Die Erfindung betrifft ein Müllsammelfahrzeug mit einem
Front-/Seitenlader und einer Klammeraufnahme für Müllbehälter.
Seit langem sind motorbetriebene Müllsammelfahrzeuge bekannt,
die heckseitig Schüttungen aufweisen, die jeweils Aufnahmekämme
umfassen, auf die entsprechende Müllsammelbehälter aufgehängt
werden können. Hierzu ist ein manuelles Aufhängen der
Müllbehälter an die Aufnahmekämme durch entsprechendes Ladepersonal
erforderlich. Der anschließende Entleerungsvorgang,
d.h. das Verschwenken der entsprechenden Hub-Kipp-Vorrichtung
wird dann von der jeweiligen Schüttung automatisch über
einen entsprechenden Hydraulikantrieb durchgeführt. Neben
hohem Personaleinsatz und zahlreichen Unfall- und Verletzungsgefahren
weist diese Lösung auch den Nachteil relativ
ineffizienter Arbeitsweise auf.
Aus diesem Grunde sind, wie beispielsweise aus der EP 0 163
859 B1, auch bereits Müllsammelfahrzeuge mit einer Schütteinheit
bekannt, die aus einer im vorderen Bereich des Fahrzeugs
angeordneten Einschüttöffnung, die sich teils oberhalb
des Führerhauses des Müllsammelfahrzeuges und teils zwischen
diesem und einem Container in dem Bereich hinter und oberhalb
des Führerhauses befindet und einem Aufnahmeraum bestehen.
Weiterhin ist auch hier eine Hub-Kipp-Vorrichtung zur Aufnahme
und zur Entleerung von Müllbehältern in die Einschüttöffnung
vorgesehen. Die in der EP 0 163 859 B1 beschriebenen
Müllsammelfahrzeuge weisen einen eine Aufnahmeklaue für Müllbehälter
tragenden Schwenkarm auf, der auf einem Träger oder
Hohlprofil, das wiederum auf der Grundschiene über mindestens
ein Ende derselben ausfahrbar verschieblich gelagert ist, angeordnet
ist. Mittels dieser verschwenkbaren Aufnahmeklaue
lassen sich vorher bereit gestellte Müllbehälter vollautomatisch
und einfach an die Hub-Kipp-Vorrichtung ankoppeln und
in die Einschüttöffnung entleeren, ohne dass zusätzlich Müllwerker
eingreifen müssen, so daß die Einsammelarbeit von dem
Fahrer allein durchgeführt werden kann. Sowohl bei dieser Lösung
mit einer sogenannten Verfahreinheit wie auch mit einer
weiteren, beispielsweise aus der US 5,711,565 bekannten Lösung,
bei der im Frontbereich eines Müllsammelfahrzeuges ein
schwenkbarer Seitenarm mit einer Greifeinrichtung vorgesehen
ist, kann jeweils immer nur ein einzelner Müllbehälter aufgenommen
und entleert werden.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, die vorhandenen Möglichkeiten
zu verbessern, und weitere Rationalisierungsmöglichkeiten
zu erschließen, indem bei ausschließlicher Bedienung
des Müllsammelfahrzeuges durch den Fahrer mehrere Müllbehälter
gleichzeitig entleert und in die Bereitstellungsposition
zurückgesetzt werden können.
Eine weitere Aufgabe besteht darin, eine weitergehende Flexibilisierung
zu erreichen, insbesondere was die gleichzeitige
Aufnahme verschiedener Müllbehälter, insbesondere von Müllbehältern
mit unterschiedlicher Größe und/oder Außenkonturen
betrifft, und gleichzeitig die bisher auf dem Markt bekannten
Systeme miteinander kompatibel zu machen, um beispielsweise
in einem Müllsammelbezirk oder auf einer Tour mit demselben
Fahrzeug auch unterschiedliche Müllgefäßtypen entleeren zu
können.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß
eine Doppelklammer zur gleichzeitigen Aufnahme von zwei Müllbehältern
an einem Front-/Seitenlader vorgesehen ist.
