DE602004000147T2

DE602004000147T2 - Halteelement für Hörmuschel

Info

Publication number: DE602004000147T2
Application number: DE602004000147T
Authority: DE
Inventors: Henrik Nielsen
Original assignee: GN Resound AS
Current assignee: GN Hearing AS
Priority date: 2003-02-14
Filing date: 2004-02-13
Publication date: 2006-07-13
Anticipated expiration: 2024-02-14
Also published as: EP1448014B1; US7590255B2; DE602004000147D1; US20050002539A1; EP1448014A1; ATE308221T1; DK1448014T3

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft das Halten einer Hörmuschel im Gehörgang eines Benutzers.
Hinter dem Ohr zu tragende Hörhilfen, bei denen ein Schallrohr den von dem Empfänger der Hörhilfe erzeugten Schall in den Gehörgang einleitet sind aus dem Stand der Technik bekannt. Um das Schallrohr sicher und komfortabel in dem Gehörgang zu positionieren, ist eine Hörmuschel zum Einsetzen in den Gehörgang des Benutzers vorgesehen. Üblicherweise ist die Hörmuschel individuell an die menschliche Anatomie des Ohrs des Benutzers angepaßt.
Sogenannte "offene" hinter dem Ohr zu tragende Hörmuscheln werden im allgemeinen bevorzugt, um den Gehörgang durch das Vermeiden des Blockierens des Gehörgangs, d.h. des Okklusionseffekts, so wenig wie möglich zu beeinträchtigen. Hierdurch wird auch das Bewahren der natürlichen Hörfähigkeit des Benutzers unterstützt.
Eine bekannte Hörmuschel, die das Ende des flexiblen Hörhilfenrohrs im Gehörgang sichert, muß individuell maßgefertigt werden, um in das Ohr des Benutzers zu passen und das Hörhilfenrohr ausreichend sicher im Gehörgang zu halten und ein Herausfallen der Hörmuschel aus dem Ohr zu verhindern und akustische Rückkopplungen zu verhindern, wenn sich der Benutzer beispielsweise bewegt. Die maßgefertigte Hörmuschel erhöht die Kosten der Hörhilfe und verlängert die zum Anpassen der Hörhilfe erforderliche Zeit.
Es sind einige Hörmuscheln mit Standardgrößen erhältlich, die im allgemeinen während einer Testphase verwendet werden, während der die Hörhilfe getestet wird oder während die Hörmuschel hergestellt wird. Einige dieser Hörmuscheln mit Standardgröße bestehen aus harten Materialien, einige bestehen aus massivem Gummi und einige bestehen aus Schaumstoff. Im allgemeinen haben gegenwärtig erhältliche Hörmuscheln mit Standardgröße aufgrund der Form des Gehörgangs und aufgrund der Tatsache, daß sich der Gehörgang beim Reden und Essen bewegt, Probleme, das Ende des flexiblen Hörhilferohrs sicher an Ort und Stelle zu halten. Wenn diese Hörmuscheln mit Standardgröße eng genug sitzen, um das Rohr im Ohr zu halten, sind sie im allgemeinen hauptsächlich wegen des konstanten Drucks unbequem.
US 5 048 090 offenbart eine Hörhilfe mit einem Sendergehäuseteil und einem Mikrophongehäuseteil, das mit dem Außenohr verbunden ist. Das Mikrophongehäuseteil enthält ein Mikrophon, einen Verstärker und eine Einheit zur Lautstärkenregelung, und es ist als ein Kunststoffhaken oder eine zumindest teilweise elastische verformbare Einheit, die individuell an die Krümmung der Ohrmuschel anpaßbar ist, ausgebildet. Der Kunststoffhaken kann aus elastischem Kunststoff bestehen, so daß er einen leichten Greifeffekt ausübt, wenn er in dem Ohr eingesetzt ist.
US 2002/0172386 offenbart eine Otoplastik einer hinter dem Ohr zu tragenden Hörhilfe zum Positionieren des Schallrohres in dem Gehörgang. Die Otoplastik ist individuell an die Anatomie des Patienten angepaßt. Ihr Befestigungsteil ist im wesentlichen als Haken ausgebildet, der dem Außenrand des Cavum conchae in einem Bogen folgt.
