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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Hörgerät. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung Vorrichtungen zum Halten und
Herausziehen von Hörgeräten.
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Der moderne Trend in der Gestaltung
und Implementierung von Hörgeräten ist
in einem großen Maße auf die
Reduzierung der physikalischen Größe des Hörgeräts eingestellt. Die Miniaturisierung
von Hörgerätbauteilen
ist mit den schnellen technologischen Fortschritten auf den Gebieten
der Stromzuführungen,
Geräuschverarbeitungselektronik
und Mikromechanik zunehmend machbar: Die Forderung für kleinere
und weniger auffällige
Hörgeräte setzt sich
zunehmend fort, da ein größerer Teil
unserer Bevölkerung
altert und einem Gehörverlust
entgegentritt. Diejenigen, die dem Gehörverlust entgegentreten, stoßen auch
auf den begleitenden Wunsch, das Symptom und die eigene Unsicherheit
zu vermeiden, die mit diesem Zustand verbunden sind. Infolgedessen
sind kleinere Hörgeräte, welche
kosmetisch weniger sichtbar sind, zunehmend begehrt.
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Die Hörgerätetechnologie ist in den letzten Jahren
schnell fortgeschritten. Die erste Generation von Hörgeräten war
vor allem von dem Hinter-dem-Ohr (BTE) Typ, wo ein außen montiertes
Gerät mittels
eines Hörrohres
mit einer geformten Muschel verbunden war, die innerhalb des Ohres
platziert ist. Mit dem Fortschreiten der Bauteilminiaturisierung
nutzen moderne Hörgeräte selten
diese Hinter-dem-Ohr Technik, die sich vor allem auf eine von mehreren
Formen eines In-dem-Gang Hörgeräts konzentriert.
Drei Haupttypen von In-dem-Gang Hörgeräten werden routinemäßig von
Audiologen und Ärzten
angeboten. In-dem-Ohr (ITE) Geräte
stützen sich
vor allem in der Ohrmuschel ab und haben die Nachteile, dass sie
ziemlich auffällig
für einen
Außenstehenden
und relativ unhandlich zu tragen sind. Kleinere In-dem-Gang (ITC)
Geräte
passen teilweise in die Ohrmuschel und teilweise in den Gehörgang und sind
weniger sichtbar, jedoch bleibt noch ein wesentlicher Teil des Hörgeräts freigelegt.
Früher
gelangten Vollständigin-dem-Gang
(CIC) Hörgeräte zu größerem Gebrauch.
Wie der Name impliziert, passen diese Geräte tief in den Gehörgang und
sind im Wesentlichen vor dem Anblick von außen versteckt.
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Zusätzlich zu den offensichtlichen
kosmetischen Nachteilen, die diese Typen von In-dem-Gang Geräten schaffen,
haben sie auch verschiedene Leistungsvorteile, die größere, außen montierte
Geräte nicht
bieten. Das Platzieren des Hörgeräts tief
in dem Gehörgang
und proximal zur Tympanic-Membran (Trommelfell)
verbessert das Frequenzansprechverhalten des Gerätes, reduziert die Verzerrung
infolge des Kieferdurchdrückens,
reduziert das Auftreten der Verstopfungswirkung und verbessert die
gesamte Geräuschwiedergabe.
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Die Form und Struktur (Morphologie)
des Gehörgangs
variiert von Person zu Person. Jedoch sind bestimmte Eigenschaften
bei allen Einzelpersonen gemeinsam. Wenn in die Querebene geblickt wird,
ist der Weg des Gehörgangs
extrem unregelmäßig mit
mehreren scharfen Biegungen und Kurven. Es sind diese innewohnenden
strukturellen Eigenschaften, die Probleme für den Akustikwissenschaftler
und den Hörgerätegestalter
schaffen.