Mit einer derartigen Doppelklammer ist es möglich, zwei Müllgefäße
zur gleichen Zeit am gleichen Ort aufzunehmen, zu entleeren
und entleert wieder abzusetzen. Dabei müssen beide
Müllgefäße nicht notwendigerweise miteinander identisch sein,
wenngleich dies die Handhabung erleichtert. Die Doppelklammervorrichtung
ist sowohl mit einem Front-/ Seitenladersystem
mit einer Verfahreinheit wie auch mit einem Müllsammelfahrzeug
mit schwenkbarem Seitenarm kombinierbar. Die Verfahreinheit
gestattet ein paralleles Aufnehmen der Müllgefäße zur
Fahrzeugvorderseite. Bei Anbau der erfindungsgemäßen Doppelklammer
kann diese rechtwinkelig zur Fahrzeugvorderseite geschwenkt
werden, um dann anschließend parallel zur Fahrzeugvorderseite
auf die am Straßenrand befindlichen Müllbehältern
zuzufahren.
Bei Kombination mit Doppelklammern und einem schwenkbaren
Seitenarm, insbesondere einem schwenkbaren Seitenarm, insbesondere
einem einarmigen Liftgerüst, wie es aus der US
5,711,565 bekannt ist, kann die Doppelklammer individuell in
die verschiedensten Winkelpositionen gebracht werden, so daß
immer ein paralleles Aufnehmen der Müllbehälter, entweder parallel
zur Fahrzeugvorderseite oder auch zur Fahrzeugslängsachse,
durchgeführt werden kann. Aufgrund einer hydraulischen
Verstellmöglichkeit der Behälteraufnahme ist es darüberhinaus
auch möglich, schrägstehende Müllbehälter zu erfassen, so daß
es auch möglich ist, ein Schwenken aus der Parallelität heraus
zuzulassen.
In vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Doppelklammer
einen feststehenden Mittelsteg aufweist. Hierdurch
wird eine feste Anlageschulter für beide aufzunehmende
Müllbehälter beidseits des Mittelsteges geschaffen.
Bei einer alternativen Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die
Doppelklammer aus zwei voneinander getrennten unabhängig arbeitenden
Klammern gebildet ist, was insbesondere die Aufnahme
unterschiedlich dimensionierter und/oder außenkonturierter
Müllbehälter erleichtert.
Der Mittelsteg kann, ebenso wie die beweglichen Klammerarme,
in vorteilhafter Ausgestaltung mit zu den Müllbehältern weisenden
reibungserhöhenden Mitteln, insbesondere Gumminoppen
und/oder hochelastischen Gumminoppen ausgerüstet sein.
In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Klammerarme
an ihren freien Enden mit der Außenkontur der aufzunehmenden
Müllbehälter angepaßten Winkelhebeln versehen sind.
Derartige Winkelhebel, die beispielsweise durch Torsions-und/oder
Schenkelfedern in Position gehalten werden, umklammern
den bzw. die aufzunehmenden Müllbehälter auf der vorderen,
von der offenen Aufnahmeseite der im wesentlichen in
Aufsicht U-förmig ausgestalteten Doppelklammerhälften her und
legen sich beim Schließen der Klammern an der Vorderseite des
jeweiligen Müllbehälters fest, so daß ein Hinausrutschen des
Müllbehälters nach vorne aus der Doppelklammer heraus mechanisch
unmöglich gemacht wird.
In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, daß auch die
Winkelhebel mit hochelastischen Gumminoppen ausgestattet
sind. Die reibungserhöhenden Mittel, insbesondere Gumminoppen,
verhindern ein Hinaus- und/oder Verrutschen der Behälter
während des Anhebens derselben bzw. während der Hub-/Kipp-Bewegung
einschließlich des Entleerens des Behälterinhaltes
in den Aufnahmeraum des Müllsammelfahrzeuges.
Diesem Zweck dienen auch elastische Spannbänder, die innenseitig
an den Klammerarmen angeordnet sein können. Beim Zusammenklappen
der hydraulisch oder pneumatisch betätigten
Klammerarme legen sich die elastischen Spannbänder zumindest
bereichsweise um die Außenkonturen der eingespannten Müllbehälter.
