Die Erfindung betrifft einen Heizkörper mit mindestens einer von einem Wärmeträgermedium
durchströmbaren Heizplatte und mindestens zwei mit dieser verbundenen Anschlüssen zur
Verbindung des Heizkörpers mit einer Vorlaufleitung und einer Rücklaufleitung für das
Wärmeträgermedium, wobei die Anschlüsse auf einer Seite des Heizkörpers in gegenüberliegenden
Eckbereichen der Heizplatte angeordnet und mit ihren Öffnungsquerschnitten in Richtung
von einer vertikalen Mittellinie der Heizplatte weg gerichtet sind.
Bei derartigen, allgemein bekannten Heizkörpern werden die Rohre der Vorlauf- und Rücklaufleitung
in der Regel horizontal in die Öffnungsquerschnitte der Anschlüsse der Heizplatte
hineingeführt. In den Anschlüssen findet in der Regel eine 90°-Umlenkung der Strömung in
das Innere der Heizplatte hinein statt, wobei der Eintritt des Wärmeträgermediums in die
Heizplatte unter einem Winkel von etwa 90° zu der Heizplattenebene erfolgt. Die Rohre der
Vor- und Rücklaufleitung können entweder in einem gewissen horizontalen Abstand von dem
Heizkörper parallel zueinander in eine Wand eintreten oder aber beide werden in geringfügig
voneinander abweichenden horizontalen Abständen von der Heizplatte um 90° nach unten
umgelenkt, um beispielsweise in einen Fußboden einzutreten.
Ein Nachteil der bekannten Heizkörper ist darin zu sehen, daß die Variationsmöglichkeiten
für die Führung der Vorlauf- und der Rücklaufleitung recht eingeschränkt sind. Insbesondere
ist es kaum möglich, die Vor- und Rücklaufleitung hinter der Heizplatte, d.h. im Bereich deren
Projektion, zu verlegen, um sie beispielsweise vor den Blicken eines Betrachters zu verbergen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Heizkörper vorzuschlagen, bei dem eine
Vielzahl von Anschlußmöglichkeiten für die Vorlauf- und Rücklaufleitung besteht, wobei
insbesondere auch eine verdeckte Leitungsführung im Bereich hinter der Heizplatte möglich
sein soll.
Ausgehend von einem Heizkörper der eingangs beschriebenen Art, wird diese Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß von den Anschlüssen jeweils ein weiterer Leitungsabschnitt
zur Verbindung mit einer Vorlaufleitung und einer Rücklaufleitung abzweigt, wobei die Enden
der Leitungsabschnitte in einem geringen Abstand zueinander angeordnet und in Richtung
auf die vertikale Mittellinie der Heizplatte ausgerichtet sind.
Der erfindungsgemäße Heizkörper bietet den Vorteil, daß sich - ohne daß hierzu Änderungen
am Heizkörper vorgenommen oder mehrere Typen von Heizkörpern produziert werden müßten
- unterschiedliche Leitungsführungen für die Vor- und Rücklaufleitung realisieren lassen.
So ist beispielsweise die klassische, von der Mittellinie der Heizplatte weg gerichtete Horizontalverlegung
der Vor- und Rücklaufleitung möglich, was prägnanterweise mit dem
Schlagwort "Seitenanschluß" (sichtbar) charakterisiert werden kann. Selbstverständlich sind
die zunächst horizontal von den Anschlüssen ausgehenden Leitungen bereits nach kurzem
Abstand von der Heizplatte in eine beliebige andere Winkellage lenkbar. Des weiteren ist
auch eine exakt senkrechte Ausrichtung der Öffnungsquerschnitte der Anschlüsse zu der vertikalen
Mittellinie möglich. Alternativ hierzu ist jedoch auch eine Verlegung der Vorlauf- und
Rücklaufleitung von den Enden der weiteren Leitungsabschnitte aus in Richtung auf die vertikale
Mittellinie des Heizköpers möglich. Diesbezüglich bietet sich insbesondere eine verdeckte
Verlegung der Vorlauf- und Rückleitungen innerhalb einer horizontalen Projektion der
Heizplatte an, um eine für den Betrachter verdeckte Anordnung zu erzielen.
