DE189420C - - Google Patents

Info

Publication number
DE189420C
DE189420C DENDAT189420D DE189420DA DE189420C DE 189420 C DE189420 C DE 189420C DE NDAT189420 D DENDAT189420 D DE NDAT189420D DE 189420D A DE189420D A DE 189420DA DE 189420 C DE189420 C DE 189420C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
bit
curb
movable
reins
bar
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT189420D
Other languages
English (en)
Publication of DE189420C publication Critical patent/DE189420C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B68SADDLERY; UPHOLSTERY
    • B68BHARNESS; DEVICES USED IN CONNECTION THEREWITH; WHIPS OR THE LIKE
    • B68B1/00Devices in connection with harness, for hitching, reining, training, breaking or quietening horses or other traction animals
    • B68B1/04Bridles; Reins
    • B68B1/06Bits

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- Jig 189420 -KLASSE 56 α. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 3. April 1906 ab.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gebiß, insbesondere für Pferde, bei dem in bekannter Weise eine aus zwei Teilen bestehende Gebißstange zur Anwendung kommt, von denen der eine Teil in der Kandare festliegt, während der andere unter Vermittlung der Zügel von dem ersteren entfernt und auf einen bestimmten Teil des Pferdemaules zur Einwirkung gebracht werden kann. Bei den
ίο bekannten Gebissen dieser Art wirkt der bewegliche Teil der Gebißstange gegen den Oberkiefer und übt einen zu scharfen, oft Verletzungen veranlassenden Druck auf das Maul aus. Im Gegensatz zu diesen bekannten Einrichtungen ist bei dem Gebiß gemäß der Erfindung der bewegliche Teil der Gebißstange an Kulissenhebeln befestigt, die an der Kandare verschiebbar sind und unter dem Einfluß der Zügel eine kreisbogenförmige Bewegung der beweglichen Gebißstange hervorrufen, derart, daß letztere auf die Nervenverästelungen im Unterkiefer des Pferdemaules wirkt, ·
Fig. I zeigt eine Seitenansicht des Gebisses, Fig. 2 einen Teil des Gebisses in Vorderansicht. Fig. 3 und 4 sind Ansicht und Schnitt des Gebißrohres und die Fig. 5 und 6 Ansicht und Schnitt der beweglichen Gebißstange. Fig. 7 veranschaulicht eine andere Ausführungsform des Gebisses in Seitenansicht.
Die Kandare A ist an ihrem unteren Ende mit dem Ring B versehen, der zur Befestigung der Kandarenzügel dient. Im oberen Teil ist die Kandare zu einem Ring ausgebildet, auf dem bei d der Winkelhebel C drehbar befestigt ist. Dieser Winkelhebel trägt an einem Arm den Ring D, der zur Befestigung des Kopfgestelles und des Kinnriemens dient. Am anderen Arm des Winkelhebeis ist der Ring E befestigt, der die Trensenzügel aufnimmt. Schließlich ist der Winkelhebel mit dem kreisbogenförmigen Kulissenhebel F verbunden, der bei f an dem Hebel C drehbar befestigt ist und auf dem ortsfesten Punkt ι des ringförmigen Teiles der Kandare A mit einem Schlitz gleitet.
Zwischen den ringförmigen Teilen der Kandare A ist der Hauptteil der aus zwei Teilen bestehenden Gebißstange, nämlich das Gebißrohr H, angeordnet, während zwischen den Kulissenhebeln F der bewegliche Teil der Gebißstange G mit dem Anschlag g (Fig. 6) befestigt ist. Das Gebißrohr H enthält an der unteren Seite eine über die ganze Länge reichende Aushöhlung h (Fig. 3), welche die bewegliche Gebißstange G teilweise aufnimmt.
Bei der Stellung der Teile nach Fig. 1, bei der die bewegliche Gebißstange G in der Aushöhlung h des Gebißrohres H liegt und letzteres sich im hinteren Teil des Pferdemaules befindet, wird keinerlei Wirkung auf das Tier ausgeübt. Um während des Ganges einen Druck auf das Tier auszuüben, kann zunächst der an den Ringen E befestigte Trensenzügel beeinflußt werden. Hierdurch bewegt sich der untere Teil der Kulissen F mit der beweglichen Gebißstange G nach oben, so daß die bewegliche Gebißstange einen leichten Druck auf das Gebißrohr H und somit gleichfalls auf das Pferdemaul ausübt. Hierdurch und durch leichtes Nach-
lassen des am Ring B befestigten Kandarenzügels kann man die bewegliche Gebißstange G zu kurzen Schwingungen veranlassen, die einen Speichelfluß im Pferdemaul zur Folge haben, so daß dasselbe feucht und frisch erhalten wird. Der Umstand, daß die Hauptgebißstange H rohrförmig gestaltet ist, veranlaßt eine sanfte Einwirkung auf das Pferdemaul auch in dem Fall, wenn stärkerer
ίο Druck auf dasselbe ausgeübt wird.
Um ein Anhalten des Tieres herbeizuführen, wird ein gleichmäßiger, allmählich wachsender Zug auf die Kandarenzügel B ausgeübt, während die Trensenzügel E nachgelassen werden. Infolge des Widerstandes, der dem Gebißrohr im Pferdemaul erwächst, wird in bekannter Weise die Kandare wie ein Doppelhebel wirksam, derart, daß sich der obere, über dem Gebißrohr liegende Teil derselben nach links (Fig. 1), der untere nach rechts bewegt (Fig. 1 punktiert). An dieser Bewegung nimmt auch der Winkelhebel C teil, so daß die Kulissenhebel hierdurch zu einer Verschiebung auf dem Zapfen 1 veranlaßt werden, welche im wesentlichen kreisbogenförmig sich vollziehen wird. Durch diese Bewegung der Kulissenhebel F wird aber die bewegliche Gebißstange G von dem im Pferdemaul festliegenden Gebißrohr H getrennt und gegen den Unterkiefer, insbesondere gegen die Nervenverästelungen desselben gedrückt, und zwar mit einer Kraft, die dem auf die Gebißstange unter Vermittlung der Zügel ausgeübten Zug entspricht. Diese Wirkung genügt, jedes, auch ein sehr lebhaftes oder tückisches Tier zu halten, ohne ihm Schmerzen zu bereiten. Um das Tier wieder in Gang zu setzen genügt es, die Kandarenzügel wieder nachzulassen und auf die Trensenzügel derart einzuwirken, daß der Kulissenhebel F wieder in die Normalstellung zurückkehrt, bei welcher die bewegliche Gebißstange G in der Ausnehmung h des Gebißrohres H liegt.
In Fig. 7 ist eine Ausführungsform des Gebisses dargestellt, das direkt auf die Nervenverästelungen im Unterkiefer einwirkt. Dieses Gebiß unterscheidet sich von dem in Fig. 1 dargestellten hinsichtlich der Einwirkung durch die Trensenzügel, welche hierbei völlig unabhängig von den Kandarenzügeln sind. Die bewegliche Gebißstange G wird hierbei direkt durch die Kandare A beeinflußt, die mit der winkelförmigen Verlängerung i versehen ist, auf welcher direkt die bewegliche Gebißstange G sitzt. Die Kandare A ist an dem Ring A' drehbar befestigt; letzterer trägt bei 2 das Gebißrohr H und kann um den Punkt D etwas schwingen. Ein Zug auf die Trensenzügel, die am Ring E befestigt sind, bringt das Gebißrohr H auf das Pferdemaul zur Wirkung. Die Wirkung der beweglichen Gebißstange G wird dagegen allein durch einen auf die Kandare ausgeübten Zug herbeigeführt. Dieses Gebiß eignet sich besonders für sehr lebhafte oder tückische und hartmäulige Tiere.

