Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Bandes aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung für elektrolytisch
aufgerauhte, lithographische Druckplatten, wobei
die Legierung kontinuierlich zu einem Band gegossen und
das gegossene Band nachfolgend auf Enddicke gewalzt wird.
Lithographische Druckplatten aus Aluminium, die typischerweise
eine Dicke von etwa 0,3 mm aufweisen, haben gegenüber
Platten aus anderen Werkstoffen Vorteile, von denen hier nur
einige genannt sind:
- Eine gleichmässige Oberfläche, die sich gut zur mechanischen,
chemischen und elektrochemischen Aufrauhung eignet.
- Eine harte Oberfläche nach dem Anodisieren, was eine
grosse Zahl von Abdrucken ermöglicht.
- Leichtes Gewicht.
- Niedrige Gestehungskosten.
Der Artikel ALUMINIUM ALLOYS AS SUBSTRATES FOR LITHOGRAPHIC
PLATES von F. Wehner und R.J. Dean, 8. Internationale Leichtmetalltagung
Leoben-Wien 1987, gibt einen Ueberblick über
die Herstellung und Eigenschaften von Bändern für lithographische
Druckplatten.
Zur Herstellung lithographischer Druckplatten werden heute
überwiegend Aluminiumbänder eingesetzt, die durch Warm- und
Kaltwalzen -- unter Einschaltung einer Zwischenglühung --aus
Stranggussbarren gefertigt werden. In den letzten Jahren
sind auch verschiedentlich Versuche unternommen worden,
bandgegossene Aluminiumwerkstoffe zu lithographischen
Druckplatten zu verarbeiten, wobei während des Walzens des
gegossenen Bandes auf Enddicke jeweils mindestens eine Zwischenglühung
eingeschaltet wurde.
Zur Erzielung einer gleichmässigen Aufrauhung beim elektrolytischen
bzw. elektrochemischen Aetzen des auf Enddicke
gewalzten Bandes ist dessen oberflächennahe Mikrostruktur
von entscheidender Bedeutung.
Bisher ist es nicht gelungen, ausgehend von einem Gussband
eine lithographische Druckplatte mit einer gegenüber konventionell
über Strangguss gefertigten Druckplatten verbesserten
Aetzstruktur herzustellen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem das auf
Enddicke gewalzte Band ein für den elektrochemischen Aetzangriff
optimales Mikrogefüge aufweist.
Zur erfindungsgemässen Lösung der Aufgabe führt, dass das
Walzen auf Enddicke mit einem Abwalzgrad von mindestens 90%
und ohne weitere Wärmezufuhr durchgeführt wird.
"Ohne weitere Wärmezufuhr" bedeutet hier, dass dem gegossenen
Band nach dem Verlassen des Giesswalzspaltes bis zum erfolgten
Abwalzen auf Enddicke von aussen keine Wärme zugeführt
wird. Wird das gegossene Band, welches nach dem Austritt
aus dem Giesswalzspalt noch während einer gewissen
Zeitdauer eine verhältnismässig hohe Temperatur aufweist,
bereits kurze Zeit nach seiner Herstellung auf Enddicke gewalzt,
so kann die Starttemperatur beim Walzen, insbesondere
bei grossen Banddicken, erhöht sein. Bei geringen Banddicken
entspricht die Verarbeitung auf Enddicke einem Kaltwalzen
ohne Zwischenglühung.
Die Dicke des gegossenen Bandes beträgt bevorzugt max. 5 mm,
insbesondere max. 4 mm. Eine ideale Mikrostruktur wird erreicht,
wenn das gegossene Band max. 3 mm, insbesondere etwa
2,5 bis 2,8 mm, beträgt.
Grundsätzlich kann zur Herstellung des gegossenen Bandes
jedes Bandgiessverfahren eingesetzt werden, wobei im Idealfall
eine rasche Erstarrung bei gleichzeitiger Warmverformung
im Giesswalzspalt erwünscht ist. Die beiden letztgenannten
Eigenschaften erfüllt beispielsweise das Giesswalzverfahren,
bei dem die Legierung im Giesswalzspalt zwischen
gekühlten Walzen zu dem Band gegossen wird. Durch die Weiterverarbeitung
des gegossenen Bandes durch Kaltwalzen bleibt
die vorteilhafte Gefügestruktur in den oberflächennahen
Bereichen infolge rascher Erstarrung erhalten.
