Verfahren zur Herstellung einer Suspension enthaltend eine Salzlösung und
Fleisch
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Suspension enthaltend eine Salzlösung und Fleisch, eine Suspension enthaltend eine Salzlösung und Fleisch, ein Verfahren zur Herstellung einer Fleischmasse enthaltend die erfindungsgemäße Suspension und eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung der Suspension.
Zur Herstellung von Fleischprodukten aus Formfleisch und panierten Fleischprodukten, wie z.B. „Hühnchen nuggets", Pasteten, Hamburgern, Schnitzel und auch Steaks wird zerkleinertes Fleisch mit weiteren Zutaten, z.B. Gewürzen oder Aromen vermischt. Im Anschluß daran wird diese Fleischmasse in die gewünschte Form gebracht, gegebenenfalls paniert, gebraten, gekocht, tiefgekühlt und verpackt.
Häufig wird der Fleischmasse, neben Wasser und Salz, Fleisch von geringerer Qualität, insbesondere Fett oder Haut zugesetzt. Diese Zutaten dienen einerseits der Verbesserung des Geschmacks und andererseits der Erhöhung des Gewichtes. Die Zugabe von Fleisch mit geringerer Qualität, insbesondere von Haut bereitet oftmals Schwierigkeiten. So führt z.B. die Struktur und die Klebrigkeit von Haut dazu, daß sich Agglomerate bilden, die schlecht einmischbar sind. Dies führt zu einer inhomogenen Verteilung der Haut in dem Produkt und somit zu einer geschmacklichen und optischen Beeinträchtigung des Produktes. Mit den herkömmlichen Verfahren zur Herstellung von Fleischprodukten aus Formfleisch gelingt es nicht, diese Agglomerate wieder zu zerkleinern und homogen in der Fleischmasse zu verteilen. Produkte, bei denen Haut, Wasser und Salze während des Herstellungsprozesses getrennt zugegeben werden, haben zudem häufig einen trockenen und fetten Geschmack.
Die US-PS-4 960 599 beschreibt die Injektion einer Suspension aus abgetrenntem und zerkleinertem Fett, Muskelgewebe und einer Salzlösung in Fleisch derselben Sorte, um dessen Gewicht zu erhöhen. Das Verfahren zur Herstellung dieser Suspension ist jedoch sehr aufwendig, da das Fett und das Muskelgewebe tiefgefroren werden müssen bevor es auf einer Mühle gemahlen und in einer
Salzlösung suspendiert werden kann. Neben dem hohen Energieverbrauch hat dieses Verfahren weiterhin den Nachteil, daß die nach diesem Verfahren hergestellte Suspension Metallabrieb aufweist, welcher die Qualität der Endprodukte mindert.
Die Aufgabe der Erfindung war es daher ein Verfahren zur Herstellung einer Suspension enthaltend eine Salzlösung und Fleisch zur Verfügung zu stellen, welches die Nachteile des Standes der Technik nicht aufweist.
Erfindungsgemäß gelingt dies durch das zur Verfügung stellen eines Verfahrens zur Herstellung einer Suspension enthaltend eine Salzlösung und Fleisch bei dem die Salzlösung und das Fleisch, vorzugsweise in einem Behälter, vermischt werden und diese Mischung anschließend in einem Mikrokutter mindestens einmal zerkleinert und homogenisiert wird.
Die Mischung wird in dem Mikrokutter so oft zerkleinert und homogenisiert, bis sich eine stabile Suspension bildet. Vorzugsweise wird die Mischung in dem Mikrokutter zweimal bis fünfmal, besonders bevorzugt dreimal zerkleinert und homogenisiert.
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Mischung zwischen dem Behälter und dem Mikrokutter recycliert.
Ein Mikrokutter im Sinne der Erfindung ist ein berührungsloses Schneidsystem jeglicher Art, vorzugsweise ein Schneidsystem mit Rotor und Stator, besonders bevorzugt ein Schneidsystem mit konzentrischem Rotor und Stator und ganz besonders bevorzugt eine Zerkleinerungsvorrichtung wie sie in der DE-PS 1 757 415 beschrieben ist. Sie wird hiermit als Referenz eingeführt und gilt somit als Teil der Offenbarung.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird batch-weise oder konti betrieben. Dafür wird die gesamte, für einen Ansatz benötigte Salzlösung und das gesamte Fleisch, vorzugsweise in einem Behälter, vorgelegt und dann gemischt bis die Mischung vorzugsweise homogen ist. Danach wird dann die Mischung in den Mikrokutter überführt , dort zerkleinert und homogenisiert . Vorzugsweise erfolgt die Mischung in einem Behälter. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Verhältnis von Höhe zu Durchmesser des Behälters > 1.
