Die Erfindung betrifft allgemein Hörgerätetechnik und
insbesondere eine Hülle bzw. Schutzhülle für Hörgeräte bzw.
Teile davon, mit einer Hülle versehene Hörgeräte bzw. Teile
davon und ein Verfahren zum Anpassen von hörgeräten.
Hörgeräte, die in den Gehörgang eingeschoben und dort fixiert
werden (Concha-Geräte, IdO-Geräte) und in den Gehörgang
hineinragende Teile von HdO-Geräten sind aggressiven
Körperflüssigkeiten und Cerumen ausgesetzt. Dies
führt generell zu Hygieneproblemen und der Gefahr von
Entzündungen, wenn diese Teile nicht regelmäßig gereinigt
werden. Bei IdO-Geräten besteht zusätzlich die Gefahr, daß
die aggressiven Körperflüssigkeiten oder Reinigungsflüssigkeiten
die empfindlichen elektronischen und akustischen
Bauteile funktionsuntüchtig machen.
Es ist bekannt, das dem Trommelfell zugewandte Ende von
IdO-Geräte bzw. von im Gehörgang zu tragenden Teilen eines
Hörgeräts mit einem Cerumenschutzgitter zu versehen. Dies
verhindert zwar das Eindringen von Cerumen, jedoch nicht
das Eindringen von Körperflüssigkeiten.
Bei Hörgeräten bzw. bei Hörhilfen zum Ausgleich von Hör-schwächen
bzw. Schwerhörigkeit unterscheidet man im wesentlichen
zwei Arten von Geräten, sogenannten HdO-Geräten
(Hinter-dem-Ohr-Gerät) und sogenannten IdO-Geräten (In dem
Ohr-Gerät). Letztere werden auch Gehörganggeräte bzw.
Concha-Hörgeräte genannt. Bei den HdO-Geräten befindet sich
der eigentliche Teil des Hörgeräts mit Elektronik,
Mikrophon, Hörer, Batteriefach, Bedienungselemente etc. in
einem gemeinsamen Gehäuse hinter dem Ohr und von dem Hörer
führt ein sogenannter Standardschlauch bzw. ein sogenanntes
Libby-Horn in den Gehörgang. Bei sogenannten IdO-Geräten,
die im Zuge der Miniaturisierung von elektronischen und
elektro-mechanischen Bauelementen aufgekommen sind befindet
sich das Hörgerät vollständig im Gehörgang bzw. es ragt aus
diesem heraus in die Ohrmuschel. IdO- bzw. Im-Ohr-Hörgeräte
werden beispielsweise von der Fa. Siemens unter der
Bezeichnung Cosmea Top vertrieben.
Bei beiden Arten von Hörgeräten ist das im Gehörgang bzw.
das in der Ohrmuschel befindliche Teil des Hörgeräts von
einer Otoplastik umgeben, die der individuellen Ohrform
bzw. Gehörgangsform des Trägers angepaßt und einen
einwandfreien Sitz und eine einwandfreie Funktion des
Hörgeräts (Vermeidung von Rückkopplungen etc.) ermöglicht.
Beispiele hierfür sind aus der DE-OS 39 36 062 und dem DE-Gbm
91 15 511. 8 bekannt.
Zur individuellen Anpassung des Frequenzgangs, zum
Druckausgleich und zur Stimmodulation werden in diese
speziell angefertigen Otoplastiken auch Bohrungen
eingebracht, die auch der Belüftung des Gehörgangs dienen.
Aus dem deutschen Gebrauchsmuter G 90 03 269.1 ist ein im
Ohr zu tragendes Hörgerät oder eine Otoplastik bekannt, die
einen Belüftungskanal aufweist, der mittels einer
Sperrvorrichtung mehr oder minder abgesperrt werden kann,
wodurch die Belüftung, die Stimmodulation etc. während des
Betriebs bzw. während des Tragens beeinflußbar und
veränderbar sind.
Diese Otoplastiken führen zu einer beträchtlichen Verteuerung
der Hörgeräte, da sie individuell angefertigt werden
müssen. Auch wird dadurch der Kauf eines Hörgeräts zu einer
sehr langwierigen Angelegenheit, was dazu führt, daß Hörgeräte
häufig nur dann angeschafft werden, wenn sie unbedingt
notwendig sind, d. h. im Falle von hochgradiger
Schwerhörigkeit. Personen mit leichter bis mittlerer
Schwerhörigkeit verzichten häufig aus Kosten-, Zeit- und
auch aus Image-Gründen auf die Anschaffung eines Hörgeräts
bzw. einer elektronischen Hörhilfe.
