweise eine erst nach dem Füllen angebracht wird, bildet man
die einzelnen Beutel, wobei gleichzeitig mit dem Anbringen der letzten Quersiegelnaht
auch der Beutel vom Schlauch abgetrennt werden kann. Am unteren
Ende des Beutels kann ein durch ein eingesetztes Folienstück gebildeter Boden
vorhanden sein, der dem Beutel ermöglicht, auf einer horizontalen Unterlage
aufrecht zu stehen. Die den Beutel an seinem oberen Ende verschliessende
Quersiegelnaht wird als Kopfsiegelnaht bezeichnet. Viele dieser bekannten
Beutel werden entlang einer Schwächungslinie aufgerissen, die parallel zum
oberen Beutelrand verläuft. Eine an der Längssiegelnaht vorgesehene Aufreisskerbe
erleichtert das Aufreissen. Diese Gestaltung hat insbesondere den
Nachteil, dass Abweichungen bei der Breite der relativ schmalen Längssiegelnaht
zu Undichtigkeiten führen können, wenn die Spitze der Aufreisskerbe zu
nahe an den Innenraum des Beutels kommt.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, einen Folienbeutel vorzuschlagen, bei dem das Risiko von
Undichtigkeiten infolge Schwächung der Längssiegelnaht durch eine Aufreisskerbe
nicht besteht und der sich trotzdem sehr leicht aufreissen lässt.
Diese Aufgabe wird gemäss der Erfindung dadurch gelöst, dass am
oberen Beutelrand eine in einem Winkel zur Schwächungslinie orientierte Aufreisskerbe
angeordnet ist.
Beim Aufreissen dieses Beutels verläuft der von der Aufreisskerbe
ausgehende Riss in einem Winkel auf die Schwächungslinie zu, bis er auf diese
trifft und setzt sich dann entlang der Schwächungslinie bis zum Längsrand des
Beutels fort, so dass eine Ecke des Beutels sauber entfernt wird.
Wenn nach einer bevorzugten Ausführungsart der Erfindung der
Winkel zwischen dem oberen Beutelrand und der Mittellinie der Aufreisskerbe in
einem Bereich zwischen 45° und 90° liegt, wird das Abtrennen einer Ecke des
Beutels begünstigt. Zusätzlich kann das Aufreissen nach einer weiteren Ausführungsart
der Erfindung erleichtert werden, indem eine weitere Schwächungslinie
vorgesehen ist, die von der Spitze der Aufreisskerbe bis mindestens annähernd
zur Schwächungslinie verläuft.
Es ist bei den eingangs genannten Folienbeuteln nach dem Stand
der Technik auch bekannt, die Kopfsiegelnaht so auszusparen, dass sich beim
Aufreissen nur eine kleine Öffnung bildet, aus welcher der Inhalt des Beutels
entleert oder im Fall von Getränken mit Hilfe eines Trinkhalms getrunken werden
kann. Wenn nach einer weiteren Ausführungsart der Erfindung in der Kopfsiegelnaht
eine zum Innenraum des Beutels offene Ausnehmung ausgespart
ist, die Schwächungslinie über die Ausnehmung und über mindestens einen
Teil der Kopfsiegelnaht verläuft und die Aufreisskerbe in einem Abstand neben
dieser Ausnehmung liegt, lässt sich auf besonders einfache und sichere Weise
eine Öffnung mit vorbestimmter Grösse im Beutel bilden.
Nach einer weiteren, bevorzugten Ausführungsart der Erfindung befindet
sich die genannte Ausnehmung nahe bei einem der Längsränder des
Beutels, wodurch beim Aufreissen nur ein kleines Stück des Beutels mit einer
kurzen Risslinie abgerissen werden muss und sich zudem die entstehende Öffnung
nahe am Seitenrand befindet und daher gut zugänglich ist.
Bei den eingangs genannten Folienbeuteln nach dem Stand der
Technik ist es auch bekannt, einen Trinkhalm im Folienbeutel einzuschliessen,
dessen Ende in die Ausnehmung ragt. Nach dem Aufreissen des Beutels ragt
der Trinkhalm aus der entstandenen Öffnung und ist zur Benutzung bereit.
Beim Aufreissen solcher Beutel, insbesondere dann, wenn der Trinkhalm etwa
diagonal im Beutel angeordnet ist, verursacht der in der Ausnehmung steckende
Trinkhalm einen gewissen Widerstand, was oft zu lästigen Spritzern führt.
