EP0059466A1 - Dammfassade für Altbauten - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft einen Putzträger für Dämmputze, insbesondere zur Verwendung beim Aufbringen von Dämmputzen auf Altbau-Fassaden, bestehend aus einem Gitter aus sich kreuzenden Stahldrähten, das mittels Befestigungselementen an der Fassade verankert wird. Ferner bezieht sich die Erfindung auf eine Dämmfassade für Bauwerke, insbesondere für Altbauten, unter Verwendung vorgenannter Putzträger, mit einer auf die Außenwand des Bauwerks aufgebrachten Dämmschicht, z.B. aus Mineralwolle, und einer die Sichtseite der Fassade bildenden Außenschicht.
- Das Aufbringen von Putzen, insbesondere Dämmputzen auf Neubau-Fassaden bereitet keine Schwierigkeiten, da dann, wenn ein Verputzen des Baus vorgesehen ist, der Untergrund von vornhere in entsprechend ausgebildet wird. Kritisch ist dies jedoch bei Altbauten, bei denen mit sehr unterschiedlichen Eigenschaften der Außenwände, also des Untergrundes gerechnet werden muß. Es kann sich beispielsweise um Holz-oder Fachwerkwände, um Naturstein- oder Ziegeimauerwerk oder schließlich auch um Stahlbetonwände handeln. Ferner kann die Außenwand mineralische oder kunststoffhaltige Putze in ein- oder mehrlagiger Ausführung oder auch keramische Beläge aufweisen. Es ist deshalb häufig schon die Beurtei lung des Untergrundes schwierig, noch schwieriger aber ist es, die geeigneten Maßnahmen zur Behandlung des Untergrundes herauszufinden. In der Regel sind deshalb die Vorbereitungen für das Anbringen einer Dämmfassade sehr aufwendig und kostspielig. In vielen Fällen muß der vorhandene Belag sogar völlig entfernt werden, was natürlich gleichfalls kostenaufwendig ist.
- Um diese Probleme zu beheben, bedient man sich in neuester Zeit ebenflächiger Armierungsgitter, die aus sich senkrecht kreuzenden Lauf- und Querdrähten bestehen. Diese ebenflächigen Gitter werden mittels Dübel und Bolzen am festen Untergrund (Mauerwerk, Beton od. dgl.) befestigt und mittels Distanzstücken auf gleichmäßigem Abstand von der Oberfläche der Altbau Fassade gehalten. Dieser Abstand beträgt ca. 30 mm, während die Putzschicht selbst bei 50 mm liegt. Diese bekannte Lösung kann zwar in verarbeitungstechnischer Hinsicht einigermaßen befriedigen, nicht jedoch in bautechnischer und bauphysikalischer Hinsicht.
- Das Gitterwerk stellt eine erhebliche Massenanhäufung von Stahl dar, der nahe der Außenfläche des Dämmputzes liegt. Vornehmlich die äußeren Putzschichten sind im Sommer und im Winter erheblichen Temperaturunterschieden unterworfen. Da der Ausdehnungskoeffizient des Stahls und der den Dämmputz bildenden Materialien sehr unterschiedlich ist, kommt es innerhalb des Dämmputzes zu Spannungen, die zu Rissen führen können.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Putzträger. des eingangs geschilderten Aufbaus so auszubilden, daß thermische Spannungen innerhalb des Dämmputzes nicht oder in nicht nennenswertem Umfang auftreten.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Drahtgitter in regelmäßigen Abständen wellenartig verformt ist.
- Ein solcher Putzträger liegt mit seinen "Wellentälern" der Altbau-Fassade an, während er mit seinen "Wellenbergen" im Dämmputz liegt. Dabei können die "Wellenberge" von der Fassade den gleichen Abstand aufweisen, wie beim Stand der Technik, nämlich beispielsweise 30 mm. Die erfindungsgemäße Ausbildung hat aber zur Folge, daß praktisch nur der äußerste Scheitel der "Wellenberge" nahe der Außenfläche des Dämmputzes liegt und damit den extremen Temperaturschwankungen unterworfen ist, während der größere Tei des Stahls in die Tiefe des Dämmputzes bis an die Altbau-Fassade verlagert ist. Damit kommt es nur noch zu geringen thermischen Spannungen zwischen dem Drahtgitter und dem Dämmputz. Im übrigen kommen diese geringen Spannungen nicht in einer einzigen Ebene zur Wirkung, sondern werden räumlich verteilt, so daß sie praktisch wirkungslos sind, insbesondere treten kei ne Zugspannungen parallel zur Außenfläche des Putzes, die vor allem für die Rißbildung verantwortlich sind, auf.