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Für
allgemeine Diskussionszwecke kann der Gehörgang in drei Hauptabschnitte
geteilt werden. Der äußere und
mittlere Abschnitt sind beide von einem relativ weichen Knorpelgewebe
umgeben. Der äußere Abschnitt
ist von außen
weit sichtbar und stellt die größte Kammer
des Gehörgangs
dar. Der innerste Abschnitt des Gehörgangs, der zu dem Trommelfell
am nächsten
liegt, ist von einem Zahnknochenmaterial umgeben und ist nur mit
einer dünnen Schicht
von weichem Gewebe bedeckt. Das Vorhandensein dieses Knochenmaterials
ermöglicht,
dass eine geringe Ausdehnung in diesem Bereich im Vergleich zu den Knorpelbereichen
des Gehörgangs auftritt.
Zusätzlich
zu dem Umgebensein von Knorpel vielmehr als von Knochen sind diese
Bereiche mit einer im Wesentlichen dickeren Gewebeschicht bedeckt.
Da es wenig Polsterung gibt, kann der Druck, der von einem Hörgerät auf den
inneren Knochenbereich des Gangs ausgeübt wird, zu Umbequemlichkeit
und/oder Schmerzen führen,
besonders wenn eine tiefe Einsetztechnik verwendet wird.
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Da die Morphologie des Gehörgangs so
beträchlich
von Person zu Person variiert, benutzen Hörgerätehersteller und Audiologen
individuell angefertigte Geräte,
um die Abmessungen des Gehörgangs
eines Benutzers genau anzupassen. Diese erfordert, dass häufig Abdrücke des
Gehörgangs
des Benutzers zu nehmen sind. Die resultierende Form wird dann benutzt,
um eine starre Hörgerätmuschel herzustellen.
Dieser Vorgang ist sowohl teuer als auch zeitaufwendig, und die
resultierende feste Gerätmuschel
funktioniert nicht gut während
der Verformungen des Gehörgangs,
die während
der normalen Kieferbewegung auftreten. Um ein genau angepasstes
Hörgerät zu erhalten,
muss der Benutzer typischerweise mehrere Ausflüge zu dem Audiologen zum Umformen
und Größenändern machen.
Selbst nachdem die bestmögliche
Anpassung erreicht ist, schafft die starre Muschel selten eine bequeme
Hörverbesserung
für alle
Zeiten.
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Da die resultierende Hörgerätmuschel
typischerweise aus einem harten Acrylmaterial geformt ist, nimmt
die Unbequemlichkeit bei dem Benutzer zu, wenn über ausgedehnte Zeiträume Abnutzung auftritt.
Das Unvermögen
der harten Muschel, sich an normale Verformungen des Gehörgangs anzupassen,
kann bewirken, dass sie leicht aus ihrer genauen Position verschoben
wird. Demzufolge leidet die Qualität der Hörverbesserung. Darüberhinaus
ist es infolge der hinzukommenden Herstellungskosten wünschenswert,
ein Hörgerät zu benutzen,
das zumindest teilweise aus einem Weg-von-der- Muschel oder vorgeformten Bauteil geformt
ist, das für
den Audiologen oder Arzt leicht verfügbar ist.
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Während
die Leistung von CIC Hörgeräten insgesamt
besser als andere größere und
weniger anspruchsvolle Geräte
ist, bleiben verschiedene Probleme. Komplikationen entstehen infolge
der geringen Größe von CIC
Hörgeräten und
der Tiefe, in der sie in den Gehörgang
eines Benutzers eingesetzt sind.
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Da ein CIC Hörgerät eine im Wesentlichen luftundurchlässige Abdichtung
zwischen dem Kopf des Hörgeräts und den
Wänden
des Gehörgangs
bildet, ist das Unbehagen eines Benutzers üblich. Insbesondere verhindert
diese akustische Abdichtung den Ausgleich von Druck zwischen der
inneren Kammer, die zwischen dem Trommelfell und dem Hörgerät gebildet
wird, und der äußeren Umgebung.
Infolge der Empfindlichkeit des Trommelfells können sogar geringe Druckunterschiede
heftiges Unwohlsein bewirken.