Durch dieses zusätzliche Einspannen der Müllbehälter
werden diese ebenfalls an einem Heraus- und/oder Verrutschen
während des Hub-/Kippvorganges gehindert. Zusätzlich unterstützt
wird der Halt der Müllbehälter in der jeweiligen Doppelklammerhälfte
durch eine auf die Behälterrückwand wirkenden,
sich selbst justierenden, an sich bekannte Andruckplatte.
Sobald sich die Klammerarme um die Behälter schließen,
werden diese in diagonaler Richtung zur Grundaufhängung der
Doppelklammer hin gedrängt, bis sie in der endgültigen Aufnahmestellung
an die Andruckplatten anstoßen. Die Klammerarme
und die Spanner wirken zusammen, um ein Auswandern der Müllbehälter
in Längsrichtung zu deren Achse in aufrechter Stellung,
in bezug auf die Klammerarme und Andruckplatte während
des Hub-/Kippvorganges zu verhindern. Erst wenn der Entleerungsvorgang
abgeschlossen ist und die Behälter in die ursprüngliche
Aufnahmestellung zurückgesetzt sind, werden sie
von den pneumatisch oder hydraulisch betätigten, sich öffnenden
Klammerarmen wieder freigegeben. Die Verfahreinheit oder
der schwenkbare Seitenarm, an denen die Doppelklammer angeordnet
sein kann, fährt sodann in die Grundstellung am Müllsammelfahrzeug
zurück, dieses bewegt sich fort bis zum
nächstgelegenen Aufstellort für zu entleerende Müllbehälter,
wo die zuvor beschriebene Routine von vorne beginnt. Dabei
kann der gesamte Aufnahme-, Entleerungs- und Zurückstellprozeß
allein durch den Fahrer des Müllsammelfahrzeuges gesteuert
werden, ohne dass es des Einsatzes weiterer Müllwerker
bedarf.
Um die Steuerungshydraulik bzw. -pneumatik zu vereinfachen,
ist auch vorgesehen, daß die Klammerarme mechanisch über ein
Koppelgestänge und ein Zahnsegmentgetriebe miteinander verbunden
sind. Dadurch ist nur ein einziger Hydraulik- bzw.
Pneumatikzylinder zur Betätigung der gesamten Doppelklammer
erforderlich.
Um die gleichzeitige Aufnahme von Müllbehältern zu ermöglichen,
können die zwei Klammern nebeneinander angeordnet sein,
sie können aber, insbesondere um unterschiedlichen Größenverhältnissen
von Müllbehältern zu entsprechen, auch unter- bzw.
übereinander angeordnet sein.
Dabei werden beide Klammern zweckmäßig zueinander versetzt
angeordnet, so daß sie sich in der Öffnungsstellung bereichsweise
übergreifen. Dadurch, daß eine der beiden Klammern höher,
die andere niedriger angeordnet ist, können diese sich
in der Aufnahmestellung überlappen. Dies ist notwendig, um
den Spalt, d.h. den Abstand zwischen den beiden zum Entleeren
bereitgestellten Behältern möglichst gering zu halten, also
den benötigten Platz minimieren zu können.
Weiterhin ist vorgesehen, dass beide Klammern auf einem gemeinsamen
Träger montierbar sind. Vorteilhaft ist es dabei,
wenn es sich bei diesem Träger um eine ihrerseits zur Aufnahme
von Müllbehältern vorgesehene Aufnahme handelt. In diesem
Fall können die Klammern auf eine für bestimmte Behältertypen
geeignete bereits am Müllsammelfahrzeug vorhandene Behälteraufnahme
montiert werden, um anders geartete Behälter, die
mit der in der Grundausstattung am Müllsammelfahrzeug vorhandenen
Aufnahme nicht kompatibel sind, ebenfalls aufnehmen und
entleeren zu können.
Durch den Einsatz hydraulischer Schnellkuppler kann eine
Schnellmontage der beiden Klammern auf einer solchen bereits
vorhandenen Aufnahme oder einem geeigneten anderen Träger und
die notwendige Verbindung mit dem Hydraulik-System des Fahrzeugs
erreicht werden. Für die mechanische Verbindung ist
entweder eine formschlüssige oder - alternativ hierzu - eine
kraftschlüssige Befestigung der Klammern auf dem Träger vorgesehen.