Trotz des Mehraufwandes an Material und Bauteilen ist der erfindungsgemäße Heizkörper
letztlich kostengünstiger als zwei alternativ und parallel zueinander produzierte Varianten, da
die Vorteile einer größeren Stückzahl und die Vermeidung von Umrüstzeiten bei Herstellungsanlagen
vorliegen. Auch vereinfacht sich die Logistik sowie der Raumbedarf bei der
Lagerung. Schließlich liegt ein enormer Vorteil auch beim Verwender, der auch nach dem
Erwerb eines Heizkörpers der erfindungsgemäßen Art noch zwischen unterschiedlichen Anschlußarten
bzw. Verlegungsweisen für die Vorlauf- und Rücklaufleitung auswählen kann. Es
ist selbstverständlich, daß je nachdem, für welche Anschlußart sich der Verwender entscheidet,
die beiden nicht benötigten Öffnungsquerschnitte entweder der Anschlüsse an der Heizplatte
direkt oder an den freien Enden der Leitungsabschnitte mit geeigneten Mitteln, beispielsweise
Stopfen, Deckeln oder Ventilen, dicht verschlossen werden müssen.
Nach einer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß der Abstand der Mittellinien
der Leitungsabschnitte im Bereich deren Enden kleiner als der doppelte Leitungsdurchmesser
ist. Während die Anschlüsse deshalb in den Ecken der Heizplatte angeordnet sind, um
einen möglichst großen vertikalen Versatz zwischen Vorlaufeinströmung und Rücklaufausströmung
zu erhalten, d.h. um eine möglichst vollständige und gleichmäßige Erwärmung der
Heizplatte zu erzielen, besteht mit Hilfe der Leitungsabschnitte die Möglichkeit, deren Öffnungsquerschnitte
einander möglichst anzunähern, um beispielsweise eine platzsparende und
gebündelte Verlegung von Vorlaufleitung und Rücklaufleitung möglich zu machen.
Vorzugsweise sind die Enden der Leitungsabschnitte in einem unteren Randbereich der Heizplatte
angeordnet und/oder senkrecht zu einer vorzugsweise vertikalen Mittellinie der Heizplatte
ausgerichtet.
Diesbezüglich kann es vorteilhaft sein, wenn ein Leitungsabschnitt S-förmig verläuft, da in
diesem Fall bei im wesentlichen gleicher Ausrichtung beider Endabschnitte ein großer Leitungsversatz
beispielsweise in vertikale Richtung erzielt werden kann.
Aus fertigungstechnischen sowie Kostengründen ist es zu bevorzugen, wenn ein Anschluß
und ein zugeordneter Leitungsabschnitt ein zusammenhängendes Bauteil bilden, das beispielsweise
auf schweißtechnischem Wege hergestellt ist.
Eine weitere Rationalisierung der Fertigung läßt sich erzielen, wenn zwei Anschlüsse und
zwei zugeordnete Leitungsabschnitte über ein in der Nähe der Enden der Leitungsabschnitte
angeordnetes Verbindungselement miteinander zu einem Anschlußmodul verbunden sind. Die
Anordnung des Verbindungselements im Bereich der Enden der Leitungsabschnitte bietet
sich deshalb ab, weil dort ein geringer Abstand zwischen den beiden Leitungsabschnitten besteht
und das Verbindungselement daher sehr kompakt und stabil ausgeführt werden kann.
Vorzugsweise wird das Anschlußmodul im Bereich der Anschlüsse mit der Heizplatte verschweißt.
Ebenfalls kann eine Verschweißung des Verbindungselements mit der Heizplatte
sinnvoll sein, wodurch sich eine stabile Dreipunktbefestigung ergibt.
Um die Anschlußmöglichkeiten des Heizkörpers weiter zu vergrößern, kann die Heizplatte an
zwei gegenüberliegenden Seiten mit jeweils zwei ecknah angeordneten Anschlüssen, d.h. mit
insgesamt vier Anschlüssen, versehen werden.
Ferner wird nach der Erfindung noch vorgeschlagen, daß die Enden der Leitungsabschnitte
parallel zueinander ausgerichtet und um einen geringen Längenbetrag zueinander versetzt
und/oder mit einem Außengewinde versehen sind, das zum einen zur Herstellung einer Verbindung
mit der Vorlauf- und Rücklaufleitung und zum anderen zum Verschließen der Öffnungsquerschnitte
im Falle der Nutzung der ecknah angeordneten Anschlüsse dient.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Heizkörpers ist vorgesehen, daß
die Enden der Leitungsabschnitte teleskopartig überlappend an die Enden zweier weiterer
Leitungsabschnitte gekoppelt sind, die miteinander verbunden und gemeinsam in Richtung
der Mittellinie der Leitungsabschnitte im Bereich deren Enden verschiebbar sind.
