DE19908854C1 - Gehörgangseinsatz, insbesondere für Hörhilfegeräte - Google Patents
Gehörgangseinsatz, insbesondere für HörhilfegeräteInfo
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Abstract
Bei einem Gehörgangseinsatz (1), bestehend aus einem von einem Schallkanal (2) durchsetzten elastischen Körper, der im Weg des Schallkanals einen Cerumenschutz (3) aufweist und wobei der Körper lösbar auf ein zum Gehörgang gerichtetes Teil (4) des Schallkanals aufsetzbar ist, ist vorgesehen, daß der Körper aus einem Kern (5) und einem den Kern wenigstens teilweise umfassenden Mantel (6) besteht, wobei zwischen dem Kern (5) und dem Teil (4) eine verrastbare Verbindung (7) besteht und wobei in den Körper (1, 1', 1'') der Cerumenschutz (3) integriert ist.
Description
Die Erfindung betrifft einen Gehörgangseinsatz, insbesondere
für Hörhilfegeräte, bestehend aus einem von einem Schallkanal
durchsetzten elastischen Körper, der im Weg des Schallkanals
einen Cerumenschutz aufweist und wobei der Körper lösbar auf
ein zum Gehörgang gerichtetes Teil aufsetzbar ist.
Ein Ohreinsatz für In-dem-Ohr-tragbare-Hörgeräte dieser Art
ist aus der DE-B 12 63 849 bekannt. Dieser an das verjüngte,
in das Ohr einzuführende Ende des IdO-Hörgeräts anbringbare
Einsatz besteht aus einem elastischen, von einer Schalleitung
längs durchsetzten zylindrischen Körper aus Weich-PVC, der
mit wenigstens einem elastischen Dichtungsring versehen ist,
der seitlich vom Körper absteht. Im Inneren weist der zylin
drische Körper eine kammerartige Erweiterung der Schalleitung
auf, in der als Cerumenschutz eine Schicht aus porösem
schalldurchlässigem Material (Scheibe aus offenporigem Po
lyätherschaum) angeordnet ist. Dieser Polyätherschaum kann
mittels einer Pinzette durch die Schalleitung aus dem Ohrein
satz herausgezogen und durch eine neue poröse Materialschicht
ersetzt werden. Zur Halterung des Ohreinsatzes am IdO-Hörge
rät ist keine Lösung angegeben.
Aus der EP 0 354 698 A2 ist ein In-dem-Ohr-tragbares-Hörgerät
bekannt, dessen Hörgerätegehäuse einen in den Gehörgang ra
genden Gehäusestutzen trägt, der ein Außengewinde aufweist
und wobei durch den Gehäusestutzen ein Schallkanal verläuft.
Auf den Gehäusestutzen ist eine Otoplastik aufschraubbar, die
aus einer mit dem Gewinde des Gehäusestutzens verschraubbaren
Kunststoffröhre besteht, welche von einer äußeren, aus ela
stischem Schaumstoff gebildeten Hülse ummantelt ist. Gegen
stand der EP 0 354 698 A2 ist eine schalldämpfende, Rückkopp
lungen unterdrückende Anordnung der Schallwandler im Hörgerä
tegehäuse. Ein Cerumenschutz ist nicht offenbart.
Aus der DE 42 15 711 C3 ist eine in den äußeren Gehörgang
einsetzbare Hörhilfe bekannt, auf deren in den Gehörgang ein
führbares proximales Gehäuseteil ein zum dichten Abschluß
zwischen der Hörhilfe und der Gehörgangswand dienendes hut
förmiges Gummiteil aufsteckbar ist, welches umlaufende Dich
tungslamellen aufweist. Zusammen mit einem ebenfalls ansetz
baren Cerumenschutzteil werden die Teile mittels eines hau
benförmigen Befestigungsteils gegen das proximale Hörgeräte
gehäuseteil gehalten.
Die DE 195 04 478 C2 beschreibt einen Gehörgangseinsatz für
Hörhilfen, der aus einem in den äußeren Gehörgang einsetzba
ren Körper mit einem Schallkanal zum Trommelfell besteht und
der Mittel zur Positionierung im sowie zur Abdichtung gegen
den Gehörgang aufweist, wobei auf eine Halterille des Körpers
ein sich an seinem Umfang an die Wandung des Gehörganges an
legender Dichtungsring aus weichelastischem Material auf
steckbar ist und der den Ringspalt zwischen der Außenkontur
des Körpers und dem Gehörgang schalldämpfend abdichtet. Um
den Tragekomfort zu verbessern ist vorgeschlagen, daß der
Dichtungsring aus einem ringscheibenförmigen Dichtungs- und
Halteelement besteht, das im äußeren Umfang geschlitzt ausge
bildet ist, derart, daß sich die durch die Schlitze gebilde
ten Umfangsabschnitte des Dichtungs- und Halteelements fä
cher- oder lamellenförmig an die Gehörgangswand anlegen.
