DEST006650MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 30. Juni 1953 Bekanntgemacht am 29. September 1955
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verarbeitung ungespaltener und durch katalytische
Spaltung erhaltener Heizöle, nach welchem man nach dem Mischen dieser beiden Bestandteile ein hochwertiges,
stabiles Gemischheizöl von niedrigem Conradsonwert erhält. Erfindungsgemäß wird die bei der
katalytischen Spaltung anfallende Heizölfraktion sofort alkalisch gewaschen, bevor sie mit Sauerstoff in
Berührung kommt und die mercaptanhaltige, ungespaltene Heizölkomponente unter Einwirkung von
Luft auf eine vorbestimmte Kupferzahl teilweise gesüßt. Das Produkt hat einen ausgezeichneten Geruch,
Brennwert und gute Lagerungsbeständigkeit. Es kann als Dieselkraftstoff oder als Heizöl im Haushalt und
in der Industrie Verwendung finden.
Heizöle werden durch Destillation aus rohem Erdöl oder durch thermische ' oder katalytische Spaltung
von Erdölfraktionen hergestellt. Bisher wurden Heizölgemische mit verhältnismäßig hohem Gehalt an
ungespaltenen Bestandteilen und niedrigem Gehalt an Spaltprodukten verwendet. Da jedoch ungespaltene
Heizöle als Ausgangsgut für die verschiedenen Spaltverfahren, ζ. B. für die katalytische Fließbettspaltung,
begehrt sind, enthalten die Gemischheizöle neuerdings meistens mehr Spaltprodukte als ungespaltenes Öl.
Bekanntlich sind vollständig oder teilweise aus Produkten der katalytischen Spaltung bestehende
Heizöle recht unbeständig und bilden Sedimente. Mischt man Spaltheizöle mit ungespaltenen Heizölen,
die durch Oxydation der Mercaptane vollständig
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gesiil.it sind, so neigen die Cieinische zur \erstopfung
der !'liter, Düsen oder Rohrleitungen derVerbrennungsanlagei).
Außerdem liegen die (am io"/nigen Destillationsrückstand
bestimmten) Conradson-Verkokungszahlen
solcher (Ii mische meist höher als diejenigen ihrer ungespaltt neu und gespaltenen Komponenten.
Die Verkokungszah! ist ein MaLS dafür, wie stark das
(ieinischlieizül im praktischen Betrieb im Brenner,
besondersin Brennern mit rotierendem Kreisel, verkohlt
ίο und bestimmt daher die Brauchbarkeit des Heizöls.
Um die Qualität von Geinischheizölen zu verbessern,
wurden bisher verschii dene Verfahren angewendet.
So ist es bekannt, ungespaltene Heizöle, wenn sie verhältnismäßig «süß., sind, lediglich mit Alkali zu
waschen. Hat das ungespaltene Heizöl einen verhältnismäßig hohen Mercaptangehalt, so daß es
"sauer., ist, so wird es normalerweise durch eine Dor.torbehaiidlung oder anderweitig gesüßt. Andererseits
ei fordern durch nur leichte Spaltung erhaltene
ao Heizöle in vielen Fällen ebenfalls nur eine alkalische
Wäsche. Die üblich» η Spaltheizöle werden jedoch unter verhältnismäßig scharfen Reaktionsbedingungen
hergestellt und müssen daher mit Säure behandelt und anschließend alkalisch gewaschen werden, um
den Koksniekstand herabzusetzen. Dies hat jedoch den Nachteil, daß dabei viele wertvolle Bestandteile
polymerisiert werden, was zu einer Ausbeutevenninderiing
führt. Ferner ist die Säurebehandlung infolge des dabei anfallenden Schlammes kostspielig und
umständlich.
Es ist nun bereits ein Verfahren bekanntgeworden, um den Verkokungswert derartiger Gemischheizöle
herabzusetzen, indem man die Mercaptane aus der ungespallenen Komponente durch Extraktion vollständig
entfernt, die gespaltene Komponente einer Alkaliwäsche unterzieht und dann beide Bestandteile
miteinander mischt. Dieses Verfahren ist jedoch an die Süßung des ungespaltenen Anteils auf extraktivem
Wege gebunden, da man, wie bereits erwähnt, bei oxydativer Entfernung der Mercaptane, z. B. durch
das 'Doctor-Verfahren, zu Gemischheizölc η mit hohen
Verkokungswert en gelangt.