Auf diese Weise können Toleranzen beim Anschluß des Heizkörpers auf einfachste Weise
ausgeglichen werden, ohne von der gewünschten Anordnung des Heizkörpers abrücken oder
Änderungen an der bereits vorhandenen Installation vornehmen zu müssen.
Diesbezüglich ist es besonders vorteilhaft, wenn ein Verbindungsglied zwischen den Leitungsabschnitten
in deren Endstellung mit einem mit der Heizplatte verbundenen Anschlagglied
in Kontakt steht. Auf diese Weise kann verhindert werden, daß die Teleskopverbindung
unbeabsichtigterweise durch ein zu weites Herausziehen der verschiebbaren Leitungsabschnitte
aufgehoben wird.
Schließlich ist es noch vorgesehen, daß die verschiebbaren Leitungsabschnitte jeweils um 90°
abgewinkelt sind, wodurch sich bei einer horizontalen Anordnung der Teleskopverbindung
die Möglichkeit eines Anschlusses des Heizkörpers im Mittelbereich an vertikale Vor- und
Rücklaufleitungen ergibt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels eines Heizkörpers, der in
der Zeichnung dargestellt ist, näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Ansicht eines Heizkörpers mit vier Anschlüssen und zwei weiteren
S-förmigen Leitungsabschnitten;
- Fig. 2a bis 2c
- jeweils zwei miteinander verbundene weitere Leitungsabschnitte zur
Verbindung mit den S-förmigen Leitungsabschnitten mit unterschiedlichen
Anschlußmöglichkeiten;
- Fig. 3a bis 3c
- wie Fig. 2a bis 2c, jedoch in kürzerer Ausführung;
- Fig. 4a bis 4d
- vier Anschlußmöglichkeiten des Heizkörpers;
- Fig. 5a
- ein Ventil zum Einsetzen in einen Anschluß;
- Fig. 5b
- einen Anschluß zur Aufnahme eines Ventils gemäß Fig. 5a;
- Fig. 6a bis 6c
- einen Heizkörper mit teleskopartig gekoppelten Leitungsabschnitten;
- Fig. 7
- eine vergrößerte Ansicht der verschiebbaren Leitungsabschnitte im
Bereich eines Verbindungsglieds und eines Anschlagglieds;
- Fig. 8a
- das Verbindungsglied im Schnitt und
- Fig. 8b
- das Anschlagglied im Schnitt.
Ein Heizkörper 1 weist eine von warmem Wasser durchströmbare Heizplatte 2 auf, die an
allen vier Ecken einer Ansichtsseite 3 mit jeweils einem Anschluß 4, 5, 6 und 7 versehen ist.
Die Anschlüsse 4 bis 7 sind durch Schweißen mit der Heizplatte 2 verbunden und weisen jeweils
einen seitlich nach außen gerichteten und mit einem Innengewinde versehenen Öffnungsquerschnitt
auf, der zur Verbindung mit einer Vorlauf- oder Rücklaufleitung vorgesehen
ist. Des weiteren weist die Heizplatte 2 im Bereich der Anschlüsse 4 bis 7 jeweils eine Durchtrittsöffnung
auf, um das Einfließen bzw. das Ausfließen des warmen Wassers zu ermöglichen.
In Unterscheidung von den Anschlüssen 6 und 7 sind die Anschlüsse 4 und 5 mit jeweils einem
S-förmigen Leitungsabschnitt 8 und 9 versehen. Die Leitungsabschnitte 8 und 9 erstrekken
sich - bezogen auf die seitlich nach außen gewandten Öffnungsquerschnitte - in entgegengesetzte
Richtung, d.h. in Richtung einer Mittellinie 10 der Heizplatte 2, und sind jeweils
mit einem Zentralteil 11 der Anschlüsse 4 und 5 verschweißt.
Mit Hilfe eines laschenförmigen Verbindungselements 12 sind die Leitungsabschnitte 8 und 9
in der Nähe ihrer freien Enden miteinander verschweißt, so daß diese zusammen mit den Anschlüssen
4 und 5 insgesamt ein sogenanntes Anschlußmodel 13 bilden, das durch Verschweißung
im Bereich der Anschlüsse 4 und 5 mit der Heizplatte 2 verbunden wird. Die Enden
14 und 15 der Leitungsabschnitte 8 und 9 sind parallel zueinander ausgerichtet und weisen
mit ihren Öffnungsquerschnitten in Richtung auf die Mittellinie 10 der Heizplatte 2. Die
Enden 14 und 15 besitzen einen geringen Abstand voneinander und verlaufen in einem unteren
Randbereich der Heizplatte 2.
