EP0574449B1

EP0574449B1 - Schlauchbeutelverpackung, insbesondere für bindenartige güter

Info

Publication number: EP0574449B1
Application number: EP92905576A
Authority: EP
Inventors: Gerald Barkhorn
Original assignee: Lohmann GmbH and Co KG
Current assignee: Lohmann GmbH and Co KG
Priority date: 1991-03-08
Filing date: 1992-02-26
Publication date: 1994-11-30
Anticipated expiration: 2012-02-26
Also published as: DE4107380A1; CA2105663A1; DK0574449T3; IE66753B1; ATE114597T1; JPH06511452A; ES2066604T3; EP0574449A1; WO1992015497A1; DE59200862D1; GR3015117T3; US5409115A; IE920728A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Schlauchbeutelverpackung, insbesondere für bindenartige Güter, bestehend aus einer Folienbahn, die durch Klebung oder Schweißung entgegengesetzter Randbereiche mit einer Längsnaht in Form eines das Packgut umhüllenden Schlauches ausbildet und an den Enden durch zwei parallele Quernähte mediendicht versiegelt ist und zumindest eine Öffnungshilfe zum schnellen und vollständigen Aufreißen zwecks Entnahme des Inhalts aufweist.
Aus der FR - A - 2 190 684 ist eine Schlauchbeutelverpackung für druckempfindliches Gut, beispielsweise gestapelte Käsescheiben, bekannt. Zur Verpackung dient eine Folienbahn aus Verbundmaterial von Polyamid und Polyethylen, wobei dieses die Innenschicht und Polyamid die Außenschicht bildet. Die Klebung bzw. Schweißung von Randbereichen der Folienbahn ist als längsverlaufende Siegelnaht ausgebildet, während die Enden durch Quernähte dicht verschlossen sind. Als Öffnungshilfe dient ein Einschnitt in die an den Endbereichen der Verpackung daraus überstehende und sich mit den Quernähten kreuzende Längsnaht in Bereich des inneren Winkels der Nahtflosse. Vorzugsweise verläuft die Einkerbung bis in den Kreuzungsbereich von Längs- und Quernaht. Damit ergibt sich am Ende der Längsnaht eine Aufreißlasche, die zum Öffnen der Verpackung durch Ziehen an dieser Lasche entlang der Nahtlinie dient. Nachteilig stellt sich für den Verbraucher nach Abreißen der Längsnaht die Schwierigkeit beim Entnehmen des Inhalts dar, weil nicht auch zugleich die Quernähte geöffnet sind und die hierfür erforderliche Manipulation umständlich ist.
Mag diese Schwierigkeit bei der Entnahme von Lebensmitteln noch zumutbar und tragbar sein, so wäre eine derartige Öffnungshilfe an einer Verpackung für medizinisches Gut wie blutstillende Binden etc. nicht akzeptabel. Desweiteren muß die Einkerbung sehr exakt ausgeführt sein, um einerseits tief genug in den Kreuzungsbereich von Längs- und Quernaht einzudringen, andererseits aber nicht zu tief, um den hermetischen Verschluß des Lebensmittelinhaltes nicht zu gefährden. Das bedingt zumindest einen separaten Arbeitsgang bei der automatischen Verpackung, womit die Abpackgeschwindigkeit reduziert wird.
Aus der DE - A - 36 18 765 ist eine Schlauchbeutelverpackung für tafel- oder riegelförmiges Gut, beispielsweise Schokoladeprodukte, bestehend aus einer folien- bzw. papierartigen Urhüllung mit zwei parallel zueinander verlaufenden durch Klebung oder Schweißung gebildeten Quernähten und einer senkrecht zu diesen Quernähten verlaufenden Längsnaht, die durch als Aufreißlasche vorstehende und ebenfalls durch Klebung oder Schweißung fest miteinander verbundene Stirnränder gebildet und durch Ziehen an der Aufreißlasche entlang dieser Nahtlinie zu öffnen ist, bekannt. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schlauchbeutelverpackung für tafel- oder riegelförmiges Gut, beispielsweise Schokoladeprodukte zu schaffen, die bei hoher Abpackgeschwindigkeit und ohne Beschädigung der Umhüllung ein leichtes Aufreißen der Längsnaht sicherstellt. Als Lösung wird vorgeschlagen, daß zumindest in einen Stirnrand der Aufreißlasche im Bereich mindestens einer Quernaht eine die Längsnaht zumindest tangierende und zum seitlichen Rand offene Aussparung gebildet ist. Die Aussparung ist eine durch Ausstanzung gebildete etwa halbkreisförmige Kerbe.
Nachteilig bei dieser Schlauchbeutelverpackung ist die geringe Kerbwirkung und somit unzureichende Schwächung in Kreuzungsbereich von Quer- und Längsnaht, die beim Aufreißen der Packung nur eine begrenzte Öffnungshilfe ergibt. Infolgedessen ist die Anwendbarkeit der vorgeschlagenen Öffnungshilfe begrenzt und im wesentlichen nur für tafel- oder riegelförmiges Gut und reißfreudigen Packstoff anwendbar.