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Infolge ihrer geringen Größe und Positionierung
in dem Gehörgang
können
CIC Hörgeräte Handhabungsprobleme
verursachen, was das Einsetzen und Entfernen durch einen Benutzer
schwierig und hinderlich macht und oft zu Schäden an dem Hörgerät führt. Bei
größeren BTE
oder ITC Hörgeräten macht
es die Größe des Gerätes überflüssig, einen
Auszugmechanismus in deren Struktur einzubeziehen, d. h. der Träger hat
normalerweise keine Schwierigkeiten, das Gerät anzupacken, um dieses zu
entfernen. Jedoch sind bei kleineren Hörgeräten, wie einer CIC Vorrichtung,
Auszugbänder
und andere Auszugwerkzeuge ein notwendiger Zusatz, um ein leichtes
und sicheres Entfernen durch den Träger zu ermöglichen.
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Die US-A-5 835 606 offenbart ein
Hörgerät mit integrierter
Auszugleitung und Volumensteuerung. Das Gehäuse ist kundenspezifisch geformt,
um das Ohr eines Patienten genau anzupassen. Das Hörgerät ist eine
einteilige Konstruktion.
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Die US-A-5 295 191 offenbart ein
Hörgerät mit einem
Auszugelement, das zum Leiten von Infrarotstrahlung geeignet ist.
Das Hörgerät ist unbequem und
nicht in der Lage, verschiedene Ohrtypen und -größen anzupassen, und ist nicht
in der Lage, Druck abzuleiten, der in dem Innenohr aufgebaut wird.
Das Hörgerät hat eine
einteilige Konstruktion, was den Austausch von fehlerhaften oder
beschädigten
Bauteilen teuer macht.
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Die US-A-4 869 339 beschreibt eine
Vorrichtung zum Befestigen eines Hörgeräts an der Haut des Gehörgangs,
die ein Geschirr ähnlich
einem von Schwimmern verwendeten Gummiohrstöpsel aufweist, wobei kein Mechanismus
zum Befreien von Druck vorgesehen ist, der indem Innenohr aufgebaut ist.
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Das U.S. Patent Nr. 5,701,348 mit
dem Titel „Gelenkiges
Hörgerät" („das '348
Patent") offenbart ein mehrteiliges Hörgerät mit mehreren gelenkigen und
nicht zusammenhängenden
Teilen. Das in dem '348 Patent offenbarte Hörgerät weist ein starres Empfängermodul
mit einer dieses umgebenden akustischen Abdichtung. Die akustische
Abdichtung, die von dem im '348 Patent offenbarten Hörgerät gebildet
wird, weist eine Ummantelung aus einem einzigen Stück Schaumstoff
oder Silikon auf, welche beim Einsetzen in die tiefen Bereiche eines
Gehörgangs zusammengedrückt wird.
Das '348 Patent beschreibt auch die Verwendung dieses Abdichtmechanismus als
ein Anker, so dass sich die übrigen
gelenkigen Bauteile des Hörgeräts frei
bewegen und auf die veränderliche
Morphologie des Gehörgangs
einstellen können.
Während
es insgesamt an die Form eines Gehörgangs angepasst ist, stellt
das in dem '348 Patent offenbarte Hörgerät noch Bequemlichkeitsprobleme
während
des Einsetzens und Entfernens infolge der einstöckigen Konstruktion seines
Abdichtmechanismus dar. Auch baut die Qualität der akustischen Abdichtung
infolge der einstöckigen
Konstruktion über
die Zeit und während
einer dauernden Benutzung ab. Ferner wird auch die Fähigkeit
zum wirksamen Austausch und Reinigen des Abdichtmaterials beeinträchtigt.
Insbesondere ist das in dem '348 Patent offenbarte Gerät nicht
der Verwendung mit einem CIC Hörgerät förderlich,
wo die akustische Abdichtung die einzige Stelle des Kontakts mit
dem Gehörgang
ist. Das Zusammendrücken
des Abdichtmaterials reduziert das Volumen des Schaumstoffs, und die
Dichtungseigenschaften werden dementsprechend vermindert.
