Die Erfindung bezieht sich auf ein Pferdetrensengebiß
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Bekannt ist ein solches Pferdetrensengebiß aus der EP-B1-0
0112 959. Bei diesem bekannten Pferdetrensengebiß
besteht der Bügel aus einem verdickten Mittenabschnitt
und zwei daran gelenkig anschließenden Gebißschenkeln,
deren jeweils freies Ende eine Bohrung zur
drehbeweglichen Aufnahme des Seitenteils aufweist. Die
die Bohrungen auf beiden Seiten verbindende Mittellinie
des Bügels ist nach vorn zum Gaumen des Pferdes hin
gebogen. Zwischen dem Mittelabschnitt und den
Gebißschenkeln sind weiche Übergänge vorgesehen, wobei
die Gebißschenkel in der Ebene des Bügels zur Biegung des
Mittenabschnittes gegenläufig gekrümmt sind und sich von
den Ringbohrungen ausgehend zu den Übergängen hin im
Querschnitt verjüngen. Ein solches Pferdetrensengebiß
weist gegenüber früher bekannten Gebissen eine bessere
Formanpassung an die Maulanatomie eines Pferdes auf, so
daß dieses feinfühliger lenkbar ist und die
Feinfühligkeit des Pferdes bei den möglichen Zügelkräften
möglichst beständig erhalten bleibt. Durch den verdickten
Mittenabschnitt mit weichen Übergängen zu den
Gebißschenkeln hin ist der Bügel an die obere Kontur der
Zunge angepaßt und bleibt dort in der mittleren
Zungenrille lokalisiert. Eine vom Reiter ausgelöste
seitliche Verschiebung wird vom Pferd leichter bemerkt,
so daß sich das Pferd leichter wenden läßt. Bei kräftigem
Zügelandruck wirkt die Rückseite der Verdickung auf die
Zunge, ohne dabei scharf in die Zunge einzuschneiden. Den
an sich wirkungsvollen Zügelkommandos kann sich das Pferd
nur durch das Hochziehen der Zunge entziehen, so daß nur
noch die Zungenspitze unter dem Bügel des Gebisses liegt.
Neben zahlreichen Ausführungsformen, bei denen die freien
Enden der äußeren Abschnitte eines aus mehreren
Abschnitten zusammengesetzten Gebisses drehbeweglich auf
Zügelringen angeordnet sind, in die einerseits die Zügel
und andererseits im oberen Bereich Backenriemen gleitend
beweglich eingeschnallt werden, sind auch Trensengebisse
bekannt, bei denen die Backenriemen jeweils in einer
Zaumöse befestigbar sind, die sich mit einem Abstand
oberhalb der drehbeweglichen Anordnung der Bügelenden auf
dem Zügelring befindet. Solche Trensengebisse werden
allgemein als Bauchergebiß bezeichnet, wie es
beispielsweise unter der Katalog Nr. 410130 auf der Seite
24 des Kataloges "Pferdesport 94/16" der Firma Hermann
Sprenger GmbH., Metallwarenfabrik, Postfach 2453, in
513634 Iserlohn, dargestellt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Pferdetrensengebiß mit den eingangs genannten
Ausbildungsmerkmalen in der Weise weiter zu verbessern,
daß die Gebißmitte bei Zügeleinwirkung leicht nach oben
gleitet, um die feinfühlige Wirkung des Gebisses auch
dann zu erhalten, wenn das Pferd versucht, sich den
Zügeleinwirkungen durch Hochziehen der Zunge teilweise zu
entziehen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein
Pferdetrensengebiß mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruches 1 gelöst.
Durch die Erfindungsmerkmale kippt das Trennsengebiß
durch Ziehen bzw. Verkürzen des Zügels nach hinten.
Hierdurch gleitet der Mittenabschnitt des Gebisses beim
Zug an den Zügeln etwas nach oben, so daß das
Trensengebiß auch bei hochgezogener Zunge ohne
Beeinträchtigung wirksam ist. Die bewährte feinfühlige
Wirkung des Trensengebisses bekannter Ausbildung bleibt
jedoch erhalten, so daß der Reiter in der Regel kaum
einen Unterschied feststellt. Aber auch bei Pferden, die
zum Hochziehen der Zunge neigen, bleibt die feinfühlige
Wirkung des Trensengebisses aufgrund der
Erfindungsmerkmale erhalten.
