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Die
Erfindung betrifft ein Hörgerät, das einen HdO-Teil
zur Anbringung hinter dem Außenohr
eines Benutzers und einen Außenhörer zur
Platzierung in der Concha des Außenohres oder im Gehörgang aufweist,
wobei der HdO-Teil
und der Außenhörer über eine
Verbindungsleitung miteinander verbunden sind. Im HdO-Teil sind
im Allgemeinen ein Mikrofon, ein Verstärker zum Verstärken der
von dem Mikrofon ausgegebenen elektrischen Signale und gegebenenfalls
Bedienelemente angebracht. Der Außenhörer wandelt die übe die Verbindungsleitung
geführten elektrischen
Signale wiederum in Schallsignale um, die direkt in den Gehörgang des
Benutzers oder in den Eingangsbereich des Gehörganges ausgestrahlt werden.
Der Außenhörer ermöglicht somit
gegenüber
Schallschlauch-Systemen eine direktere Schallausgabe.
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Hierzu
ist der Außenhörer allerdings
sehr genau zu platzieren, damit er bei der normalen Beanspruchung,
insbesondere Bewegungen des Benutzers, nicht verrutscht.
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Die
DE 102 27 450 B4 zeigt
die Ausbildung eines Concha-Clips zur Positionierung einer Funktionseinrichtung,
wobei der Concha-Clip elastisch, d.h. in weiten Bereichen verstellbar
unter Ausbildung einer Rückstellkraft
ausgebildet ist und mit seiner Länge
in der Concha gegen die Anthelix des Außenohres verspannt wird.
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Die
Ausbildung eines Concha-Clips ermöglicht bereits eine sehr gute
Fixierung. Allerdings ist die Fertigung des gesamten Hörgerätes aufgrund
der verzweigten Formgebung im Allgemeinen relativ komplex. Bei einer
Reinigung oder einem Defekt ist in der Regel die gesamte Anordnung
auszuwechseln.
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Weiterhin
stellt sich heraus, dass zwar eine Fixierung durch Anlage des Concha-Clips
gegen die Anthelix möglich
ist; allerdings wird der Anpressdruck des Concha-Clips gegen das
Außenohr
von manchen Benutzern als unangenehm empfunden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Hörgerät zu schaffen, dass eine kostengünstige Herstellung
und gute Positionierbarkeit bei hohem Tragkomfort ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Hörgerät nach Anspruch
1 gelöst.
Die Unteransprüche
beschreiben bevorzugte Weiterbildungen.
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Erfindungsgemäß wird somit
eine lösbare Anbringung
des Concha-Clips an der Verbindungsleitung und/oder dem Außenhörer ermöglicht,
die in mehreren Winkelstellungen einstellbar ist. Winkelstellungen
beschreiben hierbei Positionen bzw. Ausrichtungen des Concha-Clips
in Umfangsrichtung der Verbindungsleitung bzw. des Außenhörergehäuses, d.h.
im Wesentlichen in der Ebene senkrecht zu der Verbindungsleitung
bzw. dem Außenhörer.
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Vorteilhafterweise
steht der Concha-Clip im Wesentlichen radial bzw. senkrecht von
der Verbindungsleitung und/oder dem Außenhörer ab, wobei seine Winkelstellung
von dem Benutzer eingestellt werden kann.
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Somit
ist erfindungsgemäß eine individuelle Anpassung
der Concha-Clip-Stellung
an die audiologischen, anatomischen Eigenschafen des Außenohres
des Benutzers möglich.
Der Erfindung liegt hierbei die Erkenntnis zugrunde, dass der Anpressdruck des
Concha-Clips am Außenohr
und gegebenenfalls Verspannungen bei Einsetzen des Concha-Clips durch Änderung
dessen Winkelstellung verringert oder ganz beseitigt werden können. Eine
Korrektur des Anpressdrucks durch eine einfache Änderung der Win kelstellung
mittels Drehen der Verbindungsleitung um ihre Längsachse ist hierbei im Allgemeinen
nicht möglich,
da die Verbindungsleitung im Allgemeinen kurz und ohne Verformungsreserve
ausgebildet ist und daher bei Verdrillung eine Rückstellkraft ausgebildet wird,
die wiederum zu Verspannungen führt.
