DEW0014105MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 1. Juni 1954 Bekanntgemacht am 3. Mai 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Es ist bekannt, auf geographischen Karten durch Schummerung oder Schraffierung von Hand eine
plastische Wirkung der Berg^ und Tal-Formationen zu erzielen. Dieses Verfahren ist zu zeitraubend
und zu kostspielig, um im größeren Rahmen angewandt zu werden. Zur Vereinfachung. wurden
daher ,bei der Herstellung geographischer Karten plastisch wirkende Abbildungen von Geländedarstellungen
auf fotomechanischem Wege hergestellt. Bei diesem Verfahren wird von dem abzubildenden
Geländeabschnitt ein Relief aus Gips oder ähnlichen formbaren Werkstoffen angefertigt
und dieses Relief in geeigneter Weise beleuchtet und fotografiert. Die Fotografie dient als der
Kartenuntergrund oder es wird nach der Fotografie der Kartenuntergrund gedruckt, der zumeist nachträglich
mit weiteren festzuhaltenden Merkmalen, wie Straßen usw., d. h. mit der sogenannten
Situation versehen wird, Bei diesem bekannten Verfahren muß die fotografische Aufnahme in
senkrechter Richtung auf das Relief erfolgen. Das zur Beleuchtung verwandte Licht darf dageg_en
nicht senkrecht einfallen, um eine plastische Wirkung zu erzielen. Außerdem ist es zumeist,
erforderlich, die Gebirgszüge des Reliefs im Verhältnis zu den Flächenausdehnüngen zu überhöhen,
um die plastische Wirkung stärker hervortreten zu lassen, wodurch Verzerrunigen entstehen können.
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W 14105 IVaI 57 d
Das Licht muß schräg aus einer oder mehreren Richtungen auf das Relief auftreffen. Nachteilig ist
bei dem bekannten Verf ahren zur fotomechanischen Herstellung plastischer Karten, daß sich Schlagschatten
nicht vermeiden lassen, welche die Kartensituatiön in störender Weise überdecken und nur
umständlich durch Beleuchtung von mehreren Seiten abgeschwächt werden können. Doch hat man
auch bei Verwendung komplizierter Beleuchtungssysteme nach dem bekannten Verfahren bisher
. befriedigende Ergebnisse nicht erzielen können.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, unter A^ereinfachung des fotografischen Aufnabmeverfahrens
die plastische Wirkung von fotomechanisch hergestellten Karten z,u verbessern. ■· ,
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur fotomechanischen Herstellung plastisch'. wirkender
Karten und besteht darin, von dem darzustellenden Geländeabschnitt ein. plastisches Modell aus durchsichtigem
oder durchscheinendem Werkstoff anzufertigen und bei durchfallendem Licht zu fotografieren.
Nach der Erfindung wird demnach das durchscheinende Modell des Geländeabschnittes
von einer Seite beleuchtet und von der anderen Seite fotografiert. Die hergestellte Fotografie wird
in bekannter Weise als Kartenuntergrund oder als Druckvorlage für den zu druckenden Kartenuntergrund
od. dgl. verwandt. Das zur Verwendung kommende plastische Modell aus durchscheinendem
oder durchsichtigem Werkstoff, wie durchsichtigem
Kunststoff oder Glas, kann .als positives oder negatives Relief angefertigt sein. Das Modell kann auch
als positiver oder negativer Abdruck oder Abguß aus durchsichtigem oder durchscheinendem Werkstoff
nach einem in üblicher Weise hergestellten Relief angefertigt werden. Nach einem anderen
Vorschlag der Erfindung wind das plastische Modell aus einer Folie aus durchsichtigem oder durchscheinendem
Werkstoff als positiver oder negativer Abdruck von einem in üblicher Weise hergestellten
Relief angefertigt.
