EP0337091B1

EP0337091B1 - Düsen-Wechselhalter für Hochdruck-Farbspritzpistolen

Info

Publication number: EP0337091B1
Application number: EP19890103407
Authority: EP
Inventors: Gebhard Dangelmaier
Original assignee: J Wagner GmbH
Current assignee: J Wagner GmbH
Priority date: 1988-03-12
Filing date: 1989-02-27
Publication date: 1994-02-02
Anticipated expiration: 2009-02-27
Also published as: DE8803389U1; EP0337091A2; EP0337091A3

Description

Die Erfindung betrifft einen Düsen-Wechselhalter für Hochdruck-Farbspritzpistolen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Bei einem bekannten derartigen Düsen-Wechselhalter (EP-A-0 182 489) sind die Düsenfassung ebenso wie die zugehörige Einführöffnung im Düsenkäfig zylindrisch ausgebildet. Es ist aufwendig, zwischen den zylindrischen Flächen die erforderliche Dichtheit bei den hohen auftretenden Farbdrücken (200 bis 400 bar) herzustellen und nach längerer Betriebsdauer beizubehalten. Bei Verschlechterung der Dichtwirkung ist ein einfaches Nachstellen nicht möglich.
Bei einem anderen bekannten Düsen-Wechselhalter (US-A-3 831 862) soll Dichtheit zwischen der auswechselbaren Düsenfassung und dem Düsenkäfig durch einen Dichtring gewährleistet werden, der in über einen Bajonettverschluß eingerasteter Position der Düsenfassung im Düsenkäfig axial zusammengepreßt ist. Eine Nachstellung bei Ermüdung der Dichtung ist nicht vorgesehen.
Aufgabe der Erfindung ist deshalb, einen verbesserten Düsen-Wechselhalter für Hochdruck-Farbspritzpistolen zu schaffen, der ein schnelles und müheloses Auswechseln der Düsen ermöglicht und einfach und kostengünstig herzustellen ist, trotzdem aber die erforderliche Dichtheit gewährleistet. Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus Patentanspruch 1.
Bei der Erfindung kann also das Auswechseln der Düse durch blosses Herausziehen und Hineinschieben der einen Handgriff aufweisenden Düsenfassung bewerkstelligt werden, was schnell und ohne Werkzeuge durchzuführen ist. Darüber hinaus ist eine ausgezeichnete Dichtheit über eine lange Gebrauchszeit gewährleistet, weil die verwendeten Dichtungen lediglich statisch belastet und axial verspannbar sind. Durch geringe Schraubverdrehung können länger im Gebrauch befindliche Dichtungen nachgespannt werden. Darüber hinaus ist eine einfache Justierung der Schlitzrichtung von Schlitzdüsen mittels Bewegen des Handgriffs der Düsenfassung möglich.
Der erfindungsgemäße Halter kann mit Vorteil bei allen Hochdruck-Farbspritzpistolen Anwendung finden, auch bei solchen, die mit einem Farbdruck unter 200 bar arbeiten.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Düsen-Wechselhalters dargestellt, und zwar zeigen:

Fig. 1: den Düsen-Wechselhalter im Längsschnitt,
Fig. 2: in Seitenansicht, teilweise geschnitten, die Düsenfassung in Einzeldarstellung, und
Fig. 3: in Seitenansicht die Halteschraube in Einzeldarstellung.