I1Is wurde nun die überraschende Feststellung
gemacht, daß man ein stabiles Gemischheizöl von niedrigem Conradsonwert (bestimmt am io"/„igen
Destillationsrückstand) und guter Lagerungsbeständigkeit
erhall, wenn man die ungespaltene Komponente nur unvollständig süßt, und zwar bis auf eine Kupferzahl
zwischen 15 und 30, und die katalytisch gespaltene Komponente unmittelbar, d. h. bevor sie mit Luft in
Berührung kommt, einer alkalischen Wäsche unterwirft. Dieses Ergebnis wird auch bei oxydativer
Süßung erzielt.
Man kann die alkalische Wäsche der katalytisch gespaltenen Komponente auch durch stärkere Behandlungsmethoden,
z.B. Säurebehandlung, ersetzen; im allgemeinen ist dies jedoch nicht erforderlich.
Die teilweise Süßung der ungespalteiicn Komponente
kann durch Oxydation oder durch Extraktion erfolgen.
Bei dieser Art der Behandlung verbleibt zwar ein geringer Teil von Mercaptaneii im Öl; das Produkt ist
aber hinsichtlich seines Geruches nicht mehr zu beanstanden.
Die Produkte des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind also Erdölfraktionen, die eine auf einen vorbestimmten Grad gesüßte ungespaltcne Komponente
und mehr als 10, vorzugsweise 15 bis 60 Volumprozent
Spaltprodukte enthalten und der ASTM-Norm
D--396-48 T für Heizöle (Güteklasse Nr. 1 oder 2) entsprechen.
Typische Keimzahlen derartiger Heizölgemische sind beispielsweise folgende:
spezifisches Gewicht, 15,6° 0,8524
Destillation, ASTM, 0C
Siedebeginn 184
10% 226
50 °/0 262
90 °/o 30C)
Siedeende 338
Flammpunkt, 0C 70
Farbwert (Tag Robinson) 15
Viskosität bei 37,8°, cSt 2,6
Fließpunkt, 0C —18
Schwefel, Gewichtsprozent 0,37
suspendiertes Sediment,
mg/100 ecm 1,0
Koksrückstand eines io"/0igcn
Destillationsrückstandes, °/0 .. 0,08
Korrosion, 1 Stunde bei ioo°... genügt
Korrosion, 1 Stunde bei ioo°... genügt
Dieselindex 48,2
Anilinpunkt, 0C 60
Fig. r der Zeichnung veranschaulicht eine Ausführungsform
der Erfindung. Danach wird das Rohöl der Destillationszonc 1 durch Rohrleitung 2 zugeführt.
Temperatur und Druck werden in Zone 1 so eingestellt, daß überkopf durch Rohrleitung 3 normalerweise
gasförmige Kohlenwasserstoffe und durch Rohrleitung 4 Kohlenwasserstoffe abgezogen werden, die
im Bereich von Motortreibstoff und Schwerbenzin sieden. Durch Rohrleitung 5 wird eine ungcspaltenc
Heizölfraktion und durch Rohrleitung 6 eine Gasölfraktion abgezogen. Als Bodenprodukt läuft eine
Rückstandsfraktion durch Rohrleitung 7 ab, die die höhersiedenden Bestandteile enthält. Die in Rohrleitung
5 abgezogene ungespaltene Heizölfraktion wird erfmdungsgemäß auf einen vorbestimmten Grad
gesüßt. Hierfür kann jedes Verfahren dienen, das eine regelbare Süßung ermöglicht, z. B. eine Behandlung
mit Alkali und Luft, Hypochloritbehandlung usw. Als typisches Beispiel kann die alkalische Behandlung
mit Luft dienen, die zur Durchführung einer Teilsüßung besonders geeignet ist. Das Heizöl wird hierzu
in eine erste Zone 50 gefördert, in der es mit Alkali in Berührung gebracht wird, das durch Rohrleitung 51
zugeführt und durch Rohrleitung 52 abgezogen wird. Diese Alkaliwäsche kann auch in einer Rohrleitung
statt in einem besonderen Behälter erfolgen. Die Menge Alkali beträgt zweckmäßig 0,2 bis 1, vorzugsweise
etwa 0,5 Volumprozent des Öls. Diq Stärke der
Lauge liegt zwischen etwa 12 und 20, vorzugsweise bei etwa 150 Be. Zu starke Alkalität kann manche