Aus der DE - A - 39 17 048 ist eine Faltpackung bekannt, die aus einer einzigen Folienbahn hergestellt und so um ein zu verpackendes Gut herumgefaltet und verschlossen ist, daß das Gut von ihr allseitig luftdicht umgeben ist. Der Verschluß wird dabei mittels einer Verklebung der jeweils gegenüberliegenden Randbereiche der Folienbahn erzielt, die den inneren Bereich der Folienbahn seitlich einrahmen. Die Erfindung besteht darin, daß zwei gegenüberliegende Randbereiche jeweils zumindest einen nicht dauerhaft klebenden Bereich aufweisen, wobei diese Bereiche im zu einer Faltpackung zusammen gefaltenen Zustand übereinander liegend vorhanden sind, und daß einer dieser beiden Randbereiche längs seiner Umfangslinie von übrigen Randbereich teilweise materialmäßig getrennt vorhanden ist. Dabei sind zwischen diesen beiden Bereichen und dem inneren Bereich die Klebeschichten jeweils so vorhanden, daß der innere Bereich von den Klebeschichten seitlich vollständig eingerahmt ist.
Nachteilig sind hierbei die Aussparungen in der Klebeschicht. Sie stellen dort jeweils eine Schwächung der Klebeschicht dar und erhöhen die Gefahr einer Verletzung der mediendichten Versiegelung. Auch eignet sich die strukturelle Unterbrechung der Klebeschicht nur für ein spezielles Klebstoff- Auftragsverfahren mit entsprechend komplizierten Mitteln. In Gegensatz beispielsweise zum Hotmelt-Schwieißverfahren benötigt das Verkleben der Folienränder mit stellenweise unterbrochener Klebschicht einen wesentlich größeren Aufwand an technischen Mitteln, der nur bei sehr hohen Verpackungsstückzahlen und gleichbleibenden Packungsdimensionen wirtschaftlich sinnvoll ist.
Aus der CH-A-651 795 ist eine Packung für Stückgüter bekannt, die mit einer Längsflossennaht versehen ist, wobei die Randbereiche der die Packung bildenden Folienbahn überstandsfrei miteinander verbunden sind. Die Längsflossennaht weist vom Rand bis in den mittleren Bereich verlaufende Einschnitte auf. Beim Aufreißen der Packung werden beide entlang der Längsflossennaht verbundene Randbereiche der Folienbahn erfaßt, wobei das Aufreißen zumindest teilweise entlang der Längsflossennaht erfolgt. Dabei soll nur eine teilweise Öffnung der Packung erfolgen, damit bei Entnahme eines Teils vom Inhalt ein Teil der Packung als Schutz gegen Verschmutzung der Hände zur Verfügung steht. Diese Packung ist zur schnellen und vollständigen Entnahme bindenartiger Güter ungeeignet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schlauchbeutelverpackung der im Oberbegriff des Hauptanspruchs genannten Art anzugeben, welche die vorgenannten Schwierigkeiten und technischen Grenzen überwindet, sich dabei insbesondere für die Verpackung von bindenartigen Gütern wie sterile Mull- oder Gipsbinden eignet, dabei ein gesteuertes Aufreißen des Schlauchbeutels in einem Bereich zwischen den Quernähten zur schnellen und vollständigen Öffnung und Entnahme des Packgutes ermöglicht und mit herkömmlichen maschinellen Verpackungs- und Versiegelungseinrichtungen bei hohen Abpackgeschwindigkeiten durchführbar ist.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt bei einer Schlauchbeutelverpackung der eingangs genannten Art mit der erfindung durch eine Ausbildung entsprechend den Kennzeichen von Anspruch 1. Durch diese Ausbildung ergeben sich zwischen den Einreißkerben in einem die Längsnaht überstehenden Streifen der Folienbahn quer zur Längsnaht verlaufende Reißzungen, die ein gesteuertes Aufreißen des Schlauchbeutels in einem Bereich zwischen den Quernähten ermöglichen. Dadurch wird der Schlauchbeutel etwa in zwei Hälften geteilt, die dann zur Entnahme des Inhalts abgeklappt oder bei komplettem Aufriß sogar gänzlich entfernt Verden können, so daß der Inhalt, beispielsweise eine Binde, unverzüglich optimal zugänglich ist. Weiterhin ist durch die Ausbildung der Reißzungen das Aufreißen des Schlauchbeutels ergonomisch optimal gelöst, wobei eine Hand den Schlauchbeutel so umfaßt, daß sein Mittenbereich etwa zwischen Daumen und Greiffinger liegt, wobei die zweite Hand die Reißzunge ergreift und quer zur Längsnaht herausreißt. Bei dieser Handhabung wird die Verpackung schonend und vollständig geöffnet, ohne daß das Packgut gequetscht oder beschädigt wird.
Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes sind entsprechend der Merkmale der Unteransprüche vorgesehen.
Der Erfindungsgegenstand wird in schematischen Zeichnungen in bevorzugten Ausführungsformen gezeigt, wobei aus den Zeichnungen weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung entnehmbar sind.
Die Zeichnungen zeigen im einzelnen :