Aus dem DE-Gbm 87 12 957.4 ist ein IdO-Hörgerät bekannt,
das von einer sack- bzw. doppelsackförmigen Hülle umgeben
ist. In das durch die Hülle und dem eigentlichen IdO-Gerät
bzw. durch das Innere der doppelsackförmigen Hülle
definierte Volumen wird ein aushärtbares Material
eingeführt, wodurch eine individuell angepaßte Otoplastik
hergestellt und somit das IdO-Gerät im Ohr des Trägers
fixiert wird. Nachteilig bei diesem bekannten IdO-Gerät ist
es, daß der Hörer bzw. der Schallaustrittskanal des
Hörgeräts erst nach dem Aushärten der aushärtbaren Masse,
d. h. nach dem Anpassen der Otoplastik, durch Abschneiden
des den Schallaustrittskanal des Hörers verschließenden
Teiles freigelgt wird. Damit kann die Otoplastik bzw. das
Hörgerät erst getestet werden, wenn die Otoplastik bereits
angefertigt worden ist. Ist das mit der individuellen
Otoplastik versehene Hörgerät aus irgendwelchen Gründen
nicht geeignet oder weist die angefertigte Otoplastik
Fehler auf, so muß ein neues Hörgerät-Modul verwendet
werden. Damit besteht die Gefahr, daß mehrere Hörgerät-Module
"verbraucht" werden, bevor ein geeignetes Hörgerät-Modul
gefunden worden ist. Die individuelle Anpassung
dieses Hörgeräts gemäß dem Stand der Technik ist daher
keineswegs kostengünstig, sondern im Gegenteil sehr
kostenintensiv.
Aus der US-A-4,712,245 ist eine Hörgerät bekannt, deren
Funktions- und Elektronikkomponenten in lösbar in einer
auswechselbaren Schale befestigt sind. Die Schale ist außen
mit einer aushärtbaren Materialschicht umgeben, so daß sich
die Schale an die individuelle Form eines Ohres anpassen
läßt.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine
Schutzvorrichtung für Hörgeräte sowie ein Hörgerät bzw. ein
im Ohr zu tragendes Teil eines Hörgeräts mit einer solchen
Schutzvorrichtung anzugeben. Weiter ist es Aufgabe der
vorliegenden Erfindung ein preisgünstiges Verfahren zum
Anpassen eines Hörgeräts anzugeben.
Die Lösung dieser Aufgaben erfolgt durch die Merkmale der
Ansprüche 1, 7 bzw. 20.
Die erfindungsgemäße Schutzhülle läßt sich auf einfache
Weise über das in den Gehörgang einzuschiebende Teil eines
Hörgeräts - über der Otoplastik - überziehen. Damit ist das
gesamte im Gehörgang befindliche Teil von der
flüssigkeitsdichten, dünnen elastischen Hülle überzogen.
Durch die schalldurchlässige Kappe wird gewährleistet, daß
die akustischen Eigenschaften des Hörgeräts nicht beeinträchtigt
werden.
Die Schutzhülle wird so dimensioniert, daß es in leicht
gedehntem Zustand aufgrund der Elastizität des Materials
sicher an dem betreffenden Teil des Hörgeräts haftet. Es
läßt sich somit auch sehr leicht wieder entfernen; eine
aufwendige Reinigung des Hörgeräts selbst entfällt. Die
Schutzhülle ist sehr gut als Einmal-Artikel geeignet.
Das dünne, elastische Material, vorzugsweise ein hautfreundliches
Material, z. B. Gummi, fühlt sich auf der Haut
angenehmer und wärmer an, als der harte Kunststoff
herkömmlicher Otoplastiken. Da die Schutzhülle über der
Otoplastik getragen wird und somit unmittelbar an der Haut
des Gehörgangs anliegt, verbessert die erfindungsgemäße
Schutzhülle auch den Tragekomfort von Hörgeräten.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist
die Schutzhülle einstückig ausgebildet, wodurch sicher das
Eindringen von Flüssigkeiten an der Nahtstelle zwischen
Kappe und Mantel verhindert wird.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
ist wenigstens ein Teil der Kappe luftdurchlässig,
wodurch die Belüftung des Ohres und die akustische
Anpassung in gewohnter Weise durchgeführt werden kann. Auf
einfache Weise wird dies dadurch erreicht, daß die Kappe in
Form eines Gitters, inbesondere in Form eines Gummigitters
ausgebildet ist.