- Außer di esen bauphysikal i schen Vortei len ergibt sich der weitere Fortschritt, daß der Dämmputz wesentlich besser haftet, da der Putzträger nicht in einer Ebene liegt, sondern räumlich verformt ist. Der Putz wird also praktisch über die gesamte Tiefe des Putzträgers in mehreren Ebenen gehalten, so daß der Stützeffekt wesentlich besser ist. Dies wirkt sich vor allem in der Grünstandsphase des Putzes, aber natürlich auch in abgebund enem Zustand günstig aus.
- Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung greifen die Befestigungselemente jeweils an den der Fassade zugekehrten Wellen des Drahtgitters an.
- Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß die Befestigungselemente praktisch auf dem Untergrund aufsitzen, und demzufolge aufgrund des geringeren Hebelarms höher belastet oder geringer dimensioniert werden können.
- Aus bearbeitungstechnischen Gründen empfiehlt es sich, die Wellenscheitel jeweils mit einzelnen Laufdrähten des Drahtgitters zusammenfallen zu lassen, doch kann die Verformung selbstverständlich auch an anderer Stelle erfolgen.
- Schließlich ist gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel vorgesehen, daß das Drahtgitter in Matten standardisierter Größe gefertigt ist und die über die Laufdrähte überstehenden Enden zumindest einiger Querdrähte zum Einhängen benachbarter Matten zu Haken od. dgl. abgebogen sind.
- Mit dieser Ausführungsform wird die Montage der Putzträger an der Fassade erleichtert, indem von oben nach unten gearbeitet und das jeweils nächst unter Drahtgitter an das darüberliegende, bereits befestigte Drahtgitter angehängt werden kann. Das Drahtgitter muß also beim Anbringen der Befestigungselemente nicht gehalten werden.
- Bei der Sanierung und Wärmedämmung von Altbau-Fassaden ist es bekannt, auf den Untergrund zunächst eine Holzlattung mittels Dübeln und Bolzen bzw. Nägeln aufzubringen, an dieser dann die Dämmschicht anzubringen und schließlich als Außenschicht eine Verkleidung aus Kunststoffpaneelen vorzusehen. Fassaden dieser Art stören jedoch meist das architektonische Bild und sind darüber hinaus sehr kostenaufwendig. Es ist weiterhin schon vorgeschlagen worden, auf die beschichtete oder unbeschichtete Außenwand ein Drahtgitter aufzubringen, das als Putzträger dient und mit einem Dämmputz beworfen wird. Je nach Qualität der Außenwand kann mit einem solchen Dämmputz natürlich nur ein begrenzter Dämmwert erreicht werden. Darüber hinaus können dann Probleme auftreten, wenn die Außenwand arbeitet, wie dies beispielsweise bei Holz- oder Fachwerkwänden der Fall ist. Dies kann dann zu Rissen im Dämmputz und dazu führen, daß dieser von Feuchtigkeit hinterwandert wird.
- Die Erfindung eröffnet die Möglichkeit, eine Dämmfassade mit hohem Dämmwert zu schaffen, di e unabhängig von der Art des Untergrundes das einwandfreie Aufbringen eines Putzes und das Anbringen der Dämmfassade mit herkömmlichen Mitteln gestattet. Dazu wird so verfahren, daß zwischen der Dämmschicht und der Außenschicht, die aus einem ein- oder mehrschichtigen Putz gebildet ist, das Drahtgitter angeordnet ist, das einerseits in Verbindung mit in der Außenwand verankerten Dübeln und mit diesen zusammenwirkenden, am Drahtgitter angreifenden Befestigungselementen zum Anbringen der Dämmschicht, andererseits als Putzträger dient.
- Die Dämmfassade besteht also aus der Dämmschicht, z.B. aus Mineralwolle, dem Drahtgi tter zum Befestigen derselben am Untergrund und einem auf der Sichtseite aufgebrachten Putz, vornehmlich einem Dämmputz , für den das Drahtgitter zugleich den Putzträger bildet. Mit diesem Aufbau lassen sich höchstmögliche Dämmwerte erreichen. Die Dämmfassade kann mit herkömmlichen Mitteln auf beschichtete oder unbeschichtete Außenwände beliebiger Art aufgebracht werden, ohne daß diese in irgendeiner Weise vorbereitet werden müssen. Bewegungen des Untergrundes können sich auf diePutzschicht nicht übertragen, da sie von der Dämmschicht, die eine Art Gleitschicht bildet, aufgenommen werden. Das Drahtgitter erfüllt zusätzlich zu seiner Funktion als Putzträger den weiteren Zweck eines einfachen Hilfsmittels zum Befestigen der Dämmschicht an der Außenwand. Vorzugsweise wird als Putz ein kunststoffhaltiger Dämmputz verwendet, der eine weitere Steigerung des Dämmwertes bringt und aufgrund des Aufbaus der Dämmfassade in herkömmlicher Weise durch Bewerfen des Drahtgitters aufgebracht werden kann. Auf den Dämmputz wird üblicherweise noch ein die Sichtseite bildender Oberputz aufgebracht. Wenn die Befestigungselemente an den Wellentälern des Drahtgitters angreifen, kann das Drahtgitter mit seinen Wellentälern unmittelbar der Dämmschicht aufliegen und ihrer sicheren Befestigung dienen. Dadurch können gegenüber dem Stand der Technik auch einfachere Befestigungselemente eingesetzt werden, da die Distanzierung gegenüber der Außenwand im einfachsten Fal allein durch die D ämmschicht erfolgt.
