EP0430925B1

EP0430925B1 - Vorrichtung zur Tarnung militärischer Geräte

Info

Publication number: EP0430925B1
Application number: EP19900890301
Authority: EP
Inventors: Volker Ing. Haager
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1989-11-27
Filing date: 1990-11-16
Publication date: 1994-06-15
Anticipated expiration: 2010-11-16
Also published as: ATA270989A; AT402566B; DE59006139D1; EP0430925A3; EP0430925A2

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein mit einer Tarnungsvorrichtung versehenes militärisches Gerät, das eine Längsachse hat, wobei diese Tarnungsvorrichtung ein mit diesem Gerät verbundenes, aus mehreren Tragarmen bestehende Gestell ist, das ein Tarnnetz od.dgl. trägt.
Es sind Tarnungsvorrichtungen bekannt, deren Tragarme ähnlich wie bei einem Regenschirm auf- und zusammenklappbar sind, wobei meist mehrere Schirme zur Tarnung eines Gerätes verwendet werden. Als nachteilig wurde dabei die Kreisform und die große Bauhöhe solcher Schirme angesehen.
Um diese Nachteile zu vermeiden, wurden schon Tarnungsvorrichtungen verwendet, deren Tragarme fächerartig um an einem Träger angeordnete vertikale Achsen auf- und zusammenklappbar sind. Auch bei diesen Vorrichtungen entsteht jedoch eine Art Kreisform, jedenfalls aber ein im wesentlich regelmäßiges Gebilde. Jede Regelmäßigkeit vermindert jedoch die Tarnwirkung, weil ein regelmäßiges Gebilde in der Natur viel mehr auffällt als ein unregelmäßig geformtes.
Aus der FR-A-2 293 685 ist ein mit einer Tarnungsvorrichtung versehenes militärisches Gerät der eingangs genannten Art bekannt geworden, wobei am Gerät, einem Geschütz, aus geraden Stangen bestehende Rahmen schwenkbar gelagert sind, über die ein Tarnnetz gelegt ist und die im vorgeschwenkten Zustand die Geschützrohre überdecken. Es entsteht dadurch ebenfalls eine im wesentlichen regelmäßige Form der Tarnung, insbesondere stimmt die Längsachse der Tarnung mit der Längsachse des Geschützes überein.
Die Erfindung hat es sich daher zum Ziel gesetzt, eine Tarnungsvorrichtung so auszubilden, daß das damit getarnte militärische Gerät völlig unregelmäßig erscheint, wobei jedoch trotzdem ein schneller Auf- und Abbau der Vorrichtung sowie eine Beweglichkeit des Gerätes gewährleistet sein soll.
Erreicht wird dies dadurch, daß das Gestell aus derart verschieden unregelmäßig geformten, durch Steck- oder Schraubverbindungen miteinander verbundenen Tragarmen besteht, daß eine visuell in Erscheinung tretende Längsachse des Gestelles und damit der Tarnung entsteht, die in einem Winkel zur Längsachse des militärischen Gerätes verläuft, so daß durch diese Verschiedenheit der Längsachsen eine Identifizierung des militärischen Gerätes erschwert wird.
Die unregelmäßig geformten Tragarme der Tarnungsvorrichtung können leicht und schnell miteinander verbunden werden, wobei durch die verschiedenen Längsachsen eine völlig unregelmäßige Form entsteht.
Die Unregelmäßigkeit der Tarnung kann insbesondere dadurch erhöht werden, daß das Gestell und damit die Tarnung zu beiden Seiten der Längsachse des militärischen Gerätes verschieden hoch ist.
Um auch bei schnelleren Bewegungen des Gerätes eine absolut sichere Verbindung zu erhalten, ist es vorteilhaft, wenn zwischen den zusammengesteckten Teilen des Gestelles eine elastische Zwischenlage angeordnet ist.
Nachstehend ist die Erfindung anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher beschrieben, ohne jedoch auf dieses Beispiel beschränkt zu sein. Dabei zeigen: Fig. 1 die Draufsicht auf ein mit einer erfindungsgemäßen Tarnungsvorrichtung versehenes Zwillings-Fliegerabwehrgeschütz; Fig. 2 die Vorderansicht des getarnten Geschützes nach Fig. 1; Fig. 3 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles III in Fig. 2; Fig. 4 eine entsprechende Ansicht in Richtung des Pfeiles IV in Fig. 2 und Fig. 5 im Halbschnitt eine vorzugsweise verwendete Steckverbindung.
