DE10248755B4 - Dämpfungsvorrichtung für Hörgerätegehäuse - Google Patents

Dämpfungsvorrichtung für Hörgerätegehäuse Download PDF

Info

Publication number
DE10248755B4
DE10248755B4 DE10248755A DE10248755A DE10248755B4 DE 10248755 B4 DE10248755 B4 DE 10248755B4 DE 10248755 A DE10248755 A DE 10248755A DE 10248755 A DE10248755 A DE 10248755A DE 10248755 B4 DE10248755 B4 DE 10248755B4
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
hearing aid
aid housing
damping device
layer
modulus
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE10248755A
Other languages
English (en)
Other versions
DE10248755A1 (de
Inventor
Winfried Arz
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Sivantos GmbH
Original Assignee
Siemens Audioligische Technik GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Siemens Audioligische Technik GmbH filed Critical Siemens Audioligische Technik GmbH
Priority to DE10248755A priority Critical patent/DE10248755B4/de
Publication of DE10248755A1 publication Critical patent/DE10248755A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE10248755B4 publication Critical patent/DE10248755B4/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • HELECTRICITY
    • H04ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
    • H04RLOUDSPEAKERS, MICROPHONES, GRAMOPHONE PICK-UPS OR LIKE ACOUSTIC ELECTROMECHANICAL TRANSDUCERS; DEAF-AID SETS; PUBLIC ADDRESS SYSTEMS
    • H04R25/00Deaf-aid sets, i.e. electro-acoustic or electro-mechanical hearing aids; Electric tinnitus maskers providing an auditory perception
    • H04R25/65Housing parts, e.g. shells, tips or moulds, or their manufacture
    • H04R25/658Manufacture of housing parts
    • HELECTRICITY
    • H04ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
    • H04RLOUDSPEAKERS, MICROPHONES, GRAMOPHONE PICK-UPS OR LIKE ACOUSTIC ELECTROMECHANICAL TRANSDUCERS; DEAF-AID SETS; PUBLIC ADDRESS SYSTEMS
    • H04R25/00Deaf-aid sets, i.e. electro-acoustic or electro-mechanical hearing aids; Electric tinnitus maskers providing an auditory perception
    • H04R25/45Prevention of acoustic reaction, i.e. acoustic oscillatory feedback
    • H04R25/456Prevention of acoustic reaction, i.e. acoustic oscillatory feedback mechanically