- Nachstehend ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispi eis beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1 eine perspektivische Ansicht einer Gittermatte,
- Figur 2 einen Schnitt durch eine Fassade mit Dämmputz und
- Figur 3 einen Schnitt durch eine Altbau-Dämmfassade.
- Das in der Figur 1 in Form einer Matte gezeigte Drahtgitter 1 besteht aus Laufdrähten 2 und Querdrähten 3, die sich im rechten Winkel kreuzen. Das Drahtgitter ist wellenartig verformt, z.B. derart, daß die von einzelnen Querdrähten 3 gebildeten Wellenscheitel 4, 5 jeweils im Bereich eines Laufdrahtes 2 liegen. Der Abstand der Laufdrähte 2 und der Querdrähte 3 kann beliebig eng sein. Ebenso kann die Wellenhöhe entsprechend der Putzstärke gewählt werden. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel sind ferner die die Laufdrähte 2 überragenden Enden 6 der Querdrähte zu Haken 7 umgebogen, wobei die Haken an gegenüberliegenden Ende/des Gitters 1 in unterschiedlicher Richtung abgebogen sein können, um das Anbringen benachbarter Matten dadurch zu erleichtern, daß an eine bereits befestigte Matte die nächste einfach eingehängt und dann ohne Schwierigkeiten befestigt werden kann. Diese Haken können an jedem oder auch nur an ausgewählten Querdrähten vorgesehen sein.
- In Figur 2 ist ein Schnitt durch eine Fassade gezeigt. Zunächst ist der Untergrund 8, z.B. das Mauerwerk, erkennbar., das außenseitig mit einem Altputz 9 versehen ist. Auf dem Altputz 9 liegt das Drahtgitter 1 mit seinen inneren Wellenscheiteln 4 auf und ist im Bereich dieser Wellenscheitel mittels Dübeln 10 und Bolzen 11 befestigt. Mit den äußeren Wellenscheiteln 5 ragt das Drahtgitter 1 über die Oberfläche des Altputzes 9 vor. Auf den mittels der Dübel 10 und der Bolzen 11 an der Altbau-Fassade befestigten Putzträger wird dann der Dämmputz 12 aufgespritzt, der durch die räumliche Verformung des Gitters 1 über die gesamte Tiefe armiert und gehalten wird. Im allgemeinen ist auf den Dämmputz 12 noch ein Oberputz 13 aufgebracht.
- In Figur 3 ist wiederum die Außenwand 8 eines Bauwerks erkennbar, die aus Fachwerk, Naturstein- oder Ziegelmauerwerk oder auch aus Stahlbeton bestehen kann. Die Außenwand 8 trägt ferner eine Beschichtung 9, z.B. einen Altputz, Keramikbelag od. dgl.
- Die Dämmfassade weist eine Dämmschicht 14, z.B. aus Mineralwolle, und eine Außenschicht 15 auf, die wiederum aus einem Dämmputz 12 und einem Oberputz 13 bestehen kann. Die Dämmschicht 14 ist mit Hilfe des Drahtgitters 1 an der Außenwand 8 befestigt. Als Befestigungselemente dienen wiederum Dübel 10, die durch die Außenschicht 9 in die Außenwand 8 eingebracht sind, und aus Nägeln, Bo lzen 11 od. dgl., di e in die Dübel 10 eingetrieben werden. Ferner weisen die Befestigungselemente Distanzhalter 16 auf, die die Dämmschicht 14 durchgreifen und sich auf der Außenschicht 9 abstützen. Schließlich sind noch Unterlagen 17 vorgesehen, die die Befestigungskraft vomNagel- bzw. Bolzenkopf 18 auf das Drahtgitter 1 bzw. auf die Wärmedämmschicht 14 übertragen. Die Unterlagen 17 können, wie in Figur 1 strichpunktiert angedeutet, leisten-oder schienenartig ausgebi Idet se in.
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