Es empfiehlt sich, das plastische Modell aus durchsichtigem oder durchscheinendem Material
bei der fotografischen Aufnahme so anzuordnen, daß die Berge der Kamera zugewandt sind, und in
dieser Stellung zu fotografieren. Es ist auch möglich, das Modell umgekehrt herum anzuordnen und
ebenfalls im durchfallenden Licht zu fotografieren. In diesem Falle sind die Berge bei einem positiven
Relief von der Kamera abgewandt.
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind vor allem darin zu sehen, daß durch die im Innern
des durchsichtigen oder durchscheinenden Modells auftretenden Brechungen, Reflexionen - und Totalreflexionen
die Kontrastwirkung wesentlich erhöht wird und kontrastreiche, stark plastisch wirkende
Abbildungen hergestellt werden können. Die Art der Durchleuchtung des Modells ist dabei weitgehend
beliebig. Nach einem Vorschlag der Erfindung wird zur Erzeugung des durch das plastische
Modell hindurchfallenden. Lichtes eine Lichtquelle
benutzt, die zentral oder schräg zur Verbindungslinie von der Kamera zur Mitte des plastischen
Modells angeordnet ist und das Modell bestrahlt. Es können aber auch Lichtquellen verwandt
werden, die zum Teil zentral zu der genannten Verbindungslinie von der Kamera zur Mitte des
plastischen Modells, zum Teil schräg dazu angeordnet und auf das Modell gerichtet sind. Nach
einer bevorzugten Ausführurigsform erfolgt die Durchleuchtung des plastischen Modells mittels
diffusen Lichtes, dessen Schwerpunkt entweder zentral oder schräg zur Verbindungslinie von der
Kamera'zur Mitte des plastischen Modells angeordnet sein kann. Man kann auch die Durchleuchtung
des plastischen Modells einerseits mit Lichtquellen mit gerichteter Strahlung und
andererseits mit diffus strahlenden Lichtquellen vornehmen. Außerdem ist es je nach den Umständen
möglich; zusätzlich das "plastische Modell auch mit Auflicht-Beleuchtung anzustrahlen, so daß außer
dem durchfallenden auch reflektiertes Licht in die Kamera einfällt.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren läßt
sich fotomechanisch auch ein farbiger Kartenuntergrund herstellen, wobei von dem plastischen Modell
zwei oder mehr fotografische Aufnahmen bei jeweils verschiedenen Durchleuchtungen, z. B. mit
Licht aus ■ verschiedenen Richtungen, gemacht werden, die in verschiedenen Farben fotografiert
und zusammengedruckt werden. Es ist auch möglich, das plastische Modell bei der fotografischen
Aufnabme gleichzeitig mit Licht zweier oder mehrerer verschiedener Farben zu durchleuchten
und die fotografische Aufnahme mit Färbfilmen
vorzunehmen sowie den Druck nach den fotografischen Aufnahmen ebenfalls farbig durchzuführen.
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind nicht nur in der bereits erwähnten Verbesserung
der plastischen Wirkung von fotomechanisch hergestellten Karten zu sehen, sondern vor allem auch
darin, daß das zur Durchführung des Verfahrens erforderliche Modell in einfacher Weise, beispielsweise
im Abguß verfahren, aus thermoplastischen oder sonstigen Kunststoffen hergestellt werden
kann, und außerdem auch, die Aufnahmeapparatur außerordentlich einfach ist. Von besonderem
Vorteil ist ferner, daß auch ohne Überhöhung der im Modell dargestellten Höhenzüge eine gute
plastische Wirkung erreichbar ist.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer lediglich ein Außführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung erläutert. Es zeigt
Fig. ι in schematischer Darstellung eine Vorrichtung
zur Durchführung eines Verfahrens nach der Erfindung,
Fig. 2 ein andersartiges plastisches Modell, das in dem erfindungsgemäßen Verfahren Verwendung
finden kann, und ■■■' ' Fig. 3 ein weiteres Modell.