Fleisch im Sinne der Erfindung sind alle Fleischsorten. Vorzugsweise ist das Fleisch Rindfleisch, Schweinefleisch, Geflügel, Lamm und/oder Fisch, besonders bevorzugt Geflügel und ganz besonders bevorzugt Hühnerfleisch. Vorzugsweise ist das Fleich Haut, besonders bevorzugt Haut von Geflügel und ganz besonders bevorzugt Haut von Hühnern.
Neben dem Fleisch enthält die Suspension noch eine Salzlösung, die alle lebensmittelrechtlich zugelassen Salze und/oder handelsübliche Fertigmischungen, vorzugsweise Natriumchlorid, sowie Nitrate und Phospate enthalten kann.
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht die Suspension zu 30 bis 70 % aus Salzlösung und zu 70 bis 30 % aus Fleisch. Ganz besonders gevorzugt ist das Verhältnis zwischen Salzlösung und Fleisch 1 :1.
Vorzugsweise wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren das Fleisch durch den Mikrokutter zu Teilchen mit einer Größe von < 2 mm, bevorzugt < 0,5 mm zerkleinert
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Salzlösung vor dem Mischen mit dem Fleisch auf eine Temperatur von +10 °C bis -10°C, bevorzugt von 0°C bis -5°C abgekühlt. Ganz besonders bevorzugt beträgt die Temperatur 2,5°C bis 5°C.
Der Grad der Zerkleinerung und Homogenisierung der Mischung kann durch die Leistungsaufnahme gesteuert werden, da die Leistungsaufnahme des Mikrokutters bei der Zerkleinerung bzw. Homogenisierung einer Emulsion deutlich höher ist, als bei einer Suspension. So kann durch die Beobachtung der Leistungsaufnahme die
Herstellung einer Emulsion vermieden werden, die zwangsläufig entsteht, wenn die Fleischpartikel zu sehr zerkleinert werden.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Suspension enthaltend eine Salzlösung und Fleisch erhältlich durch Mischen der Salzlösung und des Fleisches, vorzugsweise in einem Behälter, und anschließend mindestens einmaligem Zerkleinem und Homogenisieren der Mischung in einen Mikrokutter. Vorzugsweise wird die Mischung in einem Mikrokutter zweimal bis fünfmal zerkleinert und homogenisiert.
Vorzugsweise besteht die erfindungsgemäße Suspension zu 30 bis 70 % aus Salzlösung und zu 70 bis 30 % aus Fleisch.
Als Fleisch enthält die erfindungsgemäße Suspension vorzugsweise Geflügelfleisch, und besonders bevorzugt Hühnerfleisch. Ebenfalls bevorzugt enthält die erfindungsgemäße Suspension als Fleisch Haut, besonders bevorzugt Haut von Geflügel und ganz besonders bevorzugt Haut von Hühnern.
Vorzugsweise wird das in der erfindungsgemäßen Suspension enthaltene Fleisch durch den Mikrokutter zu Teilchen mit einer Größe von < 2 mm, bevorzugt < 0,5 mm zerkleinert.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung einer Fleischmasse, in dem die erfindungsgemäße Suspension Fleisch zugesetzt wird. Vorzugsweise ist dieses Fleisch gewolft. Vorzugsweise ist dieses Fleisch Geflügelfleisch, besonders bevorzugt Hühnerfleisch. Ganz besonders bevorzugt wird eine Suspension aus Hühnerhaut und Salzlösung gewolftem Hühnerfleisch zugesetzt.
In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens erfolgt der Zusatz der erfindungsgemäßen Suspension in einem Mischer, besonders bevorzugt in einem 2- Wellen-Paddel Mischer.
Ebenfalls bevorzugt werden der Fleischmasse weiterere Zutaten, vorzugsweise Gewürze, Geschmacks- und Konservierungsstoffe, zugesetzt.
Vorzugsweise werden einem Kilogramm Fleischmasse zwischen 80 und 300 g, besonders bevorzugt zwischen 150 und 250 g der erfindungsgemäßen Suspension zugesetzt.
Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Herstellung einer Suspension enthaltend eine Salzlösung und Fleisch. Diese weist einen Behälter mit Rührorgan, einen Mikrokutter und Rohrleitungen auf, die den Behälter und den Mikrokutter so miteinander verbinden, daß das Gemisch aus Salzlösung und Fleisch zwischen Behälter und Mikrokutter recyclierbar ist.
Ein Mikrokutter im Sinne der Erfindung ist ein berührungsloses Schneidsystem jeglicher Art, vorzugsweise ein Schneidsystem mit Rotor und Stator, besonders bevorzugt ein Schneidsystem mit konzentrischem Rotor und Stator und ganz besonders bevorzugt eine Zerkleinerungsvorrichtung wie sie in der DE-PS 1 757 415 beschrieben ist. Sie wird hiermit als Referenz eingeführt und gilt somit als Teil der Offenbarung.
Beim Vermischen der erfindungsgemäßen Suspension, die nach dem erfmdungsgemäßen Verfahren hergestellt wurde, mit gewolftem Fleisch bilden sich keine Agglomerate aus z.B. Hühnerhaut, die sich negativ auf die optischen und geschmacklichen Eigenschaften des Produktes auswirken. Dies führt zu einer homogeneren Struktur und somit auch zu einer erhöhten sensorischen Qualität der die Suspension enthaltende Fleichmasse.
Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, daß die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Suspension keinen Metallabrieb aufweist. Dies wirkt sich ebenfalls positiv auf die Qualität der Fleischmasse aus, da Metallabrieb in der Fleischmasse rostet. Vorteilhaft ist auch die Energieeffizienz des erfindungsgemäßen Verfahrens. Weitere Vorteile sind der geringe apparative Aufwand des erfindungsgemäßen Verfahrens und die Bildung einer stabilen Suspension.
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung zur dessen Durchführung an Hand von Figuren 1 und 2 erläutert. Diese
Erläuterung der Erfindung schränkt aber den allgemeinen Erfindungsgedanken nicht ein.
Figur 1 zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens. Über einen Zuflußregler mit Zähler 1 und eine Rohrleitung 2 wird 1 t Wasser in einen Behälter 3, der eine Kühlvorrichtung und einen Mischer aufweist, dosiert, mit 100 kg Natriumchlorid zu einer Salzlösung vermischt und auf eine Temperatur < 0°C abgekühlt. Anschließend werden 500 kg von der Salzlösung über eine Pumpe 4, eine Rohrleitung 17 und einen Zuflußregler mit Zähler 5 in einen zylindrischen Behälter 7 mit konischem Boden und Mischer gegeben. Aus einem Behälter 6 werden 500 kg zerkleinerte Hühnerhaut, die eine Teilchengröße von < 10 mm hat, in den Behälter 7 gegeben. Die Salzlösung und das Fleisch werden vermischt, und 4 t/h dieser Mischung werden dann über einen Auslaß mit Anschluß an eine Flügelzellenpumpe 8, eine Rohrleitung 9, ein Dreiwege-Ventil 10 und eine Rohrleitung 11 in einen Mikrokutter 12, der einen konzentrischem Rotor und Stator (MCH 20 der Firma Stephan, 31789 Hameln) aufweist, überführt und dort zerkleinert und homogenisiert. Von dem Mikrokutter 12 wird die Mischung über eine Rohrleitung 13 von oben in den Behälter 7 zurückgeführt. Der Behälterinhalt wird zweimal durch den Mikrokutter geleitet bis sich eine stabile Suspension bildet. Der Behälter 7 dient auch als Vorratsbehälter für mehrere Mischerchargen. Dann wird ein Anteil von 200 kg der Suspension über ein Dreiwege-Ventil 10, eine Rohrleitung 14 und einen Zähler 15 in einen 2-Wellen-Paddel Mischer (MultiMix der Firma Krämer + Grebe, 35208 Biedenkopf-Wallau) 16 überführt und dort mit 800 kg Hühnerfleisch vermischt. Die resultierende Fleischmasse enthält 20 Gew.-% der Suspension. Während des Betriebes des Mikrokutters stieg dessen Leistungsaufnahme um den Faktor 2 an. Danach wurde der Mikrokutter abgeschaltet, um die Herstellung einer Emulsion zu vermeiden.
Figur 2 zeigt eine ähnliche Anlage wie Figur 1 nur daß bei dieser Ausführungsform der Abzug der Suspension in der Rohrleitung 13 erfolgt. Die Menge an abgezogener Suspension wird über das Ventil 18 geregelt.