Die vorteilhafte Ausgestaltung nach Anspruch 4 gewährleistet,
daß das flüssigkeitsdurchlässige Gummigitter sozusagen
isoliert im Gehörgang zu liegen kommt und nicht an
der Haut des Gehörgangs anliegt. Dadurch wird die Gefahr
des Eindringens von Flüssigkeit über das Gitter verringert.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
nach Anspruch 5 wird sicher verhindert, daß aggressive
Flüssigkeiten die empfindlichen Teile des Hörgeräts im
Inneren der Schutzhülle erreichen.
Durch die vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung gemäß
Anspruch 6 wird verhindert, daß die Kappe aufgrund der
Schallwellen von dem Hörer des Hörgeräts vibriert.
Dadurch, daß das Gehörgangsgerät als solches bzw. das im
Ohr zu tragende Teil eines HdO-Hörgeräts - Standardschlauch
bzw. Libbyhorn - mit einer schlauchförmigen Hülle umgeben
ist, dessen Querschnitt veränderbar ist, ist es möglich,
Standardhörgeräte auf einfache Weise der individuellen
Ohrform eines Trägers anzupassen. Die schlauchförmige Hülle
gibt sowohl das dem Trommelfell zugewandte distale Ende
eines Hörgeräts als auch das in der Ohrmuschel zu liegen
kommende proximale Ende eines Hörgeräts frei (das distale
Ende muß zumindest gut schalldurchlässsig sein). Die
schlauchförmige Hülle ist durch mechanische oder sonstige
Mittel in ihrem Querschnitt derart veränderbar, daß sie an
den Gehörgang andrückbar und in dieser Lage arretierbar
ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist eine doppelschlauchförmige
Hülle vorgesehen, der einen Hohlraum definiert,
in dem über eine verschließbare Öffnung ein Fluid,
insbesondere Luft eingefüllt werden kann. Das eingefüllte
Fluid führt zu einer Ausdehnung und damit zu einer Querschnittsvergrößerung
der Hülle, so daß sich diese exakt dem
Gehörgang und der Concha anpaßt.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
wird die schlauchförmige Hülle über ein
Standardbauteil gezogen, das die Form des Gehörgangs nur
grob wiederspiegelt. Im Fall von IdO-Geräten kann das
Standardbauteil ein herkömmliches Hörgerätemodul sein, das
bei herkömmlichen Hörgeräten mit der individuell
gefertigten Otoplastik verbunden wird.
Bei IdO-Geräten wird bei einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ein Belüftungskanal durch das Innere des Hörgeräts
geführt, in dem Hörer, Elektronik, Mikrofon etc. angeordnet
sind. Die Gefahr der Funktionsbeinträchtigung
durch die im Ohr vorhandene Feuchtigkeit ist gering, da die
einzelnen Funktionselement entsprechend versiegelt oder
verkappselt werden können.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
umfaßt das Hörgerät oder das im Ohr zu tragende Teil eines
Hörgeräts, die mittels einer Otoplastik im Ohr fixierbar
sind, einen Indikator bzw. eine Indikatoreinrichtung, die
die Notwendigkeit der Reinigung des Hörgeräts über eine
Indikatoranzeige anzeigt. Diese Ausbildung ist insbesondere
für Hörgeräte mit Hüllen gemäß der vorliegenden Erfindung
geeignet. Der Indikator ist vorzugsweise ein chemischer
Indikator, der auf den Salzgehalt und/oder Feuchtigkeit
und/oder Cerumen in seiner Umgebung anspricht. Die
Indikatoranzeige ist vorzugsweise von außen sichtbar.
Unter Verwendung der erfindungsgemäßen Hörgeräte bzw. der
erfindungsgemäßen Teile eines Hörgeräts kann unmittelbar
vor Ort ein Hörgerät an die individuelle Ohrform eines
Trägers und den Grad der Schwerhörigkeit angepaßt werden.