Auch kann es durch diese Behinderung des Aufreissens vorkommen, dass der
Trinkhalm geknickt wird. Dieser Nachteil wird durch eine bevorzugte Ausführungsart
der Erfindung behoben, bei der ein Trinkhalm mit der gemäss Anspruch
1 am oberen Beutelrand vorgesehenen Aufreisskerbe kombiniert ist, so
dass das Aufreissen nicht vom Trinkhalm behindert werden kann.
Im folgenden wird ein bekannter Getränkebeutel und ein Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemässen Getränkebeutels unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt
- Figur 1
- einen Getränkebeutel nach dem Stand der Technik,
- Figur 2
- einen Getränkebeutel nach der Erfindung in ungeöffnetem Zustand
und
- Figur 3
- den Getränkebeutel nach Figur 2 nach dem Aufreissen.
Figur 1 zeigt in einer schematischen, perspektivischen Ansicht einen
bekannten Getränkebeutel mit einem darin eingeschlossenen Trinkhalm 6. Der
Beutel besteht aus zwei aufeinander gelegten Folienbahnen 1 und 10, die durch
zwei Längssiegelnähte 3 und 4 miteinander verbunden sind. Ein Boden 2 ist
durch ein eingesetztes Folienstück gebildet, das ebenfalls durch Siegelnähte 13
mit den beiden Folienbahnen 1 und 10 verbunden ist und das dem Beutel ermöglicht,
auf einer horizontalen Unterlage frei zu stehen. Am oberen Ende weist
der Beutel eine Kopfsiegelnaht 5 auf. In einem Bereich der Kopfsiegelnaht 5 ist
eine Ausnehmung 9 vorgesehen, in welche der Trinkhalm 6 ragt. Die Länge des
Trinkhalms 6 ist so bemessen, dass sein unteres Ende am Boden 2 ansteht,
während sein oberes Ende in die Ausnehmung 9 ragt. Dadurch ist gewährleistet,
dass sich der Trinkhalm im Beutel nicht verschieben kann und der Benutzer
nach dem Aufreissen des Beutels an der dafür vorgesehenen, nachstehend
beschriebenen Stelle sofort Zugriff auf den Trinkhalm hat. Die Ausnehmung 9
ist beim gezeigten Beispiel in der Nähe der Längssiegelnaht 3 angeordnet. Es
sind aber auch derartige Beutel bekannt, bei denen die Ausnehmung etwa in
der Mitte der Kopfsiegelnaht vorgesehen ist. Eine Schwächungslinie 7, die beispielsweise
mittels eines Laserstrahls hergestellt sein kann, verläuft parallel
zum oberen Rand des Beutels über dessen ganze Breite. Der Abstand der
Schwächungslinie 7 vom oberen Rand ist dabei so gewählt, dass sie über die
Ausnehmung 9 und neben der Ausnehmung im Bereich der Kopfsiegelnaht 5
verläuft. Eine Aufreisskerbe 8, die in der Längssiegelnaht 3 vorgesehen ist, erleichtert
das Öffnen des Beutels. Ein von der Aufreisskerbe 8 ausgehender Riss
setzt sich entlang der Schwächungslinie 7 fort und gibt im Bereich der Ausnehmung
9 eine kleine Öffnung frei, aus welcher der Trinkhalm 6 ragt. Der Aufreisskerbe
8 gegenüberliegend kann in der Längssiegelnaht 4 eine weitere Aufreisskerbe
8' vorgesehen sein.
Wie in Figur 1 deutlich zu sehen ist, reicht die Spitze der Aufreisskerbe
8 nahe an den Innenraum des Beutels im Bereich der Ausnehmung 9. Es
ist offensichtlich, dass Abweichungen bei der Breite der relativ schmalen
Längssiegelnaht 3 und bei der Tiefe der Aufreisskerbe 8 leicht zu Undichtigkeiten
führen können, wenn die Spitze der Aufreisskerbe zu nahe an den Innenraum
des Beutels kommt. Beim Aufreissen halten die meisten Benutzer den
Beutel mit je einer Hand an der Längssiegelnaht 3 oberhalb und unterhalb der
Aufreisskerbe 8 fest und ziehen dann den oberen Teil etwa senkrecht zur
Zeichnungsebene vom unteren Teil weg. Dabei verursacht der in der Ausnehmung
9 steckende Trinkhalm 6 einen gewissen Widerstand, was oft zu lästigen
Spritzern führt. Auch kann es durch diese Behinderung des Aufreissens vorkommen,
dass der Trinkhalm 6 geknickt wird.