Abstract

Dämpfungsvorrichtung für Hörgerätegehäuse (1) aus einem Werkstoff, der mehrere Materialien umfasst, wobei
– der Werkstoff in einer Richtung mindestens einen Übergang von einem ersten Material mit einem ersten Elastizitätsmodul auf ein zweites Material mit einem niedrigeren zweiten Elastizitätsmodul und einen Übergang von dem zweiten Material auf ein drittes Material mit einem dritten Elastizitätsmodul, das größer ist als das zweite Elastizitätsmodul, aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
– das erste und/oder dritte Material eine negative Poisson-Zahl besitzt.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dämpfungsvorrichtung für Hörgerätegehäuse aus mehreren Materialien bzw. einem Verbundmaterial.
  • Hörsysteme, insbesondere solche höherer Leistungsklassen, zeigen trotz enormer Anstrengungen bei der Signalverarbeitung immer noch störende Resonanzphänomene, die sich durch akustisches Feedback (Rückkoppeln) als Pfeifen negativ bemerkbar machen. Derartige Rückkopplungen entstehen in erster Linie durch Körperschall, der vom Hörer beziehungsweise Lautsprecher des Hörgeräts zum Mikrofon zurückgekoppelt wird.
  • Hörsysteme sind in der Regel mechanisch passiv, und Korrekturen, z. B. durch Rückkopplungsunterdrückung, finden lediglich durch Anpassung der akustischen Signale während der Signalverarbeitung statt. Teilweise werden Gehäusekomponenten aber auch mit elastomeren Dämmungseinsätzen ausgekleidet, die einzelne Teile mechanisch entkoppeln sollen. Dabei besteht aber nach wie vor das Risiko von Resonanzphänomenen bei geringer Dämpfung und Steifigkeit. Eine weitere bekannte Lösung des Rückkopplungsproblems bei Hörgerätegehäusen liegt im Einsatz aktiver Elemente, wie z. B. PVDF-Folien. Diese Lösungsansätze sind jedoch nur bedingt umsetzbar. Die Gründe hierfür liegen in dem geringen elektromechanischen Wirkungsgrad, dem komplexen Aufbau sowie dem verhältnismäßig hohen Energieverbrauch.
  • Aus der Patentschrift DE 199 08 854 C1 ist ein Gehörgangseinsatz bekannt, bestehend aus einem von einem Schallkanal durchsetzten elastischen Körper, der im Weg des Schallkanals einen Cerumenschutz aufweist, wobei der Körper lösbar auf ein zum Gehörgang gerichtetes Teil des Schallkanals aufsetzbar ist. Der Körper besteht aus einem Kern und einem den Kern wenigstens teilweise umfassenden Mantel, wobei zwischen dem Kern und dem Teil eine verrastbare Verbindung besteht und wobei in dem Körper der Cerumenschutz integriert ist. Der Kern besteht aus einem Kunststoff mit einer Shore-Härte > 35, während der darauf mittels einer festen Materialverbindung aufgebrachte Mantel eine Otoplastik bildet, deren Shore-Härte < 30 ist.
  • Weiterhin zeigt die Druckschrift DE 199 10 516 A1 eine Schallschutzkapselung zur Abschirmung einer Schallquelle. Die Schallschutzkapselung besitzt ein Gehäuse mit einer innenseitigen Absorptionsschicht, beispielsweise einem Schaumstoff. Das Gehäuse besteht aus zumindest drei Schichten eines Materials mit hohem Elastizitätsmodul, die durch Dämpfungsschichten miteinander Verbindung haben. Durch die Kombination harter und weicher Dämpfungsschichten steht sowohl bei niedrigen als auch bei hohen Temperaturen zumindest eine Dämpfschicht zur Dämpfung niederfrequenter Schwingungen zur Verfügung.
  • Darüber hinaus offenbart die Patentschrift DE 29 09 802 C1 die Verwendung eines Schichtenelements zur Körperschalldämpfung. Dabei erfolgt eine besondere Abstimmung zwischen den Flächengewichten eine Faserschicht einerseits und einer Metallfolie andererseits.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Rückkopplungen bei Hörgeräten zu reduzieren.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Dämpfungsvorrichtung für Hörgerätegehäuse aus einem Werkstoff, der mehrere Materialien umfasst, wobei der Werkstoff in einer Richtung mindestens einen Übergang von einem ersten Material mit einem ersten Elastizitätsmodul auf ein zweites Material mit einem niedrigeren zweiten Elastizitätsmodul und einen Übergang von dem zweiten Material auf ein drittes Material mit einem dritten Elastizitätsmodul, das größer ist als das zweite Elastizitätsmodul, aufweist. Dabei besitzt das erste und/oder dritte Material eine negative Poisson-Zahl.
