EP0532784B1

EP0532784B1 - Spulenentlade- und Spulenumsetzstation

Info

Publication number: EP0532784B1
Application number: EP19910115906
Authority: EP
Inventors: Bernd Keen; Paul Lühn
Original assignee: Palitex Project Co GmbH
Current assignee: Palitex Project Co GmbH
Priority date: 1991-09-19
Filing date: 1991-09-19
Publication date: 1995-03-01
Anticipated expiration: 2011-09-19
Also published as: EP0532784A1; DE59104817D1

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entladen von Spulen aus Spulenförderelementen und zum Umsetzen der Spulen in für die Weiterbehandlung der Spulen geeignete Positionen.
In der DE-38 24 874 A1 ist eine Spulentransportund Spulenumsetzvorrichtung beschrieben, bei der Spulen, die in liegender Stellung, das heißt in Bezug auf ihre jeweiligen Achsen im wesentlichen in horizontaler Richtung ausgerichtet sind, von einem Bandförderelement zugefördert werden, zuerst mittels eines flügelradähnlichen Umsetzaggregates aufgerichtet, anschließend von einem Greifer ergriffen und dann auf Paletten abgestellt werden.
Insgesamt werden derartige Vorrichtungen dazu benötigt, um vollbewickelte Spulen, z.B. Kreuzspulen, die in Abhängigkeit von vorhergehenden Arbeitsprozessen einzeln oder gruppenweise eine erste Position einnehmen können, in eine solche Stellung zu bringen, daß sie entsprechend den unterschiedlichsten Kunden- bzw. Abnehmerwünschen oder in Anpassung an folgende Verarbeitungsstufen eine vorgeschriebene zweite Position einnehmen. Dieses gilt z.B. für das Palettieren oder das Verpacken von fertigen Spulen in Kartons oder sonstigen Behältnissen.
Um dieses Ziel zu erreichen, ist die erfindungsgemäße Vorrichtung gekennzeichnet durch eine Übergabestation, eine Fördereinrichtung, die durch zwei endlose, in bestimmtem Abstand voneinander parallel laufende Förderriemen gebildet ist, auf die die einzelne Spule von dem jeweiligen Spulenförderelement mittels der Übergabestation mit der Spulenmantelfläche abgelegt wird, einen zwischen den beiden Förderriemen angeordneten, um eine Vertikalachse drehbaren Hubtisch, der die Spulen durch die Auf- und Abbewegung zeitweise von den Förderriemen abhebt, sie um 180° dreht und wieder auf den Förderriemen ablegt, und ein in Förderrichtung der beiden Förderriemen hinter dem Hubtisch angeordnetes, zwischen die beiden Förderriemen greifendes und um eine Horizontalachse drehberes Umsetzaggregat, das als taktweise von einem Motor oder 180° -Drehzylinder angetriebenes Flügelrad ausgebildet ist und das die einzelnen zwischen den beiden Förderriemen auf ihrer Mantelfläche abgestützte Spule aufnimmt und durch Drehung seiner Horizontalachse umsetzt und mit einer Stirnfläche der Spule wieder auf den Förderriemen ablegt.
Ein um eine Vertikalachse drehbarer auf- und abbewegbarer Hubtisch ist in Verbindung mit einer ansonsten anders gestalteten Spulenumsetzstation bereits in der EP 0 386 339 A1 beschrieben. Ein Flügelrad zur Übergabe bzw. Förderung von Spulen zwischen zwei in vertikalem Abstand laufenden Förderelementen ist in der EP 0 379 600 A1 behandelt.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen behandelt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 2 teilweise im Schnitt eine Ansicht des erfindungsgemäß verwendeten Hubtisches, und
Fig. 3 eine perpektivische Seitenansicht des erfindungsgemäß verwendeten Umsetzaggregates.