In Abhängigkeit von den weiter gewünschten Anschlußsystemen werden die Enden 14 und 15
der Leitungsabschnitte 8 und 9 mit weiteren paarweise aneinandergekoppelten Leitungsabschnitten
16a, 16b, 16c gemäß den Fig. 2a bis 2c verbunden. Sämtliche Leitungsabschnitte
16a bis 16c weisen an ihren freien Enden Umlenkungen um 90° auf und sind in ihrer Länge
so bemessen, daß die Vorlauf- und Rücklaufleitung symmetrisch zur Mittellinie 10 verläuft.
Alternativ zu den im Bereich der Mittellinie 10 abgewinkelten Leitungsabschnitten 16a bis
16c ist auch die Verwendung kurzer, ebenfalls abgewinkelter Leitungsabschnitte 17a bis 17c
gemäß den Fig. 3a bis 3c möglich.
Aus den Fig. 4a bis 4d ergeben sich unterschiedliche Anschlußmöglichkeiten des Heizkörpers
1:
Gemäß Fig. 4a erfolgt der Vorlauf über den Anschluß 7 und der Rücklauf über den Anschluß
8, während das gesamte Anschlußmodul 13, wie es weiter oben beschrieben wurde, bei dieser
Version ungenutzt ist. Daher sind sämtliche vier Öffnungsquerschnitte mit entsprechenden
Stopfen verschlossen, was in den Fig. 4a bis 4d jeweils durch ein "X" verdeutlicht wird.
Bei der Anschlußvariante gemäß Fig. 4b erfolgt der Vorlauf über den Anschluß 4 und der
Rücklauf über den Anschluß 5 des Anschlußmoduls 13. Die freien Enden 14 und 15 der Leitungsabschnitte
8 und 9 sind ebenso mit Stopfen verschlossen wie die auf der anderen Seite
angeordneten Anschlüsse 7 und 8.
Im Falle der Fig. 4c sind an die freien Enden der Leitungsabschnitte 8 und 9 weitere Leitungsabschnitte
16c angeschlossen, über die der Vorlauf und der Rücklauf erfölgen. Sämtliche
vier ecknahen Anschlüsse 4 bis 7 sind verschlossen.
Gleiches wie für Fig. 4c gilt für Fig. 4d mit dem Unterschied, daß der Verschluß des Anschlusses
4 nicht durch einen Stopfen, sondern durch ein Ventil 18 erfolgt.
Dieses Ventil 18 ist in Fig. 5 näher dargestellt und als solches aus dem Stand der Technik
bekannt, weshalb sich nähere Ausführungen hierzu erübrigen.
Fig. 5b verdeutlicht, wie das Ventil 18 in den Öffnungsquerschnitt 19 des Anschlusses 4 eingesetzt
werden kann.
Gemäß Fig. 6a ist an die Enden 14, 15 der Leitungsabschnitte 8, 9 jeweils über eine teleskopartige
Verbindung 20 ein weiterer, horizontal in Richtung des Pfeils 21 verschobener Leitungsabschnitt
22 und 23 angeschlossen. Während Fig. 6a die Leitungsabschnitte 22 und 23 in
ihrer linken Endstellung, d.h. mit maximaler Überlappung, zeigt, veranschaulicht Fig. 6c die
Neutralstellung, in der sich die um 90° nach unten abgewinkelten freien Enden 24 und 25 der
Leitungsabschnitte 22 und 23 symmetrisch zu beiden Seiten der Mittellinie 10 befinden.
In Fig. 6b ist die rechte Endstellung der Leitungsabschnitte 22 und 23 gezeigt, in der nur noch
eine kleine Überlappung im Bereich der Teleskopverbindung 20 besteht. In dieser Endstellung
steht ein Ω-förmiges (vgl. Fig. 8a) Verbindungsglied 26 in Kontakt mit einem Z-förmigen
(vgl. Fig. 8b) Anschlagglied 27, das über eine Traverse 28 mit den beiden parallel
zueinander angeordneten Heizplatten 2 des Heizkörpers 1 verbunden ist.
Fig. 7 zeigt das Verbindungsglied 26 und das Anschlagglied 27 in einer beabstandeten Position,
wie dies beispielsweise in der Neutralstellung gemäß Fig. 6c der Fall ist.