Nach einer ersten Ausführungsform der Erfindung weist
jedes Seitenteil einen Zügelring auf, der eine Form
besitzt, bei der der maximale Abstand eines
Zügelringbogens des Zügelrings von der Achse oberhalb
einer geraden, parallel zur Zugrichtung des Zügels
verlaufenden Linie durch die Mitte der drehbeweglichen
Verbindung zwischen den Enden und der Achse angeordnet
ist.
Vorzugsweise kann dies dadurch erreicht werden, daß die
Zügelringe eine asymmetrische Krümmung erhalten. Das
Zentrum dieser Krümmung liegt im Bereich des
Zungenangriffes der Zügelenden oberhalb der gekrümmt
verlaufenden Mittelachse der seitlichen Gebißschenkel.
Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung
weisen die Seitenteile je einen Zügelring und eine im
Abstand oberhalb der drehbeweglichen Verbindung der Enden
der Gebißschenkel auf dem Zügelring angeordnete Zaumöse
für die Befestigung eines Backenriemens eines Zaumzeugs
auf. Der Zügel (Kandarenzügel) ist dabei an der Zaumöse
befestigbar. Hierdurch wird ebenfalls sichergestellt, daß
der Zügel immer oberhalb einer geraden, parallel zur
Zugrichtung des Zügels verlaufenden Linie durch die Mitte
der drehbeweglichen Verbindung zwischen den Enden und der
Achse verläuft. Durch Ziehen an dem Zügel (Kandarenzügel)
gleitet der Mittenabschnitt des Gebisses etwas nach oben,
so daß das Trensengebiß auch bei hochgezogener Zunge, wie
oben beschrieben, ohne Beeinträchtigung wirksam ist.
Vorzugsweise ist bei dieser Ausführungsform an dem
Zügelring ein weiterer Zügel befestigbar. Dieser Zügel
dient dann zum "normalen" Dirigieren des Pferdes. Wenn es
die Situation, beispielsweise wegen Ungehorsams des
Pferdes, erfordert, kann der Reiter bewußt den oberen
(Kandaren-)Zügel verkürzen und dadurch das
Nachobengleiten des Mittenabschnitts des Gebisses
bewirken. Die Gebißmitte wird also nicht bei jeder
Betätigung des eigentlichen Zügels nach oben verschoben,
sondern nur bei bewußter Betätigung des oberen
(Kandaren-)Zügels durch den Reiter.
Nach einem weiteren Erfindungsgedanken kann die
angestrebte Wirkung weiter dadurch verbessert werden, daß
die Gebißschenkel einen Querschnitt mit unterschiedlicher
Krümmung auf ihrer Ober- und Unterseite aufweisen. Dies
ermöglicht eine Wendung des Trensengebisses bei
unterschiedlich feinfühligen Pferden, so daß entweder die
etwas flachere Seite mit entsprechend größerer Auflage
bei feinfühligen Pferden auf den Kiefer bzw. die
Unterlippe wirksam ist oder andererseits die etwas
stärker gekrümmte Seite mit entsprechend verringerter
Oberfläche auf den Kiefer bzw. die Unterlippe eines nicht
ganz so feinfühligen Pferdes wirksam ist.
Weitere Merkmale der Erfindung beziehen sich auf
Ausgestaltungen des Seitenteils.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigen:
- Fig. 1
- einen Pferdekopf mit Zaumzeug mit einer ersten
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Trense,
- Fig. 2
- die Trense gemäß Fig. 1 in perspektivischer
Darstellung,
- Fig. 3
- die Trense gemäß Fig. 1 in Seitenansicht,
- Fig. 4
- eine abgewandelte Gestaltung der Trense gem.