  • Ferner ist erfindungsgemäß vorgesehen eine Dämpfungsvorrichtung für Hörgerätegehäuse, das einen Werkstoff mit negativer Poisson-Zahl aufweist, in dem piezoelektrische Elemente zur Erhöhung der Steifigkeit angeordnet sind.
  • Schließlich ist auch ein Verfahren zur Herstellung eines obigen Hörgerätegehäuses vorgesehen, wobei das gesamte Hörgerätegehäuse oder ein Teil davon durch ein Lasersinterverfahren erzeugt wird. Dieses Verfahren erlaubt es, auch kompliziertere 3D-Strukturen herzustellen.
  • Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, das Hörgerätegehäuse durch seine Werkstoffeigenschaften zu dämpfen. Hierfür kann durch weiche Materialien ein schnelles Abklingen von Resonanzspitzen erzwungen werden. Gleichzeitig oder alternativ kann die Amplitude einer Resonanzschwingung durch sehr steife Materialien verringert werden. Die damit fertigbaren schwingungsdämpfenden Strukturen werden beispielsweise in Schalen oder Fixierungen von Mikrofonen beziehungsweise Hörern integriert und erzielen eine nennenswerte Erhöhung der mechanischen Dämpfung und gegebenenfalls eine Entkopplung sensitiver Komponenten.
  • Vorteilhafterweise besitzt das erste Material des Hörgerätegehäuses eine negative Poisson-Zahl. Die Poisson-Zahl beschreibt das Verhältnis von Querkürzung zur Dehnung eines Werkstoffs bei mechanischer Zug- oder Druckbeanspruchung. Dies bedeutet, dass dieses Material mit negativer Poisson-Zahl bei Längsdehnung eine Querausweitung erfährt. Derartige Materialien werden üblicherweise als Strukturen mit im Wesentlichen ebener Natur hergestellt. Sie bestehen aus einem Netz, dessen Zellen durch eine "rückspringende" Form gekenn zeichnet sind. Die Stege zu Nachbarzellen, über welche die angreifende Kraft übertragen wird, treffen auf einen konkav gekrümmten Rand der Zelle. Bei Zug bläht sich die Zelle und mit ihr die ganze Struktur auf. Analog faltet sie sich unter Druck zusammen. Die Stärke einer solchen Struktur mit negativer Poisson-Zahl kann unter 0,5 mm, derzeit bis 0,1 mm, liegen. Somit bietet sich die Möglichkeit, dieses Material auch für Hörgerätegehäuse zu verwenden. Für weitere Details zu diesen Materialien sei auf die Zeitschrift "Physik in unserer Zeit" in Heft 1 des Jahrgangs 2000 verwiesen. Da sich diese Mikrostrukturen mit negativer Poisson-Zahl durch verhältnismäßig hohe Steifigkeit auszeichnen, gewährleisten sie eine Reduktion der Resonanzschwingungsamplitude.
  • Das Hörgerätegehäuse kann aus einem geschichteten Werkstoff bestehen. Vorzugsweise sind drei Schichten vorgesehen: Eine steife, eine weiche dämpfende und nochmals eine steife Schicht. Dieser Sandwichaufbau ist als CLD-System (constrained-layer damping), das eine sehr steife Strukturen darstellt, bekannt. Die mittlere, weiche Schicht wird als Dämpfungsschicht bezeichnet. Wird das CLD-System während einer Schwingung gebogen, entstehen in der Dämpfungsschicht Scherverformungen. Hierdurch kommt es zu starken Energieverlusten und somit zu hohen Dämpfungen. Diese breitbandigen Dämpfungen können bis zu 30 % betragen.
  • In vorteilhafter Weise besteht die CLD-Schicht des Gehäuses aus einer Außenschale, einer viskoelastischen Dämpfungsschicht und einer darunter liegenden Schicht mit negativer Poisson-Zahl. Die Außenschicht wird hierbei so gewählt, dass sie sowohl eine hohe Steifigkeit als auch die notwendige Bioverträglichkeit besitzt.
  • Eine vorteilhafte Ausgestaltung kann auch darin bestehen, dass das Hörgerätegehäuse aus einem Material mit hoher Steifigkeit besteht, in das Einschlüsse aus weichem Material eingebracht sind. Damit ist das erste Material mit dem ersten Elastizitätsmodul identisch mit dem dritten Material, das durch das dritte Elastizitätsmodul gekennzeichnet ist. Auch diese dämpfenden Einschlüsse beziehungsweise Inlays, die in die Matrix des umgebenden steifen Materials eingespritzt bzw. eingemischt sind, entsprechen im Prinzip einer CLD-Schicht.