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Indem
der Concha-Clip lösbar
ist, kann er von dem Benutzer entfernt und gegebenenfalls ausgewechselt
werden. Er kann insbesondere leicht von Ohrschmalz und anderen Verschmutzungen
gereinigt werden. Im Falle eines Defektes des Außenhörers oder des Concha-Clips
kann das jeweilige Bauteil separat ausgewechselt werden. Der Concha-Clip kann
hierbei als einteiliges Spritzgussteil, z.B. aus Kunststoff oder
Kautschuk, hergestellt werden.
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Die
Befestigung des Concha-Clips erfolgt vorteilhafterweise durch Aufsetzen
auf die Verbindungsleitung. Hierzu ist dass innere Ende des Concha-Clips vorteilhafterweise
mit einem Anbindungsbereich ausgebildet, der in einer radialen Richtung auf
die Verbindungsleitung oder den Außenhörer aufgesteckt wird. Hierzu
ist der Anbindungsbereich vorzugsweise mit einer offenen Ringform
ausgebildet, so dass er die Verbindungsleitung (oder den Außenhörer) umgreift.
Die Öffnung
bzw. das Maul des Aufnahmebereichs nimmt vorzugsweise die Verbindungsleitung
auf, so dass der Aufnahmebereich beim Aufsetzen zuschnappt bzw.
einrastet und nachfolgend ein axiales Verschieben entlang der Verbindungsleitung
ermöglicht.
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Auf
dem Außenhörer, vorzugsweise
auf dessen Außenhörergehäuse, kann
eine Kappe aus Kunststoff oder Kautschuk angebracht sein. Die Kappe
bewirkt somit einen Schutz des im Allgemeinen metallischen Außenhörergehäuses und
eine hygienische, antiallergische Anbringung im Gehörgang und gleichzeitig
die Befestigung des Concha-Clips, ohne dass hierfür ein weiteres
Bauteil erforderlich ist.
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Die
Befestigung in den unterschiedlichen Winkelstellungen kann vorzugsweise
durch einen Formschluss erreicht werden, insbesondere einen Formschluss
durch mehrzählige
Symmetrie zwischen einem Außenprofil
und einem Innenprofil. Hierbei kann z.B. ein Außenprofil mit mehrzähliger Symmetrie,
z.B. Rätschenform,
Mehrkantform, Außenrund-
bzw. Torx-Form mit mehreren Wellen, Zacken oder Erhebungen ausgebildet
sein, das in axialer Richtung, d.h. in Längsrichtung der Verbindungsleitung,
in eine entsprechende Gegenform des Außenhörers, ein- oder aufgesteckt
wird.
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Grundsätzlich kann
z.B. auch das Außenprofil
am Concha-Clip und das Innenprofil am Außenhörer ausgebildet sein. Vorteilhafterweise
ist jedoch das Innenprofil an der Innenseite der Kappe des Außenhörers ausgebildet,
so dass der Concha-Clip mit einem Außenprofil in ein Innenprofil
der Kappe eingesteckt wird.
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Durch
hinreichend hohe Symmetrie ist eine feindiskrete Einstellung der
Winkelstellung mit drehmomentfester Aufnahme möglich. Zusätzlich zu diesem Formschluss
kann ein gewisser Reibschluss vorgesehen sein, insbesondere um eine
axiale Sicherung gegen ein Herausrutschen des Concha-Clips zu ermöglichen.
Hierbei kann anstelle eines derartigen Reibschlusses oder zusätzlich zu
diesem auch eine Einrastwirkung in axialer Richtung vorgesehen sein.