Das Nehmen eines Abgusses und das Anfertigen einer
Otoplastik in einem externen Labor entällt. Durch das
Ausfüllen der doppelschlauchförmigen Hülle vor Ort wird die
individuelle Otoplastik unmittelbar bei der Auswahl des
geeigneten Hörgeräts hergestellt.
Für die Auswahl eines passenden Hörgeräts eignet sich
insbesondere eine Hörtestvorrichtung wie sie in dem
Stammpatent EP-B-07380 811 beschrieben ist.
Die weiteren Unteransprüche beziehen sich auf weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsformen anhand der Zeichnung.
Es zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung einer beispielhaften
Ausführungsform der Schutzhülle, betrachtet
von der Kappe her;
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung - teilweise aufgebrochen
- der Ausführungsform gemäß Fig. 1, betrachtet
von dem offenen Ende her;
- Fig. 3
- einen Längsschnitt durch die Ausführungsform gemäß
Fig. 1 bzw. 2;
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung eines Concha-Gerätes mit
der Schutzhülle nach den Figuren 1 bis 3; und
- Fig. 5
- eine Schnittdarstellung eines im Ohr bzw. im Gehörgang
zu tragenden Teils eines Hörgeräts mit
einer weiteren Ausführungsform der Schutzhülle.
- Fig. 6a
- eine erste Ausführungsform der Erfindung für ein im
Ohr zu tragendes Teil eines HdO-Hörgeräts
in Schnittdarstellung;
- Fig. 6b
- einen Schnitt entlang der Linie B-B des
Ausführungsbeispiels nach Fig. 6a;
- Fig. 6c
- eine Fig. 6a entsprechende Darstellung bei
der die Hülle an dem Gehörgang angedrückt
ist;
- Fig. 7
- eine weitere Ausführungsform der Erfindung
in Form eines Concha-Geräts,
- Fig. 8
- eine weitere Ausführungsform der Erfindung
in Form eines Gehörgang-Geräts,
- Fig. 9
- eine zweite Ausführungsform eines
Gehörganggeräts,
- Fig. 10a, b c
- eine dritte Ausführungsform eines
Gehörganggeräts,
- Fig. 11
- eine beispielhafte Ausführungsform für eine
Schutzabdeckung für das dem Trommelfell zugewandten
Teils eines Hörgeräts;
- Fig. 12a, b, c
- zeigen verschiedene Beispiele für
Frontplatten mit denen das proximale Ende
eines IdO-Geräts abschließbar ist;
- Fig. 13a, b
- zeigen zwei Möglichkeiten zur Befestigung
dieser Frontplatten auf dem proximalen Ende
des IdO-Geräts; und
- Fig. 14a, b, c
- ein zweite Ausführungsform der Erfindung
für ein im Ohr zu tragendes Teil eines HdO-Hörgeräts
in Schnittdarstellung.
Die Figuren 1 bis 3 zeigen eine erste Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Schutzhülle 1. Die Schutzhülle 1 besteht
aus einem schlauchförmigen Mantel 2 mit zwei offenen Enden,
wobei eines der offenen Enden durch eine schalldurchlässige
Kappe 4 abgeschlossen ist. Kappe 4 und Mantel 2 bestehen
aus einem hautfreundlichen, elastischen Material, z. B.
Gummi, und gehen ineinander über, d. h. daß die Schutzhülle
1 einstückig ausgebildet ist. Die Kappe 4, die eines der
Enden des Mantels 2 domförmig abschließt, weist ein gut
schall- und luftdurchlässiges Gummigitter 6 auf. Das
Gummigitter 6 wird von einem flüssigkeitsdichten Kappenrand
8 begrenzt, der in den Mantel 2 übergeht.
Im Inneren der Schutzhülle 1 ist hinter der Kappe 4 ein
ringförmig umlaufender Wulst 10 angeordnet, der an der
Innenseite des Mantels 2 mit Abstand zu dem Gummigitter 6
und dem Kappenrand 8 befestigt ist. Der Wulst 10 besteht
vorzugsweise aus dem gleichen Material, wie die übrige
Schutzhülle 1.
Zwischen Gummigitter 6 und Wulst 10 ist ein Feuchtigkeit
aufnehmendes Mittel, beispielsweise ein Gazestreifen 12
angeordnet. Der Gazestreifen 12 nimmt eventuell über das
Gummigitter 6 in das Innere der Schutzhülle 1 eindringende
Feuchtigkeit auf.