Vorteilhaft ist es, wenn die Klammern in der Transportlage
zusammenfaltbar sind, wobei dieser Vorgang aus Sicherheitsgründen
bei Überschreiten eines bestimmten Schwenkwinkels
auch automatisch ausgelöst werden kann, um Beschädigungen
aufgrund zu geringer Durchfahrthöhen oder dgl. zu vermeiden.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Diese zeigt in
- Fig. 1
- eine Aufsicht auf ein bereichsweise mit der Fahrzeugfront
dargestellten Müllsammelfahrzeug mit
einem schwenkbaren Seitenarm und einer daran angeordneten,
erfindungsgemäßen Doppelklammer mit
Mittelsteg,
- Fig. 2
- eine Aufsicht auf ein bereichsweise mit der Fahrzeugfront
dargestellten Müllsammelfahrzeug mit
einem zweiarmigen Liftgerüst, einer Verfahreinheit
und einer daran angeordneten erfindungsgemäßen
Doppelklammer mit Mittelsteg in mehreren
Positionen,
- Fig. 3
- eine Aufsicht auf eine erste Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Doppelklammer mit Mittelsteg im
im geöffneten Zustand,
- Fig. 4
- eine Aufsicht auf eine erfindungsgemäße Doppelklammer
gemäß Fig. 3 im geschlossenen Zustand,
- Fig. 5
- eine Aufsicht auf eine zweite Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Doppelklammer mit Mittelsteg im
geöffneten Zustand,
- Fig. 6
- eine Aufsicht auf eine erfindungsgemäße Doppelklammer
gemäß Fig. 5 im geschlossenen Zustand,
- Fig. 7
- eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Doppelklammer mit Mittelsteg mit einem Spannband
im geöffneten Zustand,
- Fig. 8
- eine Aufsicht auf eine erfindungsgemäße Doppelklammer
gemäß Fig. 7 im geschlossenen Zustand,
- Fig. 9
- eine Aufsicht auf eine erfindungsgemäße Doppelklammer
mit Mittelsteg für den Anbau an einer Verfahreinheit
im geöffneten Zustand,
- Fig. 10
- eine Aufsicht auf eine erfindungsgemäße Doppelklammit
zwei voneinander getrennten unabhängig arbeitenden
Klammern in geschlossener Transportstellung,
- Fig. 11
- eine Aufsicht auf eine Doppelklammer gemäß Fig. 10
im Eingriff auf zwei gleichgroßen Müllbehältern,
- Fig. 12
- eine Aufsicht auf eine Doppelklammer gemäß Fig. 10
und 11 mit zwei kleineren Müllbehältern,
- Fig. 13
- eine Aufsicht auf eine Doppelklammer mit zwei voneinander
getrennten unabhängig arbeitenden zueinander
versetzt bereichsweise unter- bzw. übereinander in
Öffnungsstellung bereichsweise übergreifenden Klammern,
- Fig. 14
- eine Aufsicht auf eine Doppelklammer gemäß Fig. 10
mit einer Klammer in geschlossener Transportstellung
und einer Klammer in halbgeöffnetem Zustand.
Ein allgemein mit 1 bezeichnetes, nur mit der Fahrzeugfront
in Aufsicht dargestelltes Müllsammelfahrzeug 1 weist eine
Fahrerkabine 2 mit einer Frontscheibe 3, Seitenscheiben 4, 4'
und einem Fahrzeugchassis 5 auf. An dem Fahrzeugchassis 5
bzw. dessen nicht gesondert dargestelltem Fahrzeugrahmen ist
in erster Ausgestaltung gem. Fig. 1 ein schwenkbarer Seitenarm
6 angeordnet, der um eine hinter dem Führerhaus 2 an
dem Chassis 5 bzw. dem Fahrzeugrahmen angeordnete, nicht näher
dargestellte Achse schwenkbar gelagert ist. An das freie
Ende 7 des Seitenarms 6 ist ein Koppelstück 8 angelenkt, an
diesem ist über ein Drehgelenk 8a ein Liftarm 9 befestigt,
der eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnete Doppelklammer
trägt. Die Doppelklammer 10 ist aufgebaut auf einem
Grundträger 11, an diesem ist in erster Ausgestaltung
mittig ein starrer Mittelsteg 12 rechtwinkelig hierzu angeordnet.