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Das U.S. Patent Nr. 5,395,168 mit
dem Titel „In-dem-Ohr
Hörgerät mit Auszugrohr,
welches die akustische Rückkopplung
reduziert" („das
'168 Patent") offenbart ein In-dem-Ohr Hörgerät, welches ein Auszugsystem
einbezieht, das mechanisch an dem Hörgerätkörper angebracht ist. Das Auszugband
ist auch als ein hohles akustisches Rohr darstellt, um das Reduzieren
der akustischen Rückkopplung
zu unterstützen.
Um die akustische Rückkopplung
zu reduzieren, erstreckt sich das in dem '168 Patent offenbarte
akustische Rohr in das Empfängergehäuse und
greift in die Empfängerelemente
ein. Während
es die Reduzierung von akustischer Interferenz unterstützt, stellt
dieses Gerät
auch Bequemlichkeitsprobleme während
des Einsetzens und Entfernens infolge des Fehlens eines Entlüftungs-
oder Druckausgleichsystems zwischen der inneren Kammer, die von
dem Hörgerät gebildet
wird, und der äußeren Umgebung
dar.
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Das U.S. Patent Nr. 4,880,076 mit
dem Titel „Hörgerät-Ohrstück mit wegwerfbarer
zusammendrückbarer
Schaumpolymerhülse"
(„das
'076 Patent") offenbart eine wegwerfbare Hülse, die an dem Ohrstück eines
Hörgeräts befestigt
ist. Die Hülse weist
einen Plastikkanal auf, welcher mit einer Schraubverbindung zum
Anbringen an das Hörgerät-Ohrstück angepasst
ist. Ein weiches Schaumpolymerstück
ist über
der Hülse platziert.
Während
der in dem '076 Patent offenbarte Kanal Entlüftungsfähigkeiten bereitstellt, erhöhen die
starre Struktur und die Schraub- oder Schnappverbindungen erheblich die
Abmessungen an dem Kopf des Hörgeräts. Insbesondere
erfordert das in dem '076 Patent offenbarte Gerät noch ein separates Auszugband
für kleinere Hörgerätköpfe. Selbst
wenn der Kanal und die schaumstoffbedeckte Hülse weich und flexibel sind, sind
es die Schraubverbinder nicht und tragen zu einem gesamten Fehlen
von Flexibilität
des Geräts
bei.
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Es ist ein Ziel der Erfindung, ein
Hörgerät zu schaffen,
welches bequem ist und in der Lage ist, an verschiedene Ohrtypen
und -größen zum
genauen Anpassen des Ohres eines Patienten zu passen, und welches
in der Lage ist, in dem Innenohr aufgebauten Druck abzuleiten.
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Gemäß der Erfindung wird dies durch
ein Hörgerät nach den
Merkmalen des Anspruchs 1 erreicht. Vorteilhafte weitere Ausführungsformen
sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird
eine Hörgerät-Halte-
und Herausziehvorrichtung geschaffen, welche einen Haltering und
ein langgestrecktes Teil aufweist, das sich von dem Haltering erstreckt.
Die Hörgerät-Halte-
und Herausziehvorrichtung ist derart angepasst, dass der Haltering
in einen Hörgerätkopf einbezogen
werden kann. Ein Empfängermodul
eines Hörgeräts kann
in den Hörgerätkopf und
zumindest teilweise durch den Haltering der Hörgerät-Halteund Herausziehvorrichtung hindurch
eingesetzt werden kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
zieht sich der Haltering um das Empfängermodul des Hörgeräts herum
zusammen und hält
dieses während der
Benutzung an der Stelle. Durch Ziehen an dem langgestreckten Teil,
das sich von dem Haltering erstreckt, kann ein Benutzer sowohl das
Hörgerät als auch
den Hörgerätkopf aus
dem Gehörgang
leicht entfernen. Ein Ziehen an dem langgestreckten Teil bewirkt,
dass sich der Haltering um das Hörgerät weiter
zusammenzieht, wodurch verhindert wird, dass das Gerät aus dem
Kopf getrennt wird. Die Hörgerät-Halte-
und Herausziehvorrichtung kann entweder durch Klebstoff mit dem
Hörgerätkopf verbunden werden,
oder sie kann direkt in die Struktur des Kopfes einbezogen werden.