Fig. 1 in Seitenansicht,
- Fig. 5
- eine weitere Gestaltung der Trense gem. Fig. 1
in Seitenansicht,
- Fig. 6
- eine weitere Ausführungsform einer Trense mit
den Erfindungsmerkmalen bei einem gelösten
Kandarenzügel,
- Fig. 7
- die Trense gem. Fig. 6 bei angezogenem bzw.
verkürztem Kandarenzügel,
- Fig. 8
- die Trense gem. Fig. 6 mit einer abgewandelten
Gestaltung des Seitenteils,
- Fig. 9
- die Trense gem. Fig. 6 mit einer zweiten
abgewandelten Gestaltung des Seitenteils,
- Fig. 10
- die Trense gem. Fig. 6. mit einer weiteren
abgewandelten Gestaltung des Seitenteils,
- Fig. 11
- einen Gebißschenkel nach dem Stand der Technik,
- Fig. 12
- eine erste Anwendung eines erfindungsgemäßen
Gebißschenkels,
- Fig. 13
- eine zweite Anwendung des Gebißschenkels gemäß
Fig. 12,
- Fig. 14
- den Gebißschenkel gemäß Fig. 12 in einem
Schnitt in der Ebene IX-IX.
Die Trense gemäß Fig. 1 bis 3 weist einen Gebißbügel 10
und zwei an seinen freien Enden angebrachte Seitenteile
31 auf. Jedes Seitenteil 31 weist einen Zügelring 11 auf.
Die Zügelringe 11 sind im wesentlichen durch eine
vertikale Achse 29 und einen einstückig mit der Achse 29
verbundenen Zügelringbogen 18 gebildet. Der Gebißbügel 10
ist im vorliegenden Fall aus zwei Gebißschenkeln 12
gebildet, die durch ein Ösengelenk 13 gelenkig
miteinander verbunden sind. An ihren freien Enden 27
weisen die Gebißschenkel 12 jeweils eine vertikale
Bohrung auf, durch die die Gebißschenkel 12 mit den
Zügelringen 11 verbunden sind. Dabei ist die Achse 29 mit
einem verjüngten Bereich durch die Bohrung
hindurchgeführt, derart, daß die Zügelringe 11 um ihre
vertikale Achse 29 drehbar, aber ansonsten fest mit den
Gebißschenkeln 12 verbunden sind.
Die Trense ist nach Art eines Bauchergebisses
ausgebildet. Das bedeutet, daß sich oberhalb des
eigentlichen Zügelringes 11 noch eine weitere Zaumöse 14
befindet. Diese Zaumöse 14 dient dazu, die Trense bzw.
die Zügelringe 11 in spezielle Backenriemen 15 am
Zaumzeug 16 einzuhängen.
Nach dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 bis 5 sind an
den Zügelringen 11, nämlich an dessen Zügelringbogen 18,
Zügel 17, die der Reiter in der Hand hält, angebracht.
Der Zügelring 11 ist hier in besonderer Weise
ausgebildet. Die Form der Zügelringe 11 ist nämlich
derart, daß der maximale Abstand des Zügelringbogens 18
von der Achse 29 oberhalb einer geraden, parallel zur
Zugrichtung der Zügel 17 verlaufenden Linie 30 durch die
Mitte der drehbeweglichen Verbindung zwischen den Enden
27 der Gebißschenkeln 12 und der Achse 29 der Zügelringe
11 liegt. Die Zugrichtung der Zügel 17 liegt dadurch
oberhalb der Mitte der drehbeweglichen Verbindung der
Gebißschenkel 12 mit den Zügelringen 11. Im vorliegenden
Fall weisen der Zügelringbogen 18 eine asymmetrische
Krümmung auf. Das Zentrum dieser Krümmung liegt im
Bereich des Zugangriffs der Zügel 17 oberhalb einer
gekrümmt verlaufenden Mittelachse 19 der seitlichen
Gebißschenkel 12.
Konkret sind die Zügelringe 11 oberhalb der
drehbeweglichen Verbindung zwischen den Zügelringen 11
und den Gebißschenkeln 12 nach oben etwa gerade
ausgebildet. In einem anschließenden Bereich sind die
Zügelringe 11 stärker gekrümmt und gehen dann im Bereich
des Angriffs der Zügel in eine demgegenüber schwächere
Krümmung über.
Zieht nun der Reiter an den Zügeln 17, rutschen die
Zügelenden auf dem Zügelring 11 aufgrund der
asymmetrischen Krümmung des Zügelringbogens 18 nach oben.
Hierdurch wird die vertikale Achse 29 der Zügelringe 11
nach hinten bzw. im Uhrzeigersinn verschwenkt. Hierdurch
wird die Mitte (Ösengelenk 13) des Gebißbügels 10 nach
oben verschwenkt, wie dies durch den Pfeil 20 in Fig. 2
angedeutet ist. Hierdurch ist dem Pferd erschwert, die
Zunge unter dem Gebißbügel 10 nach oben zu ziehen und
sich dadurch den Kommandos des Reiters zu entziehen.