Es sind auch Folienbeutel mit Schwächungslinien bekannt, die nicht
parallel zur Kopfsiegelnaht verlaufen, sondern beispielsweise diagonal über
eine Ecke des Folienbeutels. Solche Schwächungslinien müssen auch nicht
geradlinig verlaufen, sondern können beispielsweise gebogen sein, derart, dass
die wegzureissende Ecke des Folienbeutels etwa die Form eines Kreissektors
hat. Der Aufwand zur Erzeugung solcher Schwächungslinien ist jedoch erheblich
grösser als jener zur Herstellung von im wesentlichen parallel zur Kopfsiegelnaht
verlaufenden Schwächungslinien.
Die Figuren 2 und 3 zeigen ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen
Folienbeutels in einer seitlichen Ansicht, wobei für gleiche
Teile die gleichen Bezugszeichen verwendet wurden wie in Figur 1. Figur 2
zeigt den Beutel vor dem Öffnen und Figur 3 zeigt den Beutel nach dem Öffnen.
An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass zur Herstellung des Beutels nicht zwingend
zwei Folienbahnen 1, 10 erforderlich sind. Vielmehr kann eine einzige Folienbahn
an einer Längsseite des Beutels umgefaltet sein, so dass beispielsweise
die in den Figuren gezeigte Längssiegelnaht 4 wegfällt. Ferner muss der
Beutel auch nicht zwingend einen eingesetzten Boden aufweisen. Figur 2 zeigt
am oberen Rand des Beutels eine Aufreisskerbe 11. Die Kopfsiegelnaht 5 ist an
dieser Stelle breit, um die den Trinkhalm 6 aufnehmende Ausnehmung 9 zu
bilden. Daher kommt die Spitze der Aufreisskerbe 11 auch bei Ungenauigkeiten
beim Siegeln oder beim Anbringen der Aufreisskerbe 11 in keinem Fall in die
Nähe des Innenraums des Beutels, so dass dadurch verursachte Undichtigkeiten
ausgeschlossen werden können. Wie ebenfalls in Figur 2 deutlich zu erkennen
ist, verläuft die Mittellinie, genauer gesagt die Winkelhalbierende der V-förmigen
Aufreisskerbe 11 nicht parallel zu den Seiten des Beutels, sondern ist
nach unten gegen die Seite geneigt, auf welcher der Trinkhalm 6 in der Ausnehmung
9 aufgenommen ist. Folglich wird sich beim Öffnen des Beutels der
von der Aufreisskerbe 11 ausgehende Riss in Richtung des oberen Teils des
Trinkhalms 6 erstrecken, wie dies durch die Risskante 12 in Figur 3 veranschaulicht
ist. Sobald der Riss die Schwächungslinie 7 erreicht, setzt er sich
entlang dieser bis zum in den Figuren linken Längsrand des Beutels fort, wobei
die abgerissene Ecke des Beutels dank der Schräglage des Trinkhalms 6 über
diesen hinweggleitet, ohne dass sie sich am Trinkhalm 6 verfangen kann.
Zusätzlich zur Aufreisskerbe 11 kann eine weitere Schwächungslinie
14 vorgesehen sein, die das Reissen der Folien ausgehend von der Aufreisskerbe
bis zur Schwächungslinie 7 erleichtert. Diese weitere Schwächungslinie
kann parallel zur Längssiegelnaht 4 oder bevorzugt wie oben für die Aufreisskerbe
11 geschildert zu dieser hin geneigt verlaufen. Da sich diese weitere
Schwächungslinie 14 vollständig innerhalb des Bereichs der Kopfsiegelnaht
befindet, kann sie beispielsweise auch als Perforationslinie ausgebildet sein.
Es ist offensichtlich, dass die Schwächungslinie 7 sich nicht wie dargestellt
über die ganze Breite des Beutels erstrecken muss, sondern dass prinzipiell
eine Schwächungslinie ausreichen würde, die sich von der Längssiegelnaht
3 bis in einen Bereich etwa senkrecht unterhalb der Aufreisskerbe 11 erstreckt.
Auch kann es genügen, die Schwächungslinie 7 nur auf einer der beiden
Folienbahnen 1, 10 anzubringen, vorzugsweise ist aber auf beiden Folienbahnen
eine derartige Schwächungslinie vorhanden. Im übrigen kann die
Schwächungslinie 7 selbstverständlich auch durch andere Verfahren als mittels
eines Laserstrahls hergestellt sein, beispielsweise durch Einschneiden oder
Ritzen.
Die zur Herstellung des Beutels verwendeten Folien sind vorzugsweise
mehrschichtige Folien, die beispielsweise folgende Werkstoffkombinationen
aufweisen. PETP/PE, OPP/PE, PETP/AI/PE, OPP/AI/PE,
PETP/AI/OPA/CPP oder PETP/AI/CPP.