Fig. 4 zeigt einen Längsschnitt durch ein in einen Gehörgang
16 bzw. in die Ohrmuschel 17 eingesetztes Hörgerät 18
mit einem in den Gehörgang 16 hineinragenden Teil 19 und
einem in der Ohrmuschel 17 sitzenden Teil 20. Der Teil 19
ist von einer Otoplastik 21 umgeben. Der Teil 19 bzw. die
Otoplastik 21 ist mit der Schutzhülle 1 überzogen.
In Fig. 5 ist eine weitere Ausführungsform einer Schutzhülle
22 in einer Fig. 4 entsprechenden Darstellung gezeigt,
die über ein in den Gehörgang 16 hineinragendes Teil
24 gestülpt ist. Das Teil 24 dient als Schalleiter und ist
ebenfalls mit einer Otoplastik 26 in bekannter Weise im Ohr
bzw. im Gehörgang 16 fixiert. Die Schutzhülle 22 ist dem
Teil 24 bzw. der Otoplastik übergestülpt.
Die Schutzhüllen können vor Verwendung nach Art eines
Kondoms aufgerollt sein und können damit auf einfache Weise
auf das entsprechende Teil des Hörgeräts aufgezogen und
wieder entfernt werden.
Die Figuren 6a, 6b und 6c zeigen eine beispielhafte Ausführungsform
der Erfindung für HdO-Geräte. Der in einen Gehörgang
2 einzuführende und in die Ohrmuschel bzw. Concha 3
ragende Teil 4 eines Standardschlauches 5 ist von einer
elastischen, doppelschlauchförmigen Hülle 6 umgeben. Die
doppelschlauchförmige Hülle 6 weist eine verschließbare
Öffnung 8 auf, die von der Ohrmuschel 3 her zugänglich ist.
Das zum Trommelfell hingewandte Ende des Standardschlauches
5 bzw. der Umhüllung 6 ist mit einer Schutzabdeckung 9
versehen, die das Eindringen von Cerumen in den
Standardschlauch 5 verhindern. Fig. 6b stellt einen Schnitt
entlang der Linie B-B in Fig. 6a dar.
Der Standardschlauch 5 mit der doppelschlauchförmigen Hülle
6 wird in üblicher Weise in dem Gehörgang 2 eingeführt. Anschließend
wird über die verschließbare Öffnung 8 ein
Fluid, insbesondere Luft, in die doppelschlauchförmige
Hülle 6 eingefüllt, so daß sich die elastische Hülle 6
ausdehnt und sich an die individuelle Form des Gehörgangs 2
und eines Teils der Ohrmuschel 3 anschmiegt. Der
aufgeblasene Zustand der Hülle 6 ist in Fig. 6b strichliert
dargestellt
Fig. 7 zeigt eine Fig. 6c entsprechende Schnittdarstellung
durch ein Concha-Gerät 10 mit einem in den Gehörgang 2 hineinragenden
Teil 11 und einen einen Teil der Ohrmuschel 3
(auch Concha genannt) bedeckenden Teil 12. Der in den
Gehörgang 2 hineinragender Teil 11 ist mit einer
doppelschlauchförmigen Hülle 14 versehen ist. In
eingesetzten Zustand kann wiederum ein Fluid über eine
nicht dargestellte verschließbare Öffnung in die
doppelschlauchförmige Hülle 14 eingebracht werden, so daß
sich die Hülle 14 an die jeweilige Form des Gehörgangs 2
und die Ohrmuschel 3 des Trägers anpaßt.
Fig. 8 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform der Erfindung
in Form eines Gehörganggeräts 20. Das Gehörganggerät
20 besteht aus einem Hörgerätemodul 22, das von einem der
Grobform eines Gehörgangs 2 angepaßtem leicht konischen
Gummipfropfen 21 umgeben ist, der wiederum von einer
doppelschlauchförmigen Hülle 23 aus elastischem,
hautverträglichem Material umgeben ist. Das Hörgerät 20
verjüngt sich damit von einem breiten proximalen Ende 24 zu
einem dem Trommelfell zugewandten distalem Ende 25 mit
kleinerem Querschnitt. Das Hörgerätemodul 22 weist einen
dem distalen Ende 25 des Hörgeräts zugewandten Hörerausgang
26 auf. An dem distalen Ende 25 des Hörgeräts 20 ist eine
schall- und luftdurchlässige Schutzabdeckung in Form eines
Gummigitters 27 vorgesehen, die einstückig mit der Hülle 23
ausgebildet ist. Zur Verbesserung der akustischen
Eigenschaften sind zwischen dem Gummigitter 27 und dem
Hörerausgang 26 Abstandshalterelemente 28 vorgesehen.