An den freien Enden 13, 14 des Grundträgers 11 sind
über Drehgelenke 15, 16 bewegliche Klammerarme 17, 18 angeordnet.
Beide Klammerarme 17, 18 sind über ein Zahnsegmentgetriebe
mit Zahnsegmenten 20, 21 und ein Koppelgestänge 19
sowie Umlenkplatten 22, 22', sowie Verbindungsstücke 23, 24
synchron miteinander gekoppelt. Ein Hydraulikzylinder 25, der
gelenkig zwischen dem Liftarm 9 und dem Verbindungsstück 24
des Klammerarms 18 angeordnet ist, öffnet und schließt die
Doppelklammer 10 nach Bedarf.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist dabei die folgende:
Während der Vorwärtsbewegung des Müllsammelfahrzeuges 1, die
mit dem Richtungspfeil 26 angezeigt ist, wird der Liftarm 9
mit der daran angeordneten Doppelklammer 10 parallel zur
Fahrzeugfront und rechtwinkelig zur Fahrzeuglängsachse in der
Ausgangsstellung "A" gehalten. Zur Aufnahme von am Straßen-oder
Bordsteinrand abgestellten, zu entleerenden Müllbehältern
27, 28 wird der Liftarm 9 mit der Doppelklammer 10,
nachdem das Fahrzeug 1 zum Stillstand gebracht wurde, um die
Drehachse 8a des Koppelstücks 8 herum in die Aufnahmeposition
"B" gebracht, wie mit den Doppelpfeilen 29 angedeutet. Dabei
sind die Klammerarme 17, 18 geöffnet. Sobald sich der Mittelsteg
12 zwischen zwei entsprechend bereit gestellte Müllbehälter
27, 28 geschoben hat, werden die Klammerarme 17, 18
durch Betätigung des Hydraulikzylinders 25 geschlossen, und
umfassen nunmehr die Müllbehälter 27, 28. Durch ein geringfügiges
Anheben des schwenkbaren Seitenarmes 6 werden die
Müllbehälter 27, 28 vom Erdboden bzw. von der Straßenoberfläche
angehoben, anschließend wird der Liftarm 9 mit der
Doppelklammer 10 und den von dieser ergriffenen Müllbehältern
27, 28 in die Ausgangsstellung "A" zurückgeschwenkt. Sodann
beginnt das weitere Anheben der Behälter 27, 28 mittels einer
Aufwärtsbewegung des seitlichen Schwenkarmes 6, was durch den
Doppelpfeil 30 angedeutet ist, in die Entleerungsstellung "C"
über die Fahrerkabine 2 des Müllsammelfahrzeuges 1 hinweg zur
nicht näher dargestellten Einfüllöffnung für den ebenfalls
nicht näher dargestellten Müllaufnahmeraum bzw. -container
des Fahrzeugs 1. Nach der Entleerung der Behälter 27, 28,
wird der Seitenarm 6, wie mit dem Doppelpfeil 30 dargestellt,
wieder in die Grundposition "A" zurückverschwenkt. Daran anschließend
klappt der Liftarm 9 mit der Doppelklammer 10 und
den hiervon gehaltenen, nunmehr entleerten Müllbehältern 27,
28, wie mit dem Doppelpfeil 29 angedeutet, in die Aufnahme-und
Abstellposition "B" zurück. Der Hydraulik- bzw. Pneumatikzylinder
25 wird erneut betätigt, um die Klammerarme 17,
18 zu öffnen und die Müllbehälter 27, 28 am Straßenrand bzw.
Bordsteinrand wieder abzustellen. Anschließend schwenkt die
geöffnete Doppelklammer 10 mit dem Liftarm 9 in die Ausgangsposition
"A" zurück und das Müllsammelfahrzeug bewegt
sich in die mit dem Pfeil 26 dargestellte Fahrtrichtung fort,
um zu den nächsten Müllbehältern zu gelangen, wo sich die
vorstehend beschriebene Prozedur wiederholt.
In Ausgestaltung ist die Doppelklammer 10 nicht, wie in Fig.