  • Das Material mit den dämpfenden Einschlüssen kann auch dazu verwendet werden, um das Hörgerät mit den jeweiligen elektrischen Komponenten vollkommen auszugießen beziehungsweise einzuschäumen. Dadurch brauchen für die einzelnen elektrischen Komponenten keine gesonderten Halterungen in der Hörgeräteschale vorgesehen zu werden. Je nach funktionellem Bedarf können unterschiedliche Abschnitte des Hörgerätegehäuses aus unterschiedlichen Werkstoffen geformt werden. So können beispielsweise die Außenwände mit einer relativ dicken CLD-Schicht und Halterungen für den Hörer mit einer dünnen Schicht aus einem Material mit negativer Poisson-Zahl (PS-Material) geformt werden.
  • Vorzugsweise besteht die dämpfende, weiche Schicht aus einem viskoelastischen Material. Dies erlaubt eine verhältnismäßig hohe Dämpfung gegenüber anderen elastischen Materialien.
  • Vorzugsweise wird das Hörgerätegehäuse mit einem Lasersinterverfahren hergestellt. Dieses Verfahren ermöglicht ohne weiteres die Herstellung komplizierter dreidimensionaler Gebilde.
  • Die vorliegende Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert, in denen zeigen:
  • 1 eine Querschnittsskizze eines erfindungsgemäßen Hörgerätegehäuses;
  • 2 eine Querschnittsskizze durch eine alternative Ausführungsform eines Hörgerätegehäuses;
  • 3 eine Querschnittsskizze durch eine weitere alternative Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Hörgeräts;
  • 4 eine Skizze eines Ausschnitts einer noch weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Hörgerätegehäuses;
  • 5 eine Querschnittsansicht durch einen Abschnitt eines weiteren alternativen Hörgerätegehäuses; und
  • 6 einen weiteren Querschnitt durch einen Abschnitt eines Hörgerätegehäuses gemäß der vorliegenden Erfindung.
  • Die nachfolgenden Ausführungsbeispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dar.
  • 1 zeigt einen Querschnitt durch eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Hörgerätegehäuses 1. Die Wand des Hörgerätegehäuses 1 besitzt eine dreischichtige CLD-Struktur. Denkbar ist selbstverständlich auch eine fünf- oder siebenschichtige Mehrfach-CLD-Struktur. Die Außenhülle 2 besteht aus einem steifen, biokompatiblen Material. Die darunter liegende weiche Schicht 3 ist aus einem viskoelastischen Dämpfungsmaterial hergestellt. Die Innenschale 4 des Hörgerätegehäuses 1 ist ebenfalls aus einem steifen Material gefertigt, das nur verhältnismäßig geringe Schwingungsamplituden überträgt. D.h. die Dämpfungsschicht 3 weist gegenüber der Außenschale 2 beziehungsweise der Innenschale 4 ein wesentlich niedrigeres Elastizitätsmodul auf, so dass die guten Dämpfungseigenschaften von CLD-Schichten erzielt werden.
  • 2 zeigt eine zweite Ausführungsform, bei der das Hörgerätegehäuse 1 aus einer Matrix 5 besteht, die aus einem verhältnismäßig steifen Grundwerkstoff gebildet ist. In die Matrix 5 sind dämpfende Inlays bzw. Einschlüsse 6 aus einem wei chen, nicht steifen Material eingespritzt beziehungsweise eingebracht. Dieses dämpfende Material in den Einschlüssen 6 besitzt ein wesentlich niedrigeres Elastizitätsmodul als das der Matrix 5.
  • Der typische Sandwichaufbau einer CLD-Schicht ist sowohl bei der ersten als auch bei der zweiten Ausführungsform gegeben. Insbesondere ergibt bei der zweiten Ausführungsform ein Schnitt durch einen Einschluss beziehungsweise ein Inlay 6 die Materialfolge steif – weich – steif. Somit erzeugen Schwingungen des Hörgerätegehäuses 1 auch hier Scherverformungen in den dämpfenden Inlays 6, wodurch eine sehr starke Dämpfung erzeugt wird, die die Schwingungen rasch abklingen lässt.
  • Eine dritte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Hörgeräts ist in 3 im Querschnitt dargestellt. In einer nicht dargestellten Gussform werden die elektronischen Komponenten des Hörgeräts 1, wie beispielsweise der Hörer 7, mit einer Masse 8 eingegossen beziehungsweise eingeschäumt. Diese Masse 8 besteht ebenfalls aus einem Material wie das Hörgerätegehäuse 1 der zweiten Ausführungsform. Dämpfende Inlays beziehungsweise Einschlüsse befinden sich in der Matrix des Grundwerkstoffs. Der Grundwerkstoff härtet nach dem Ausgießen beziehungsweise Ausschäumen aus und weist eine gegenüber den dämpfenden Inlays hohe Steifigkeit beziehungsweise ein hohes Elastizitätsmodul auf.