US 2003/0112992, veröffentlicht am 19. Juni 2003, offenbart eine Kommunikationsvorrichtung zur Verwendung hinter dem Ohr, mit einem Gehäuse, einem Schallausgaberohr und einem selbsthaltenden Element. Das selbsthaltende Element liegt unter einem unteren Schenkel des Ohres und bewirkt das formschlüssige Halten der Kommunikationsvorrichtung am Ohr.
DE 297 18 483 U1 offenbart einen Halter zum Befestigen beispielsweise einer Hörhilfe nahe dem Eingang des Gehörgangs. Der Halter ist elastisch, so daß er in Kontakt mit mindestens zwei gegenüberliegenden Punkten am Rand der Ohrmuschel sitzt, wodurch die Hörhilfe schwebend, d.h. ohne anzuliegen, innerhalb der Wand des Ohrkanals gehalten ist.
Es ist daher eine der Aufgaben der vorliegenden Erfindung, eine Hörmuschel zu schaffen, die bequem und ästhetisch ist, die sicher und bequem im Gehörgang des Benutzers befestigbar ist, und die in Standardgrößen verfügbar ist, um maßgefertigte Hörmuscheln zu ersetzen.
Nach einem ersten Aspekt der Erfindung ist eine Hörmuschel vorgesehen, die zum Einsetzen in den Gehörgang eines Benutzers ausgebildet ist und mindestens eine elastische Faser aufweist, die mit der Hörmuschel verbunden ist, um an einer Fläche des Außenohrs anzuliegen, wenn die Hörmuschel in den Gehörgang eingesetzt ist, wodurch sie die Hörmuschel innerhalb des Gehörgangs eines Benutzers hält.
Die Hörmuschel kann ferner ein Schallrohr zum Leiten von Schall zum Gehörgang aufweisen.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die mindestens eine Faser mit der Hörmuschel über das Schallrohr verbunden. Bei einem anderen Ausführungsbeispiel jedoch ist die mindestens eine Faser direkt mit der Hörmuschel verbunden.
Das Schallrohr kann eine vorgeformte Form haben, die eine erste Biegung, die sich von der Schale über die Oberseite des Ohrs des Benutzers erstreckt, und eine zweite Biegung aufweist, welche sich von der Außenseite des Ohrs in den Gehörgang des Benutzers erstreckt.
Die Hörmuschel ist derart ausgebildet, daß sie in den Gehörgang paßt und dies vorzugsweise ohne Blockieren des Gehörgangs, so daß Schall von außerhalb des Ohres sich durch den Gehörgang an der Hörmuschel vorbei und zum Trommelfell ausbreiten kann. Vorzugsweise ist die Faser geeignet, am Außenohr am unteren Ende desselben anzuliegen, beispielsweise hinter dem Antitragus am unteren Teil der Ohrmuschel, an welcher Position die Faser nahezu unsichtbar ist und ein sicheres Halten der Hörmuschel in dem Gehörgang bewirkt.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung hat das Schallrohr einen Innendurchmesser von ungefähr 0,9 mm oder weniger und einen Außendurchmesser von ungefähr 1,6 mm oder weniger. Das Rohr besteht vorzugsweise aus einem Material mit einem Durometer zwischen 65 und 85 Shore D.
Die Faser kann durch ein beliebiges bekanntes Vorformverfahren, beispielsweise Warmformen oder UV-Licht-Formen oder Formpressen zu der gewünschten gebogenen Form geformt werden. Die Hörmuschel, das Schallrohr und die Faser können zu einem einstückigen Teil geformt sein, oder das Schallrohr und die Faser können zu einem einstückigen Teil geformt sein, das mit der Hörmuschel zusammengesetzt wird.
Alternativ kann die Faser mit dem Schallrohr mittels eines Verbindungsteils verbunden werden. Das Verbindungsteil kann über das Schallrohr und die Faser geformt werden. Alternativ kann das Verbindungsteil zuerst geformt und anschließend mit dem Rohr bzw. der Faser verbondet werden.
Vorzugsweise hat die Faser einen Außendurchmesser von ungefähr 1,0 bis 1,6 mm, höchst vorzugsweise von ungefähr 1,2 mm.
