DEI0005616MA - - Google Patents
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Description
Tag der Anmeldung: 12. März 1952 Bekanntgemacht am 12. Juli 1956
Die Erfindung bezieht sich auf eine Verschlußglocke zum Beschicken von Schachtofen mit Rohstoffen.
Der Ausdruck »Schachtofen« wird nachstehend ganz allgemein verwendet und umfaßt auch Niederschachtofen, Kalköfen, Wassermantelöfen,
Gasgeneratoren und andere entsprechende Öfen. Bei diesen Ofentypen fallen die Rohstoffe
durch die Schwere von oben nach unten. Bei älteren öfen wurden die Rohstoffe einfach am
oberen Ende ausgekippt und fielen ziemlich regelmäßig nach unten, da diese Öfen nur einen verhältnismäßig
geringen Durchmesser hatten. Jetzt werden Öfen mit viel größeren Durchmessern verwendet,
und es wurde daher notwendig, besondere, teilweise recht komplizierte Beschickungsvorrichtungen
anzuwenden.
Eine der verbreitetsten Vorrichtungen besteht aus einem Trichter, dessen kreisförmiger unterer
Querschnitt durch eine konische, sich nach unten erweiternde Glocke abgeschlossen ist. Wenn die
Glocke mehr oder weniger abgesenkt wird, fallen die im Trichter enthaltenen Rohstoffe in den Ofen-
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schacht, und zwar fallen die feinen und dichtesten Anteile nahezu senkrecht vom Rand der Glocke
herunter, während die anderen Teile sich in Form eines Ringes anordnen, dessen Durchmesser größer
als der des unteren Glockenrandes ist. Unabhängig von der Schütthöhe besteht der Nachteil, daß das
Feine in Form eines Ringes von etwa konstantem Durchmesser absinkt.
Es sind bereits mehrere- Vorrichtungen vorgeschlagen
worden, die das Feine auf verschiedene Weise zuführen. Die meisten haben aber wegen
Schwierigkeiten bei der Herstellung und Unterhaltung keinen Eingang in die Industrie gefunden,
insbesondere auch wegen der" hohen Temperaturen im Oberteil der Öfen und wegen . der durch
Reparaturen bedingten Stillstandszeiten- dieser Öfen mit kontinuierlichem Brand.
Infolge des zunehmenden Durchmessers der Öfen ist man dazu übergegangen, die Verteilung
der Rohstoffe durch ununterbrochene, gewölbte • Flächen vorzunehmen, die sich von der Achse des
Ofens bis zu dessen Umfang erstrecken. Eine bekannte Verschlußglocke besteht demgemäß aus
einem relativ zum Aufgabetrichter drehbaren, ausbalancierten Körper, der sich nach unten konisch
verbreitert und mindestens zwei zur senkrechten Achse symmetrische Vorsprünge aufweist.
Gegenstand der Erfindung ist eine Verschlußglocke dieser Art, deren wesentliches Merkmal
30' darin besteht, daß .die Oberfläche jedes Vorsprunges in Form eines spiralförmigen Blattes
ausgebildet ist, so daß die Verteilung der Rohstoffe im Ofen nach spiralförmigen oder ähnlichen
Kurven erfolgt, wenn die Glocke nicht verdreht wird, oder nach schraubenförmigen Kurven, wenn
die Glocke nach jeder Beschickung· eine Drehung erfährt. .. ' .
Infolge dieser Ausbildung der Glocke werden die festen pulverförmigen Stoffe bei ihrem Fall
durch die Neigung und den inneren Rand jedes Vorsprunges der Glocke gelenkt.
Wenn sich die Glocke nicht um ihre senkrechte Achse dreht, verteilen sich die Stoffe im Ofenschacht
unter Bildung einer Säule, in der die feinen Teilchen im waagerechten Querschnitt nach
spiralförmigen oder ähnlichen Kurven angeordnet sind. Wenn die Glocke jedoch nach jeder Beschickung
eine Drehung erfährt, wird die Säule durch übereinanderliegende Schichten ersetzt, die
in Schraubenform gegeneinander versetzt sind, wobei die Steigung der Schraubenlinie entsprechend
der Beschickungsmenge und dem Drehungswinkel regelbar ist.