Eine Hörgerät-Halte-
und Herausziehvorrichtung, die gemäß der vorliegenden Erfindung
konstruiert ist, kann für
die Verwendung mit allen Varianten von In-dem-Gang Hörgeräten, einschließlich kompletten
In-dem-Gang Hörgeräten angepasst
werden.
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Gemäß einem anderen Aspekt der
Erfindung ist ein Hörgerät vorgesehen,
welches ein Empfängermodul,
einen angepassten Kopf, der angepasst ist, um mit dem Empfängermodul
in Eingriff zu gelangen, und eine Halte- und Herausziehvorrichtung
aufweist, die an der Innenfläche
des angepassten Kopfes angebracht ist.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der
Erfindung ist ein Hörgerätkopf vorgesehen,
welcher eine angepasste Umhüllung
und eine Hörgerät-Halte-
und Herausziehvorrichtung aufweist, die an der angepassten Umhüllung angebracht
ist. Andere und weitere Aspekte und Vorteile der Erfindung sind
nachfolgend verdeutlicht.
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Die Zeichnungen zeigen sowohl die
Gestaltung als auch den Gebrauch der bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung, in welcher gleiche Elemente in verschiedenen
Ausführungsformen
mit denselben Bezugszeichen zum Zwecke der Erleichterung der Erläuterung
der Erfindung bezeichnet sind, wobei:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines angepassten Hörgerätkopfes unter Verwendung einer Halte-
und Herausziehvorrichtung ist, die gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung konstruiert ist;
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2 eine
Frontaufrissansicht des angepassten Hörgerätkopfes und der Halte- und
Herausziehvorrichtung aus 1 ist;
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3 eine
perspektivische Ansicht der Halte- und Herausziehvorrichtung aus 1 ist;
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4 eine
perspektivische Explosionsansicht ist, die die Anordnung eines angepassten
Hörgerätkopfes,
ein vollständiges
In-dem-Gang Hörgerät, und eine
Halte- und Herausziehvorrichtung zeigt, die gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung konstruiert ist; und
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5 eine
Querschnittsansicht eines zusammengebauten angepassten Hörgerätes, eines vollständigen In-dem-Gang
Hörgeräts, und
einer Halte- und Herausziehvorrichtung ist, die gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung konstruiert ist.
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Mit Bezug auf die 1, 2 und 3 zeigen die 1 und 2 einen
Hörgerätkopf 10 unter
Verwendung einer bevorzugten Ausführungsform einer Hörgerät-Halte-
und Herausziehvorrichtung 30. 3 zeigt eine gesonderte perspektivische
Ansicht der Hörgerät-Halte-
und Herausziehvorrichtung 30. Der Hörgerätkopf 10 hat ein proximales
Ende 12 und ein distales Ende 14. Der Hörgerätkopf 10 bildet
eine Umhüllung,
die das starre Gehäuse
eines Hörgerät-Empfängermoduls
(nicht gezeigt) abdeckt. Als solche hat der Hörgerätkopf 10 eine Innenfläche 16, die
eine Kammer 18 definiert. Die Kammer 18 ist an dem
distalen Ende 14 des Hörgerätkopfes 10 offen und
ist an dem proximalen Ende 12 des Hörgerätkopfes 10 im wesentlichen
geschlossen. Kleine Öffnungen 13 sind
in dem proximalen Ende des Hörgerätkopfes
ausgebildet, so dass Schallwellen, die von einem in dem Hörgerätkopf 10 sitzenden
Empfängermodul
emittiert werden, nicht behindert werden. Die Öffnungen 13 dienen
auch als Entlüftungen,
die einen Druckausgleich zwischen den Innenbereichen des Gehörgangs und
der äußeren Umgebung
ermöglichen.