Figur 1 :: Eine perspektivische Darstellung einer Schlauchbeutelvarpackung mit einseitigem Folienüberstand über die Längsnaht;
Figur 2 :: Eine perspektivische Ansicht einer Schlauchbeutelverpackung mit zweiseitigem Folienüberstand über die Längsnaht;
Figur 3 :: Einen Querschnitt durch die Verpackung entlang der Schnittebene I - I in Fig.1;
Figur 4 :: Eine Detaildarstellung der Längsnaht, ebenfalls im Schnitt der Schnittebene I - I in Fig.1.

In den Figuren 1 und 2 sind Schlauchbeutelverpackungen 4, insbesondere für bindenartige Güter dargestellt. Sie bestehen aus einer Folienbahn 11, die durch Klebung oder Schweißung entgegengesetzter Randbereiche 7, 8 mit einer Längsnaht 5 in Form eines das Packgut 20 umhüllenden Schlauches 21 ausgebildet und an den Enden durch zwei parallele Quernähte 6a, 6b mediendicht versiegelt ist.
Erfindungsgemäß verläuft ein Längsstreifen 10 der Folienbahn 11 lose über die Längsnaht 5 überstehend und ist in vergleichsweise kurzen, sich fortlaufend wiederholenden Längsabständen A1, A2, A3 , usw. mit Reißzungen 12a, 12b, 12c, usw. zwischen sich begrenzenden Einreißkerben 13a, 13b, 13c, usw. ausgebildet. Zum Aufreißen der Schlauchbeutelverpackung 4 wird eine Reißzunge 13f (Fig. 1) bzw. 13g (Fig.2) ergriffen und zwischen zwei Einreißkerben 13 herausgerissen. Dabei muß zunächst ein begrenzter Widerstand der Längsnaht 5 überwunden werden, worauf sich an der Reißzunge eine Lasche 15 ergibt, welche den Schlauchbeutel aufreißt, wie dies in den Figuren 1 und 2 dargestellt ist. Bei der in Figur 2 dargestellten Variante stehen beide Längsstreifen 10a und 10b an beiden Randbereichen 7, 8 über die Längsnaht 5 über. Vorzugsweise ist der Einreißkerben 13 aufweisende Längsstreifen 10a schmaler als der zu diesem parallel verlaufende Längsstreifen 10b ohne Einreißkerben. Dies ist jedoch nicht zwingend.
Wie die Zusammenschau der Figuren 1 und 2 erkennen läßt, sind die Einreißkerben 13 quer zum Längsstreifen 10 von dessem äußeren Rand 14 bis zumindest an die Längsnaht 5 verlaufende Einschnitte. Die Einreißkerben 13 können aber auch V - förmige Ausschnitte sein. In der Figur 3 ist in Schnitt die schlauchförmige Verpackungshülle 21 gezeigt, die eine Mullbinde 20 umhüllt. Die Folienbahn 11 besteht üblicherweise aus Verbundmaterial und kann beispielsweise eine für das Hotmelt-Schweißverfahren geeignete innere Polyethylenschicht 1, eine Zwischenschicht, beispielsweise Aluminium - Laminat 2, und eine äußere Deckschicht 3 , beispielsweise Polyester, aufweisen (Fig.3).
In der Figur 4 ist rein schematisch dargestellt, daß die aus einer Fläche 9 der Verpackung 4 hervorgehende Längsnahtflosse 5 zur Seite an die Fläche 9 angelegt und der jeweils äußere Längsstreifen 10a mit Einreißkerben 13 ausgebildet ist. Dabei ist vorteilhaft die Längsnahtflosse 5 mit der Fläche 9 durch eine Klebung 16 verbunden. Hierdurch wird das Öffnungsverhalten nochmals verbessert, da der Schlauchbeutel 4 nunmehr ohne zusätzliche Fixierung der Reißzunge 12 mit Hilfe der zweiten Hand zu öffnen ist. Im übrigen wird das Öffnen des Schlauchbeutels 4 dadurch erleichtert, daß jede Reißzunge 12 die Form einer annähernd rechteckigen Lasche und zum Ergreifen und Reissen geeignete Breiten- und oder Längenabmessungen zwischen jeweils 10 bis 18 mm aufweist.
Die Schlauchbeutelverpackung nach der Erfindung eignet sich in besonderem Maße für die hermetisch dichte Verpackung bindenartiger Güter, sie läßt sich problemlos so öffnen, daß der Inhalt schnell und ohne Beschädigung entnommen werden kann, und läßt sich unter Verwendung eines einfachen Zusatzaggregates in jeder handelsüblichen Schlauchbeutelmaschine herstellen, und zwar bei hohen Abpackgeschwindigkeiten mit üblichen verpackungsmaschinellen Einrichtungen. Insofern erfüllt die erfindungsgemäße Lösung in idealer Weise die eingangs gestellte Aufgabe.