Weitere Merkmale und Vorteile der A^erschlußglocke
gemäß der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung.
In der Zeichnung sind mehrere beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes
dargestellt.
Fig. ι zeigt eine Seitenansicht,
Fig. 2 eine Draufsicht und
Fig. 2 eine Draufsicht und
Fig. 3 eine schaubildliche Ansicht einer Verschlußglocke;
Fig. 4 ist die Draufsicht auf eine Glocke mit vier,... ..-Vorsprängen,
" ' '" '65
Fig. 5 die Draufsicht auf eine< Glocke mit zwei
Vorsprüngen, deren Erzeugende sich auf die Seiten eines Vielecks abstützt.
Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Glocke besteht
aus einem oberen Teil f; 'der- kegelförmig ist
und dessen Bodenfläche zur Kegelachse senkrecht steht. Dieser Kegel dient zur Abdichtung. des
Schachtofens, wenn er sich gegen den unteren kreisförmigen Rand des Zufuhrtrichters stützt.
Die Verschlußglocke hat zwei Vorsprünge, 2 und 3, die auf folgende Weise gebildet werden: Die
Erzeugenden jedes der beiden Vorsprünge drehen sich um die Spitze 4 des Kegels 1 und laufen längs
der Spiralen 5 und 6. Jede Spirale liegt in einer im ■wesentlichen waagerechten Ebene. Sie geht von
einem Punkt 7 oder 8 aus und endet in den Punkten 9 oder 10, die etwa auf der waagerechten Projektion
der Grundlinie des Kegels 1 liegen. Die Glocke wird durch die Flächen 11 und 12 ergänzt,
die durch die Erzeugenden gebildet werden, welche durch 4 gehen und längs der Geraden 7-10 und 8-9
laufen..
Die Spiralen 5 und 6 können von beliebiger Art sein. Eine Archimedische Spirale liefert als Leitlinie
oder Teil einer Leitlinie gute Ergebnisse.
Die Glocke kann übrigens auch mehrere Vorsprünge aufweisen. Fig. 4 zeigt eine Glocke mit
vier Vorsprängen.
Die Vorsprünge der Glocken können auch durch Erzeugende
gebildet sein, die nicht auf Spiralen ablaufen, sondern auf Vielecken 13 und 14, die diesen
Spiralen eingeschrieben sind.
Die Verteilung der Rohstoffe kann durch eine Vielzahl von Vorsprüngen erleichtert werden. In
diesem Fall kann die Umdrehungszahl der Glocke herabgesetzt werden.
Die Erzeugende für die Vorsprünge braucht nicht durch die Kegelspitze 4 zu gehen, sondern
kann sich z. B. auch um die Punkte 15 und 16 drehen, die am Boden des Kegels über den Punkten
10 und 9 liegen.
Die Aufhängung der Glocke wird durch an sich bekannte Mittel in bekannter Weise vorgenommen.
Beispielsweise wird ein senkrechter Stiel 17 vorgesehen, der von der Kegelspitze 4 ausgeht. Es
lassen sich auch Schwinghebel und Gleichgewichtshebel vorsehen, die die Glocke tragen.
Die Aufhängung an einem senkrechten Stiel 17 erleichtert die Drehung der Glocke, um im Ofenschacht
eine konstante senkrechte Verteilung zu vermeiden. Die Drehung der Glocke kann im leeren
wie auch im beladenen Zustand vorgenommen werden.
, Wird eine Doppelglocke verwendet, so wird die innere Glocke gemäß der Erfindung ausgebildet
und ihre Drehung dadurch bewirkt, daß z. B. der Stiel zum Aufhängen als Stab von vieleckigem
Querschnitt ausgebildet ist, der in einem Rohr von gleichem Querschnitt steckt, wobei das Rohr von
Hand oder besser durch Motorkraft in Drehung versetzt wird.
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Bei einer einfachen Glocke kann die Drehung durch mechanische Vorrichtungen bewirkt werden,
die an der Glocke über Hebel angreifen oder durch den selbst in Drehung befindlichen Zufuhrtrichter,
der die Glocke durch eine oder mehrere Nasen mitnimmt.
