Die Erfindung betrifft einen Becken- oder Wannenablauf nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 oder 5.
Becken mit angeformtem Röhrensiphon (nicht Siphongehäuse) sind bekannt wie z.B. bei
Urinalbecken.
Es hat sich gezeigt, dass diese nur schlecht zu reinigen sind. Außerdem wäre ein
Verschlussstopfen nur mit großen konstruktivem Aufwand einbringbar. Deshalb wird bei
Waschbecken, Bidet und anderen Sanitärgeräten üblicherweise auf einen angeformten Siphon
verzichtet. Anstelle dessen wird am Ablaufloch des Beckens ein Verschlussgehäuse mit
einem angeformten Flansch (bzw. Rosette) angeschraubt, an dem der Verschlussstopfen
eingesteckt wird. Am unteren Teil des Verschlussgehäuses wird ein Röhren- oder
Flaschensiphon angeschraubt. Dies soll dann teilweise optisch aufgewertet werden, indem
eine Abdeckhaube angebracht wird.
Das Anbringen des Siphon unter dem Becken hat den Nachteil, dass beim Gestalten des
Beckens Grenzen gesetzt sind (besonders bei wandhängenden Bidets ist dies ein großer
Nachteil). Auch die Materialkosten für das Verschlussgehäuse und den Siphon sowie einer
eventuellen Abdeckhaube sind nicht gering. Dies gilt ebenso für die Montagekosten.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, alternative Lösungsmöglichkeiten
für die Gestaltung eines Siphon vorzuschlagen.
Dies wird gemäß Anspruch 1 dadurch gelöst, dass ausgehend von einem Ablaufloch sich eine
Verlängerung erstreckt, die als nach unten geschlossene Kapsel ausgebildet ist, wobei die
Kapsel einen radialen Durchlass aufweist, der in das Ablaufrohr mündet und der sich oberhalb
des unteren Endes der Kapsel befindet und dass in die Kapsel ein Verschlussgehäuse
einbringbar ist, an dem ein Tauchrohr angebracht ist, wobei das Verschlussgehäuse bzw. das
Tauchrohr oberhalb des radialen Durchlasses gegenüber der Kapsel abgedichtet ist und wobei
sich im eingesetzten Zustand des Verschlussgehäuses das untere Ende des Tauchrohrs
unterhalb des Durchlasses befindet.
Das Ablaufloch kann beispielsweise wie üblich rund ausgebildet sein, wobei die
Verlängerung sich an seinem Umfang zylindrisch nach unten erstreckten kann. Die
Verlängerung kann dabei an das Becken bzw. die Wanne angeformt oder angeklebt sein.
Durch die Abdichtung des Verschlussgehäuse bzw. des Tauchrohres gegenüber der Kapsel
ergibt sich in Verbindung mit dem Tauchrohr und der Kapsel mit dem seitlichen Durchlass
eine geruchsdichte Abschottung gegen Kanalgerüche. Diese Geruchsabschottung bildet somit
den Siphon.
Die Abdichtung kann durch einen Dichtring, eine Lippendichtung oder ähnliches bewirkt
werden. Durch die Abdichtung kann gleichzeitig eine Arretierung zwischen dem
Verschlussgehäuse bzw. dem Tauchrohr und der Kapsel bewirkt werden. Das Ablaufgehäuse
kann dann also nur durch Krafteinwirkung heraus gezogen werden. Falls ein einfacher
Gummistopfen als Ablaufstopfen zum Einsatz kommt und dieser heraus gezogen wird, zieht
sich das Ablaufgehäuse auf Grund des Dichtringes nicht mit heraus. Zweckmäßigerweise
kommt ein Ablaufstopfen zum Einsatz, der sich durch Druckausübung öffnet oder schließt.
Der seitliche Durchlass kann sich etwa in ca. 7 cm Höhe über dem Kapselboden (unteren
Ende der Kapsel) befinden. Der seitliche Durchlass kann dort in ein angeformtes Rohr
münden, welches dann wiederum in den Abflusskanal führt. Das Tauchrohr kann im
eingesteckten Zustand etwa 1 cm über dem Kapselboden enden.
Das Tauchrohr ist an das Verschlussgehäuse angeformt, welchem wiederum am Ende ein
Flansch bzw. eine Rosette angeformt sein kann. Sofern das Ablaufloch konisch ausgestaltet
ist, kann das Verschlussgehäuse in dem konischen Teil gelagert werden.
Die beschriebene Erfindung kann darüber hinaus nicht nur bei Waschbecken, Bidet oder
Spülen usw. zur Anwendung kommen sondern auch bei Brausen und oder Badewannen,
welchen ebenfalls ein Siphongehäuse angeformt oder angeklebt werden kann.
Bei der Ausgestaltung nach Anspruch 2 ist am oberen Ende des Verschlussgehäuses mittels
dünner Stege ein Ring angeformt, in den ein Ablaufstopfen einsteckbar ist.
Dadurch lässt sich dann ein Ablaufstopfen mit einem Druckmechanismus in den Ring
einstecken, welcher mit beispielsweise zwei dünnen Stegen am Ablaufgehäuse befestigt ist.