Fig. 1 zeigt ausschnittsweise eine von einer vorhergehenden Bearbeitungsstufe kommende, beispielsweise endlose Förderschiene 1, entlang der beispielsweise mittels einer nicht dargestellten, innerhalb der Förderschiene 1 geführten Endloskette angetriebene Spulenförderelemente in Form von Spulenkörben 2 verfahrbar sind. Der einzelne Spulenkorb 2 kann beispielsweise aus Drahtelementen bestehen und ist so gestaltet, daß die einzelne Spule 3 entlang von Mantellinien in dem seitlich offenen Spulenkorb abgestützt ist. Anstelle von entlang der Förderschiene geführten Spulenkörben könnte auch ein endloses, muldenförmiges Transportband verwendet werden.
Unterhalb der Förderschiene 1 ist als Teilaggregat der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine Übergabestation 4 angeordnet, die ein Maschinengestell 5 und einen an der Oberseite des Maschinengestells 5 gelagerten Schieber 6 aufweist, der mittels eines mit Druckmittel beaufschlagbaren Hubzylinders 7 in Richtung des Pfeiles f1 senkrecht zur Bewegungsrichtung der Spulenkörbe 2 hin und her bewegbar ist. Der Hubzylinder 7 ist über eine Druckmittelleitung 8 mit Druckmittel beaufschlagbar, und der Schieber 6 ist am vorderen Ende der Kolbenstange 9 des Hubzylinders 7 befestigt. Dem Schieber 6 ist ein Sensor 10, beispielsweise in Form einer optischen Zelle zugeordnet, um festzustellen, wann ein mit einer Spule 3 beladener Spulenkorb 2 in den Bereich der Übergabestation 4 eingefahren ist. An der Oberseite des Maschinengestells 5 ist eine Arretiereinrichtung gelagert, die vorzugsweise einen doppelarmigen Schwenkhebel 11 umfaßt , an dessen einem Ende ein mit Druckmittel beaufschlagbarer Hubzylinder 12 angreift, während das andere Schwenkhebelende ein gegen den Spulenkorb 2 zur Anlage bringbares Arretierelement 13 trägt. Der doppelarmige Schwenkhebel 11 ist in Richtung des Doppelpfeiles f2 verschwenkbar, um dann, wenn mittels des Sensors 10 festgestellt worden ist, daß in die Übergabestation 4 eine Spule 11 eingefahren ist, den Spulenkorb 2 in einer für eine Spulenübergabe geeigneten Lage zu positionieren und festzuhalten.
Die Übergabestation 4 enthält weiterhin eine Spulenleitfläche 14, die so angeordnet ist, daß mittels des Schiebers 6 aus den einzelnen Spulenkörben 2 herausgedrückte Spulen 3 über diese Leitfläche 14 auf eine Fördereinrichtung rollen, die durch zwei angetriebene, endlose und im Abstand voneinanderliegende Förderriemen 15 gebildet ist. Die beiden Förderriemen 15 können beispielsweise Rundriemen sein und laufen über geeignte Rollenpaare 16 und 17, von denen eines angetrieben ist. Die Förderriemen 15 sind zumindest teilweise in den Bereichen, in denen eine Spulenförderung erfolgt, von Stützschienen 18 abgestützt. Oberhalb der Förderriemen 15 sind Leitschienen 19 zum seitlichen Abstützen der von Förderriemen 15 bewegten Spulen angeordnet.
Zwischen den beiden Förderriemen 15 ist ein um eine Vertikalachse drehbarer Hubtisch 20 auf- und abbewegbar, dem eine geeignete Dreheinrichtung 21 und eine Hubeinrichtung 21a zugeordnet sind, die beide vorzugsweise von einer Druckmittelquelle 40 mit Druckmittel beaufschlagbar sind.
Auf diesen Hubtisch 20 folgt in der durch den Pfeil f3 repräsentierten Förderrichtung der Förderriemen 15 ein um eine Horizontalachse drehbares Umsetzaggregat, welches vorzugsweise die Form eines Flügelrades 22 hat. Ein Motor 23 oder ein 180° -Drehzylinder mit Freilauf und Bremse und Index-Rastbolzen dient zum taktweisen Antrieb des Flügelrades 22.
In Bewegungsrichtung der beiden Förderriemen 15 folgt auf das Flügelrad 22 eine Spulenabnahmestation, die entweder durch die Förderriemen 15 selbst, durch eine nicht dargestellte Tischfläche oder eine weitere Fördereinrichtung gebildet sein kann, an die die entsprechend umgesetzten Spulen von den Förderriemen 12 weitergegeben werden.
Sobald ein mit einer Spule 3 beladener Spulenkorb 2 in den Bereich der Übergabestation 4 eingefahren und mittels der insbesondere von dem Sensor 10 gesteuerten Arretiereinrichtung 11, 12, 13 arretiert worden ist, wird der Schieber 6 mittels des Hydraulikzylinders 7 betätigt und in Richtung des Pfeiles f1 vorwärts geschoben, um die Spule 3 über die Leitfläche 14 auf die durch die beiden Förderriemen 15 gebildete endlose Fördereinrichtung zu rollen. Die entweder taktweise oder kontinuierlich angetriebenen Förderriemen 15 fördern die Rolle 3 dann in den Bereich des Hubtisches 20 dem in Abhängigkeit von der vorher ermittelten Lage der Spule 3 ein Steuerbefehl zugeleitet wird, um die Spule 3 gegebenenfalls von dem Förderriemen 15 abzuheben und in Richtung des Drehpfeiles f4 um 180° zu drehen und dann wieder auf die Förderriemen 15 abzulegen. Die so gewendete Spule 3 wird dann bei der Weiterförderung an das das Umsetzaggregat bildende Flügelrad 22 übergeben, das dazu dient, die vorher mit horizontal ausgerichteter Spulenachse geförderte Spule 3 in eine solche Position umzusetzen, daß die Spulenachse abschließend eine vertikale Position einnimmt, wie es in Figur 3 anhand der Spule 3' dargestellt ist.
Die so in die vorgeschriebene Position gewendete Spule kann anschließend von den Förderriemen abgehoben oder an eine nicht dargestellte weitere Fördereinrichtung übergeben werden.