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Indem
der Formschlussbereich des Concha-Clips in axialer Richtung in dem
Außenhörer einrastet,
wird auch verhindert, dass der Clip bei einer Zugwirkung senkrecht
zur Verbindungsleitung unter Aufweitung seines Aufnahmebereichs
von der Verbindungsleitung abgezogen werden kann.
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Somit
wird ein modulares System aus kostengünstig herstellbaren Teilen
ermöglicht.
Der Benutzer kann jeweils einen Concha-Clip auswählen, der in seiner Länge und
Spannkraft für
sein Außenohr
geeignet ist, nachfolgend eine für
ihn audiologisch geeignete Winkelstellung mit einem angenehmen Anlagedruck
auswählen
und den Concha-Clip sicher und fest am Außenhörer fixieren.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der beiliegenden Zeichnungen
an einer Ausführungsform erläutert. Es
zeigen:
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1 die
Anbringung eines erfindungsgemäßen Hörgeräts am Außenohr eines
Benutzers;
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2 das
Hörgerät aus 1 im
Schnitt;
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3, 4 perspektivische
Ansichent des Anbindungsbereichs des Concha-Clips an dem Außenhörergehäuse in auseinander
gezogener Darstellung.
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Ein
Hörgerät 1 weist
gemäß 1, 2 einen
HdO-Teil 2 zur Anbringung hinter dem Außenohr 3 eines Benutzers
auf, in dem ein Mikrofon 4, ein Verstärker 5 und gegebenenfalls
Bedieneinrichtungen 6 vorgesehen sind. Von dem HdO-Teil 2 geht
eine Verbindungsleitung 7 zu einem Außenhörer 8, der mindestens
ein Hörerteil 11,
ein dieses umgebendes Außenhörergehäuse 9 und
eine Kappe 10 aus z.B. Kunststoff aufweist, die auf das
Außenhörergehäuse 9 gesetzt
ist.
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Das
Außenhörergehäuse 9 kann
aus zwei z.B. zylindrischen metallischen Gehäuseteilen 9a und 9b gebildet
sein, die miteinander verschraubt sind und in ihrem Inneren ein
oder mehrere Hörerteile 11 zur
Aussendung akustischer Signale aufweisen. Auch die Kappe 10 kann
aus zwei Teilen 10a und 10b gefertigt sein. Von
dem Verstärker 5 gehen
z.B. zwei elektrische Leitungen 12 aus, die in der Verbindungsleitung 7 zu
dem Außenhörer 8 verlaufen
und mit dem Hörerteil 11 kontaktiert
sind.
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Gemäß 1 wird
der Außenhörer 8 im
Bereich der Concha 14 des Außenohres 3 platziert;
vorteilhafterweise wird er in den Gehörgang 13 des Benutzers
gesteckt.
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Ein
Concha-Clip 15 ist an dem Hörergerät 1 im Bereich der
Verbindungsleitung 7 und des Außenhörers 8 befestigt.
Der Concha-Clip 15 steht hierbei in ungespanntem Zustand
z. B. rechtwinklig von Verbindungsleitung 7 ab und wird
gemäß 1 in
die Concha 14, z.B. gegen die Anthelix 16 des
Außenohres 3,
verspannt, um eine bessere Fixierung des Außenhörers 8 zu erreichen.
Der Concha-Clip 15 ist vorteilhafterweise ebenfalls aus
Kunststoff oder Kautschuk gefertigt.
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Erfindungsgemäß weist
der Concha-Clip 15 einen Anbindungsbereich 20 mit
einer Öffnung 21 auf,
der auf die Verbindungsleitung 7 gesetzt wird. Hierzu wird
die Verbindungsleitung 7 in die Öffnung 21 gedrückt, so
dass der ringförmige
Anbindungsbereich 20 einschnappt. Nachfolgend ist eine
gleitende Führung
des Anbindungsbereichs 20 auf der Verbindungsleitung 7 in
Richtung x ihrer Längsachse
möglich.