Für Reinigungszwecke kann der Ablaufstopfen aus dem Ring heraus gezogen werden. Mit
Hilfe des Ringes und der Stege kann dann das Ablaufgehäuse mit dem Tauchrohr heraus
gezogen werden. Nach der Reinigung wird das Ablaufgehäuse mit dem Tauchrohr wieder
eingesteckt. Zwischen dem Flansch bzw. Rosette des Ablaufgehäuses und dem konischen
Anfang des Beckenauslaufloches ist keine Abdichtung durch Kitt erforderlich, wie dies
derzeit der Fall ist.
Bei der Ausgestaltung nach Anspruch 3 ist am Verschlussgehäuse mit dem angeformten
Tauchrohr oberhalb der Abdichtung des Verschlussgehäuses bzw. des Tauchrohrs gegen die
Kapsel wenigstens ein Durchlass angeordnet ist.
Mittels dieses Durchlasses kann eventuelles Überlaufwasser abgeführt werden. Aufgrund der
geruchsdichten Abschottung kann auch durch die Führung des Überlaufwassers kein
Kanalgeruch austreten.
Um das Verschlussgehäuse flexibel einsetzen zu können, können rings entlang des Umfangs
des Verschlussgehäuses in der entsprechenden Höhe mehrere Durchlässe angeordnet sein.
Bei der Ausgestaltung nach Anspruch 4 ist das Tauchrohr gegenüber dem Verschlussgehäuse
verjüngt ist, wobei an der Verjüngung die Abdichtung gegenüber der Kapsel vorgenommen
wird.
Dadurch kann vorteilhaft die Abdichtung in einfacher Weise an dem Verschlussgehäuse
fixiert werden, so dass die Abdichtung des Verschlussgehäuses im eingesetzten Zustand in
einer definierten Höhe erfolgt.
Bei einer weiteren Lösung nach Anspruch 5 ist ein Becken- oder Wannenablauf so
ausgestaltet, dass ausgehend von einem Ablaufloch eine sich nach unten erstreckende
Verlängerung an dem Becken bzw. der Wanne fest angebracht ist, die an ihrem unteren Ende
eine Öffnung aufweist, wobei die Verlängerung formschlüssig durch eine Steckverbindung
mit einem Abflussstück verbindbar ist, wobei die Verlängerung und das Abflussstück durch
die Steckverbindung abdichtend verbunden werden.
Die Abdichtung kann mittels eines Dichtringes oder mittels einer Dichtlippe erfolgen.
Durch die Ausgestaltung nach Anspruch 5 ist die Herstellung des Beckens oder der Wanne
einfacher. Indem die Verlängerung und das Abflussstück ineinander gesteckt werden, muss
nicht mehr das vollständige Abflussstück an dem Becken bzw. der Wanne angeformt werden.
Durch die Steckverbindung kann dies dennoch in einfacher Weise befestigt werden. Ebenso
kann die Anbringung des Abflussstücks dadurch optisch ansprechender gestaltet werden.
Gemäß der Ausgestaltung nach Anspruch 6 ist ein Verschlussgehäuse einsetzbar, das mittels
eines Dichtringes bzw. einer Lippendichtung gegen die Verlängerung bzw. das Abflussstück
abdichtbar ist.
Dadurch kann wiederum eine geruchsdichte Abdichtung erreicht werden. Sofern das
Abflussstück einen U-förmigen Siphon aufweist, kann durch das Verschlussgehäuse die
Anbringung eines Abflussstopfens vereinfacht werden, wie dies beispielsweise bereits im
Zusammenhang mit Anspruch 2 erläutert wurde.
Gemäß Anspruch 7 ist das Abflussstück als U-förmiger Röhrensiphon ausgebildet.
Dadurch wird vorteilhaft bereits durch das Abschlussstück die geruchsdichte Abdichtung
erreicht.
Gemäß Anspruch 8 ist das Abflussstück als Flaschensiphon ausgebildet, wobei das
Verschlussgehäuse ein nach unten weisendes Rohrstück aufweist, das unterhalb des seitlichen
Abflusses des Abflussstückes endet.
Mit der Bezeichnung Becken oder Wanne im Sinne der vorliegenden Erfindung können
beispielsweise Waschbecken, Bidet, Spülen sowie auch Brausen oder Badewannen gemeint
sein.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt dabei im
einzelnen:
- Fig. 1 - 5:
- verschiedene Darstellungen von Teilen eines Beckens bzw. einer Wanne mit dem
Ablauf.