Die Öffnungen 13 können entweder
für sich
genommen genutzt werden, oder sie können zu einem separaten Entlüftungsrohr
(nicht gezeigt) ausgerichtet sein, das in ein Hörgerät einbezogen ist. Der Hörgerätkopf 10 montiert
und dichtet ein Hörgerät in dem
tiefen Knochenbereich des Gehörgangs
in enger Nähe
zu dem Trommelfell akustisch ab.
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Vorzugsweise ist der Hörgerätkopf ein
angepasster Kopf. Bevorzugte Beispiele von angepassten Hörgerätköpfen sind
in den U.S. Patentanmeldungen Serien Nr. 09/231,266 mit dem Titel „Angepasster Kopf
für ein
Hörgerät mit integriertem
Entlüftungs- und
Auszugband", 09/231,282 mit dem Titel „Angepasster Kopf für ein Hörgerät", 09/161,344
mit dem Titel „Angepasstes
In-dem-Gang Hörgerät", und
in der U.S. Design Patentanmeldung Serien Nr. 29/109,341 mit dem
Titel „Angepasster
Hörgerätkopf" beschrieben.
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Die Hörgerät-Halte- und Herausziehvorrichtung 30 weist
einen Haltering 32 und ein langgestrecktes Teil 38 auf,
das sich von dem Haltering 32 erstreckt. Der Haltering 32 ist
insgesamt ringförmig ausgebildet,
jedoch ist es weder notwendig, dass der Haltering 32 zwei
konzentrische Ränder
aufweist, noch ist es notwendig, dass der Haltering 32 ein
im wesentlichen kreisförmiges
Profil hat. Variationen in der genauen Form des Halteringes sind
mit der Erfindung beabsichtigt. Der Haltering 32 hat eine
Außenfläche 34 und
eine Innenfläche 36.
Die Außenfläche 34 des
Halteringes 32 ist eine Verbindungsfläche zum Anbringen der Halte-
und Ausziehvorrichtung 30 an der Innenfläche 16 des
Hörgerätkopfes 10.
Je größer die
Weite des Halteringes 32 ist, desto größer ist der Flächenbereich
der Außenfläche 34 und
desto stärker
ist die Befestigung an dem Hörgerätkopf 10. Die
Innenfläche 36 des
Halteringes 32 ist eine Greiffläche und hilft beim Zurückhalten
eines Hörgeräts, das
in die Kammer 18 des Hörgerätkopfes 10 mittels des
Halteringes 32 eingesetzt ist. Die innere Greiffläche 36 schafft
auch Sicherheit, wenn ein Benutzer das Hörgerät aus seinem Gehörgang entfernt,
und hilft zu verhindern, dass das Hörgerät von dem Kopf getrennt wird.
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Der Haltering 32 weist vorzugsweise
zumindest einen Seitenflügel 37 auf.
Bevorzugter gibt es ein Paar einander gegenüberliegender Seitenflügel 37,
wie in den 1–3 gezeigt ist. Die Seitenflügel 37 vergrößern den
Flächenbereich
des Halteringes 32, der sowohl die Außenumfangsverbindungsfläche 34 als
auch die Innengreiffläche 36 aufweist.
Wenn an einem Hörgerät angebracht,
wird der Kontaktbereich zwischen der Außenfläche 34 und der Innenfläche 16 des
Hörgerätkopfes 10 durch
das Vorhandensein der Seitenflügel 37 vergrößert, was
die Verbindung zwischen den beiden Flächen festigt.
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1 zeigt
die Halte- und Herausziehvorrichtung 30, die an der Innenfläche 16 des
Hörgerätkopfes 10 angebracht
ist. Ein Leim, Epoxidharz oder ein anderer Typ eines biegsamen,
elastischen und biokompatiblen Klebstoffs kann verwendet werden,
um den Haltering 32 an dem Hörgerätkopf 10 anzubringen.
