Die Erfindung betrifft einen Zierhalter für Blumenkästen und ähnliches sowie
ein Verfahren zum Anbringen eines derartigen Zierhalters.
Derartige Zierhalter sind zum Beispiel aus der DE 494 543 C und aus der
DE 209 661 C bekannt. Diese Zierhalter umfassen einen Zierornamentbereich
fester Länge, der über Haltevorrichtungen an einem Mauerwerk oder
ähnlichem angebracht werden kann. Über ausziehbare Platten bzw. Gelenke
kann der Zierhalter an verschiedene Fenstergeometrien angepasst werden.
Die hierdurch gewährleistete Variabilität reicht jedoch nicht aus, die große
Bandbreite an Breiten und Tiefen moderner Fenster abzudecken.
Aus diesem Grunde werden derartige Zierhalter für Blumenkästen nach wie
vor in Handarbeit und für jedes einzelne Fenster passend gefertigt. Dieses
wird jeweils von Kunstschmieden bewerkstelligt, die jeweils ein Fenster
vermessen. Im Anschluss hieran wird ein entsprechender Zierhalter passend
gefertigt.
Blumenkastenhalter gänzlich anderer Gattung sind beispielsweise aus der DE
88 10 842 U1, der DE 87 03 876 U1 und der DE 71 47 502 U1 bekannt.
Hierbei handelt es sich um Stellagen aus der Massenproduktion, die ohne
jegliches Zierart eine Halterung bereitstellen, mittels welcher Blumenkästen
gehalten werden können.
Die für vorliegende Erfindung gattungsgemäßen Zierhalter unterscheiden
sich von diesen Blumenkastenhalterungen durch ihr formschönes Äußeres,
welches ganz offensichtlich darstellt, dass ein derartiger Zierhalter von einem
Kunstschmied herstellt wurde. Den einfachen Blumenkästen hingegen sieht
man ihren Charakter als Massenware unmittelbar an.
Es ist Aufgabe der vorliegender Erfindung, eine gattungsgemäße Zierhalter
für Blumenkästen oder ähnliches mit einem Zierornamentbereich und seitlich
hiervon geordneten Halterungen bereit zu stellen, der wesentlich
kostengünstiger hergestellt sowie an gewünschter Stelle angebracht werden
kann.
Als Lösung schlägt die Erfindung einerseits gattungsgemäßen Zierhalter vor,
welcher wenigstes einen seitlich eines Zierornamentsbereiches angeordneten
Haltebereich, der im wesentlichen in Längserstreckungsrichtung des
Zierhalters ausgerichtet ist, und eine Halterung aufweist, die zumindest ein
an den Haltebereich anbringbares Haltestück sowie ein mit dem Haltestück
verbindbares oder verbundenes Befestigungsstück umfasst.
Ebenso schlägt die Erfindung ein Verfahren zum Anbringen eines Zierhalters
für Blumenkästen und ähnliches vor, bei welchem zunächst wenigstens ein
Haltebereich entsprechend einer gewählten Befestigungsbreite abgelängt
wird, bevor der Zierhalter befestigt wird.
In völliger Abkehr von den bisher bekannten Zierhaltern, die ausschließlich
in Handarbeit durch Kunstschmiede bzw. ähnliche Berufsgruppen hergestellt
wurden, ermöglicht vorliegende Erfindung somit, dass derartige Zierhalter
vorab gefertigt und erst im nachhinein durch Ablängen an eine gewünschte
Fensterbreite angepasst werden können. Insofern handelt es sich bei den
erfindungsgemäßen Zierhaltern im Gegensatz zu den bekannten Zierhaltern
um maschinell gefertigte Vorrichtungen, die bei der Montage noch
entsprechend angepasst werden bzw. werden können.
Die Längsausrichtung des Haltebereiches kann durch parallel zur
Längserstreckungsrichtung des Zierhalters bzw. parallel zu einer zu
überbrückenden Befestigungsbreite ausgerichtete Oberflächenbereiche des
Haltebereichs erfolgen.
Vorteilhafterweise ist beidseits des Zierornamentbereiches jeweils ein
Haltebereich vorgesehen, so dass der Zierornamentbereich ohne Weiteres
mittig an einem Fenster oder ähnlichem ausgerichtet werden kann.