1 dargestellt, an einem beweglichen Seitenarm 6, sondern an
einer Verfahreinheit 31 angeordnet, die ihrerseits an zwei
beidseits der Fahrerkabine 2 angeordneten, U-förmigen
Schwenkarmen 32, 33, befestigt ist, deren kürzere Schenkel um
eine hinter der Fahrerkabine 2 beispielsweise an dem Chassis
5 angeordnete, nicht näher dargestellte Achse schwenkbar gelagert
sind, und an deren freien Enden die einen Enden von
Koppelstücken 34, 34' angelenkt sind, die eine zur der Fahrzeugfront
parallele Grundschiene 35 miteinander verbindet.
Die anderen Enden der Koppelstücke 34, 34' sind gelenkig mit
Lenkern eines Lenker-Hebelsystems verbunden, das die Drehbewegung
der Grundschiene beim Verschwenken der Hubarme derart
steuert, daß diese bis zum Verschwenken in Höhe des oberen
Bereichs der Fahrerkabine im wesentlichen etwa relativ zu dem
Müllsammelfahrzeug keine Drehung ausführt.
Auf der aus einem Kastenprofil bestehende Grundschiene 35 ist
ein Profilrohr mit ebenfalls rechteckigen Querschnitt längsverschieblich
geführt. Zum Ein- und Ausfahren des Profilrohrs
ist in der Grundschiene eine hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit
angeordnet. Auf dem Profilrohr sind ein Hauptlenker
und ein Hilfslenker schwenkbar gelagert, deren anderen
Enden gelenkig mit einem Koppelstück verbunden sind, an das
die bereits gemäß Fig. 1 beschriebene Doppelklammer 10 beweglich
angelenkt ist. Mit der Verfahreinheit 31 ist ein paralleles
Aufnehmen der Müllbehälter 27, 28 zur Fahrzeugvorderseite
möglich. Damit kann bei dieser aus der Fig. 2 ersichtlichen
Ausgestaltung aus einer Position "A" heraus die Doppelklammer
10 rechtwinkelig zur Fahrzeugvorderseite in die
Position "B" geschwenkt werden und fährt dann parallel zur
Fahrzeugvorderseite auf die am Straßen- bzw. Bordsteinrand
befindlichen Müllbehälter 27, 28 zu, wie dies mit dem Pfeil
36 dargestellt ist.
Fig. 3 bis 9 zeigen verschiedene Ausführungsformen der Mittelsteg-Version
der Doppelklammer 10 im Detail.
So zeigt Fig. 9 einen speziellen Träger 11 zur Anordnung der
Doppelklammer 10 an einer Verfahreinheit 31, wobei der Hydraulikzylinder
25 in einer modifizierten Position zur Anbindung
an die Verfahreinheit 31 angeordnet ist.
Fig. 3 zeigt eine erste Ausführungsform der Doppelklammer 10
mit Mittelsteg 12 im geöffneten Zustand, d.h. mit nach außen
aufgefahrenen Klammerarmen 17, 18. Diese weisen auf ihrer Innenseite
jeweils reibungserhöhende Mittel, nämlich Gumminoppen
37 und hochelastische Gumminoppen 38 auf. An dem Grundträger
11 sind über eine Wippe 39 jeweils ein Paar von Andruckplatten
40, 41 beweglich angelenkt. Beim Schließen der
Klammerarme 17, 18 werden die Müllbehälter 27, 28 in Richtung
auf die Andruckplatten 40, 41 gepreßt und im vorderen Eckbereich
42, 43 der Müllbehälter 27, 28 von dem abgewinkelten,
freien Ende 44, 45 der Klammerarme 17, 18 umschlossen. Dabei
werden die Müllbehälter 17, 18 gleichzeitig in Richtung des
Mittelsteges 12 gedrückt, der beidseitig ebenso wie die Innenseite
der Klammerarme 17, 18 mit reibungserhöhenden Mitteln,
insbesondere Gumminoppen 37 versehen ist. Diese Gumminoppen
verhindern ein Auswandern oder Hinausrutschen der Behälter
27, 28 während des folgenden Anhebens. Um den Andruckeffekt
zu erhöhen, sind zumindest an der Innenseite der
freien Enden 44, 45 der Klammerarme 17, 18 zusätzlich oder
alternativ zu den Gumminoppen 37 hochelastische Gumminoppen
38 vorgesehen. Die Andruckplatten 40, 41 hingegen sind nicht
mit reibungserhöhenden Mitteln versehen, um eine möglichst
einwandfreie seitliche Verschiebbarkeit der Müllbehälter 27,
28 in Richtung auf die Seitenwände des Mittelsteges 12 beim
Schließen der Klammerarme 17, 18 hin zu gewährleisten, was
durch die Anordnung reibungserhöhender Mittel an den Andruckplatten
40, 41 erschwert würde.