Gemäß den Figuren wird z.ur fotomechanischen
Herstellung von plastisch; wirkenden geographischen Karten zunächst aus durchsichtigem Werkstoff ein
plastisches Modell der abzubildenden Landschaft hergestellt. Dieses Modell wird durch Licht-
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quellen 2a, 2b, 2C von unten beleuchtet, wobei die
Lichtquellen zum Teil· (2b, 2C) schräg zu der
Achse 3, die Kamera 4 und Mitte des plastischen Modells miteinander verbindet, zum Teil (2e) in
dieser Achse angeordnet sind. Über dem plastischen Modell befindet sich eine Kamera.
Die Kamera 4 empfängt das durch das Modell 1
hindurchfallende Licht und bringt diese Strahlen zur Abbildung. Die Figur läßt erkennen, daß zusätzliche
Lichtquellen 2d, 2e auf der Kameraseite
des plastischen Modells 1 angebracht werden können, und gegebenenfalls -mit diesen Lichtquellen
eine zusätzliche Beleuchtung erfolgen kann.
In Fig. ι ist ein Positiv-Relief zur Erzeugung
als plastisches Modell 1 angeordnet. Fig. 2 zeigt die gleiche Landschaft in einem Negati.v-Relief-Modell
ia; auch auf diese Weise lassen sich die erstrebten
plastischen Wirkungen erzielen. Man kann auch das in Fig. 3 dargestellte aus einer Folie
geformte Modell ib der gleichen Landschaft verwenden.
Claims (12)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Verfahren zur. fotomechanischen Herstellung plastisch wirkender geographischer Karten, dadurch gekennzeichnet, daß das zu fotografierende Modell aus durchsichtigem oder durchscheinendem Werkstoff nach der abzubildenden Landschaft hergestellt und bei durchfallendem Licht fotografiert wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das plastische Modell als positives oder negatives Relief aus durchsichtigem oder durchscheinendem Werkstoff angefertigt wird.
- 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dalß das plastische Modell als positiver oder negativer Abdruck oder Abguß aus durchsichtigem oder durchscheinendem Werkstoff nach einem in üblicher Weise hergestellten Relief angefertigt wird.
- 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das plastische Modell aus einer Folie aus durchsichtigem oder durchscheinendem Werkstoff als positiver oder negativer Abdruck oder Abguß von einem mit üblicher Weise hergestellten Relief angefertigt Wird.
- 5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 .bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei der fotografischen Aufnahme das plastische Modell so angeordnet wird, daß die Berge der Kamera zugekehrt oder abgewandt sind.
- 6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das plastische Modell von einer Lichtquelle durchleuchtet wird, die zentral oder schräg zur Verbindungslinie von der Kamera zur Mitte des plastischen Modells auf der der Kamera abgewandten Seite angeordnet ist.
- 7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das plastische Modell durch eine oder mehrere zentral oder schräg zur Verbindungslinie von der Kamera zur Mitte des plastischen Modells angeordnete Lichtquellen beleuchtet wird.
- 8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das plastische Modell von diffusem Licht durchleuchtet wird, dessen Schwerpunkt zentral oder schräg zur Verbindungslinie von der Kamera zur Mitte des plastischen Modells angeordnet sein kann.
- 9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das plastische Modell sowohl mit diffusem als auch mit ,· gerichtetem Licht durchleuchtet wird.
- 10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das plastische Modell sowohl durchleuchtet als auch beleuchtet wird.
- 11. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das plastische Modell mit Licht verschiedener Farben durchleuchtet oder beleuchtet, die fotografischen Aufnahmen mit einem Farbfilm vorgenommen sowie der Druck aus den fotografischen. Aufnahmen farbig durchgeführt wird.
- 12. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das plastische Modell nacheinander verschieden, z. B. aus verschiedenen Richtungen, durchleuchtet und die so hergestellte Fotografie in verschiedenen Farben zusammengedruckt wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 609 508/142 4. 56
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