Figur 1 zeigt teilweise und im Schnitt ein Waschbecken bzw. ein Bidet 1, welches an einer
Wand befestigt ist, mit einer in der Verlängerung an das Ablaufloch 2 angeformten,
zylindrischen, am Ende geschlossenen Kapsel 3 mit einem radialen Durchlass 4, der in ein
Ablaufrohr 5 mündet. An dem Boden (unteren Ende) der Kapsel 3 ist die Abdeckung 6
angeformt, wie dies teilweise angedeutet ist. Über dem Durchlass 4 des Ablaufrohres mündet
der Überlaufkanal 7 in die zylindrische Kapsel 3. Der Eingang des Ablaufloches 2 verläuft in
bekannter Weise konisch. Mit der Bezugsziffer 8 ist das Verschlussgehäuse bezeichnet, das
im Schnitt dargestellt ist. An das Verschlussgehäuse 8 ist ein Flansch 9 bzw. eine Rosette
angeformt. Unmittelbar unterhalb des Flansches 9 befindet sich der Ring 10, der mit zwei
Stegen 11 an dem Verschlussgehäuse 8 befestigt ist, in das der Verschlussstopfen 12
eingesteckt wird. An der Stelle, an der das Verschlussgehäuse 8 in das verjüngte Tauchrohr
13 übergeht, ist ein Dichtring 15 bzw. eine Lippendichtung angeordnet. Weiterhin ist in dem
Verschlussgehäuse 8 wenigstens ein Durchlass 14 angeordnet, durch den das Wasser aus dem
Überlaufkanal 7 durch das Tauchrohr abgeführt werden kann. Entlang des Umfangs des
Verschlussgehäuses 8 können mehrere Durchlässe 14 angeordnet sein, so dass das
Verschlussgehäuse nicht zwingend in einer bestimmten Winkelstellung in das Ablaufloch 2
eingesetzt werden muss.
Figur 2 zeigt wie die Darstellung der Figur 1 das Becken 1 mit der angeformten Kapsel 3,
jedoch mit eingestecktem Tauchrohr 13 und Verschlussgehäuse 8 und mit dem im Ring 10
eingesteckten Verschlussstopfen 12. Der Dichtring 15 ist zwischen dem Abwasserrohr 5 und
dem Überlaufkanal 7 gelagert, so dass kein Kanalgeruch austreten kann. Die Kapsel 3 ist mit
Wasser bis zum Abwasserrohr 5 gefüllt, so dass hier auch kein Kanalgeruch über das
Tauchrohr 13 austreten kann. Für Reinigungszwecke kann der Verschlussstopfen 12 aus dem
Haltering 10 heraus gezogen werden. Mittels des Ringes 10 bzw. der Stege 11 kann das
Verschlussgehäuse 8 mit dem Tauchrohr entnommen werden.
Figur 3 zeigt das Unterteil eines Beckens oder einer Wanne 301. Es ist wieder ein Ablaufloch
302 zu sehen, an das sich eine Verlängerung 303 anschließt, die nach unten verläuft. Die
Verlängerung 303 weist an ihrem unteren Ende 304 eine Öffnung 305 auf.
Weiterhin ist zu sehen, dass ein Abflussstück 306 vorhanden ist, das mit der Verlängerung
303 über eine Steckverbindung verbindbar ist. Beim Zusammenstecken der Verlängerung 303
mit dem Abflussstück 306 werden die Verlängerung 303 und das Abflussstück 306
gegeneinander abgedichtet. In der Darstellung der Figur 3 ist eine Dichtung 307 zu sehen, die
als Dichtring oder als Lippendichtung ausgebildet sein kann.
Im übrigen vergleichbar der Darstellung in den Figuren 1 und 2 kann dann ein
Verschlussgehäuse 308 in das Ablaufloch 302 eingesetzt werden. Auch hier kann sich an das
Verschlussgehäuse 308 wieder ein Tauchrohr 313 anschließen.
Die Öffnung 305 der Verlängerung 303 ist dabei so bemessen, dass das Tauchrohr 313 durch
diese Öffnung 305 geführt werden kann.
In dem in Figur 3 gezeigten Ausführungsbeispiel erfolgt die Abdichtung des
Verschlussgehäuses 308 gegen die Verlängerung 303 durch einen Dichtring bzw. eine
Dichtlippe 314, die sich an der Verjüngung des Verschlussgehäuses 308 befindet, wo diese in
das Tauchrohr 313 übergeht. Dieser Dichtring bzw. Dichtlippe 314 kommt dabei in dem
gezeigten Ausführungsbeispiel bei eingesetzten Verschlussgehäuse 308 an dem unteren Ende
304 der Verlängerung 303 zum Anliegen.
Es wäre auch denkbar, dass nicht die Verlängerung 303 in das Abflussstück 306 eingesteckt
wird sondern umgekehrt. Bei der gezeigten Ausgestaltung ergibt sich allerdings eine bessere
Abdichtung für das abfließende Wasser.
Figur 4 zeigt eine andere Ausgestaltung eines Abflussstücks 306. Dieses Abflussstück 306 ist
als U-förmiger Siphon ausgestaltet. Das Tauchrohr 313 an dem Verschlussgehäuse 308
entfällt dann. Im übrigen ist der Aufbau derselbe wie in der Darstellung der Figur 3.
Figur 5 zeigt die Darstellung der Figur 3 nochmals mit den Einzelteilen, die in der Darstellung
der Figur 5 nicht zusammengefügt sind.