DEF0016063MA - - Google Patents

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DEF0016063MA
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polysaccharides
water
dematium
pullulans
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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 3. November 1954 Bekanntgemacht am 6. Dezember 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Kolloidal lösliche Polysaccharide werden, in der Industrie in, zunehmendem MaBe benötigt. Sie finden Anwendung als Verdickungsmittel für Arzneimittel-Lösungen, als geschmacksübeirdeckende Stoffe bei der Tablettenherstellung u. dgl. m.
Die Eigenschaften, der in großen Mengen zur Verfügung stehenden Polysaccharide, Cellulose und Stärke sind für diese Zwecke unbefriedigend, da sie entweder gar nicht oder zu schwer in Wasser löslich sind, Eine Überführung in wasserlösliche Derivate ist mit tiefen chemischen Eingriffen, verbunden.
Die von Mikroorganismen gebildeten· Polysaccharide zeichnen, sich demgegenüber oft durch eine gute Löslichkeit in Wasser aus. Es war aber bisher nicht einfach, die reinen Kolloide aus Kulturlösungen herzustellen. Aus diesem Grunde wurden nur wenige Mikroorganismen zur Erzeugung von Polysacchariden herangezogen;.
Es wurde nun,. gefunden, daß es leicht möglich ist, aus der Conidienform von Dematium pullulans kolloidal wasserlösliche Polysaccharide zu gewinnten und rein darzustellen. Erfindungsgemäß läßt man Dematium pullulans auf Nährböden wachsen,
609 710/321
F 16063 IVa/30h
die MCMio- oder Oligosaccharide enthalten· und bricht den mikrobiologischen Prozeß dann ab, wenn genügend, Schleims.toffe gebildet sind, was meist nach 2 bis 5 Tagen der Fall ist. Man läßt die Fermentation zweckmäßig bei 20 bis 400C submers .unter Belüftung ablaufen.
Ein besonderer Vorteil der Verwendung von Dematium pullulans zur Erzeugung von kolloidal löslichen Polysacchariden besteht darin, daß es sehr leicht gelingt, das Zellmaterial von, den KuI-turlösungen abzutrennen. So genügt z. B. schon einmaliges Zentrifugieren, um ein völlig zellfreies Kulturnitrat zu erhalten. Die quantitative! Abtrennung des Zellmaterials ist aber die Voraussetzung für eine pharmazeutische Verwendbarkeit der erhaltenen Polysaccharide. Dieser Schritt stößt bei viskosen bakteriellen Kulturlösungen anderer Herkunft auf erhebliche Schwierigkeiten, Die Aufarbeitung des zellfreien Kulturfiltrates kann durch Fällen der Polysaccharide mit organischen. Lösungsmitteln erfolgen. Zu besonders reinen, Präparaten gelangt man, wenn die Polysaccharide nach dem Verfahren des, Patents -948 910 an Calciumhydroxyd adsorbiert und die Adsorptionsverbindüngen mit Säure versetzt weiden.-..
Beispiel 1X/--jy > 100 ecm einer Nährlösung der Zusammensetzung
Hefewasser 5°>° ecm
Rohrzucker 30,0 g
K2HPO4 i,o g
MgSO4-7H2O 0,5 g
KCl ., 0,5 g
NaNO3 2,0 g
FeCl3 0,01 g
Leitungswasser 1,0 1
wurden 30 Minuten bei iio° in Schüttelkulturkolben sterilisiert, mit Dematium pullulans beimpft, 2 Tage bei 260 C kultiviert und sodann, mit weiteren 5 % Rohrzucker in Form einer konzentrierten sterilen wäßrigen Lösung versetzt. Nach
♦5 wiederum 30stündiger Kulturdauer wurde die Kulturlösung bei 3000 Umdrehungen pro> Minute zentrifugiert, die überstehende Lösung mit 2 Teilen
. Methanol gefällt und das so gewonnene rohe Polysaccharid zweimal mit Methanol aus wäßriger Lösung umgefällt. Es resultierte ein weißes, klar wasserlösliches Polysaccharid, dessen Hydrolyseprodukt sich papierchromatographisch als einheitlich erwies.
Beispiel. 2
25 1 einer Nährlösung folgender Zusammenzetzung
Rohrzucker .., 750,0 g
K0HPO4 25,0 g
MgSO4-7H2O , 12,5 g
KCl .; .....' 12,5 g
NaNO3 50,0 g
FeCl3 0,25g
Maisqueillwassertrockensubstanz .... 62,5 g
Mit Leitungswasser aufgefüllt auf . 25,0 1
wurden 30. Minuten, bei 1100C sterilisiert und in einem Rührfermenter mit Dematium pullulans beimpft. Unter Belüftung wurde 24 Stunden bei 260 C kultiviert. Sodann wurden, 1250 g Rohrzucker in Focm einer konzentrierten, sterilen, wäßrigen Lösung zur Kultur zugesetzt und die Fermentation bis zur Aufarbeitung des Kulturansatzes weitere 48 Stunden' fortgesetzt. Die Kulturlöeung wurde zentrifugiert und dadurch zellfrei erhalten, Mit 3 1 40°/oiger Calciumchloridlösung und 3 1 4 n-Natronlauge, die nacheinander zum Filtrat gegeben wurden, fielen die gesamten kolloidalen Polysaccharide in Form ihrer unlöslichen Calciumhydroxydadsorptionsverbindungen aus, Die Adsorptionsverbindung wurde mit Wasser und mit: Methanol gewaschen und in methanolischer Suspension mit 0,8 1 !/^konzentrierter Salzsäure zerlegt. Das ungelöste zurückbleibende Polysaccharid wurde mit Methanol gewaschen und getrocknet. Es stellt ein weißes kolloidal in Wasser lösliches Pulver dar.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE:
    ι. Die Verwendung von Dematium pullulans für die Herstellung kolloidal wasserlöslicher Polysaccharide.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung von kolloidal löslichen Polysacchariden, dadurch, gekennzeichnet, daß man Dematium pullulans auf Nährböden wachsen läßt, die Mono- oder Oligosaccharide enthalten, den mikrobiologischen Prozeß, vorzugsweise nach 2 bis 5 Tagen, abbricht, die Zellen abtrennt und aus den erhalte- ioo nen Lösungen die Polysaccharide gewinnt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch, 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Dematium pullulans auf rohrzuckerhaltigen Nährböden bei Temperaturen zwischen 20 und 400 C submers unter aeroben Bedingungen wachsen läßt.
    © 609 710/321 11.56

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