Eine Abwandlung des vorbeschriebenen Trensengebisses
zeigt Fig. 4. Dieses Trensengebiß weist ebenfalls einen
Gebißbügel 10 aus zwei Gebißschenkeln 12, einen in
gleicher Weise wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig.
1 bis 3 mit den Gebißschenkeln verbundenen Zügelring 11
und einer an dem Zügelring angeordneten Zaumöse 14 auf.
Die Zaumöse 14 ist in vorliegendem Fall direkt an dem
Zügelring angebracht, und zwar nach Art eines Bügels. Der
Zügelring verfügt auch im vorliegenden
Ausführungsbeispiel über die asymmetrische Krümmung 18.
Fig. 5 zeigt eine sogenannte Knebel- oder Schenkeltrense.
Diese verfügt über einen längeren, vertikalen Knebel oder
Schenkel 21, der die Achse 29 nach oben und unten
verlängert. Hieran ist der Zügelringbogen 18 bügelartig
angebracht, und zwar derart, daß der Krümmungsmittelpunkt
des Zügelringbogens 18 nach oben gegen die Enden 27 der
Gebißschenkel 12 versetzt ist.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist, mit gestalterischen
Abwandlungen in den Seitenteilen 31, in den Fig. 6 bis 10
näher gezeigt. Gleiche Teile sind darin mit gleichen
Bezugszeichen, wie in den Fig. 1 bis 5, beziffert. Die
Seitenteile 31 unterscheiden sich bei diesem
Ausführungsbeispiel von den oben beschriebenen
Ausführungsbeispielen dadurch, daß die Zaumöse 14 größer
ausgebildet ist. An der Zaumöse 14 kann somit neben dem
Backenriemen 15 ein weiterer Riemen angebracht werden.
Dieser Riemen ist im vorliegenden Fall ein Kandarenzügel
32. Neben dem Kandarenzügel 32 ist an dem Seitenteil 31,
nämlich an dem Zügelring 11, ein weiterer Zügel 33
befestigt. Dieser Zügel 33 unterscheidet sich in seiner
Verwendung nicht von den in Verbindung mit aus dem Stand
der Technik bekannten Trensengebissen verwendeten Zügeln.
Bei dem normalen Reiten wird der Kandarenzügel 32 vom
Reiter nicht betätigt. Er wird nur lose in der Hand
gehalten bzw. umschließt den Hals des Pferdes lose. Das
normale Dirigieren des Pferdes wird durch den
herkömmlichen Zügel 33 bewirkt. Erfordert es jedoch die
Situation, beispielsweise weil das Pferd ungehorsam ist,
kann der Reiter den Kandarenzügel 32 bewußt verkürzen.
Dieses ist in Fig. 7 dargestellt. Das Trensengebiß dreht
hierdurch in der Zeichnungsebene gemäß Fig. 7 im
Uhrzeigersinn, so daß die Gebißmitte, also das Ösengelenk
13, nach oben gleitet und stärker gegen die Zunge 34 des
Pferdes drückt. Wie bereits weiter oben beschrieben, wird
dem Pferd hierdurch das Hochziehen der Zunge 34 unter dem
Trensengebiß erschwert.
Der Vorteil dieser Ausführungsform gegenüber der
Ausführungsform gemäß Fig. 1 bis 5 liegt darin, daß die
Gebißmitte, also das Ösengelenk 13, nicht bei jeder
Betätigung der Zügel 33 nach oben verschoben wird,
sondern nur ganz bewußt durch Betätigen des
Kandarenzügels 32. Der Reiter kann hierdurch noch besser
abgestimmt auf das jeweilige Verhalten des Pferdes
reagieren.
In den Fig. 12 bis 14 ist ein in besonderer Weise
ausgebildeter Gebißschenkel 12 gezeigt. Dieser
Gebißschenkel 12 kann vorteilhaft in Verbindung mit den
Seitenteilen 31 gemäß Fig. 1 bis 10 eingesetzt werden,
wodurch die oben beschriebene Wirkung der Seitenteile 31
noch verstärkt wird. Die Gebißschenkel 12 gemäß Fig. 12
bis 14 können aber auch mit herkömmlichen Zügelringen
eingesetzt werden.