Der Wechselhalter besteht aus einer Überwurfmutter 10 mit Dichtungsring 11, einer hohlen Halteschraube 12 mit Bremsfeder 13 und Dichtungsnapf 14, einem Düsenkäfig 15 mit Axialschlitz 15a und Haltefeder 16, einer Düsenfassung 17 und einem Düsenschutz 18. Dabei weist die Düsenfassung 17 eine Axialbohrung zum Einsetzen einer Düse 19, eine Dichtungsscheibe 20 und einen in die Axialbohrung eingedrückten Pressring 21 sowie ein seitlich abstehendes Griffstück 22 auf. Die Gestalt und die Funktion dieser Bauelemente ergeben sich aus der nachfolgenden Montagebeschreibung.
Zunächst werden in die Überwurfmutter 10 die Halteschraube 12 eingesteckt und der Dichtungsring 11 eingelegt, worauf die Überwurfmutter auf das übliche Aussengewinde der Mündung des - nicht dargestellten - Pistolenrohrs der Farbspritzpistole aufgeschraubt wird, und zwar bis der Rand der Pistolenrohrmündung und der hintere Rand der Halteschraube 12 den Dichtungsring 11 zusammendrücken. Daraufhin werden auf das aus der Überwurfmutter 10 herausragende Zylinderteil der Halteschraube 12 die Bremsfeder 13 und die Napfdichtung 14 aufgesteckt sowie der Düsenkäfig 15 auf das Gewinde der Halteschraube 12 aufgeschraubt. Schließlich werden auf den Düsenkäfig 15 die Haltefeder 16, welche die Form eines geschlitzten Ringes mit aufgebogenen Schlitzenden hat, und der Düsenschutz 18 aufgesteckt, und zwar derart, daß der Axialschlitz seines Hülsenteils 18a mit dem Axialschlitz 15a des Düsenkäfigs 15 fluchtet.
Der Düsen-Wechselhalter ist jetzt für das Einsetzen der Düsenfassung 17 bereit. Die Düsenfassung 17 kann nun unter Aufweiten des Schlitzendes der Haltefeder 16 durch den Einführschlitz 15a in den Düsenkäfig 15 eingeschoben werden, bis die Mittelachse der Düse 19 mit der Mittelachse des Düsenkäfigs 15 zusammenfällt und der Handgriff 22 aus dem Schlitz 15a des Düsenkäfigs 15 nach außen ragt; die sich durch Eigenelastizität nach dem Einschiebevorgang wieder zusammenziehende Haltefeder 16 stellt sicher, daß die Düsenfassung im Düsenkäfig verbleibt und nur unter Anwendung von Zugkraft wieder aus dem Düsenkäfig 15 herausgezogen werden kann.
Durch Verdrehen des Düsenkäfigs 15 auf der Halteschraube 12 wird die Napfdichtung 14 axial verspannt, und zwar soweit, daß sich die Napfdichtung verformt und damit eine einwandfreie Dichtung zwischen Halteschraube 12 und Düsenfassung 17 gewährleistet ist, gleichwohl aber die Pressung der Dichtung 14 noch nicht so stark ist, daß sie ein geringfügiges Weiterdrehen, beispielsweise um Zwanzig Grad, des Düsenkäfigs 15 verhindern würde.
Die Düsen für Hochdruck-Farbspritzpistolen sind im allgemeinen Schlitzdüsen und es kann nun bei der vorab beschriebenen Montage der Fall sein, dass die Schlitzrichtung der Düse 19 von der gewünschten Spritzstrahlebene beträchtlich abweicht. In diesem Fall wird dann die Überwurfmutter 10 nochmals leicht gelockert, der aus der Überwurfmutter herausragende Bauteil in die gewünschte Richtung gedreht (Vorjustierung der Düsenschlitzrichtung) und die Überwurfmutter wiederum fest angezogen. Eine Feinjustierung der Düsenschlitzrichtung kann nun in der Weise erfolgen, dass der Handgriff 22 der Düsenfassung 17 ein geringes Stück nach oben bzw. nach unten bewegt wird, mit der Folge einer Drehung des Düsenkäfigs 15 auf dem Gewinde der Halteschraube 12. Die Drehung kann dabei in jeder Richtung um einen Betrag von beispielsweise bis zwanzig Grad erfolgen, ohne dass die Napfdichtung 14 zu sehr zusammengepresst bzw. so entlastet wird, dass eine Dichtung nicht mehr gewährleistet wäre. Wesentlich dabei ist, dass sich mit dieser Bewegung des Handgriffs 22 auch der Düsenschutz 18 in entsprechender Weise mitdreht, womit sich ein Nachstellen des Düsenschutzes 18 erübrigt, dieser vielmehr immer in der gewünschten Weise zum Düsenschlitz steht. Der Spritzvorgang kann nun vorgenommen werden, webei, wie Versuche ergeben haben, auch bei Farbdrücken bis zu 400bar und darüber die erforderliche Abdichtung gewährleistet ist.
Soll nun die Düse 19 gegen eine andere Düse, etwa mit grösserem oder kleinerem Durchsatz, ausgetauscht werden, dann ist es lediglich erforderlich, die Düsenfassung 17 an ihrem Handgriff 22 aus dem Düsenkäfig 15 gegen die Kraft der Haltefeder 16 herauszuziehen, die Düse 19 durch eine andere Düse zu ersetzen und die Düsenfassung 17 in der oben beschriebenen Weise wieder in den Düsenkäfig 15 einzuschieben. Noch einfacher ist es, wenn mehrere Düsenfassungen 17 zur Verfügung stehen, die mit unterschiedlichen Düsen 19 bestückt sind; in diesem Fall wird dann lediglich die im Käfig 15 befindliche Fassung 17 herausgezogen und durch eine Fassung 17 mit anderer Düse 19 ersetzt; in diesem Fall sind dann lediglich Sekunden für den Düsenwechsel erforderlich.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt, vielmehr sind diesen gegenüber zahlreiche Abwandlungen möglich, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Wesentlich ist jedoch, dass die Dichtungen nur statisch belastet werden und axial verspannbar sind, weil damit eine möglichst geringe Abnutzung und Alterung der Dichtungen gewährleistet und es darüber hinaus möglich ist, eine etwaige Alterung der Dichtung dadurch auszugleichen, dass man beispielsweise den Düsenkäfig etwas weiter auf die Halteschraube aufschraubt.