natürliche Bestandteile beseitigen, die die Süßung unterstützen, während eine zu schwache Lauge saure
Bestandteile ungenügend entfernt, die zur Bildung von Emulsionen führen und Verarbeitungsschwicrigkeiten
ergeben. Das Öl wird aus Zone 50 durch Rohrleitung 53 in die Süßungszone 54 gefördert, in welcher
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es mit stärkerer Lauge vermischt wird, die durch Rohrleitung 55 zugeführt wird. Die verbrauchte Lauge
fließt durch Rohrleitung 56 ab. Diese Alkalilauge verwendet man in Mengen von etwa 1 bis 10, vorzugsweise
etwa 2 bis 3 Volumprozent des Öls, und ihre Stärke kann etwa 40 bis 55, vorzugsweise 48 bis 520Be
betragen. Gemäß der Erfindung wird Luft oder ein anderes sauerstoffhaltiges Gas durch Rohrleitung 57
in Zone. 54 eingeleitet. Während des Luftzusatzes wird das Gemisch kräftig gerührt. Dies kann bei 27
bis 66, vorzugsweise 49 bis 52° erfolgen. Nach oben hin wird die Temperatur durch den zulässigen Grad
der Verfärbung begrenzt. Das Öl wird dann mit Wasser gewaschen, durch Rohrleitung 58 abgezogen und mit
Spaltfraktionen vermischt, die folgendermaßen gewonnen werden.
Destillationszone 1 sowie die Behandlungszone 50 und 54 können jede beliebige Zahl und Anordnung
von Stufen enthalten. Die in Rohrleitung 6 abgenommene Gasölfraktion wird in die Spaltzone 16 gefördert.
In ihr kann jedes beliebige Spaltverfahren durchgeführt werden, vorzugsweise bedient man sich jedoch
der an sich bekannten katalytischen Fließbettspaltung. Die Spaltprodukte werden Überkopf aus der Spaltzone
16 durch Rohrleitung 28 abgezogen und in die Destillationszone 29 gefördert. Temperatur und Druck
in Zone 29 werden so eingestellt, daß Überkopf durch Rohrleitung 30 normalerweise gasförmige Bestandteile
abströmen, während durch Rohrleitung 31 Kohlen-Wasserstoffe abströmen, die im Bereich von Motortreibstoff
sieden. Als Bodenanteil wird in Rohrleitung 32 eine Fraktion abgezogen, die oberhalb des Heizölbereiches
siedet. In Rohrleitung 33 wird eine Heizölfraktion abgezogen und erfmdungsgemäß sofort der
Behandlung in Zone 21 unterworfen. Die frische Lauge oder das sonstige Behandlungsmittel wird durch Rohrleitung
22 eingeführt, während das verbrauchte Behandlungsmittel durch Rohrleitung 23 entfernt wird.
Das Spaltheizöl wird aus dieser der Endbehandlung dienenden Zone durch Rohrleitung 27 abgezogen und
wie vorstehend beschrieben mit dem ungespaltenen Heizöl in Rohrleitung 58 vermischt.
Zur weiteren Erläuterung des Verfahrens nach der Erfindung dient das nachfolgende Beispiel.
Es wurden verschiedene Verfahren angewendet, um zwei ungespaltene Ausgangsprodukte zu süßen,
deren Kupferzahl etwa 80 betrug (die Kupferzahl entspricht der Anzahl mg Mercaptanschwefel/ioo ecm
Benzin). Die Ergebnisse dieser Versuche sind als Abhängigkeit der Verkokungszahl des io°/0igen
Destillationsrückstandes von dem Süßungsgrad in Fig. 2 graphisch dargestellt. Man sieht, daß zunächst
ein allmählicher Anstieg der Verkokungszahl von etwa 0,04 bis auf 0,06 erfolgt, wenn die Kupferzahl
von 80 bis auf 15 bis 20 fällt. Eine weitere Süßung auf eine Kupferzahl unterhalb 15 verursacht eine
unerwartet hohe und sehr schnell zunehmende Koksabscheidung bis auf 0,11 Gewichtsprozent bei vollständiger
Süßung. Ähnliche Kurven wurden bezüglich der sedimentbildenden Eigenschaften der gesüßten
Öle beobachtet.