  • Eine vierte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist in 4 wiedergegeben. Die Gehäusewand 9 des Hörgerätegehäuses 1 besteht im Wesentlichen wie die des ersten Ausführungsbeispiels gemäß 1 aus einer CLD-Schicht. Eine in dem Hörgerätegehäuse 1 angeordnete Hörerummantelung 10 besteht aus schwingungstechnischen und/oder fertigungstechnischen Gründen aus einer dünnen PS-Schicht (Schicht mit negativer Poisson-Zahl). Diese steife Ummantelung sorgt dafür, dass Körperschall nur mit geringen Schwingungsamplituden zum nicht dar gestellten Mikrofon des Hörgeräts übertragen wird. Das PS-Material verfügt bei sehr geringer Schichtdicke von 1 mm oder darunter über eine verhältnismäßig hohe Steifigkeit. Diese. steigt progressiv an und zeigt damit starkes nichtlineares Verhalten.
  • Eine weitere, fünfte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist in 5 dargestellt. Insbesondere ist ein Ausschnitt aus dem Hörgerätegehäuse 1 vergrößert dargestellt, der den Schichtaufbau besser verdeutlicht. In diesem Fall besteht das Hörgerätegehäuse 1 aus einer CLD/PS-Schichtkombination. Die Außenschale 2 und die viskoelastische Dämpfungsschicht 3 sind identisch mit denen aus der ersten Ausführungsform gemäß 1. Die Innenschale hingegen wird durch eine sehr steife PS-Schicht 11 gebildet. Diese ist ausgesprochen steif gegen Biegespannungen und Zugbeanspruchungen. Al-ternativ kann auch die Außenschale 2 aus einer PS-Schicht bestehen oder eine PS-Schicht zwischen der Außenschale 2 und der viskoelastischen Dämpfungsschicht 3 vorgesehen sein. Ebenso kann die Außenschale aus einer PS-Schicht mit negativer Poisson-Zahl und die Innenschale aus einer beliebigen anderen steifen Schicht aufgebaut sein.
  • Eine sechste Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist in 6 schematisch wiedergegeben. Unter einer Außenschale 2 ist eine PS-Schicht 11 vorgesehen. Diese besitzt, wie bereits erwähnt, eine Zellstruktur aus konkav geformten Zellen, deren Zellwände 12 in 6 sichtbar sind. In den Zellen sind piezoelektrische Elemente 13 angeordnet, die aktiv für zusätzliche Dämpfung sorgen. Hierzu können die Elektroden jedes Piezoelements 13 über einen Widerstand kurzgeschlossen oder die Piezoelemente 13 über eine Regelung 14 aktiv angesteuert werden.
  • Für alle Ausführungsformen gleichermaßen lässt sich feststellen, dass durch den Einsatz strukturintegrierter schwingungsdämpfender Elemente – seien es dämpfende Schichten, dämpfende Einschlüsse oder aktiv dämpfende Piezoelemente – folgende Vorteile erzielt werden können:
    • – Die aufgezeigten Strukturen besitzen einen sehr hohen mechanischen Wirkungsgrad, da die aktiven Substanzen – was Dämpfung und Steifigkeit anbelangt – direkt in die Struktur integriert sind und bei Verformung unmittelbar ihre Wirkung entfalten. So wird beispielsweise eine Dämpfungserhöhung durch Umlenkung einer Schwingungsbewegung in eine Tangential- beziehungsweise Schubverformung erzielt.
    • – Die gewählten Strukturen ermöglichen eine einfache und kostengünstige Herstellung sowie einen sehr einfachen und robusten Aufbau des Hörgeräts.
    • – Hinsichtlich kritischer Resonanzfrequenzen können die vorgestellten Strukturen entsprechend schmalbandig ausgelegt werden und so Schwingungsfrequenzen selektiv dämpfen.
  • Zusammenfassung
  • Dämpfungsvorrichtung für Hörgerätegehäuse
  • Hörgeräte sollen bezüglich Resonanzen besser gedämpft werden. Hierzu wird vorgeschlagen, dass das Hörgerätegehäuse (1) aus einem sogenannten CLD-Werkstoff gefertigt wird, der zwei mechanisch steife Schichten (2 und 11) und eine dazwischenliegende weiche Schicht (3) besitzt. Die Dämpfung erfolgt dadurch, dass die Schwingungen in Scherverformungen der weichen Schicht (3) umgewandelt werden. Bei einer Weiterbildung besteht die Schicht (11) aus einer sogenannten PS-Struktur mit negativer Poisson-Zahl. Diese Schicht besitzt bei verhältnismäßig geringer Dicke eine hohe Steifigkeit und vermindert dadurch die Schwingungsamplitude.