Claims

Düsen-Wechselhalter für Hochdruck-Farbspritzpistolen, mit einer auf die Pistolenrohrmündung aufschraubbaren Überwurfmutter (10), welche am Pistolenrohr eine hohle, das Pistolenrohr verlängernde Halteschraube (12) hält, auf die ein Düsenkäfig (15) mit einer seitlichen Einführöffnung (15a) für eine Düsenfassung (17) aufgeschraubt ist, wobei die Düsenfassung (17) mit darin angeordneter Düse (19) in die Einführöffnung (15a) einschiebbar und darin herausnehmbar gehaltert ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Einführöffnung ein Einführschlitz (15a) ist und daß eine auf die Halteschraube (12) aufgesetzte Napfdichtung (14) vorgesehen ist, die durch eine Öffnung in einer Wand des Einführschlitzes (15a) gegen die Düsenfassung (17) vorkragt und durch Schraubverdrehung des Düsenkäfigs (15) auf der Halteschraube (12) axial gegen eine Dichtfläche (21) an der Düsenfassung (17) verspannbar ist.
Düsen-Wechselhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Düsenkäfig (15) eine Haltefeder (16) in Form eines geschlitzten Ringes sitzt, wobei der Ringschlitz mit dem Einführschlitz (15a) des Düsenkäfigs (15) fluchtet.
Düsen-Wechselhalter nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Halteschraube (12) eine Bremsfeder (13) sitzt.
Düsen-Wechselhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen Düsenschutz (18) mit auf den Düsenkäfig (15) aufschiebbarem Hülsenteil (18a), wobei das Hülsenteil (18a) einen Schlitz aufweist, der mit dem Einführschlitz (15a) des Düsenkäfigs (15) fluchtet.
Düsen-Wechselhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsenfassung (17) eine zum Haltegriff (22) senkrechte Axialbohrung aufweist, in der die Düse (19), ein Dichtungsring (20) und ein Düse (19) und Dichtung (20) haltender Pressring (21) sitzen.