DEW0009654MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 6. Oktober 1952 Bekanntgemacht am 5. Januar 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Eine wesentliche Vereinfachung bei dem Transport und der Lagerung von Bier ließe sich erzielen,
wenn an Stelle der bisher üblichen Holzgefäße Metallgefäße Verwendung fänden und an. Stelle der
bisher üblichen Glasbierflaschen Blechbehälter eingesetzt werden könnten. Die Fässer und Blechbehälter
müßten zweckentsprechend ausgekleidet sein, damit jeder Kontakt des Bieres mit dem
Metall, sei es Eisen, Zinn oder Aluminium u. a., ausgeschaltet wird. Geringe Spuren von diesen
Metallen verursachen Trübungen, welche unter dem Fachbegriff »Metalltrübung« bekannt sind. Gegen
manche Metalle ist das Bier äußerst empfindlich, namentlich gegen Zinn und Eisen. Schon Zinnmengen
von 0,00025g in ihl rufen nach 24Stunden
Trübung des Bieres hervor.
Außerdem wird der Geschmack des Bieres durch Metalle stark beeinflußt. Diese Nachteile können
behoben werden, wenn die Innenseite von metallischen Bierbehältern mit einer völlig indifferenten
Auskleidung, vorzugsweise durch Lackierung, versehen ist.
Da diese Bierbahälter, insbesondere Dosen, vor der endgültigen Verformung den Lackauftrag erhalten,
müssen elastische, biege- und ziehfeste Lackierungen zur Verwendung kommen, damit die
Verformungen der Bleche durch Biegen, Ziehen oder Stanzen möglich sind und Haarrisse, Ab-
509 627/14
W 9654 IVa/6 f
platzungen usw. vermieden werden. In der deutschen Patentschrift 701 267 sind alle Lacke
und Kunstharze als Auskleidungsmassen für Bierbehälter genannt. Aus der Patentschrift geht
hervor, daß die fertigen Gefäße mit dem Schutzüberzug verseben werden sollen. Es ist aber bekannt,
daß nur ein ganz geringer Teil aller Naturutid Kunststoffe einer nachträglichen Verformung
gewachsen ist. Die deutsche Patentschrift 884931 sieht die gleiche Arbeitsweise wie die vorgenannte
Patentschrift vor.
Thinius beschreibt ein Verfahren zum Aufspritzen geschmolzener Polyamide (Wissenschaftlich-technische
Fortschrittsberichte auf dem Gebiete der nicht härtbaren Kunststoffe, Akademie-Verlag,.
Berlin, 1950, S. 384). Die Verwendung von Polyamidpulver
liegt nicht im Sinne der Erfindung.
Die deutsche Patentschrift 740 066 beschreibt die Herstellung von Polyamidplatten. In der USA.-Patentschrift
2 517 610 werden lineare Copolyamide mit Cyclohexanon, Cyclopentanon, Methylcyclohexanon
umgesetzt und zu Filmen, Fasern, Überzügen u. dgl. verarbeitet. Von einer Verarbeitung
im Biege- und Stanzverfahren ist darin nicht gesprochen.
Zum Lackieren von Blechbehältern sind bereits Lacke auf Grundlage von fetten Ölen, Alkydharzen
und Phenolharzen bekannt.
Diese Lackierungen genügen aber keineswegs den Ansprüchen, welche zur Vermeidung der oben geschilderten Mangel an die Innenlackierung von
hochwertigen Bierbehältern gestellt werden müssen. Es ist bekannt, daß Lackierungen auf Basis von
Superpolyamid durch eine besonders hohe chemische Beständigkeit und Geschmacksfreiheit ausgezeichnet
sind, daß deren geringe Haftfestigkeit jedoch zu Schwierigkeiten geführt hat und daß
ferner die hohe ausgeprägte Thermoplastizität Verarbeitungsschwierigkeiten in sich schließt.
Es wurde nun gefunden, daß man die Eigenschaft
der Superpolyamidlacke in Anpassung an die Verwendung für Bierbehälter besonders verbessern
kan'n, wenn man sie kombiniert mit wasserlöslichen Phenolharzen verwendet.