Die Erfindung ermöglicht eine Kostenersparnis bei der Herstellung des
Zierhalters, da erfindungsgemäße Zierhalter ohne Weiteres in Serienproduktion
hergestellt können und lediglich kurz vor der Montage die
Haltebereiche in gewünschter Weise abgelängt werden, wodurch Zierhalter
an eine gewünschte Befestigungsbreite, wie zum Beispiel eine Fensterbreite,
angepasst wird.
Des weiteren lassen sich durch einen erfindungsgemäßen Zierhalter auch
Löhne und Lohnnebenkosten einsparen, da ein Anpassen des Zierhalters an
eine gewählte Befestigungsbreite auch durch ungeübtes bzw. durch weniger
qualifiziertes Personal und sogar durch einen Heimwerker erfolgen kann.
Günstige, für das Auge ansprechende Proportionen für den Zierhalter
ergeben sich, wenn der Zierornamentbereich eine Länge zwischen 50 cm
und 80 cm aufweist, während der Haltebereich eine Länge zwischen 40 cm
und 70 cm umfasst. Dieses ergibt eine Gesamtlänge von ungefähr zwei
Metern, die sich für gängige Fenstergrößen als besonders vorteilhaft erweist.
Der Zierhalter kann eine Halterung aufweisen, die zumindest ein an dem
Haltebereich anbringbares Haltestück sowie ein mit dem Haltestück
verbindbares oder verbundenes Befestigungsstück umfasst. Über dieses
Befestigungsstück kann die Halterung und somit der Zierhalter an einem
Mauerwerk oder ähnlichem befestigt werden.
Das Haltestück und das Befestigungsstück der Halterung können einerseits
einstückig ausgebildet sein. Die Variabilität der Halterung, insbesondere an
verschiedene Fenstertiefen, lässt sich dadurch erhöhen, dass das Haltestück
und das Befestigungsstück trenn- bzw. verbindbar sind. Auf diese Weise
kann zwischen dem Haltestück und dem Befestigungsstück ein Distanzstück
angebracht werden.
Eine einfache Verbindung zwischen Haltestück und Befestigungsstück bzw.
zwischen Haltestück und Distanzstück oder Distanzstück und
Befestigungsstück kann durch eine Schraubverbindung realisiert werden.
Diese ist einerseits bei der Montage leicht zu realisieren und kann
andererseits, nach Bedarf, auch wieder gelöst werden. Andererseits können
auch andere Verbindungen, wie zum Beispiel Steck- oder Rastverbindungen,
verwendet werden.
Das Haltestück kann an dem Haltebereich über eine Steckverbindung
angebracht sein. Eine derartige Steckverbindung ist besonders einfach
bereitzustellen und gewährleistet eine gewisse Toleranz, wenn der
Haltebereich nur unzureichend genau abgelängt wurde.
Insbesondere kann das Haltestück derart ausgestaltet sein, dass es den
Haltebereich umgreift, wenn es an dem Haltebereich angebracht ist. Durch
ein derartiges Umgreifen kann auch verhältnismäßig einfacher Art und Weise
eine konstruktiv einfach herstellbare und dennoch formschöne Verbindung
zwischen Haltestück und Haltebereich gewährleistet werden. Darüber hinaus
ermöglicht ein derartiges Umgreifen ein Formschlussverbindung zwischen
den Haltestücken und den Haltebereichen, welche die Haltestücke letztlich
mit ihren Befestigungsstücken an einer Wand oder ähnlichem befestigt sind.
Dieses gewährleistet, dass der erfindungsgemäße Zierhalter verhältnismäßig
einfach an einer Wand bzw. vor einem Fenster angebracht werden kann.
Ist zumindest der Haltebereich aus korrosionsbeständigem Material gebildet,
so kann dieser Haltebereich ohne Weiteres abgelängt werden, ohne dass eine
Korrosionsgefahr an der Schnittstelle besteht. Es versteht sich, dass auch
andere korrosionsschützende Maßnahmen vorgenommen werden können,
wie ein nachträgliches Streichen oder aber eine an dem Haltestück der
Halterung vorgesehene Dichtung.
Vorteilhafter Weise besteht zumindest der Haltebereich aus Aluminium.
Dieses Material ist einerseits korrosionsbeständig und andererseits
verhältnismäßig leicht zu bearbeiten.
Der Zierhalter kann besonders kostengünstig hergestellt werden, wenn er ein
Gussteil umfasst. Dieses eignet sich besonders für eine Serienproduktion.