Claims (4)

Patent-Ansprüche:
1. Sicherheitsgebiß, insbesondere für Pferde, mit zweiteiliger Gebißstange, deren einer Teil bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Teil (G) der Gebißstange (H G) auf den Unterkiefer des Maules und insbesondere auf die Nervenverästelungen desselben zur Einwirkung gebracht wird.
2. Gebiß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Teil (G) der Gebißstange an Kulissenhebeln (F) befestigt ist, die auf Zapfen (1) der Kandare gleiten und an ihren oberen Enden mit einem unter dem Einfluß der Trensenzügel stehenden Winkelhebel (C) gelenkig verbunden sind, der ebenfalls drehbar an der Kandare befestigt ist, derart, daß bei Zug auf die Trensenzügel die vereinigten Teile der Gebißstange gemeinsam auf das Pferdemaul einwirken, bei Zug auf die Kandarenzügel aber die beiden Gebißstangen getrennt werden, wobei der bewegliche Teil (G) auf den Unterkiefer zur Einwirkung kommt (Fig. 1 bis 6).
3. Gebiß nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der die' Kulissenhebel (F) der beweglichen Gebißstange (G) tragende Winkelhebel (C) an seinem oberen Ende zur Befestigung des Kopfgestelles und des Kinhriemens, während das untere Ende desselben zur Befestigung der Trensenziigel dient (Fig. 1 bis 6).
4. Ausführungsform des Gebisses nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Teil (G) der Gebißstange mit einem lediglich unter dem Einfluß der Kandarenzügel stehenden Kandarenhebel (A) verbunden ist, so daß dieser Teil unabhängig von dem Hauptteil (H) der Gebißstange auf den Unterkiefer wirkt (Fig. 7).
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DENDAT189420D Active DE189420C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE189420C true DE189420C (de)

Family

ID=452968

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT189420D Active DE189420C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE189420C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE189420C (de)
DE194071C (de)
DE15090C (de) Neuerung an Pferdegebissen
DE19647338C2 (de) Pferdetrensengebiß
DE143527C (de)
DE75921C (de) Kandare mit an einer Kröpfung der Gebifsstange drehbar befestigtem Trensenknebel
DE62823C (de) Sicherheitsgebifs für Pferde
DE2412113C3 (de) Zahnzange zum Extrahieren von Zähnen
DE204678C (de)
DE264733C (de)
DE86302C (de)
DE202005018135U1 (de) Comfort-Zungengebiss für Pferde
DE213675C (de)
DE298726C (de)
DE258688C (de)
DE149865C (de)
DE206603C (de)
DE10316525A1 (de) Kinnkette
DE168225C (de)
DE280246C (de)
DE186145C (de)
DE182502C (de)
DE243726C (de)
DE307345C (de)
DE58873C (de) Pferdegebisse mit durch Federn verbundenen Zügelringen zur Erzielung eines elastischen Zuges