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In einer alternativen Ausführungsform
kann die Halteund Herausziehvorrichtung 30 und besonders
der Haltering 32 direkt in dem Hörgerätkopf 10 geformt werden,
wobei der Haltering 32 in der Innenfläche 16 des Hörgerätkopfes 10 integriert
ist. Während
diese Art von Integration hilft, Herstellungskosten und Zeit zu
reduzieren, und üblicherweise
ein strapazierfähigeres
Gerät resultiert,
hindert dies einen Audiologen oder Arzt, Geräte auszutauschen. Da die Halte-
und Herausziehvorrichtung 30 in einer Vielfalt von Hörgerätköpfen verwendet
werden kann, ist es wünschenswert,
in der Lage zu sein, die Halte- und Herausziehvorrichtung 30 in
ein individuelles Hörgerät unabhängig einzubeziehen.
Als solche schafft eine Halte- und Herausziehvorrichtung, die gemäß der vorliegenden
Erfindung konstruiert ist, die Fähigkeit,
die Vorrichtung 30 mit einer Vielzahl von Hörgerätköpfen sicher
zu verbinden oder an diese anderweitig anzubringen. Unbeständige Klebstoffe können auch
verwendet werden, so dass unterschiedliche Halte- und Herausziehvorrichtungen
in einem einzigen Hörgerätkopf ausgetauscht
werden können.
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Der Haltering 32 ist vorzugsweise
aus einem dünnen
biegsamen Material, wie einem Elastomer, Plastik, oder einem anderen
flexiblen und elastischen biokompatiblen Polymer, geformt. Wenn
an dem Hörgerätkopf 10 angebracht,
folgt der Haltering 32 den Konturen der Innenfläche 16 des
Hörgerätkopfes 30. Änderungen
in der Form des Hörgerätkopfes 30 infolge
von Bewegungen des Benutzers oder von veränderlicher Geometrie eines
Gehörgangs
werden durch den flexiblen Haltering 32 angepasst. Der
Umfang des Halteringes 32 ist derart gestaltet, dass er
etwas kleiner als der Umfang der Innenfläche 16 des Hörgerätkopfes 10 ist.
Wenn er mit der Innenfläche 16 des Hörgerätkopfes
verbunden oder anderweitig in diese einbezogen ist, zieht der Haltering 32 die
Innenfläche 16 des
Hörgerätkopfes 10 leicht
zusammen, was die Größe der Kammer 18 einschränkt. Da
sowohl der Hörgerätkopf 10 als
auch der Haltering 32 aus einem flexiblen und elastischen
Material sind, dehnt sich der zusammengezogene Abschnitt des Hörgerätkopfes aus,
um einen größeren Gegenstand
unterzubringen, der in die Kammer 18 und durch den Haltering 32 hindurch
eingesetzt wird. Insbesondere umklammert oder umgreift der Haltering 32 ein
Hörgerät, das in die
Kammer 18 und durch den Haltering 32 hindurch eingesetzt
wird, solange wie der Umfang des Hörgeräts größer als der nicht ausgedehnte
Umfang des Halteabschnitts 32 ist.
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Von dem distalen Rand des Halteabschnitts 32 erstreckt
sich ein langgestrecktes Herausziehteil 38. Das Herausziehteil 38 ermöglicht dem
Benutzer, sowohl ein Hörgerät als auch
einen angepassten Kopf aus dem Gehörgang leicht und sicher zu
entfernen. Das Herausziehteil 38 ist vorzugsweise aus demselben
Material wie der Halteabschnitt 32 und kann zu einem dünnen Band
oder einem Zylinder geformt sein. In einer bevorzugten Ausführungsform der
Halte- und Herausziehvorrichtung bilden das langgestreckte Herausziehteil 38 und
der Haltering 32 ein einziges Stück. Jedoch ist es bevorzugt,
die Zugfestigkeit des Herausziehteils 38 größer als
die des Halteringes 32 zu machen, da ein Benutzer mehrmals
an dem Herausziehteil zieht, um das Hörgerät zu entfernen. Dies kann durch
Erhöhen
der Dicke des Herausziehteils erreicht werden. Die komplette Halte-
und Herausziehvorrichtung 32 bildet eine Lasso-Form.