Um eine einfache Bearbeitung zu gewährleisten, kann der Zierhalter aus
Aluguss bestehen, bzw. wenigstens einzelne Baugruppen aus Aluguss
aufweisen.
Der Zierornamentbereich des erfindungsgemäßen Zierhalters kann in jeder
gewünschten Art und Weise ausgestaltet werden. Insbesondere ist es nicht
unbedingt nötig, dass dieser Zierornamentbereich der gesamten Geometrie
des Zierhalters vollends angepasst ist und sich im Wesentlichen nur in
Längserstreckung des Zierhalters erstreckt. Vielmehr kann der
Zierornamentbereich auch Strukturen aufweisen, die von dieser
Längserstreckungsrichtung abweichen. Erfindungswesentlich ist vielmehr die
Ausrichtung des Haltebereiches in Längserstreckungsrichtung, durch welche
ein Ablängen sowie ein einfaches Anbringen des Zierhalters ermöglicht
wird.
Bei längeren Fenstern bzw. bei größeren, zu überbrückenden
Befestigungsbreiten können mehrere Baugruppen aus Zierornamentbereich
und Haltebereich miteinander verbunden werden. Um die Stabilität zu
erhöhen, kann hierzu eine Halterung dienen, die einerseits die beiden
Baugruppen verbindet und andererseits ein Befestigungsstück aufweist,
welches an einem Mauerwerk oder ähnlichem befestigbar ist.
Weitere Vorteile, Ziele und Eigenschaften vorliegender Erfindung werden
anhand vorliegender Beschreibung anliegender Zeichnung erläutert, in
welcher beispielhaft zwei erfindungsgemäße Zierhalter dargestellt sind. In
der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- einen ersten Zierhalter in perspektivischer Explosionsansicht
und
- Figur 2
- einen zweiten Zierhalter in perspektivischer Explosionsansicht.
Die in den Figuren dargestellten Zierhalter weisen einen Zierornamentbereich
1 auf, an welchen sich ein Haltebereich 2 anschließt. Der
Haltebereich 2 ist im wesentlichen in Längserstreckungsrichtung des
Zierhalters ausgerichtet.
Beispielhaft sind mögliche Schnitte, an welchen der Haltebereich 2 abgelängt
werden kann, um eine gewünschte Befestigungsbreite zu erhalten, in den
Figuren durch Schnittlinien angedeutet.
Des weiteren umfassen die Zierhalter Halterungen 3, die ein Haltestück 4
sowie ein mit dem Haltestück 4 verbindbares Befestigungsstück 6 umfassen.
Bei dem in Figur 1 dargestellten Zierhalter ist zwischen dem Haltestück 4
und dem Befestigungsstück 6 ein Distanzstück 5 angeordnet. Ähnliche,
allerdings quaderförmige Distanzstücke können auch bei den Figur 2
dargestellten Ausführungsbeispiel vorgesehen sein.
Die Verbindung zwischen Haltebereich 2 und Halterung 3 erfolgt durch eine
einfache Steckverbindung, wie durch Doppelpfeile angedeutet. Hierbei wird
bei dem Zierhalter nach Figur 1 der Haltebereich 2 in eine Öffnung des
Haltestücks 4 gesteckt, während bei dem Zierhalter nach Figur 2 der
Haltebereich 2 in Rinnen des Haltestücks 4 gelagert ist.
Haltestück 4 und Befestigungsstück 6 bzw. Haltestück 4, Distanzstück 5 und
Befestigungsstück 6 sind miteinander durch eine Schraubverbindung
verbunden, wie durch Pfeile in den Figuren angedeutet.
Das Befestigungsstück 6 ist jeweils neben einem Fenster 7 an einem
Mauerwerk 8 durch eine Schraubverbindung befestigt.
Die beiden Zierhalter sind aus Aluguss hergestellt. Hierbei sind bei dem in
Figur 1 dargestellten Zierhalter der Zierornamentbereich 1 sowie der
Haltebereich 2 getrennt hergestellt, wie durch die Schweißverbindung
angedeutet. Insofern ist es auch möglich, den Zierornamentbereich 1 durch
ein anderes Herstellungsverfahren, insbesondere auch durch
Kunstschmieden, herzustellen, während der Haltebereich 2 nach wie vor als
Standardgussteil bereitgestellt wird.
Beide Zierhalter sind pulverbeschichtet, der Zierhalter nach Figur 1 in
schwarz und der Zierhalter nach Figur 2 in weiß.