Da ungespaltene Heizöle mit Produkten der katalytischen Spaltung gemischt werden, wurde1 das Verhalten
von Gemischen aus teilweise gesüßten Ölen mit sofort alkalisch gewaschenen Ölen aus der katalytischen
Spaltung bestimmt. Die unten angegebenen Verkokungswerte (io°/0iger Destillationsrückstand)
und Sedimentwerte gelten für Gemische gleicher Raumteile des ungespaltenen Öls und eines sofort
alkalisch gewaschenen Produktes der katalytischen Spaltung (Siedeende 3320). Es ist zu erkennen, daß
mit steigendem Süßungsgrad die Unverträglichkeit der ungespaltenen Komponente mit dem Produkt der
katalytischen Spaltung ebenfalls zunimmt, was sich durch die Differenz zwischen den experimentell
gefundenen und den berechneten Werten zeigt.
Diese Veränderung ist dann besonders groß, wenn der Süßungsgrad von einer Kupferzahl von etwa 20
bis auf den eines doctornegativen Produktes erhöht wird. Entsprechend ist im Hinblick auf die Sedimentbildung
bei der Lagerung die Teilsüßung vorteilhafter als eine vollständige Süßung. Die Sedimentbildung
erscheint außerdem unterhalb einer Kupferzahl von 20 für das ungespaltene Öl beschleunigt zu erfolgen.
Entsprechende Ergebnisse wurden mit einem anderen Produkt der katalytischen Spaltung (Siedeende 3010)
erhalten.
90 Kupferzahl von
ungespaltenem Öl 82 22 2 o4)
Kupferzahl des Gemisches1) 41 .11 1 o1)
Experimentell bestimmte
Verkokungszahl (io°/0iger Destillationsrückstand),
Gewichtsprozent 0,11 0,13 0,17 0,25
Berechnete Verkokungszahl
(io°/0iger Destillationsrückstand)2) 0,05 0,06 0,08 0,09
(io°/0iger Destillationsrückstand)2) 0,05 0,06 0,08 0,09
Differenz aus experimentell
gefundenem und berechnetem Wert, Gewichtsprozent 0,06 0,07 0,09 0,16
gefundenem und berechnetem Wert, Gewichtsprozent 0,06 0,07 0,09 0,16
Sedimentbildung bei der Lagerung, mg/iooccm3) 9 11 14 18
1J Gemische gleicher Raumteile des ungespaltenen Öls
mit einem sofort alkalisch gewaschenem Öl der katalytischen Spaltung (Siedeende 3320);
2) unter der Annahme einer linearen Vermischung;
3) iowöchige Lagerung bei 520;
4) doctornegativ.
Aus den vorstehenden Werten ist ersichtlich, daß die mercaptanhaltige ungespaltene Heizölfraktion auf
eine Kupferzahl zwischen etwa 15 und 30, vorzugsweise etwa 17 und 23, gesüßt werden muß.
Claims (2)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung eines Heizölgemisches aus einer mercaptanhaltigen ungespaltenen Fraktion und einer durch katalytische Spaltung gewonnenen Fraktion durch Süßung der ungespaltenen und Alkaliwäsche der gespaltenen509 562/109St 6650 IVd/23 bl'Yaklion, dadurch gekennzeichnet, daß man die Spaltfraktion vor der Berührung mit Luft alkalisch wäscht, die ungespaltene Fraktion auf eine Kupferzahl von 15 bis 30 süßt und die so behandelten Fraktionen miteinander mischt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man aus einem unbehandelten Rohöl in einer Fraktionierzone eine Destillat-Heizölfraktion und eine (lasölfraktion abtrennt, die letztere zwecks Bildung niedrigersiedender Kohlenwasserstoffe spaltet, aus dem Spaltprodukt eine Heizölfraktion abscheidet, diese sofort alkalisch wäscht, bevor sie mit Sauerstoff in Berührung kommt, die ungespaltene Heizölfraktion auf eine Kupferzahl von 15 bis 30, vorzugsweise von 17 bis 23, süßt und darauf die beiden Heizölfraktionen miteinander mischt.Angezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 592 383.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 509 562/109 9.55
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