Die Umdrehungsgeschwindigkeit sowie der die absatzweise Drehung bestimmende Winkel können
jeden gewünschten Wert haben und werden in
ίο jedem Falle durch Versuche bestimmt.
Die Glocke gemäß der Erfindung weist gegenüber den bekannten Glocken verschiedene Vorteile
auf.
Sie läßt sich leicht gießen oder durch übliche
Verarbeitungsweisen herstellen und ist für alle Arten von Beschickungsvorrichtungen verwendbar,
die einen Einfülltrichter und einen Abschlußkegel aufweisen.
Die gleichmäßige Verteilung des Feinen über den ganzen Ofenquerschnitt gewährleistet eine
gleichmäßige Wärme- und Gasdurchlässigkeit sowie gleichmäßige, chemische Wärmeumsetzungen
unter Vermeidung von Hohlräumen, Zusammenbackungen und Nestern, wie sie bei den bekannten
Zuführungsverfahren infolge ringförmiger Anordnung des Feinen entstehen können.
Die Glocke gemäß der Erfindung ist für alle Möller geeignet, insbesondere für Kohle, Kalkstein,
Mineralien aller Art, nicht abgesiebten Koks oder Koks von mittlerer physikalischer Beschaffenheit,
Möller aus Materialien verschiedener Dichte und Korngröße, alle feinen Mineralien und Brennstoffe,
Konzentrate, kugelförmige, brikettierte oder agglomerierte Materialien u. dgl.
Mit ihrer Hilfe lassen sich in Schachtofen ausgezeichnet
nicht gesinterte und leicht reduzierbare Briketts verwenden, die billiger sind als die gesinterten
Briketts.
Es ergeben sich daraus Ersparnisse bei der Zerkleinerung 'der Mineralien, die unnötig wird sowie
Ersparnisse an Energie und Brennstoffen. Auch ist eine Temperaturerhöhung des Windes, insbesondere
in Hochöfen, möglich, bei denen eine solche Erhöhung bisher für unmöglich gehalten wurde.
Schließlich arbeitet die Glocke gemäß der Erfindung im Betrieb und bei der Bedienung * ohne
Schwierigkeiten.
Claims (4)
1. Verschlußglocke zum Beschicken von Schachtofen mit Rohstoffen, bestehend aus
einem relativ zum Aufgabetrichter drehbaren, ausbalancierten Körper, der sich nach unten
konisch verbreitert und mindestens zwei zur senkrechten Achse symmetrische Vorsprünge
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche jedes Vorsprunges in Form eines
spiralförmigen Blattes ausgebildet ist, so daß die Verteilung der Rohstoffe im Ofen nach
spiralförmigen oder ähnlichen Kurven erfolgt, wenn die Glocke nicht verdreht wird, oder nach
schraubenförmigen Kurven, wenn die Glocke nach jeder Beschickung eine Drehung erfährt.
2. Verschlußglocke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die Oberfläche eines
Vorsprunges erzeugende Gerade sich um einen Punkt der senkrechten Achse dreht und auf einer
oder mehreren Spiralen in vorzugsweise waagerechter Ebene abläuft.
3. Verschlußglocke nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die die Oberfläche eines Vorsprunges erzeugende Gerade sich um einen
Punkt der senkrechten Achse dreht und auf einem oder mehreren Vielecken abläuft, die in
eine oder mehrere Spiralen in vorzugsweise waagerechter Ebene eingeschrieben sind.
4. Verschlußglocke nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die die
Oberfläche eines Vorsprunges erzeugende Gerade, die auf einer Spirale oder auf einem einer
Spirale eingeschriebenen Vieleck abläuft, sich um einen im Abstand von der senkrechten
Achse der Glocke stehenden Punkt dreht.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 466 963, 592150; französische Patentschriften Nr. 551 618,
102, 688 204.
Deutsche Patentschriften Nr. 466 963, 592150; französische Patentschriften Nr. 551 618,
102, 688 204.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen;
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