Zwischen Gummigitter 27 und Hörerausgang 26 ist ein
feuchtigkeitsaufnehmender Streifen 30, z. B. in Form eines
Gase-Streifens angeordnet, damit die im Ohr vorhandene
Feuchtigkeit nicht in das eigentliche Hörgerätemodul 22
eindringen kann. Die doppelschlauchförmige Hülle 23 weist
eine verschließbare Öffnung bzw. ein Ventil 29 auf, in der
- wie bei der Ausführungsform nach Fig. 6 bzw. 7 - ein
Fluid in die Hülle 23 eingefüllt werden kann, so daß sich
diese an den Gehörgang 2 anschmiegt.
Der Gummipfropfen 21 weist eine oder mehrere sich von dem
distalen Ende 25 zu dem proximalen Ende 24 erstreckende
Bohrungen 31 auf, die als Belüftungskanal und der
Beeinflussung und Verbesserung der Stimmmodulation dienen.
Das distale Ende 24 des Hörgeräts 20 ist mit einer lösbaren
Frontplatte 32 abgeschlossen, die unterschiedlich geformte
Öffnungen 33 aufweisen kann, wie dies in den Figuren 11a,
11b und 11c dargestellt ist. Durch entsprechende Wahl von
Form, Größe und Anzahl der Öffnungen 33 in der Frontplatte
32 - siehe Fig. 12a - können zusammen mit den Bohrungen in
den Gummipfropfen 21 Stimmodulation, Rückkopplungseffekte
etc. in ähnlicher Weise modifiziert werden, wie dies aus
der DE-G 90 03 269.1 bekannt ist. Zusätzlich können die
Bohrungen in dem Gummmipfropfen 21 auch variabel merh oder
weniger verschlossen werden, wie dies aus der DE-G
90 03 269.1 bekannt ist.
In dem Hörgerätemodul 22 sind in nicht näher dargestellter
Weise Hörer, Elektronik, Mikrophon, Batterie, etc. untergebracht.
Die Batteriekammer ist vom proximalen Ende 24 her
zugänglich. Die Belüftung des Gehörgangs bzw. die
Beeinflussung von Modulation, Rückkopplungen etc. kann auch
über einen oder mehrere Kanäle erfolgen, die durch das
Innere des Hörgerätemoduls geführt werden.
Die Ausführungsform der Erfindung gemäß Fig. 9 zeigt ebenfalls
ein Gehörganggerät 40 entsprechend der
Ausführungsform nach Fig. 8 und unterscheidet sich von
letzterer durch die konstruktive Ausbildung der Befestigung
im Gehörgang mittels einer im Querschnitt veränderbaren
schlauchförmigen Hülle. Der Ausführungsform nach Fig. 8
entsprechende Bauteile sind mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
Das Gehörgerätemodul 22 ist von einer schlauchförmigen
Hülle 42 umgeben, die am distalen Ende 25 mit der
Schutzabdeckung 27 verbunden ist und am proximalen Ende 24
an einem formstabilen Ring 43 befestigt ist, der fest mit
dem Hörgerätemodul 22 verbunden ist. Zwischen der
schlauchförmigen Hülle 42 und der Oberfläche des
Hörgerätemoduls 22 sind ein oder mehrere elastisch biegsame
Elemente 44 angeordnet, die mit einem Ende 46 an dem
distalen Ende 25 des Hörgerätemoduls 22 befestigt sind. An
dem anderen Ende 47 der Elemente 44 ist ein starres bzw.