Das in den Fig.1 bis 4 dargestellte Geschütz weist eine Unterlafette 1 und eine demgegenüber drehbare Oberlafette 2 auf. Die Unterlafette 1 ist über Ausleger 3 am Boden abgestützt und es ist mit ihr ein Fahrgestell verbunden, dessen Räder 4 in einer vom Boden abgehobenen Stellung dargestellt sind. Die Oberlafette 2 weist zwei Geschützrohre 5 mit den entsprechenden Zubehörteilen auf.
Zur Tarnung der Oberlafette 2 ist mit dieser ein Gestell verbunden, das aus unregelmäßig gebogenen Armen besteht. Fest verbunden mit der Oberlafette sind die Arme 6 und 7, an die die übrigen Arme 8 angeschlossen werden.
In Fig.3 ist durch quer verlaufende Linien angedeutet, wo die Arme 8 an die Arme 6 bzw. 7 angeschlossen werden. Die Verbindung erfolgt dabei über Steckkupplungen, von denen eine in Fig.5 dargestellt ist.
Mit einem rohrförmigen Arm 6 oder 7 ist ein Kupplungsstück 9 verschweißt oder verklebt, auf dem entgegen der Wirkung einer Feder 10 eine Hülse 11 verschiebbar ist. Diese Hülse 11 ist mit einem Bund 12 versehen, der in Vertiefungen gelagerte Kugeln 13 nach innen in eine Ringnut 14 eines rohrförmigen Armes 8 drückt. Eine elastische Zwischenlage 15 hält die Verbindung unter Spannung. Dadurch wird erreicht, daß auch bei schnellen Drehbewegungen der Oberlafette 2 ein absolut fester Sitz der gegeneinander verriegelten Teile aufrecht erhalten wird.
Wird die Hülse 11 entgegen der Kraft der Feder 10 in Richtung zum Arm 6 hin verschoben, kann der Arm 8 ausgezogen werden, wobei die Kugeln 13 in eine Ringnut 16 der Hülse 11 ausweichen.
Das Zwillingsgeschütz nach den Zeichnungen weist eine Längsachse X-X auf, die parallel zu und zwischen den Geschützrohren 5 verläuft. Insbesondere aus Fig.2 ist ersichtlich, daß der (bezogen auf Fig.2) links der Längsachse befindliche Gestellteil L höher als der rechts befindliche Gestellteil R ist. Aus Fig.1 ergibt sich, daß die visuell in Erscheinung tretende Längsachse Y-Y des Gestelles zur Längsachse X-X in einem Winkel verläuft.
Auch mit den Geschützrohren 5 ist ein aus unregelmäßig gebogenen Armen bestehendes Gestell 17 verbunden, das sich jedoch nur über den Mittelteil der Geschützrohre 5 erstreckt.
Sowohl über das aus den Armen 6, 7 und 8 bestehende Gestell als auch über das Gestell 17 werden Tarnnetze oder Planen 18 geworfen bzw. gespannt, sodaß eine völlig unregelmäßige Raumform entsteht, durch die eine optimale Tarnung ermöglicht wird.
Selbstverständlich wird auch die Unterlafette 1 getarnt, wobei die Beweglichkeit der Oberlafette 2 gewahrt bleibt.
Im Rahmen der Erfindung, wie in der hinzugefügten Ansprüchen definiert, sind zahlreiche Abänderungen möglich. So kann die durch die Formung der Arme erzielte Raumform weitgehend variiert und an das zu tarnende Gerät angepaßt werden. Auch ist die Art der beschriebenen Steckverbindung lediglich eine beispielsweise und es kann jede bekannte Verbindung von Armen bzw. Rohren im Rahmen der Erfindung verwendet werden.

Claims

Mit einer Tarnungsvorrichtung versehenes militärisches Gerät, das eine Längsachse (X-X) hat, wobei diese Tarnungsvorrichtung ein mit diesem Gerät verbundenes, aus mehreren Tragarmen (6,7,8) bestehende Gestell ist, das ein Tarnnetz od.dgl. trägt, dadurch gekennzeichnet, daß das Gestell aus derart verschieden unregelmäßig geformten, durch Steck- oder Schraubverbindungen miteinander verbundenen Tragarmen (6,7,8) besteht, daß eine visuell in Erscheinung tretende Längsachse (Y-Y) des Gestelles und damit der Tarnung entsteht, die in einem Winkel zur Längsachse (X-X) des militärischen Gerätes verläuft, so daß durch diese Verschiedenheit der Längsachsen eine Identifizierung des militärischen Gerätes erschwert wird.
Mit einer Tarnungsvorrichtung versehenes militärisches Gerät nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß das Gestell und damit die Tarnung zu beiden Seiten (L,R) der Längsachse (X-X) des militärischen Gerätes verschieden hoch ist.
Mit einer Tarnungsvorrichtung versehenes militärisches Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den zusammengesteckten Teilen des Gestelles eine elastische Zwischenlage (15) angeordnet ist.