Die Faser ist vorzugsweise aus einem Material hergestellt, das zu einer vorgeformten Form formbar ist und ausreichend Steifigkeit aufweist, um die Hörmuschel in dem Gehörgang zu halten, und das seine Form beibehält, wenn es im Ohr angeordnet ist. Beispiele für Fasermaterialien umfassen REP Teflon, Nylon, PEBAX, Silikon, Polyurethan, PTFE (Polytertafluorethylen), EVA (Ethylvinylacetat), etc. Das Material der Faser kann eine Shore-Härte von ungefähr 65 bis 85 Shore D, vorzugsweise ungefähr 72 Shore D haben.
Die Elastizität der Faser ermöglicht es der Faser, eine Kraft auf die Hörmuschel in Richtung des Gehörgangs aufzubringen, um die Hörmuschel in einer Position zu halten, in der die Hörmuschel gegen ein anatomisches Merkmal im Gehörgang gedrückt ist.
Das Material der Hörmuschel kann ein weiches Elastomer wie Silikongummi oder ein anderer weicher Kunststoff sein. Das Hörmuschelmaterial hat vorzugsweise einen Durometer von ungefähr 30 Shore A.
Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen weiter beschrieben und dargestellt, in welchen.
1 eine perspektivische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels der Erfindung zeigt, und
2 ein Photo mit einer Seitenansicht der an dem rechten Ohr eines Benutzers angeordneten Hörhilfe von 1 ist.
Das im folgenden beschriebene exemplarische Ausführungsbeispiel betrifft eine Hörmuschel für eine hinter dem Ohr zu tragende Hörhilfe. Es sei jedoch darauf hingewiesen, daß die Erfindung mit jeder Art von Hörmuschel verwendet werden kann, die ein Halten im Gehörgang erfordert und in Standardgrößen oder maßgefertigt vorliegt, wie vollständig im Gehörgang zu tragende (CIC) Hörhilfen, im Gehörgang zu tragende (ITE) Hörhilfen und hinter dem Ohr zu tragende (BTE) Hörhilfen.
1 ist eine perspektivische Darstellung einer BTE-Hörhilfe 10 gemäß der Erfindung. Die BTE-Hörhilfe 10 umfaßt ein Hörhilfengehäuse 12, ein Schallrohr 14 mit einer vorgeformten Form zum Leiten von Schall vom Hörhilfengehäuse 12 an den (nicht dargestellten) Gehörgang und eine an dem Schallrohr 14 angebrachte und in den Gehörgang eingesetzte Hörmuschel 16.
Das Hörhilfengehäuse 12 ist zum Tragen hinter dem Ohr eines Benutzers ausgebildet und enthält eine Batterie, ein Mikrophon, einen Prozessor und einen (nicht dargestellten) Empfänger zum Erzeugen von Schall, der in das Schallrohr 14 eingeleitet wird.
Die vorgeformte Form des Schallrohres 14 weist eine erste Biegung 18, die sich von dem Gehäuse über die Oberseite des Ohres des Benutzers erstreckt, und eine zweite Biegung 20 auf, die sich von der Außenseite des Ohres in den Gehörgang des Benutzers erstreckt, wenn die Hörhilfe 10 von dem Benutzer getragen wird.
Die Hörmuschel 16 ist in den Gehörgang passend ausgebildet und ermöglicht vorzugsweise Schall, der von außerhalb und innerhalb des Ohres kommt, um die Hörmuschel herum den Gehörgang zu passieren.
Ferner weist die Hörhilfe 10 eine gebogene, vorzugsweise elastische Faser 22 mit einem Ende 24 auf, das mit der Hörmuschel oder dem Schallrohr verbunden ist. Die Faser 22 ist geeignet, an einer Fläche des Außenohres anzuliegen, wenn die Hörmuschel 16 in den Gehörgang eingesetzt ist, wodurch sie ein Halten der Hörmuschel 16 im Gehörgang des Benutzers bewirkt.
2 ist ein Photo, welches ein am Ohr eines Benutzers angeordnetes Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt. Die Faser wurde gefärbt, um sie lediglich zu Darstellungszwecken auf dem Photo besser sichtbar zu machen. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Faser 22 geeignet, am Außenohr 26 am unteren Teil der Ohrmuschel 28 hinter dem Antitragus 30 anzuliegen, wobei die Faser 22 in dieser Position im wesentlichen unsichtbar ist und ein sicheres Halten der Hörmuschel 16 im Gehörgang 32 bewirkt.