Das kontinuierliche Giessverfahren ermöglicht gleichzeitig
hohe Erstarrungsgeschwindigkeiten und sehr feine Korngrössen
in oberflächennahen Bereichen durch dynamische Erholung
unmittelbar nach dem Austritt des gegossenen Bandes aus dem
Giesswalzspalt.
Die weitere Verarbeitung des gegossenen Bandes erfolgt durch
Aufhaspeln des gegossenen Bandes zu einem Bund gewünschter
Grösse. Im darauffolgenden Verarbeitungsschritt wird das
Band in einem für die Herstellung von Lithoblechen geeigneten
Kaltwalzwerk zur gewünschten Enddicke von 150 - 300 µm
gewalzt.
Dem im Giesswalzspalt erstarrten und teilweise warmverformten
Band wird zur Verhinderung einer Kornvergröberung bevorzugt
keine weitere Wärme zugeführt. Beträgt die Dicke des
gegossenen Bandes jedoch wesentlich mehr als 3mm, also z.B.
7mm, so kann es erforderlich sein, dass am gegossenen Band
vor dem Walzen auf Enddicke unmittelbar nach dem Austritt aus
dem Giesswalzspalt ein Warmwalzstich durchgeführt wird. Zur
Erzielung einer optimalen Gefügestruktur und gleichzeitigen
Minimierung kostenverursachender Verarbeitungsschritte
sollte jedoch nach Möglichkeit auf eine derart geringe Dicke
gegossen werden, dass auf einen Warmwalzstich verzichtet
werden kann.
Das Kaltwalzen ohne Zwischenglühung führt zu einer stark
kaltverformten Substruktur mit hoher Versetzungsdichte und
damit zur bevorzugten Mikrostruktur, die einen gleichmässigen
elektrochemischen Angriff beim Aetzen garantiert.
Neben dem Vorteil eines gleichmässigen Aetzangriffs weist
ein erfindungsgemäss hergestelltes Band ausgezeichnete mechanische
Eigenschaften auf, so z.B. eine hohe Festigkeit,
die auch während dem Einbrennen eines photosensitiven Lackes
bei der Herstellung lithographischer Druckplatten nur unwesentlich
abnimmt.
Das erfindungsgemäss hergestellte Band ist zur Aetzung in
HCL- und HNO3-Elektrolyten gleichermassen geeignet, wobei
die Vorzüge der erzielten Mikrostruktur in besonderem Masse
beim Aetzen in einem HNO3-Elektrolyten hervortreten.
Als Legierung zur Herstellung des erfindungsgemässen Bandes
können grundsätzlich alle zur Herstellung von lithographischen
Druckplatten üblicherweise verwendeten Aluminiumwerkstoffe
eingesetzt werden. Besonders bevorzugt sind
hierbei Legierungen aus der Reihe AA 1xxx, AA 3xxx oder AA
8xxx.
Lithographische Druckplatten aus einem erfindungsgemäss
hergestellten Band weisen nach elektrolytischem Aetzen in
einem HNO3-Elektrolyten eine im Vergleich zu konventionell
hergestellten Druckplatten verbesserte Aetzstruktur bei
gleichzeitig geringerem Energieverbrauch auf.
Der Vorteil einer erfindungsgemäss hergestellten lithographischen
Druckplatte gegenüber einer konventionell gefertigten
Platte zeigt sich auch darin, dass nach dem Einbrennen
eines photosensitiven Lackes, beispielsweise während
10 min bei 250°C, die erfindungsgemäss hergestellte
Druckplatte eine höhere Festigkeit aufweist.