Claims (12)

  1. Dämpfungsvorrichtung für Hörgerätegehäuse (1) aus einem Werkstoff, der mehrere Materialien umfasst, wobei – der Werkstoff in einer Richtung mindestens einen Übergang von einem ersten Material mit einem ersten Elastizitätsmodul auf ein zweites Material mit einem niedrigeren zweiten Elastizitätsmodul und einen Übergang von dem zweiten Material auf ein drittes Material mit einem dritten Elastizitätsmodul, das größer ist als das zweite Elastizitätsmodul, aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass – das erste und/oder dritte Material eine negative Poisson-Zahl besitzt.
  2. Dämpfungsvorrichtung für Hörgerätegehäuse nach Anspruch 1, wobei das erste Material mit dem ersten Elastizitätsmodul und das dritte Material mit dem dritten Elastizitätsmodul gleich sind.
  3. Dämpfungsvorrichtung für Hörgerätegehäuse nach einem der Ansprüche 1 und 2, wobei die mehreren Materialien geschichtet sind.
  4. Dämpfungsvorrichtung für Hörgerätegehäuse nach Anspruch 3, das drei Schichten (2, 3 und 4 oder 11) aufweist, wobei eine erste Schicht (2) aus dem ersten Material, eine zweite Schicht (3) aus dem zweiten Material und eine dritte Schicht (4, 11) aus dem dritten Material besteht.
  5. Dämpfungsvorrichtung für Hörgerätegehäuse nach Anspruch 3 oder 4, wobei die erste Schicht (2) eine biologisch verträgliche Außenschale umfasst.
  6. Dämpfungsvorrichtung für Hörgerätegehäuse nach Anspruch 2, wobei das zweite Material in Form einer Vielzahl makroskopischer Einschlüsse (6) in dem ersten Material verteilt ist.
  7. Dämpfungsvorrichtung für Hörgerätegehäuse nach Anspruch 6, das aus Vollmaterial (8) ausgebildet ist, in welches elektrische Komponenten (7) eingegossen und/oder eingeschäumt sind.
  8. Dämpfungsvorrichtung für Hörgerätegehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei einer oder mehrere Abschnitte (10) des Hörgerätegehäuses (1) nur aus dem ersten, zweiten oder dritten Material bestehen.
  9. Dämpfungsvorrichtung für Hörgerätegehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei das zweite Material ein viskoelastisches Material umfasst.
  10. Dämpfungsvorrichtung für Hörgerätegehäuse dadurch gekennzeichnet, dass es einen Werkstoff mit negativer Poisson-Zahl aufweist, in dem piezoelektrische Elemente (13) zur Erhöhung der Steifigkeit angeordnet sind.
  11. Dämpfungsvorrichtung für Hörgerätegehäuse nach Anspruch 10, das eine Außenschale (2) und darunter die Schicht (11) aus dem Werkstoff mit negativer Poisson-Zahl besitzt.
  12. Verfahren zur Herstellung eines Hörgerätegehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei das gesamte Hörgerätegehäuse (1) oder ein Teil davon durch ein Lasersinterverfahren erzeugt wird.
DE10248755A 2002-10-18 2002-10-18 Dämpfungsvorrichtung für Hörgerätegehäuse Expired - Fee Related DE10248755B4 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE10248755A DE10248755B4 (de) 2002-10-18 2002-10-18 Dämpfungsvorrichtung für Hörgerätegehäuse