formstabiles Teil 48 vorgesehen, das in eine an dem Ring 44
vorgesehene Rasterung 50 eingreift. Durch Drücken des
Elements 48 in Richtung Trommelfell bzw. in Richtung
distales Ende 25 verbiegt sich das Element 44 und drückt
die schlauchförmige Hülle 42 an den Gehörgang an. Das
starre Element 48 rastet in einer Stellung mehr in Richtung
distales Ende 25 in der Rasterung 50 ein und das
Gehörganggerät 40 ist in dem Ohr befestigt. Diese Stellung
ist in Fig. 9 strichliert bzw. durch die Bezugszeichen 44'
und 48' dargstellt. Zum Herausnehmen des Gehörganggerätes
40 wird das starre Teil 48' lediglich aus der Rasterung 50
herausgedrückt, so daß das Element 44 im wesentlichen
wieder gerade wird und die schlauchförmige Hülle 42 nicht
mehr an den Gehörgang angedrückt wird. Das proximale Ende
24 des Gehörganggeräts 40 kann wie bei der Ausführungsform
nach Fig. 8 durch eine Frontplatte 52 - Fig. 12b - mit
individuell angepaßten Öffnungen 53 verschlossen werden.
Die Ausführungsform der Erfindung gemäß Fig. 10 zeigt ebenfalls
ein Gehörganggerät 60 entsprechend den
Ausführungsformen nach Fig. 8 und 9 und unterscheidet sich
davon durch die konstruktive Ausbildung der Befestigung im
Gehörgang mittels einer im Querschnitt veränderbaren
schlauchförmigen Hülle. Den Ausführungsformen nach Fig. 8
und 9 entsprechende Bauteile sind mit den gleichen
Bezugszeichen versehen.
Das Hörgerätemodul 22 des Gehörganggeräts 60 ist von einer
schlauchförmigen Hülle 62 umgeben. Unter der Hülle 62 sind
über den Umfang verteilt mehrere - in Fig. 10 vier -
Versteifungselemente 64 vorgesehen, die mittels
Aufhängungen 66 an dem Hörgerätemodul 22 befestigt sind. Am
proximalen Ende 24 ragen die Versteifungselement 64 über
das Ende des Hörgerätemoduls 22 hinaus. Am distalen Ende 25
ist die schlauchförmige Hülle 62 mit der Schutzabdeckung 27
verbunden. Am proximalen Ende 24 sind Federelemente 68
vorgesehen, die zum einen an dem Hörgerätemodul 22 und zum
anderen an den Versteifungselementen 64 befestigt sind. Die
Federelemente 68 halten die Hülle 62 auf Abstand zu dem
Hörgerätemodul 22 und drücken die Hülle 62 an dem Gehörgang
an. Damit wird die Hülle 62 in einer Art
Regenschirmmechanismus an den Gehörgang angedrückt. Vor dem
Einsetzen des Gehörganggeräts 60 in den Gehörgang werden
die Federelemente 68 über die Versteifungselemente 64
zusammengedrückt, so daß die Hülle 62 erschlafft (siehe
Fig. 10b) und einen verkleinerten Durchmesser bzw.
Querschnitt aufweist. Wenn das Gehörganggerät 60 in den
Gehörgang eingesetzt ist, werden die Versteifungselemente
64 losgelassen und die Federelement 68 drücken die Hülle 62
an die Wand des Gehörgangs (Fig. 10c).
An dem proximalen Ende 24 ist eine Frontplatte 72 - siehe
Fig. 12c - angeordnet, die eine Mehrzahl von Öffnungen 73
aufweist. Die Funktion der Frontplatte 72 ist identisch mit
der Funktion der Frontplatte 32 bzw. 52. In die Frontplatte
72 eingelassen ist ein Batteriekammerdeckel 74.
Fig. 11 zeigt eine Detaildarstellung der Schutzabdeckung 9
bzw. 27 in Form eines Gummigitters, wie sie bei den verschiedenen
Ausführungsformen der Erfindung verwendet werden
kann. Ein Gummigitter als Schutzabdeckung ist vorteilhaft,
da dieses sowohl schall- als auch luftdurchlässig ist und
dennoch Cerumen sicher abhält. Die Schutzabdeckung 9 bzw.
27 kann vorzugsweise mit der jeweiligen schlauchförmigen
bzw. doppelschlauchförmigen Hülle 6, 23 bzw. 42 einstückig
ausgebildet sein und aus dem gleichen hautfreundlichen
Material bestehen. Anstelle eines Gitters kann auch eine
schall- und luftdurchlässige Membran verwendet werden.