Aus der EP 0 247 390 B1 ist ein In-dem-Ohr-Hörgerätmodul be
kannt, dessen Gehäuseform der Form eines durchschnittlichen
normalen Gehörgangs angepaßt ist und dadurch für weitgehend
alle etwa normal ausgebildeten Gehörgangsformen geeignet ist,
so daß aufwendige, aus Ohrabdruckformen einzeln hergestellte
IdO-Gehäuseschalen durch Modulgehäuse ersetzbar sind. Bei
diesen Modulgehäuseschalen ist eine bestimmte Abwinkelung des
birnenförmigen Hörgerätegehäuses vorgesehen, wobei die Längs
achse eines in den Gehörgang einführbaren proximalen, dünne
ren Gehäuse-Schwanzteils gegenüber der Normalen zur stirnsei
tigen Gehäuse-Faceplate des distalen Gehäusekopfteils in zwei
zueinander senkrechten Längsschnittebenen des Gehäuses abge
winkelt ist und ein erster Winkel zwischen der Normalen der
ebenen Stirn und der Längsachse des Schwanzteils in der einen
Längsschnittebene im Bereich 135° bis 142° liegt und wobei
ein zweiter Winkel zwischen der Normalen und der Längsachse
des Schwanzteils in der anderen Längsschnittebene im Bereich
12° bis 17° liegt.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Gehörgangseinsatz der
eingangs genannten Art zu schaffen, der einfach, sicher und
lösbar mit einem Schallkanal eines Kommunikationsgerätes,
insbesondere eines Hörhilfegerätes, verbindbar ist und den
Austausch oder die Reinigung des Cerumenschutzes ermöglicht.
Die Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale
gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen ergeben sich aus den Pa
tentansprüchen 2 bis 9. Ein besonderer Vorteil der Erfindung
besteht darin, daß der Gehörgangseinsatz durch den Benutzer
selbst ausgewechselt, durch einen neuen Einsatz ausgetauscht
oder gereinigt und erneut auf den Schallkanal in sicherer
Halterung aufgesetzt werden kann. Ein weiterer Vorteil liegt
darin, daß der erfindungsgemäße Gehörgangseinsatz mit seinem
elastischen Mantel ein gut im Gehörgang sitzendes Otopla
stikteil mit angenehmer Trageigenschaft aufweist, das auch
individuell nach dem Ohrabdruck gefertigt werden kann und mit
einem Standardkern (Modulteil) zu einem Körper des Gehör
gangseinsatzes verbindbar ist.
Für IdO-Hörhilfegeräte kann der erfindungsgemäße Gehörgangs
einsatz durch seine vorgesehene Abwinkelung an die normalen
Gehörgangsformen angepaßt sein. Dabei ist es möglich, den Ge
hörgangseinsatz auch als Modulteil auszulegen. Des weiteren
ist ein Customgehäuse einer IdO-Hörhilfe mit dem Gehörgangs
einsatz, der als Modulteil vorrätig ist, koppelbar.
Der Gehörgangseinsatz nach der Erfindung ist auch mit der in
den Gehörgang führenden Schalleitung eines hinter dem Ohr
tragbaren Hörhilfegerätes (HdO-Hörgerät) oder mit Schallkanä
len von Head-Sets für Kommunikationsgeräte, Telefone, Walk
men, Kopfhörer usw. verbindbar.
Die Erfindung wird anhand
der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 im Längsschnitt einen auf eine IdO-Gehäuseschale ge
schraubten Gehörgangseinsatz nach der Erfindung,
Fig. 2 bis 6 weitere Ausführungsbeispiele des Gehörgangs
einsatzes im Längsschnitt,
Fig. 7 in perspektivischer getrennter Darstellung eine IdO-
Hörgerätegehäuseschale mit einem Gehörgangszapfen, der einen
Gewindegang aufweist und auf den ein Gehörgangseinsatz
aufschraubbar ist.
In vorteilhafter Ausführung besteht der auf den proximalen
Gehörgangszapfen 13 eines Hörgeräteteils 4 (IdO-Hörgeräte
schale) z. B. über eine Schraubverbindung 7 und einen oder
mehrere Gewindegänge 7' aufschraubbare Gehörgangseinsatz 1
aus einem Körper, gebildet durch einen Kern 5 und einen dar
auf fest angebrachten Mantel 6.
Durch den Kern 5 des Körpers 1 führt ein Schallkanal 2, vor
dessen zum Trommelfell gerichteter Schallkanalöffnung ein,
Cerumenschutz 3 vorgesehen ist. Der Kern 5 besteht vorzugs
weise aus einem Kunststoff mit einer Shore-Härte < 35, während
der darauf mittels einer festen Materialverbindung 8 aufge
brachte Mantel 6 eine Otoplastik bildet, deren Shore-Härte
< 30 ist.