Die vorstehend erwähnte vorteilhafte Mikrostruktur im oberflächennahen
Bereich des Bandes entsteht im wesentlichen
durch die schnelle Erstarrung an der Oberfläche. Als Folge
der hohen Erstarrungsgeschwindigkeit erfolgt die Ausscheidung
der Sekundärphasenpartikel in der Mikrostruktur in sehr
feiner Form und in hoher Dichte. Diese Teilchen wirken als
erste Angriffsstellen für das Aetzen, insbesondere wenn das
elektrochemische Aufrauhen in einem HNO3-Elektrolyten
durchgeführt wird. Die genannten Partikel weisen bei schneller
Erstarrung des Bandes auf der Oberfläche einen mittleren
Abstand von weniger als 5 µm auf und bilden dadurch ein zusammenhängendes
Netz gleichmässiger Oberflächenangriffspunkte.
Ausgehend von diesen ersten, gleichmässig und in hoher
Dichte über die gesamte Bandoberfläche verteilten Angriffspunkten
beginnt das Wachstum des eigentlichen dreidimensionalen
Rauheitsmusters. Die geringe Grösse der genannten intermetallischen
Phasen hat den weiteren Vorteil, dass sie
die Zeitspanne der elektrochemischen Auflösung in der Anfangsphase
des Aetzens erheblich verkürzen, wodurch elektrische
Energie eingespart werden kann. Da mit der erfindungsgemässen
raschen Erstarrung in den Oberflächenbereichen
des Bandes bevorzugt Ungleichgewichtsphasen auftreten,
ist die Auflösungsgeschwindigkeit der genannten feinen Partikel
ebenfalls höher als die Auflösungsgeschwindigkeit der
groben intermetallischen Phasen mit Gleichgewichtszusammensetzung,
wie sie in konventionell verarbeiteten Werkstoffen
vorliegen.
Ein weiteres wesentliches mikrostrukturelles Merkmal des
erfindungsgemäss hergestellten Bandes ist die geringe Korngrösse,
die sich während des Bandgiessens in den oberflächennahen
Bereichen ergibt. Die hohe Dichte der Durchstosspunkte
der Korngrenzen an der Oberfläche führt zusammen mit
einer hohen Fehlstellendichte in den Körnern selbst zu chemisch
aktiven Angriffspunkten für eine kontinuierliche Bildung
neuer Aetzgrübchen.
Die vorstehend beschriebene Mikrostruktur in der Bandoberfläche
führt zu einer wesentlichen Verbesserung des elektrochemischen
Aetzvorgangs zur Ausbildung des bei lithographischen
Druckplatten geforderten gleichmässigen Rauheitsmusters.
Die Vorteile, die sich bei Verwendung des erfindungsgemäss
hergestellten Bandes ergeben, sind die folgenden:
- Gleichmässige Aetzstruktur als Folge einer hohen Dichte
möglicher Aetzangriffspunkte an der Oberfläche
- Aetzen in einem HNO3-Elektrolyten unter kritischen,
elektrochemischen Prozessbedingungen
- Ausdehnung der Aetzparameter in den Bereich niedriger
Ladungsdichte und damit Einsparung von elektrischer
Energie
- Verhinderung von Aetzfehlern in HNO3-Elektrolyten als
Folge unerwünschter Passivierungsreaktionen
- Bildung eines dichten Netzes von Rissen in der Oxidschicht
im Passivitätsbereich des anodischen Potentials
durch eine hohe Dichte kleiner intermetallischer Partikel
mit Ungleichgewichtsstrukturen
- Bildung eines dichten Netzes von Fehlstellen in der natürlichen
Oxidschicht im Passivitätsbereich des anodischen
Potentials als Folge einer geringen Korngrösse mit
vielen Korngrenzendurchstosspunkten in der Oxidschicht.
Die Vorteilhaftigkeit eines erfindungsgemäss hergestellten
Bandmaterials gegenüber einem Bandmaterial aus konventioneller
Fertigung ergibt sich aus den nachfolgend zusammengestellten
Untersuchungsergebnissen zum Oberflächenzustand
der Bänder, der -- wie vorstehend erwähnt -- das Aetzverhalten
entscheidend beeinflusst. Das im Vergleich zu herkömmlichen
Druckplatten verbesserte Aetzverhalten erfindungsgemäss
hergestellter Druckplatten wird an zwei Beispielen erläutert
und durch SEM-Aufnahmen dokumentiert; es zeigen bei
1000-facher Vergrösserung
- Fig. 1 und 2
- die Aetzstruktur konventionell hergestellter
Druckplatten;
- Fig. 3
- die Aetzstruktur einer erfindungsgemäss
hergestellten Druckplatte.