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Da das Herausziehteil 38 aus
demselben Material geformt ist und vorzugsweise mit dem Haltering 32 zusammenhängt, kann
die gesamte Halte- und Herausziehvorrichtung 30 in einem
einzigen Herstellungsvorgang geformt werden. Eine Verdickung, ein
Knauf oder Wulst 40 ist an dem distalen Ende 39 des
Herausziehteils 38 ausgebildet, um einem Benutzer beim
Greifen des Herausziehteils 38 weiter zu unterstützen.
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Das Herausziehteil 38 ermöglicht einem
Benutzer, einen leichten Zugriff zu kleinen In-dem-Gang Hörgeräten zu haben.
Da sowohl das gesamte Hörgerät als auch
der zugehörige
Gerätkopf
extrem klein sind und innerhalb der tieferen Abschnitte des Gehörgangs positioniert
sind, haben viele Benutzer Schwierigkeiten, das Hörgerät zu greifen,
um es zu entfernen. Das Herausziehteil 38 schafft einen
einfachen Weg, um ein Indem-Gang Hörgerät und einen Gerätkopf zu
entfernen. Da ein Benutzer nicht seine Finger in den Gehörgang zu
stecken braucht, um das Hörgerät zu entfernen,
gibt es auch eine verminderte Möglichkeit,
das Hörgerät zu beschädigen. Tatsächlich sollte
es nicht notwendig sein, das Hörgerät oder den
Hörgerätkopf zu
berühren,
wenn das Herausziehteil benutzt wird.
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4 zeigt
eine Explosionsansicht eines In-dem-Gang Hörgeräts 50, das eine Halte-
und Herausziehvorrichtung 30 und einen angepassten Hörgerätkopf 10 aufweist,
die gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung konstruiert sind. Das Hörgerät 50 ist
aus einem hartschaligen Empfängermodul 54 geformt
und hat eine spitz zulaufende Form mit einem eingeengten Abschnitt 52.
Das Empfängermodul 54 ist
in den angepassten Kopf 10 und durch den Haltering 32 hindurch
eingesetzt. Der Haltering 32 zieht sich um den eingeengten Abschnitt 52 des
Empfängermoduls 54 herum.
Der Haltering wird ferner um den eingeengten Abschnitt 52 herumgezogen,
wenn ein Benutzer an dem Herausziehteil 38 zieht, um das
Gerät zu
entfernen.
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5 ist
ein Querschnitt eines zusammengebauten Indem-Gang Hörgeräts 50,
einer Halte- und Herausziehvorrichtung 30, die gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung konstruiert ist, und eines angepassten
Hörgerätkopfes 10.
Wenn das Empfängermodul 54 in
den angepassten Kopf 10 und durch den Haltering 32 hindurch
eingesetzt wird, umgibt der Haltering 32 den eingeengten
Abschnitt 52 des Empfängermoduls 54. Wenn
ein Benutzer an dem Herausziehteil 38 zieht, zieht sich
der Haltering 32 um das Empfängermodul 54 herum
zusammen, und da der Haltering 32 mit der Innenfläche 16 des
angepassten Kopfes 10 verbunden ist, werden sowohl das
Hörgerät 50 als
auch der Gerätkopf 10 gleichzeitig
aus dem Gehörgang
herausgezogen, ohne voneinander getrennt zu werden.
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Während
bevorzugte Ausführungsformen und
Anwendungen der vorliegenden Erfindung gezeigt und beschrieben wurden,
sind, wie für
jemanden in der Technik Erfahrenen ersichtlich ist, viele Modifikationen
und Anwendungen möglich,
ohne von den erfinderischen Grundgedanken darin abzuweichen. Daher
ist der Bereich der offenbarten Erfindung außer gemäß den beigefügten Ansprüchen nicht
einzuschränken.