Fig. 5 und 6 zeigen eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Doppelklammer 10 mit Mittelsteg 12. An dem vorderen,
freien Ende 44, 45 der Klammerarme 17, 18 ist jeweils
über ein Drehgelenk 46, 46' ein Winkelhebel 47, 48 drehbar
angelenkt, der an seinen beiden freien Enden 49, 50 und 49',
50' ebenfalls mit hochelastischen Gumminoppen 38 versehen
ist. Die Winkelhebel 47, 48 sind mit Hilfe einer nicht näher
dargestellten Torsions- oder Schenkelfeder jeweils in der aus
der Fig. 5 ersichtlichen Aufnahmestellung bei geöffneten
Klammerarmen 17, 18 gehalten, wobei die beiden Schenkel 51,
52, 51', 52', jeweils in einem Winkel von etwa 45° zur
rechtwinkelig zum Grundträger 9 liegenden gedachten Achse 53
der Hebelarme 17, 18 stehen. Sobald sich die Hebelarme 17, 18
der Doppelklammer 10 schließen, und dabei jeweils einen Müllbehälter
27, 28 umschließen, wird der Winkelhebelarm 51, 51'
durch die Außenkontur des jeweiligen Müllbehälters 27, 28 in
Richtung der Längsachse 53 des jeweiligen Hebelarms 17, 18
gedrückt, bis er schließlich völlig parallel hierzu steht.
Hierdurch bedingt wird der zum Winkelhebelarm 51, 51' starre,
in einem Winkel von beispielsweise 90° angeordnete zweite
Winkelhebelarm 52, 52' in Richtung auf die vordere, freie
Seite 54, 54' der Müllbehälter 27, 28 nachgeführt und parallel
zu dieser festgelegt. Hochelastische Gumminoppen 38,
angeordnet einerseits an den freien Enden 49, 49' des ersten
Winkelhebelarms 51, 51', und andererseits an dem freien Ende
50, 50' des zweiten Winkelhebelarms 52, 52', sorgen für den
erforderlichen Anpreßdruck, um einen sicheren Halt der Müllbehälter
27, 28 in der geschlossenen Doppelklammer 10 zu erreichen,
so daß diese mitsamt der Müllbehälter 27, 28 angehoben
und in die Entleerungsstellung verschwenkt werden
kann, ohne daß die Müllbehälter 27, 28 aus der Doppelklammer
10 herausrutschen.
In einer dritten Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Hebelarme
17, 18, die ähnlich wie in der ersten Ausführungsform
ausgestaltet sind, innenseitig ein elastisches Spannband
54, 54' aufweisen. Dieses ist einerseits am Fuß 55, 55' der
Klammerarme 17, 18 inwendig, andererseits an deren verlängerten,
einwärts der Doppelklammer 10 zum Mittelsteg 12
weisenden Endstücke 56, 56' außenrandseitig befestigt. In der
Aufnahmestellung der entsprechend ausgerüsteten Doppelklammer
10 verlaufen die Spannbänder 54, 54' im wesentlichen parallel
zum Mittelsteg 12 und zur gedachten Längsachse 53 der Klammerarme
17, 18 sowie der Seitenflächen der Müllbehälter 27,
28. Werden die Klammerarme 17, 18 geschlossen, so legen sich
die Spannbänder 54, 54' vollflächig an die jeweils vom Mittelsteg
12 wegweisende Außenwandung des jeweiligen Müllbehälters
27, 28 an und werden gleichzeitig um die vordere Ecke
42, 43 des jeweiligen Müllbehälters 27, 28 bis hin zum Anlagepunkt
57, 57' des Verlängerungsstücks 56, 56' der Klammerarme
17, 18 herumgeführt. Auf diese Weise werden die Müllbehälter
27, 28 ebenfalls sicher gehalten und an einem Auswandern
bzw. Hinausrutschen aus der Doppelklammer 10 während des
Anhebens und des gesamten Entleerungsvorganges gehindert.