Eine Kombinierung von Superpolyamiden und Phenolharzen ist normalerweise nicht möglich, weil
infolge der verschiedenen Löslichkeit und der fehlenden gegenseitigen Löslichkeit nur inhomogene
Lösungen und trübe Filme gebildet werden. Dem wird erfindungsgemäß dadurch begegnet, daß man
noch wasserlösliche Phenolharze mit den Superpolyamiden kombiniert.
Die Herstellung der zur Kombination mit Superpolyamiden zu verwendenden Phenolharze muß
also gemäß der Erfindung in einem Zustand abgebrochen werden, in welchem sie noch so viel
wasserlösliche Anteile enthalten, daß ein genügendes gegenseitiges Lösungsvermögen mit Superpolyamiden
gegeben ist. In diesem gekennzeichneten, \vasserlöslichen Zustand lassen sich mit den
Phenolharzen Kombinationen herstellen, welche sowohl homogene Lösungen als auch klare Filme
ergeben. Die Lösungen aus Kombinationen von Superpolyamiden und wasserlöslichen Phenolharzen
ergeben überraschenderweise nach Ofentrocknung bei 160 bis 2200C, also nach Überführung
der Phenolharze in den unlöslichen Zustand, blanke und homogene Filme.'
Diese Filme eignen sich deshalb besonders zum Auskleiden von Bierbehältern, weil sie bezüglich
der Elastizität, Biege-, Zieh-, Stanz- und Haftfestigkeit sowie der Wasser^, Bier- und Kochfestigkeit
in Form von Lackierungen den gestellten Anforderungen in jeder .Beziehung genügen. Sie sind
auch völlig geschmacksfrei.
Superpolyamid-Phenolharzlacke gemäß der Erfindung lassen sich als Ein- und Mehrschicht-Lackierung
in verschiedener ..Weise anwenden, nämlich erstens als Grundlack mit daraufliegendem
Phenolharzdecklack, zweitens· als Grundlack mit daraufliegender zweiter Lackschicht, ebenfalls auf
Polyamidbasis in reiner oder kombinierter Form, drittens als Einsdhichtlack, viertens als Grundlack
mit einem Decklack auf Basis anderer Polymerisations- und/oder Kondensationsprodukte, fünftens
als Decklack auf Grundlacken bekannter Zusammensetzung, sechstens als Zwischenlack bei
Lacksystemen bekannter Zusammensetzung. Die erfindungsgemäßen Lacke können auch mit Zusatz
von Farbkörpern zur Anwendung kommen.
Ein Lack gemäß der Erfindung besteht aus 10 bis 25 Gewichtsteilen Superpolyamid, o- bis 25 Gewichtsteilen
Phenolharz, 90 bis 65 Gewichtsteilen Lösungsgemisdh aus z. B. Glykoläther, Alkohol,
Ester, Keton, Äther, Kohlenwasserstoff.,
Ein solcher Lack kann den Grundlack darstellen, auf dem ein anderer Decklack auf Basis bekannter
Kondensations- und/oder Polymerisationsprodukte bekannter Zusammensetzung aufgebracht wird.
Der Lack kann auch sowohl als Grundlack wie auch als Decklack verwendet werden, und schließlich
ist seine Verwendung auch als Decklack auf einem Grundlack anderer Zusammensetzung
möglich. 1
Die erfindungsgemäßen Lackierungssysteme können nicht nur fürBiertranspOirtbehälter, sondern
auch zur Oberflächenbehandlung sämtlicher bei der Herstellung und Lagerung von Bier verwendeten
Behälter, Geräte, Apparate usw. Anwendung finden.
Claims (1)
- Patentanspruch:■ Verfahren zur Auskleidung von metallischen Lager- und Transportgefäßen für Bier, gekennzeichnet durch die Verwendung von Mischungen von Superpolyamiden und wasserlöslichen Phenolharzen in Form einer oder mehrerer Schichten oder als Zwischenschicht, gegebenenfalls in Verbindung mit bekannten Kondensationsund/oder Polymerisationsprodukten.Angezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 701267, 740066, 884931; ■ 'USA.-Patentschrift Nr. 2 517 610.© 509 627/14 12.55
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