In vorteilhafter Ausgestaltung besteht die verrastbare Ver
bindung 7 zwischen dem Hörgeräteteil 4 bzw. 13 und dem Kern 5
aus einer einfach lösbaren Verbindung, wie einer Schraub-,
Bajonett- oder Schnappverbindung. Dabei kann beispielsweise
das Hörgeräteteil 4, 13 oder die zugewandte Seite des Kerns 5
einen oder mehrere Gewindegänge 7', Rillen- oder Ringwulste
aufweisen und im jeweils anderen Verbindungsteil wird das Ge
genstück der verrastbaren Verbindung 7 angeordnet.
In der Ausbildung als auswechselbares Modulteil kann in den
Gehörgangseinsatz ein Cerumenschutz integriert sein. Vorzugs
weise wird der Cerumenschutz im Kern 5 des Körpers 1 angeord
net. In weiterer Ausbildung besteht der Cerumenschutz aus ei
ner in den Kern 5 eingespritzten schalldurchlässigen Mem
brane. Zur Halterung kann die Membrane des Cerumenschutzes
auch in einen zusätzlichen Ring 14 eingesetzt sein. Zur Ver
besserung des Tragekomforts und der Anpassung des Mantelteils
6 an den Gehörgang wird der Mantel 6 des Körpers 1 an seiner
Außenseite mit sich an den Gehörgang anlegenden Lamellen 12
od. dgl. versehen.
In Fig. 7 ist ein auf den Gehörgangszapfen 13 eines IdO-Hör
gerätegehäuses 4 aufsetzbarer Gehörgangseinsatz 1 darge
stellt. Das Hörgerätegehäuse ist so gestaltet, daß es an ei
nen normalen Gehörgang angepaßt ist, wobei die Längsachse 9
des Zapfens 13 gegenüber der Normalen 10 zur Stirnseite des
Gehäuseteils 4 in zwei zueinander senkrechten Längsschnitt
ebenen abgewinkelt ist und ein Winkel α zwischen der Norma
len 10 und der Längsachse 9 in der einen Längsschnittebene im
Bereich 135° bis 142° liegt und daß ein Winkel β zwischen der
Normalen 10 und der Längsachse 9 in der anderen Längsschnitt
ebene im Bereich 12° bis 17° liegt. In bevorzugter Ausführung
liegt der Winkel α im Bereich von 140° ±1° und Winkel β im
Bereich 14° ±1°. In den Fig. 2, 3 ist mit 15 ein im Gehör
gangseinsatz vorgesehener Belüftungskanal oder Vent bezeich
net.
Claims (9)
1. Gehörgangseinsatz, insbesondere für Hörhilfegeräte, beste
hend aus einem von einem Schallkanal (2) durchsetzten elasti
schen Körper, der im Weg des Schallkanals einen Cerumenschutz
(3) aufweist und wobei der Körper lösbar auf ein zum Gehör
gang gerichtetes Hörgeräteteil (4) aufsetzbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Körper aus einem
Kern (5) und einem den Kern wenigstens teilweise umfassenden
Mantel (6) besteht, wobei zwischen dem Kern (5) und dem
Hörgeräteteil (4) eine verrastbare Verbindung (7) und
zwischen dem Kern (5) und dem Mantel (6) eine feste Mate
rialverbindung (8) vorgesehen ist, wobei der auf das in den
Gehörgang ragende Hörgeräteteil (4) aufsetzbare Körper (1,
1', 1") eine den Gehörgang abdichtende Otoplastik des
Hörhilfegerätes und die Halterung für das Hörhilfegerät im
Gehörgang bildet und wobei in den Körper der Cerumenschutz
(3) integriert ist.
2. Gehörgangseinsatz nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der elastische Mantel
(6) eine Shore-Härte < 30 und der Kern (5) eine Shore-Härte
< 35 aufweist.
3. Gehörgangseinsatz nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die verrastbare Ver
bindung (7) zwischen einem Hörgeräteteil (4) und dem Kern (5)
aus einer Schraub-, Bajonett- oder Schnappverbindung besteht.
4. Gehörgangseinsatz nach Anspruch 1 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Hörgeräteteil (4)
oder die zugewandte Seite des Kerns (5) einen oder mehrere
Gewindegänge (7'), Rillen oder Ringwulste aufweist und im je
weils anderen Verbindungsteil das Gegenstück der verrastbaren
Verbindung (7) angeordnet ist.
5. Gehörgangseinsatz nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Cerumenschutz (3) im
Kern (5) des Körpers (1) angeordnet ist.
6. Gehörgangseinsatz nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Cerumenschutz (3)
aus einer in den Kern (5) eingespritzten schalldurchlässigen
Membrane besteht.
7. Gehörgangseinsatz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Mantel (6) des Körpers (1) an seiner Außenseite sich
an den Gehörgang anlegende Lamellen (12) aufweist.
8. Gehörgangseinsatz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 7, wobei der Körper (1) zur Verbindung eines Schallkanals
eines Kommunikationsgerätes, wie eines Telefons oder einer
Gegensprechanlage, mit dem Gehörgang vorgesehen ist.
9. Gehörgangseinsatz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Körper (1) einen Belüftungskanal (Vent 15) aufweist.
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