Die Elastizität der Faser ermöglicht es der Faser, eine in Richtung des Gehörgangs wirkende Kraft auf dir Hörmuschel aufzubringen, um die Hörmuschel in einer Position zu halten, in der die Hörmuschel gegen ein anatomisches Merkmal innerhalb des Gehörgangs gedrückt ist.
Die dargestellte Hörmuschel liegt in Standardgrößen vor (d.h. sie ist nicht maßgefertigt) und ist bequem zu tragen und ästhetisch ansprechend und die Faser 22 ermöglicht es, sie sicher und bequem im Gehörgang des Benutzers zu befestigen.
Es sei darauf hingewiesen, daß das Vorhandensein der Faser 22 praktisch keinen nachteiligen Effekt auf das natürliche Erscheinungsbild des Außenohres hat.

Claims

Hörmuschel (16) für eine Hörhilfe (10), wobei die Hörmuschel (16) zum Einsetzen in den Gehörgang eines Benutzers ausgebildet ist und mindestens eine elastische Faser (22) aufweist, die mit der Hörmuschel (16) verbunden ist, um an einem unteren Teil der Ohrmuschel anzuliegen, wenn die Hörmuschel (16) in den Gehörgang eingesetzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens eine elastische Faser eine in Richtung des Gehörgangs wirkende Kraft auf die Hörmuschel (16) aufbringt, welche die Hörmuschel (16) in einer Position hält, in der die Hörmuschel (16) gegen ein anatomisches Merkmal innerhalb des Gehörgangs gedrückt wird.
Hörmuschel (16) nach Anspruch 1, ferner mit einem Schallrohr (14) zum Leiten von Schall zum Gehörgang.
Hörmuschel (16) nach Anspruch 2, bei der die mindestens eine Faser (22) mit der Hörmuschel (16) über das Schallrohr verbunden ist.
Hörmuschel (16) nach Anspruch 2 oder 3, bei der das Schallrohr (14) eine vorgeformte Form mit einer ersten Biegung (18), die sich von der Schale über die Oberseite des Ohrs des Benutzers erstreckt, und einer zweiten Biegung (20) aufweist, welche sich von der Außenseite des Ohrs in den Gehörgang des Benutzers erstreckt, wenn die Hörhilfe von einem Benutzer getragen wird.
Hörmuschel (16) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die mindestens eine Faser (22) vorgeformt und mit der Hörmuschel verbunden ist, um am unteren Ende des Ohres hinter dem Antitragus am Außenohr anzuliegen, wobei die Faser an dieser Position im wesent lichen nicht sichtbar ist und ein sicheres Halten der Hörmuschel (16) im Gehörgang bewirkt.
Hörmuschel (16) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die mindestens eine Faser (22) ein integrierter Bestandteil des Schallrohres ist.
Hörmuschel (16) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner mit einem Verbindungsteil zum Verbinden der Faser (22) mit der Hörmuschel.
Hörmuschel (16) nach Anspruch 7, bei der das Verbindungsteil über das Schallrohr (14) und die Faser geformt ist.
Hörmuschel (16) nach Anspruch 7, bei der das Verbindungsteil an das Schallrohr (14) bzw. die Faser (22) angeformt und damit verbondet ist.
Hörmuschel (16) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Faser (22) aus einem Material besteht, das aus der Gruppe gewählt ist, welche REP Teflon, Nylon, PEBAX, Silikon, Polyurethan, PTFE (Polytetrafluorethylen) und EVA (Ethylenvinylacetat) umfaßt.
Hörmuschel (16) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der das Material der Faser (22) eine Shore-Härte von ungefähr 65 bis 85 Shore D, vorzugsweise ungefähr 72 Shore D, aufweist.
Hörmuschel (16) nach einem der Ansprüche 1–5, bei der die mindestens eine Faser (22) lösbar mit der Hörmuschel (16) verbunden ist.
Hörhilfe (10) mit einer Hörmuschel (16) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.