Wie insbesondere aus Fig. 12 und 13 näher hervorgeht, ist
der Gebißbügel 10 dreiteilig ausgebildet. Der Gebißbügel
10 weist zwei äußere Gebißschenkel 12 und einen
Mittenabschnitt 22 auf. Es kann aber auch der oben
beschriebene zweiteilige Gebißbügel 10 (Fig. 2) zum
Einsatz kommen.
In Fig. 11 ist eine Gebißschenkel 12 nach dem Stand der
Technik gezeigt. Dieser Gebißschenkel 12 weist eine
relativ starke Krümmung in seiner Längsrichtung gesehen
auf. Die Gebißschenkel 12 gemäß Fig. 12 und 13
unterscheiden sich von dem Gebißschenkel gemäß Fig. 11
zum einen dadurch, daß sie einen größeren
Krümmungsradius, also einen etwas geradlinigeren Verlauf,
aufweisen. Zusätzlich weist der Querschnitt der
Gebißschenkel 12 auf der Oberseite 23 eine stärkere
Krümmung als auf der Unterseite 24 auf (Fig. 14). Der
Gebißschenkel 12 läßt sich nun durch Umklappen der
Zügelringe 11 um die vertikale, drehbewegliche Verbindung
umdrehen, wie dies in Fig. 12 und Fig. 13 angedeutet ist.
Die Wirkung ist zum einen, daß der Abstand des
Mittenabschnitts 22 zu einem gestrichelt angedeuteten
Zungengrund 25 des Pferdes größer oder kleiner
eingestellt werden kann, wodurch dem Pferd mehr oder
weniger Spielraum für die Zunge gegeben wird. Durch den
geringeren Abstand (Fig. 13) wird dem Pferd wiederum das
Hochziehen der Zunge erschwert. Feinfühligere Pferde
erhalten durch den weiteren Abstand (Fig. 12) weniger
Druck auf die Zunge, so daß diese Pferde weniger
veranlaßt werden, die Zunge hochzuziehen. Der andere
Effekt ist, daß sich der Druck von den Gebißschenkeln 12
auf Unterlippen bzw. Kieferknochen 26 mit darauf
befindlichem, nachgiebigem Zahnfleisch des Pferdes
einstellen läßt. Liegt nämlich die Oberseite 23 mit der
stärkeren Krümmung auf den Kieferknochen 26 auf, ist
infolge der geringeren Berührfläche zwischen dem
Gebißschenkel 12 und dem Kieferknochen 26 bzw. der
Unterlippe der Druck bei vorgegebenem Zügelzug höher;
liegt die Unterseite 24 mit der flacheren Krümmung auf
dem Kieferknochen 26 auf, ist der Druck aufgrund der
größeren Berührfläche niedriger. Der letztere
Anwendungsfall ist für feinfühligere Pferde gedacht,
während der erste Fall für nicht so feinfühlige und daher
schwerer zu dirigierende Pferde vorgesehen ist. Für
bestimmte Pferde kann es umgekehrt auch sinnvoll sein,
die stärker gekrümmte und damit schärfere Oberseite 23 in
Verbindung mit dem größeren Zungenabstand gemäß Fig. 12
einzusetzen. Das Trensengebiß läßt sich somit optimal an
die Charaktereigenschaften des jeweiligen Pferdes
anpassen.
Bezugszeichenliste:
- 10
- Gebißbügel
- 11
- Zügelring
- 12
- Gebißschenkel
- 13
- Ösengelenk
- 14
- Zaumöse
- 15
- Backenriemen
- 16
- Zaumzeug
- 17
- Zügel/Zügelende
- 18
- Zügelringbogen
- 19
- Mittelachse
- 20
- Pfeil
- 21
- Knebel/Schenkel
- 22
- Mittenabschnitt
- 23
- Oberseite
- 24
- Unterseite
- 25
- Zungengrund
- 26
- Kieferknochen
- 27
- Ende
- 28
- Zahnfleisch
- 29
- Achse
- 30
- Linie
- 31
- Seitenteil
- 32
- Kandarenzügel
- 33
- Zügel
- 34
- Zunge