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Erfindungsgemäß ist an
dem Anbindungsbereich 20 ein erster Formschlussbereich 22 ausgebildet,
der in dieser Ausführungsform
als Außeneingriff, z.B.
Rätschen-Außeneingriff
bzw. Außenwellenrund- oder
Wellenverzahnungs-Eingriff 22 ausgebildet ist. An der Kappe 10 des
Außenhörers 8 ist
ein entsprechender Gegen-Formschlussbereich 23 ausgebildet, der
in dieser Ausführungsform
somit als Innenverzahnung bzw. Innenwellenrund ausgebildet ist.
Der Concha-Clip 15 wird somit zunächst in Y-Richtung mit seiner Öffnung 21 auf
die Verbindungsleitung 7 gesteckt und anschließend in
X-Richtung mit seinem Formschlussbereich 22 in
den Gegenformschlussbereich 23 geschoben, bis ein Formschluss
und vorteilhafterweise ein gewisser Reibschluss ausgebildet werden,
um eine axiale Sicherung zu ermöglichen.
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Hierzu
können
die beiden Formschlussbereiche 22 und 23 z.B.
mit einer leichten Anschrägung
in Axialrichtung ausgebildet sein, oder es kann auch eine Einrastung
des Formschlussbereichs 22 in dem Gegenformschlussbereich 23 durch
eine leichte Hintergreifung in seinem Endbereich erfolgen.
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In
Umfangsrichtung wird eine drehmomenffeste Sicherung durch die Eingriffsprofile,
d.h. das Außenprofil
des Formschlussbereichs 22 und das Innenprofil des Gegenformschlussbereichs 23 erreicht. Aufgrund
der hohen Symmetrie, z.B. gemäß 3 mit
zehn bis zwanzig zackenförmigen
oder wellenförmigen
Erhebungen 22a und 23a, kann der Winkel, in dem
der Concha-Clip 15 von der Verbindungsleitung 7 und
dem Außenhörer 8 in
Umfangsrichtung absteht, sehr fein, d.h. in feindiskreten Schritten
eingestellt werden.
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Der
Benutzer kann somit den Concha-Clip 15 vorab auf die Verbindungsleitung 7 einklipsen,
den HdO-Teil 2 hinter dem Außenohr 3 positionieren
und den Außenhörer 8 in
den Gehörgang
oder im Bereich der Concha einsetzen und den Concha-Clip 15 einlegen,
indem er zunächst
den Umfangswinkel des Concha-Clips 15 durch Schwenken um
die Verbindungsleitung 7 geeignet wählt, so dass der Concha-Clip 15 gemäß 1 geeignet
in der Concha 14 anliegt, und diese Winkelstellung durch
Eindrücken
des Concha-Clips 15 gegen den Außenhörer 8 fixieren. Hierbei
muss eine einmal gewählte
Winkelstellung für den
betreffenden Benutzer in der Regel nachfolgend nicht mehr verändert werden,
d.h. jeder Benutzer kann die für
ihn anatomisch bzw. audiologisch geeignete Winkelstellung einmalig
wählen.
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Nachfolgend
kann z.B. der Außenhörer 3 oder
der Concha-Clip 15 zur Reinigung und/oder zum Ersatz wieder
demontiert werden.
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Die
Befestigung der Verbindungsleitung 7 am Außenhörer 8 kann
an dessen Kappe 10 erfolgen. Hierzu kann z.B. ein in der
Verbindungsleitung 7 geführter Verbindungsdraht 17 an
der Kappe 10 befestigt werden, z.B. durch Ausbildung eines
ringförmigen
bzw. einen Teilring beschreibenden Endbereichs 17a, der
in Umfangsrichtung innerhalb oder außerhalb der Kappe 10 verläuft und
diese somit in axialer X-Richtung festhält. Somit sind die in der Verbindungsleitung 7 verlaufenden
elektrischen Leitungen 12, die in das Außenhörergehäuse 9 verlaufen und
mit dem mindestens einen Hörerteil 11 kontaktiert
sind, mechanisch entlastet.