Bei einer zweiten, alternativen Ausführungsform ist vorgesehen,
daß die Doppelklammer 10 aus zwei voneinander getrennten
unabhängig arbeitenden Klammern 58, 59 gebildet ist.
Diese weisen jeweils ein Paar Klammerarme 60, 61 und 60', 61'
auf. Diese sind im einzelnen Analog zu einer Doppelklammer 10
mit Mittelsteg 12 ausgebildet. Sie können jedoch unabhängig
voneinander geöffnet und geschlossen werden, insbesondere
können unterschiedlich große oder bzw. unterschiedlich konturierte
Müllgefäße hiermit erfaßt werden. Da die Aufstellfläche
für Müllbehälter 27, 28 erfahrungsgemäß begrenzt ist,
derartige Müllgefäße also nah aneinander stehen, ist es erforderlich,
auch die beiden unabhängig arbeitenden Klammern
58, 59 möglichst nah zueinander anzuordnen. Besonders vorteilhaft
ist es dabei, die beiden Klammern 58, 59 zueinander
versetzt bereichsweise unter- bzw. übereinander, grundsätzlich
aber nebeneinander anzuordnen, wobei sie sich dann in
der Öffnungsstellung bereichsweise übergreifen, wie dies in
Fig. 13 dargestellt ist. Bei einer derartigen Anordnung überlappen
sich die Klammerarme 60' und 61' auf zwei verschiedenen
Ebenen in der Weise, daß sie in gleicher Weise zwischen
zwei zur Entleerung bereit gestellten Behälter 27, 28 zu und
zwischen diesen hindurch bewegt werden können, wie eine Doppelklammer
10 mit Mittelsteg 12. Der Spalt zwischen zwei aufgestellten
Müllbehältern 27, 28 kann damit so gering wie eben
möglich gehalten werden.
Durch die Unter- bzw. Übereinanderanordnung der beiden Klammern
58, 59 kann überdies eine Anpassung an verschiedene Behältertypen
und -größen insbesondere auch in der Weise erreicht
werden, daß unterschiedliche Behälterhöhen hiermit optimal
bedient werden.
Die beiden Klammern 58, 59 können auf einem gemeinsamen Träger
62 montiert sein. Insbesondere ist es möglich, daß der
Träger 62 für die Klammern 58, 59 eine bereits am Müllsammelfahrzeug
vorhandene Aufnahme 63, 64 für Müllbehälter 27, 28
ist. Hiermit wird es möglich, ein Müllsammelfahrzeug 1 einfach,
schnell und kostengünstig auf verschiedene Müllbehäl-tertypen
umzurüsten. So kann beispielsweise eine Befestigung
auf an sich bekannten Aufnahmeklauen 63, 64 für Müllbehälter
27, 28 erfolgen, die zur Aufnahme von mit einem entsprechenden
Kragen ausgerüsteten Müllbehältern 27, 28 dienen, in die
die Aufnahmeklauen 63, 64 eingreifen. Die Befestigung der
Klammern 58, 59 auf dem Träger 62 bzw. den Aufnahmeklauen 63,
64 kann sowohl form- wie auch krafschlüssig erfolgen. Um eine
schnelle Umrüstung zu erleichtern, können außerdem hydraulische
Schnellkuppler zur Verbindung der Klammern 58, 59 mit
dem Hydraulik-System des Müllsammelfahrzeuges 1 vorgesehen
sein.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind möglich, ohne ihren
Grundgedanken zu verlassen. Wesentlich ist nur, daß eine
gleichzeitige Aufnahme und Entleerung von zwei Müllbehältern
27, 28 durch deren automatisches Ergreifen durch eine Doppelklammer
10 im Front- bzw. Seitenbereich eines Müllsammelfahrzeuges
1 möglich ist.