DEK0026606MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 16. August 1955 Biekannitgieniacht am 11. Oktober 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Bei den bisher bekannten Verfahren zum Aufkleben von Laufsohlen aus Zelluloid auf die Lauffläche
von Schiern ergab sich der Nachteil, daß die Zelluloidbahn infolge der Natur des verwendeten
Klebstoffes sich verzog und runzlig wurde. Dieses hatte zur Folge, daß die Lauffläche nach dem
Trockenwerden abgeschliffen werden mußte. Dadurch wurde einmal ein besonderer Arbeitsgang
zum Abschleifen erforderlich, und ferner war es ^o notwendig, eine so starke Zelluloidplatte zu verwenden,
daß die aufgelegte Zelluloidsohle noch nach dem Abschleifen die erforderliche Stärke
hatte. Durch den besonderen Arbeitsgang des.Abschleifen« und die Notwendigkeit, eine stärkere
Zelluloidplatte zu verwenden, wurden die Schier ganz erheblich.verteuert. Außerdem war es bei dem
verwendeten Klebstoff erforderlich, die Lauffläche am Schi stark aufzurauhen und bisweilen sogar mit
einer besonderen Nutung zu versehen, wodurch weiterhin das Auflegen von Laufsohlen aus Zelluloid
verteuert wurde.
Bei bekannten Klebstoffen aus Polyvinylazetat und Lösungsmitteln zum Zusammenkleben von
Zelluloid und Holz ist es lediglich bekannt, durch Wahl bestimmter Lösungsmittel die Trockenzeit
zu steuern und zu verkürzen.
Durch die Erfindung wird es ermöglicht, das Auflegen von Laufsohlen aus Zelluloid wesentlich
■609 657/422
K 26606 IVa/22ί
zu vereinfachen, zeitlich ganz erheblich zu verkürzen und darüber hinaus jeden Abfall an Zelluloid zu
vermeiden. Zu diesem Zweck wird ein Klebstoff verwendet, der neben einem Polyvinylazetat ein
schwächeres Lösungsmittel für Zelluloid und ein stärkeres Lösungsmittel für Polyvinylazetat enthält,
so daß die aufzulegende Zelluloidlaufsohle nur in ganz unbedeutendem Maße an der Oberfläche
angegriffen und aufgeweicht wird, wobei die
ίο aufgeweichte Schicht nur einen Bruchteil von der
Dicke der gesamten Zelluloidschicht einnimmt, so daß wohl eine gute und absolut feste Verankerung
mit der Zelluloidschicht erreicht wird, die angegriffene' Schicht aber so dünn ist, daß sie beim
Antrocknen und Festtrocknen ein Verwerfen und Runzligwerden der Zelluloddplatte nicht bewirken
kann, während eine vollständige Auflösung des Polyvinylazetats erreicht wird. Dadurch, daß die
vom Lösungsmittel angegriffene Zelluloidechicht so unbedeutend dünn ist, daß beim Antrocknen keinerlei
Rückwirkungen auf die Ebenheit der Zelluloidschicht erfolgen, bleibt die aufgelegte Zelluloidplatte vollkommen eben, und es ist keinerlei Nachbearbeitung
erforderlich. Daraus ergibt sich der weitere Vorteil, daß nur eine so starke Zelluloidplatte genommen zu werden braucht, wie es der
Verwendungszweck vorschreibt, so daß sich daraus eine wesentliche Verbilligung ergibt.
Der neue Klebstoff besteht aus einer Lösung mit Polyvinylazetat mit einem Lösungsmittelgemisch,
welches kleine Anteile eines leichtflüchtigen Lösungsmittels sowohl für Polyvinylazetat als auch
für Zelluloid, wie Essigsäureäthylester, Methylazetat, und größere Anteile eines Lösungsmittels für
das Polyvinylazetat, das Zelluloid nicht oder nur wenig angreift, wie Methanol, enthält. Die besten
Ergebnisse zeigen sich, wenn etwa 25% Polyvinylazetat, 25% Essigsäureäthylester und 50% leichtbis
mittelflüchtiges Lösungsmittel für das PoIy-
40' vinylazetat für die Klebstofflösung genommen werden.
Zum Auflegen der vorbereiteten Zelluloidlaufsohle wird das Holz gegebenenfalls nach einem
leichten Aufrauhen beispielsweise mit einem Bogen Glaspapier oder Zahnhobel zweckmäßig in Längsrichtung
des Schi mit dem Klebstoff satt eingestrichen, während die Zelluloidlaufsohle nur mit einem
dünnen Auftrag versehen wird. Beide eingestrichenen Flächen läßt man gut antrocknen, und zwar
derart, daß der Klebstoff gerade noch weich ist. Die beiden Teile werden dann aufeinandergelegt
und fest gegeneinandergepreßt.
Man kann hierbei das Kaltverfahren verwenden, wobei Tage vergehen, ehe der Klebstoff entsprechend
eingetrocknet und durchgehärtet ist, oder auch zum schnelleren Aufkleben das Warmverfahren
bei etwa 700.
Die Laufrinne in der Mitte des Schi kann man entweder nach dem Aufkleben und Eintrocknen
ausfräsen und dann überstreichen, oder man kann die sich über die Laufrinne erstreckende Platte
mittels Wärme und eines entsprechend geformten Werkzeuges eindrücken.
Claims (3)
1. Polyvinylazetat enthaltender Klebstoff
zum Aufkleben von Laufsohlen aus Zelluloid auf die Laufflächen von Schiern, dadurch ge- J
kennzeichnet, daß er aus einer Lösung mit Poly- · vinylazetat mit einem Lösungsmittelgemisch
besteht, welches-kleine Anteile eines leichtflüchtigen Lösungsmittels sowohl für Polyvinylazetat
als auch für Zelluloid, wie Essigsäureäthylester, Methylazetat, und größere Anteile eines
Lösungsmittels für das Polyvinylazetat, das ' Zelluloid nicht oder nur wenig angreift, wie
Methanol, enthält.
2. Klebstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anteil von Polyvinylazetat etwa 25°/o, der von Essigsäureäthylester
etwa 25% und der des anderen Lösungsmittels '"'"
etwa 50% beträgt.
3. Verfahren zum Aufkleben von Lauf sohlen mit dem Klebstoff nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Holzfläche gegebenenfalls nach einem leichten Aufrauhen satt,
die Zelluloidfläche nur dünn eingestrichen wird und beide Teile nach einem Antrocknen des
Klebstoffes fest gegeneinandergepreßt werden.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 471 278;
Micks.ch-Plath, »Taschenbuch der Kitte und
Klebstoffe«, 1952, S. 80 bis 85;
Lüttgen, »Die Technologie der Klebstoffe«, 1953, S. 145 bis 147;
Delmonte, »The Technology of Adhesives«, 1947, S. 117.
© 609 657/422 TO. 56
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