Die Figuren 12a, b und c zeigen verschiedene Varianten der
Frontplatte 32 bzw. 52 bzw. 72, wie sie bei den
Ausführungsformen gemäß den Figuren 3, 4 und 5 verwendet
werden können. Hinsichtlich Form, Größe und Anzahl der
Öffnungen 33, 53 bzw 73 in der Frontplatte 32, 52 bzw 72
können zum einen die Hörgeräte-akkustischen Parameter, wie
Stimmodulation, Rückkopplung etc. beeinflußt werden und
darüber hinaus auch die Ästhetik und das Aussehen des
Hörgeräts. Dies dürfte insbesondere bei jugendlichen
Trägern wichtig sein.
Die Figuren 13a und 8b zeigen schließlich zwei
unterschiedliche Möglichkeiten der Befestigung der
Frontplatte 32, 52, 72 an dem proximalen Ende des
Hörgeräts. Fig. 13a zeigt eine Ausführungsform mit
verschiebbarer Verschlußelemente 76 und Fig. 13b zeigt eine
Ausführungsform der Frontplatte 32, 52, 72 mit einem
Drehverschlußmechanismus 78.
Fig. 14 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung für ein
HdO-Gerät, mit dem Stimmodulation, Rückkopplung, Belüftung
des Gehörgangs etc. beeinflußbar und individuell anpaßbar
sind. Mit der Ausführungsform nach Fig. 6 übereinstimmende
Komponenten sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
Unter der Hülle 6 und parallel zu dem Teil 4 des
Standardschlauchs 5 ist ein Belüftungsschlauch 80
angeordnet, der einen Luftaustausch zwischen dem Bereich
des Gehörgangs zwischen Trommelfell und Teil 4 des
Standardschlauchs 5 mit der Außenwelt ermöglicht.
Zur Beeinflussung von Stimmodulation,
Rückkopplungseffekten, Belüftung, etc. weist dieser
Belüftungsschlauch 80 einen definierten Innendurchmesser
auf. Alternativ kann der Belüftungsschlauch 80 am
proximalen Ende, d. h. an dem Ende, das von der Ohrmuschel
aus zugänglich ist, mit einem Pfropfen 82 versehen werden,
der eine Bohrungen 83 mit definiertem Durchmesser aufweist,
wie dies aus Fig. 14c zu ersehen ist. Da der Pfropfen 82
von außen zugänglich ist, kann vor Ort ein Pfropfen 82 mit
passender Bohrung 83 ausgewählt werden. Desweiteren können
in dem Belüftungsschlauch 80 nicht näher dargestellte
Sperrmittel vorgesehen werden, mit denen der
Belüftungsschlauch 80 mehr oder weniger abgesperrt werden
kann. Hinsichtlich dieser Möglichkeit wird auf die
G 90 03 269.1 vollinhaltlich bezug genommen.
Durch die Frontplatte kann auch die Batteriekammer eines
Hörgeräts abgedeckt werden. Die Abdeckung der Batterikammer
kann auch in die Frontplatte eingelassen sein, wie dies aus
den Figuren 10b und 10c zu ersehen ist. Die Mikrofonöffnung
kann sowohl unter als auch auf der Frontplatte angeordnet
sein. Auf der Frontplatte kann auch eine Solarzelle zur Energieversorgung
des Hörgeräts angeordnet sein.
Die elastische schlauchförmige oder doppelschlauförmige
Hülle 6, 23, 42 bzw 62 wird in unterschiedlichen Größen und
Stärken gefertigt, so daß bereits in nicht ausgedehntem Zustand
eine Grobanpassung an die jeweiligen Dimensionen des
Gehörgangs vorgenommen werden kann.
Mit den erfindungsgemäßen Hörgeräten ist es auch möglich
vor Ort ein den jeweiligen Eigenheiten des Trägers
angepaßtes Hörgerät auszuwählen. Hierzu wird zunächst ein
Hörgerät mit einer doppelschlauchförmigen Hülle eingesetzt
und in die Hülle Luft eingeblasen, so daß sich die Hülle
eng an den Gehörgang und die Concha anschmiegt. Dann werden
die akustischen Kenndaten ermittelt und ein dem jeweiligen
Hörvermögen optimal angepaßtes Hörgerät ausgewählt. Bei
IdO-Geräten wird hierbei auch die Frontplatte individuell
angepaßt. Schließlich wird die Luft aus der
doppelschlauchförmigen Hülle entzogen und statt dessen wird
eine schnellhärtende Kunststoffmasse eingefüllt. Durch
Kaubewegungen des Trägers kann die Sitz- und Paßform dieser
vor Ort hergestellten Otoplastik optimiert werden.