Als Werkstoff für die vergleichenden Versuche diente die
Legierung AA 1050 (Al99.5). Die herkömmliche Herstellung
eines Bandes mit einer Enddicke von 0,3 mm erfolgte über konventionellen
Strangguss mit einer Zwischenglühung bei einer
Dicke von 2,5 mm und anschliessendem Kaltwalzen auf Enddicke.
Zur erfindungsgemässen Herstellung eines Bandes von 0,3 mm
Dicke wurde zunächst zwischen den Giesswalzen einer Bandgiessmaschine
ein Band mit einer Dicke von 2,5 mm gegossen.
Das derart gegossene Band wurde anschliessend ohne Zwischenglühung
auf Enddicke kaltgewalzt.
In der Oberfläche der Bleche mit der Enddicke von 0,3 mm wurde
die nachstehende Teilchenzahl intermetallischer Phasen pro
Flächeneinheit ermittelt:
Bandgussmaterial: | 6250 Teilchen/mm2 |
Stranggussmaterial: | 3400 Teilchen/mm2 |
Die gleiche Messung im oberflächennahen Querschnitt führte
zu folgendem Ergebnis:
Bandgussmaterial: | 74000 Teilchen/mm2 |
Stranggussmaterial: | 17500 Teilchen/mm2 |
In beiden Fällen handelte es sich um AlFeSi-haltige Phasen,
deren Grösse und Verteilung während der Erstarrung in den
oberflächennahen Bereichen durch stark unterschiedliche
Erstarrungsgeschwindigkeit gegeben ist. Die höhere Flächendichte
der Teilchen im Querschnitt ergibt sich durch das
Plattwalzen der Körner.
Der zweite wesentliche Gefügeparameter, die Korngrösse,
wurde bei der Zwischendicke von 2,5 mm ermittelt. Hierbei ist
zu beachten, dass das Bandgussmaterial eigentlich in einem
leicht verformten Gusszustand vorliegt, wogegen das Stranggussmaterial
bei dieser Dicke nach einer Weichglühung im
rekristallisierten Zustand vorliegt. Somit werden zwei repräsentative
Korngrössen miteinander verglichen, da von
dieser Dicke die gleichen Abwalzgrade zum Endzustand vorgenommen
werden. Die Messung der Anzahl Körner pro Flächeneinheit
an der Bandoberfläche bzw. im oberflächennahen Querschnitt
haben zu den folgenden Ergebnissen geführt:
| Oberfläche | Querschnitt |
Bandgussmaterial: | 20000 Körner/mm2 | 48000 Körner/mm2 |
Stranggussmaterial: | 250 Körner/mm2 | 520 Körner/mm2 |
Die feinen Körner des Bandgussmaterials sind grösstenteils
auf Subkornbildung zurückzuführen, deren mittlere Grösse
bei ca. 5 µm liegt, während das Rekristallisationskorn nach
Coilglühung bei konventioneller Fertigung eine mittlere
Grösse von ca. 70 µm aufweist.
Wie oben erwähnt, erfolgt die weitere Verarbeitung des
Stranggussbandes und des erfindungsgemäss gegossenen Bandes
durch Kaltwalzen auf die gewünschte Enddicke des Lithobandes
im Dickenbereich von 0,2 bis 0,3mm. Eine wesentliche Eigenschaft
des Lithobandes ergibt sich nun aus dem nachfolgenden
Prozessschritt, der elektrochemischen Aufrauhung, welche
eine möglichst gleichmässige Aetzstruktur auf der Oberfläche
erzeugen sollte. Dafür werden einerseits Elektrolyte aus
verdünnter Salzsäure (HCL) und andererseits Elektrolyte aus
verdünnter Salpetersäure (HNO3) verwendet, die je nach dem
gewünschten Plattentyp ein charakteristisches Aetzbild unter
Einwirkung von Wechselstrom erzeugen.