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE10248755A DE10248755B4 (de) 2002-10-18 2002-10-18 Dämpfungsvorrichtung für Hörgerätegehäuse

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE10248755A1 DE10248755A1 (de) 2004-05-13
DE10248755B4 true DE10248755B4 (de) 2006-04-06

Family

ID=32102826

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE10248755A Expired - Fee Related DE10248755B4 (de) 2002-10-18 2002-10-18 Dämpfungsvorrichtung für Hörgerätegehäuse

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE10248755B4 (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102007028224A1 (de) 2007-06-20 2008-12-24 Siemens Medical Instruments Pte. Ltd. Gehäuseteil und Gehäuse aus zweilagigem Kunststoff
DE102010009783A1 (de) 2010-03-01 2011-09-01 Audifon Gmbh & Co. Kg Hörgerät

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102011007848A1 (de) * 2011-04-21 2012-10-25 Siemens Medical Instruments Pte. Ltd. Reduktion von akustischen Rückkopplungen durch vibrationstechnische Verkürzung des Hörgeräts
US11457323B2 (en) * 2016-04-26 2022-09-27 Gn Hearing A/S Custom elastomeric earmold with secondary material infusion

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2909802C2 (de) * 1979-03-13 1989-02-16 M. Faist Kg, 8908 Krumbach, De
DE19910516A1 (de) * 1999-03-10 2000-09-14 Cww Gerko Akustik Gmbh & Co Kg Schallschutzkapselung
DE19908854C1 (de) * 1999-03-01 2000-09-21 Siemens Audiologische Technik Gehörgangseinsatz, insbesondere für Hörhilfegeräte

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2909802C2 (de) * 1979-03-13 1989-02-16 M. Faist Kg, 8908 Krumbach, De
DE19908854C1 (de) * 1999-03-01 2000-09-21 Siemens Audiologische Technik Gehörgangseinsatz, insbesondere für Hörhilfegeräte
DE19910516A1 (de) * 1999-03-10 2000-09-14 Cww Gerko Akustik Gmbh & Co Kg Schallschutzkapselung

Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102007028224A1 (de) 2007-06-20 2008-12-24 Siemens Medical Instruments Pte. Ltd. Gehäuseteil und Gehäuse aus zweilagigem Kunststoff
DE102010009783A1 (de) 2010-03-01 2011-09-01 Audifon Gmbh & Co. Kg Hörgerät
WO2011107205A1 (de) 2010-03-01 2011-09-09 Audifon Gmbh & Co. Kg Hörgerät
DE102010009783B4 (de) * 2010-03-01 2013-10-02 Audifon Gmbh & Co. Kg Hörgerät
DE202010018056U1 (de) 2010-03-01 2013-11-20 Audifon Gmbh & Co. Kg Hörgerät

Also Published As

Publication number Publication date
DE10248755A1 (de) 2004-05-13

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP3143777B1 (de) Mems-lautsprecher mit aktuatorstruktur und davon beabstandeter membran
DE102004002249B4 (de) Piezoaktiver Aktor mit Bewegungsverstärkung
DE102007008560B4 (de) Ultraschallsensor mit einer an einem Substrat angebrachten Vibrationseinrichtung
EP2282558B1 (de) Hörvorrichtung und Verfahren
EP3087760B1 (de) Mikro-elektromechanischer schallwandler mit schallenergiereflektierender zwischenschicht
DE1965274B2 (de) Membran fuer elektroakustische wandler und verfahren zu ihrer herstellung
DE112006003084T5 (de) Knochenleitungs-Shaker mit ausgewogenem Anker
DE102015116707A1 (de) Flexible MEMS-Leiterplatteneinheit sowie Schallwandleranordnung
EP2734860B1 (de) Montageverbund eines kraftfahrzeugs
DE102011084168B4 (de) Biegewellenlautsprecher, Kraftfahrzeug mit Biegewellenlautsprecher, und Verwendung eines Biegewellenlautsprechers
DE69629307T2 (de) Verfahren zur dämpfung von schwingungen und der von einem material abgestrahlten druckwelle
DE10248755B4 (de) Dämpfungsvorrichtung für Hörgerätegehäuse
WO2007038897A2 (de) Lagerung von elektronischen bauteilen
DE102008045668A1 (de) Hörhilfe mit Dämpfungselement
DE602004005060T2 (de) Elektromechanischer kraftwandler
DE102010009782B4 (de) Hörgerät
DE102010009783B4 (de) Hörgerät
WO2003049493A1 (de) Displayfenster zur schallabstrahlung in kommunikations- und multimediageräten
EP3614699A1 (de) Hörinstrument mit einer kopplungseinheit zur schwingungsgedämpften lagerung eines hörers
EP3425927A1 (de) Verfahren zum herstellen eines gehäuseteils einer hörvorrichtung, gehäuseteil für eine hörvorrichtung und hörvorrichtung
DE102010011509B4 (de) Selektiver- individueller Gehör- und Lärmschutz
DE202022100478U1 (de) MEMS-Schallwandler mit Elektronikeinheit
DE202022100037U1 (de) MEMS-Schallwandler mit einer verstärkten Membran
DE202022100038U1 (de) MEMS-Schallwandler mit einer verdickten piezoelektrischen Schicht
EP3776527A1 (de) Schallwandler

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee