Die Erfindung geht aus von Vorrichtungen, mit denen Beulen aus Blechteilen entfernt
werden können. Nach der klassischen Methode werden konkave Beulen dadurch
entfernt, dass mit einem Ausbeulhammer von der Innenseite des Blechs her die Beule
herausgeschlagen wird.
Es ist schon bekannt, in konkave Beulen von der Außenseite her einen Klebeadapter
einzukleben und diesen dann herauszu- ziehen. Anschließend wird der Klebeadapter
wieder von dem Blechteil gelöst. Bei dieser Methode besteht der Vorteil, dass die
Lackierung nicht entfernt zu werden braucht und normalerweise auch erhalten bleibt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Entfernen von Beulen
aus Blech zu schaffen, die sich einfach bedienen lässt und bei der keine sonstigen
Teile erforderlich sind.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung eine Vorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 vor. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche, deren Wortlaut ebenso wie der Wortlaut der Zusammenfassung durch
Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht wird.
Die Vorrichtung ist so aufgebaut, dass sie eine Abstützeinrichtung aufweist, mit der
sie an das Blech angesetzt oder aufgesetzt werden kann. Bei horizontalen Blechen
kann sie aufgesetzt werden, bei vertikalen Blechen kann sie angesetzt werden. Sie
wird dabei so angesetzt bzw. aufgesetzt, dass die Beule, die zu entfernen ist, im
Bereich der Abstützeinrichtung angeordnet ist.
Die aus der Vorrichtung herausragende Klebefläche wird in die Beule eingeschoben,
die Klebefläche wird mit Hilfe von Klebstoff in die Beule eingeklebt, und
anschließend wird die Klebefläche mit der Hubeinrichtung angehoben, wobei die
Beule dann herausgezogen ist. Unter Anheben ist dabei die Bewegung zu
verstehen, mit der die Klebefläche von der Ebene des Blechs weg bewegt wird, was
bei vertikalen Blechen auch eine horizontale Bewegungen sein kann.
In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Hubeinrichtung mit
Hilfe eines Antriebs betätigt wird, so dass der Bediener keine Kraft aufbringen muss.
In nochmaliger Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die
Vorrichtung ein Reservoir für einen Vorrat an Klebstoff aufweist. Die Vorrichtung
kann daher ohne Nachfüllpausen über einen längeren Zeitraum benutzt werden.
Insbesondere kann in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen sein, dass die
Klebefläche und das Reservoir für den Vorrat an Klebstoff in einem gemeinsamen
Bauteil angeordnet sind. Das Nachliefern von Klebstoff an die Klebefläche kann
dadurch einfach gestaltet werden.
In nochmaliger Weiterbildung der Erfindung kann die Vorrichtung eine Einrichtung
zum Aktivieren des Klebstoffs zur Ausgabe durch die Ausbringeinrichtung aufweisen.
Damit soll erreicht werden, dass nicht aus Versehen ein Verkleben an einer falschen
Stelle durchgeführt wird. Der Bediener der Vorrichtung ist angehalten, die
Vorrichtung erst richtig zu positionieren und dann die Aktivierungseinrichtung zu
betätigen, um den Klebstoff zu aktivieren.
In ähnlicher Weise kann die Vorrichtung in Weiterbildung auch eine Einrichtung zum
Deaktivieren des Klebstoffs zwischen der Klebefläche und dem Blech aufweisen.
Diese Einrichtung wird dann aktiviert, wenn die Beule mit Hilfe der Vorrichtung
herausgezogen ist.
In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Abstützeinrichtung
einen Distanzfuß aufweist. Dieser kann beispielsweise mehrere Anlageflächen
aufweisen, um die Vorrichtung im Bereich der zu entfernenden Beule korrekt zu
positionieren. Sie kann auch eine sich über einen Ring oder den Teil eines Ringes
erstreckende Anlagefläche aufweisen.
Um die Vorrichtung an unterschiedliche Größen von Beulen anpassen zu können,
kann sie erfindungsgemäß in Weiterbildung so ausgebildet sein, dass die
Abstützeinrichtung in ihrem Abstand zum Blech verändert werden kann.
In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Klebefläche
gegenüber der Vorrichtung in Richtung auf das Blech vorbeaufschlagt ist.
Um die Vorrichtung weiter zu verbessern, kann vorgesehen sein, dass sie eine
Aktivierungseinrichtung zum Aktivieren des Klebstoffs in dem Reservoir aufweist,
wobei diese Aktivierungseinrichtung getrennt von der Aktivierungseinrichtung für die
Ausgabeeinrichtung betätigbar ist oder getrennt wirkt.
Wenn die Vorrichtung einen Heißkleber verwendet, so kann erfindungsgemäß die
Aktivierungseinrichtung eine Heizung aufweisen, bei der es sich um eine
Widerstandsheizung oder auch eine Ultraschallheizung handeln kann.
In diesem Fall kann beispielsweise der Schmelzkleber in dem Reservoir vorgeheizt
werden, um ihn dann, wenn auch die Aktivierungseinrichtung für die
Ausgabeeinrichtung heizt, schneller abgeben zu können.
Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass die Hubeinrichtung mit Druckluft
arbeitet. Hierbei handelt es sich um ein Medi-um, das in Werkstätten üblicherweise
zur Verfügung steht.
In Weiterbildung der Erfindung kann ebenfalls vorgesehen sein, dass die
Deaktivierungseinrichtung mit Druckluft arbeitet. Durch das Einblasen des warm
gemachten Klebstoffs zwischen der Klebefläche und dem Blech kann dieser
abgekühlt werden, so dass er dann schneller abbindet.
Insbesondere kann die Deaktivierungseinrichtung mindestens eine Ausblasöffnung
aufweisen, die so orientiert ist, dass der Luftstrahl auf den Bereich der Klebefläche
gerichtet ist.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der
folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sowie
anhand der Zeichnung. Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- einen Schnitt durch eine Vorrichtung nach der Erfindung;
- Fig. 2
- den Schnitt durch die Vorrichtung im Zustand des Verklebens;
- Fig. 3
- den Schnitt durch die Vorrichtung während des Abkühlens des
Klebstoffs;
- Fig. 4
- die Vorrichtung in einem folgenden Arbeitsschritt nach dem
Herausziehen der Beule;
- Fig. 5
- den Zustand bei der Lösung der Vorrichtung von dem Blech.
Figur 1 zeigt einen schematischen Schnitt durch eine vereinfacht dargestellte
Vorrichtung zum Entfernen von Beulen aus Blech. Die Vorrichtung enthält ein
Gehäuse 1, das an seiner Unterseite eine Abstützeinrichtung 2 aufweist. An einer
Seite des Gehäuses 1 ist ein Handgriff 3 angebracht.
Die Abstützeinrichtung enthält einen drehbaren zylindrischen Ring 3 mit einem
Innengewinde, in das ein mit einem Außengewinde versehenes Ringelement 4
eingreift. Das Ringelement 4 weist mehrere Abstandselemente 5 auf, an deren Ende
mehrere Anlageelemente 6 angebracht sind. Durch Verdrehen des Rings 3 kann der
Abstand der Anlageelemente 6 von dem Gehäuse 1 geändert bzw. eingestellt
werden.
In dem Gehäuse 1 ist eine Hohlwelle 7 axial verschiebbar gelagert. Die Hohlwelle 7
weist in ihrem oberen Bereich einen Innenraum 8 auf, der als Reservoir für Klebstoff
dient. In dem unteren Bereich ist die Hohlwelle 7 mit einem kleineren
Außendurchmesser ausgebildet und wird von einer axialen Bohrung 9 durchsetzt.
Das untere Ende der Hohlwelle 7 ist als halbkugelartige Klebefläche 10 ausgebildet.
In der Mitte dieser Klebefläche mündet die axiale Bohrung 9.
Der Innenraum 8 der Welle 7 wird von einem Kolben 11 begrenzt, der mit Hilfe einer
Druckfeder 12 beaufschlagt wird. Die Druckfeder 12 stützt sich an einem
Schraubstopfen 13 ab, der in eine Gewindeöffnung am oberen Ende der Hohlwelle 7
eingeschraubt ist. Der Kolben 11 schließt einen Raum, der als Reservoir für einen
Klebstoff dient, der im dargestellten Beispiel durch Erwärmung in einen klebefähigen
Zustand gebracht werden kann.
An der Außenseite der Hohlwelle 7 ist ein Kolben 14 angebracht, der in einem
Zylinderraum 15 axial verschiebbar untergebracht ist. Der Kolben 14 ist gegenüber
der Wand des Zylinders 15 abgedichtet. Der Kolben 14 wird durch eine Druckfeder
16 derart beaufschlagt, dass die Klebefläche 10 möglichst weit aus dem Gehäuse 1
herausgeschoben wird.
In dem Zylinderraum 15 mündet auf der der Druckfeder 16 abgewandten Seite des
Kolbens 14 eine Leitung 17, die über ein Umschaltventil 18 mit einer Druckluftleitung
19 in Verbindung gebracht werden kann. Mit Hilfe des Luftdrucks kann die Hohlwelle
7 daher so verschoben werden, dass die Klebefläche 10 abgehoben wird.
Das Umschaltventil 18 ist so ausgebildet, dass es nicht nur eine Verbindung
zwischen der Druckluftleitung 19 und der in dem Zylinderraum 15 mündenden
Leitung 17 herstellen kann, sondern auch eine Verbindung zwischen der
Druckluftleitung 19 und einem weiterführende Kanalsystem 20, das zu mehreren
parallel zu der Hohlwelle 7 verlaufenden Ausblaskanälen 21 führt. Die Ausblaskanäle
21 sind so orientiert, dass ein aus ihnen austretender Luftstrom parallel zur
Längsachse und damit zur Außenwand des vorderen Teiles der Hohlwelle 7
gerichtet wird. Dieser Luftstrahl trifft auf dem Blech benachbart zu der Klebefläche 10
auf.
Durch den Griff 3 führt neben der Druckluftleitung 19 ein elektrisches Kabel 22, das
zu einem in dem Innern des Gehäuses 1 angeordneten Transformator 23 führt. Die
Sekundärwicklung des Transformators 23 ist mit einem Heizwiderstand 24
verbunden, der zum Erwärmen der Hohlwelle 7 in deren mittleren Bereich
angeordnet und ausgebildet ist. In diesem mittleren Bereich ist das Reservoir für den
Klebstoff untergebracht.
Von den Transformator 23 führt eine zweite Wicklung über einen Schalter 25 zu
einem zweiten Heizwiderstand 26, der den vorderen Teil der Hohlwelle 7, nämlich
den Teil mit dem verringerten Außendurchmesser, heizt. Dieser Heizwiderstand 26
kann über den Schalter 25 mit Strom versorgt werden, um den vorderen Teil der
Hohlwelle 7 zu erhitzen. Wird der Schalter 25 geöffnet, kühlt der vordere Teil mit der
Klebefläche wieder ab.
Die in Figur 1 dargestellte und bis Figur 4 beschriebene Vorrichtung wird
folgendermaßen verwendet. Zunächst wird der Schraubstopfen 13 an dem aus dem
Gehäuse 1 herausragenden Ende der Hohlwelle 7 abgeschraubt und die Feder 12
und der Kolben 11 entnommen. Der Kolben 11 kann beispielsweise an der Feder 12
befestigt sein. Anschließend wird in das Innere 8 der Hohlwelle 7 von deren freiem
Ende her ein Klebstoff eingebracht, beispielsweise in Form eines Stiftes, dessen
Außendurchmesser etwa dem Innendurchmesser der Welle 7 entspricht. Anschließend
wird der Kolben 11 wieder eingefädelt und der Schraubstopfen 13
eingeschraubt. Der Klebstoff ist jetzt in dem Reservoir enthalten. Da es sich bei dem
Klebstoff um einen solchen handelt, der in kaltem Zustand nicht klebt, sondern erst
erwärmt werden muss, wird jetzt der Heizwiderstand 24 mit Strom versorgt. Der
Klebstoff in dem Reservoir wird flüssig. Die Axialbohrung 9 in dem vorderen Teil der
Hohlwelle 7 wird zunächst nur unmittelbar im Bereich des Übergangs zu dem
Reservoir mit Klebstoff gefüllt.
Nun wird die Vorrichtung auf eine Stelle gesetzt, an der eine Beule vorhanden ist, die
aus dem Blech entfernt werden soll. Dieser Zustand ist in Figur 2 dargestellt, wo die
Klebefläche 10 in die Beule 27 des Blechs 28 eingesetzt ist. Da die Druckfeder 16
die Klebefläche 10 nach unten, d. h. aus dem Gehäuse 1 hinaus beaufschlagt, sitzt
also die Klebefläche 10 in der Beule 27. Die Vorrichtung wird auf das in diesem Fall
waagrecht liegende Blech 28 aufgesetzt, bis die Anlageelemente 6 aufliegen.