Liste der Bezugszeichen

1.: Polyethylenschicht 1
2.: Zwischenschicht
3.: Polyesterschicht
4.: Verpackung
5.: Längsnaht
6.: Quernaht
7.: Randhereich
8.: Randbereich
9.: Fläche der Verpackung
10.: Längsstreifen
11.: Folienbahn
12.: Reißzungen
13.: Einreißkerben
14.: Rand d. Längsstreifens
15.: Lasche
16.: Klebung
20.: Packgut
21.: Schlauch

Claims

Schlauchbeutelverpackung, insbesondere für bindenartige Güter, bestehend aus einer Folienbahn, die durch Klebung oder Schweißung entgegengesetzter Randbereiche mit einer Längsnaht in Form eines das Packgut umhüllenden Schlauches ausgebildet und an den Enden durch zwei parallele Quernähte mediendicht versiegelt ist und zumindest eine Öffnungshilfe zum schnellen und vollständigen Aufreißen zwecks Entnahme des Inhalts aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Längsstreifen (10) der Folienbahn (11) lose über die Längsnaht (5) überstehend verläuft und dieser in vergleichsweise kurzen, sich fortlaufend wiederholenden Längsabständen (A1, A2, A3 usw) mit Reißzungen (12a,12b,12c usw) zwischen sich begrenzenden Einreißkerben (13a,13b,13c usw) ausgebildet ist.
Schlauchbeutelverpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Längsstreifen (10a, 10b) an beiden Randbereichen (7,8) der Folienbahn (11) über die Längsnaht (5) überstehend verlaufen und der die Einreißkerben (13) aufweisende Längsstreifen (10a) vorzugsweise schmaler ist als der zu diesem parallel verlaufende Längsstreifen (10b) ohne Einreißkerben.
Verpackung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einreißkerben (13) quer zum Langsstreifen (10) von dessen äußerem Rand (14) bis zumindest an die Längsnaht (5) verlaufende Einschnitte sind.
Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einreißkerben (13) V-förmige Ausschnitte sind.
Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die aus einer Fläche (9) der Verpackung (4) hervorgehende Längsnahtflosse (5) zur Seite an die Fläche (9) angelegt und der jeweils äußere Längsstreifen (10a) mit Einreißkerben (13) ausgebildet ist.
Verpackung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsnahtflosse (5) mit der Fläche (9) durch eine Klebung verbunden ist.
Verpackung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß jede Reißzunge (12) die Form einer annähernd rechteckigen Lasche und zum Ergreifen und Reißen geeignete Breiten- und/oder Längenabmessungen zwischen jeweils 10 bis 18 mm aufweist.