Claims

Vorrichtung zum Entladen von Spulen aus Spulenförderelementen (2) und zum Umsetzen der Spulen (3) in für die Weiterbehandlung der Spulen geeignete Positionen, gekennzeichnet durch
eine Übergabestation (4),
eine Fördereinrichtung, die durch zwei endlose, in bestimmtem Abstand voneinander parallel laufende Förderriemen (15) gebildet ist, auf die die einzelne Spule (3) von dem jeweiligen Spulenförderelement (2) mittels der Übergabestation (4) mit der Spulenmantelfläche abgelegt wird,
einen zwischen den beiden Förderriemen (15) angeordneten, um eine Vertikelachse drehbaren Hubtisch (20), der die Spulen durch die Auf- und Abbewegung zeitweise von den Förderriemen (15) abhebt, sie um 180° dreht und wieder auf den Förderriemen (15) ablegt,
und ein in Förderrichtung der beiden Förderriemen (15) hinter dem Hubtisch (20) angeordnetes, zwischen die beiden Förderriemen (15) greifendes und um eine Horizontalachse drehbares Umsetzaggregat (22), das als taktweise von einem Motor (23) oder 180° -Drehzylinder angetriebenes Flügelrad (22) ausgebildet ist und das die einzelnen zwischen den beiden Förderriemen auf ihrer Mantelfläche abgestützte Spule aufnimmt und durch Drehung seiner Horizontalachse umsetzt und mit einer Stirnfläche der Spule wieder auf den Förderriemen (15) ablegt.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Flügelrad (22) über einen Freilauf und eine Bremse und Index-Rastbolzen angetrieben wird.
Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß sie als Teil der Übergabestation eine Arretiereinrichtung zum Anhalten und Positionieren der jeweils mit einer Spule bestückten Spulenförderelement (2) enthält.
Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß sie als Teil der Übergabestation (4) einen senkrecht zur Achse der auf den arretierten Spulenförderelementen (2) abgelegten Spulen (3) wirksamen Schieber (6) enthält.
Vorrichtung nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, daß die endlose Fördereinrichtung - bezogen auf die Förderbahn der Spulenförderelemente (2) - auf der dem Schieber (7) gegenüberliegenden Seite der Förderbahn (1) liegt, und daß der Übergabestation (4) zwischen der Förderbahn der Spulenförderelemente (2) und der endlosen Fördereinrichtung (15-15) eine im wesentlichen horizontal ausgerichtete Spulenleitfläche (14) zugeordnet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, daß die Arretiereinrichtung einen doppelarmigen Schwenkhebel (11) umfaßt, an dessen einem Ende ein Hubzylinder (12) angreift, während das andere Schwenkhebelende ein gegen das Spulenförderelement (2) zur Anlage bringbares Arretierelement (13) trägt.
Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen in Förderrichtung der Förderriemen (15) auf das Umsetzaggregat folgendes Greifelement zur Abnahme der Spulen (3) von der Fördereinrichtung.