Dadurch wird eine feste Auflage für die Vorrichtung geschaffen. Anschließend wird
der Schalter 25 geschlossen. Jetzt erwärmt sich der vordere aus dem Gehäuse 1
herausragende Teil der Hohlwelle 7, so dass der flüssige Klebstoff durch die
Axialbohrung 9 bis zu der Mündung in der Klebefläche 10 gelangen kann. Der
flüssige und damit klebebereite Klebstoff gelangt zwischen die Klebefläche 10 und
die Beule 27. Falls die Krümmung der Klebefläche 10 exakt der Krümmung der
Beule 27 entspricht und der Klebstoff nicht austreten kann, wird durch Betätigen des
Umschaltventils 18 die Hohlwelle 7 etwas angehoben, so dass ein Spalt entsteht, in
den der Klebstoff fließen kann.
Nun wird in einem nächsten Schritt der Schalter 25 wieder geöffnet und das
Umschaltventil 18 so umgeschaltet, dass aus den Ausblaskanälen 21 Luft in den
Bereich der Klebefläche 10 und des diese umgebenden Teiles des Blechs 28
gelangt, siehe Figur 3. Diese Luftströmung führt dazu, dass der vordere Teil der
Klebefläche 10 und der dort vorhandene Klebstoff erkaltet und damit aushärtet. Die
Beule ist jetzt an der Klebefläche 10 der Hohlwelle 7 festgeklebt.
Nach dem Festkleben beginnt nun der eigentliche Ausbeulvorgang, siehe Figur 4.
Das Umschaltventil 18 wird so umgeschaltet, dass die Luft in den Zylinderraum 15
unterhalb des Kolbens 14 gelangt. Der Kolben 14 und mit ihm die Hohlwelle 7
werden angehoben, so dass die Klebefläche 10 sich dem Gehäuse 1 nähert. Da
diese an dem Blech 28 festgeklebt ist, wird die Beule mit herausgezogen. Das
Herausziehen erfolgt so lange, bis der Kolben 14 an dem Ende des Zylinderraums
15 zur Anlage gelangt. Die Abstützeinrichtung 2 wurde vorher so eingestellt, dass
diese Position die korrekte Position für das Blech 28 ist. Der Zustand, in dem die
Beule aus dem Blech 28 herausgezogen ist, ist in Figur 4 dargestellt.
Nun muss noch die Vorrichtung wieder von dem Blech gelöst werden. Zu diesem
Zweck, siehe Figur 5, wird der Schalter 25 wieder geschlossen, so dass sich der
vordere Teil der Hohlwelle 7 wieder erwärmt und der Klebstoff im Bereich der
Klebefläche 10 wieder flüssig wird. Sobald der Klebstoff an der Spitze der Hohlwelle
7 wieder flüssig geworden ist, löst sich die Verbindung zwischen dem Blech 28 und
der Klebefläche 10 wieder. Die Vorrichtung kann jetzt abgenommen werden. Die
Beule ist herausgezogen. Eventuell noch vorhandene Klebstoffreste können mit
einem speziellen Reiniger entfernt werden.
Bei der dargestellten und beschriebenen Ausführungsform wird ein Klebstoff
verwendet, der durch Erwärmen aktiviert wird. Der Klebstoff in dem Reservoir wird
durch eine getrennte Einrichtung, nämlich den Heizwiderstand 24, aktiviert, während
die Aktivierung des Klebstoffs im Bereich der Klebefläche 10 durch eine getrennte
Einrichtung erfolgt, nämlich den getrennt ansteuerbaren Heizwiderstand 26.
Es ist auch denkbar, das Aktivieren des Klebstoffs durch andere Einrichtungen zu
ermöglichen, beispielsweise durch einen Ultraschallgenerator.
Die Anhebeeinrichtung arbeitet ebenso wie die Deaktivierungseinrichtung für den
Klebstoff mit Druckluft. Dies hat den Vorteil, dass eine Druckluftquelle für beide
Zwecke verwendet werden kann. Es ist natürlich auch denkbar, das Anheben der
Hohlwelle 7 mit der Klebefläche 10 mit anderen Antriebsarten durchzuführen.