Wird nun eine Aetzung im Salpetersäure-Elektrolyten vorgenommen,
so zeigt die Praxis, dass eine gleichmässige Aetzstruktur
nur unter Einhaltung gewisser Aetzparameter zu erreichen
ist. Wird zum Beispiel aus wirtschaftlichen Gründen
eine zu geringe Ladungsmenge (Coulomb) aufgewendet, so ergeben
sich unregelmässige Aetzbilder mit meist streifenartigen
Stellen, an denen kein Aetzangriff stattfand. Wird unter
diesen kritischen Bedingungen geätzt, so kommen alle feinen
Unterschiede in der Gefügestruktur des Substrates (Lithobandes)
zum Vorschein und man kann eine Klassierung der verwendeten
Lithowerkstoffe feststellen.
Die Ursache für die Empfindlichkeit des HNO3-Elektrolyten
auf das elektrochemische Aetzverhalten von Aluminium liegt
in seinem anodischen Passivbereich (Passivoxid) und der damit
verbundenen erschwerten Keimbildung von Aetzgrübchen
(pits). Erst bei einem anodischen Durchbruchspotential von
+1,65 V (SCE) wird dieser Passivbereich durch die Bildung von
Aetzgrübchen überwunden, während die pit-Bildung in HCL bereits
am Korrosionspotential von -0,65 V (SCE) einsetzt.
Dies hat bei anodischer Strombelastung im HNO3-Elektrolyten
zur Folge, dass die im Gefüge vorhandenen intermetallischen
Phasen zuerst im Potentialbereich -0,5 bis -0,3 V (SCE) aufgelöst
werden, bevor die Aluminium-Matrix angegriffen wird
und "pitting" entsteht. Die Verteilung dieser intermetallischen
Phase bildet nun ein erstes Netzwerk von pits auf der
geätzten Oberfläche und es ist deshalb wesentlich, in welcher
Flächendichte diese Phasen auf der Oberfläche vorhanden
sind.
Die erfindungsgemäss verbesserte Gefügestruktur wird nun
offensichtlich, da durch die hohe Flächendichte an intermetallischen
Phasen viele erste Angriffspunkte auf der noch
passiven Aluminium-Oberfläche erzeugt werden.
Im selben Sinne ist die zweite struktuelle Verbesserung des
feinen Kornes zu werten. Korngrenzen stellen immer Schwachstellen
im natürlichen Oxidfilm von Aluminium dar. Je feiner
das Korn, umso mehr Störstellen werden im darüberliegenden
Oxidfilm erzeugt und umso höher ist die Keimbildungsrate für
die Entstehung von Aetzgrübchen.
An zwei Beispielen wird nun das erfindungsgemäss verbesserte
Aetzverhalten demonstriert:
Beispiel 1
Elektrolyt: |
20 g/l HNO3 |
1 g/l Al |
Raumtemperatur |
Substratmaterial: |
AA 1050, in beiden Fällen identische Zusammensetzung |
Gegenelektrode: |
Probenmaterial |
Konventionell hergestelltes Lithoblech benötigte eine bei
konstanter Spannung gemessene Ladungsmenge von mindestens
480 Coulomb/dm2, entsprechend einer Aetzdauer von 60 sec bei
einer Anfangsstromdichte von 20 A/dm2, um eine gleichmässige
Aetzstruktur zu erzeugen.
Hingegen benötigte das erfindungsgemäss hergestellte Lithoblech
nur eine Ladungsmenge von 360 Coulomb/dm2 für die Bildung
einer homogenen Aetzstruktur. Die Anfangsstromdichte
war 17A/dm2 und die Aetzdauer 55 sec.
Beispiel 2
Die im gleichen Elektrolyten und unter Bedingungen wie im
Beispiel 1 erzeugten Aetzstrukturen zeigten in Abhängigkeit
der aufgewendeten Ladungsmenge folgendes, durch die Bilder
der Fig. 1 bis 3 dokumentiertes Verhalten:
Fig. 1: 450 Coulomb/dm2, | konventionell hergestelltes Lithoblech |
Fig. 2: 410 Coulomb/dm2, | konventionell hergestelltes Lithoblech |
Fig. 3: 380 Coulomb/dm2, | erfindungsgemäss hergestelltes Lithoblech |