CH338817A - Verfahren zur Herstellung von kolloidal löslichen Dextranen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von kolloidal löslichen Dextranen

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CH338817A
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dextrans
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Wilfried Dr Kaufmann
Klaus Dr Bauer
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Bayer Ag
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12PFERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
    • C12P19/00Preparation of compounds containing saccharide radicals
    • C12P19/04Polysaccharides, i.e. compounds containing more than five saccharide radicals attached to each other by glycosidic bonds
    • C12P19/08Dextran

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Description


      Verfahren    zur Herstellung von kolloidal löslichen     Dextranen       Kolloidal lösliche     Polysaccharide    werden in der  Industrie in zunehmendem Masse benötigt. Sie finden  Anwendung als Verdickungsmittel,     Blutersatzmittel,     als geschmacksüberdeckende     Stoffe    bei der Tabletten  herstellung und dergleichen     mehr.     



  Die Eigenschaften der in grossen Mengen zur Ver  fügung stehenden     Polysaccharide,    z. B. der     Cellulose     und der Stärke, sind für diese Zwecke unbefriedigend,  da sie entweder gar nicht oder     zu    schwer in Wasser  löslich sind. Eine Überführung in wasserlösliche Deri  vate ist mit tiefen chemischen Eingriffen verbunden.  



  Die von     Mikroorganismen        gebildetenPolysaccharide     zeichnen sich demgegenüber oft durch eine gute Lös  lichkeit in Wasser aus. Es war aber bisher nicht einfach,  die reinen Kolloide aus Kulturlösungen herzustellen.  Aus diesem     Grunde    wurden nur wenige Mikroorganis  men zur Erzeugung von     Polysacchariden    herangezogen.  



  Es wurde nun gefunden, dass es leicht möglich ist,  aus der     Conidienform    von     Dematium        pullulans     kolloidal wasserlösliche     Dextrane    zu gewinnen und  rein darzustellen.

   Gegenstand des Patentes ist ein Ver  fahren zur Herstellung von     Dextranen,    die als Blut  plasmaersatzmittel verwendbar sind, welches dadurch  gekennzeichnet ist, dass man     Denatium        pullulans    auf  Nährböden wachsen lässt, die Mono- oder     Oligo-          Saccharide    enthalten, den     mikrobiologischen    Prozess  abbricht, die Zellen abtrennt und aus den erhaltenen  Lösungen die     Polysaccharide    gewinnt. Man bricht  den     mikrobiologischen    Prozess vorteilhaft dann ab,  wenn genügend     Dextrane    gebildet sind, was meist nach  2 bis 5 Tagen der Fall ist.

   Man lässt die Fermentation  zweckmässig bei 20 bis 40      submers    unter Belüftung  ablaufen.  



  Ein besonderer Vorteil der Verwendung von       Dematium        pullulans    zur Erzeugung von kolloidal         löslichen        Dextranen    besteht darin, dass es sehr leicht       gelingt,    das     Zellmaterial    von den Kulturlösungen  abzutrennen. So genügt' z. B. schon     einmaliges    Zentri  fugieren, um ein völlig     zellfreies        Kulturfiltrat    zu  erhalten.

   Die quantitative Abtrennung des     Zell-          materials    ist aber die Voraussetzung     für    eine pharma  zeutische     Verwendbarkeit    der erhaltenen     Dextrane.     Dieser Schritt stösst bei viskosen bakteriellen Kultur  lösungen anderer Herkunft auf erhebliche Schwierig  keiten. Die Aufarbeitung des     zellfreien    Kulturfiltrates  kann durch Fällen der     Polysaccharide        mit    organischen       Lösungsmitteln    erfolgen.

   Zu besonders reinen Präpa  raten gelangt man, wenn die     Dextrane    an     Calcium-          hydroxyd        adsorbiert    und die     Adsorptionsverbindungen     mit Säure versetzt werden. Da die Verweildauer des  Kolloides in der Blutbahn von der     Molekulargrösse     abhängig ist, ist es zweckmässig, das hochmolekulare  Naturprodukt in geeigneter Weise mehr oder weniger  abzubauen. Das kann durch Erwärmen seiner     Calcium-          hydroxyd-Adsorptionsverbindung        durchgeführt    wer  den.  



  Aus den so hergestellten     Dextranen    können unter  Zusatz anorganischer Salze sterile,     wässrige,    kolloidale  Lösungen hergestellt werden. Diese Lösungen werden  bei der     intravenösen    Verabreichung reaktionslos ver  tragen. Insbesondere haben sie in der Prüfung an der  Ratte nicht die Eigenschaft Ödem zu erzeugen [vgl.       Morrison    u. A. Asch.     int.        Pharmacodyn    88, (1951) 98 ].  



       Zur    Herstellung solcher Lösungen kann man so  vorgehen, dass man das Kolloid in einer     Salzlösung     nach Art der     Tyrodelösung    auflöst und diese Lösung        bei    höheren Temperaturen oder durch     Sterilfiltration     sterilisiert. Man kann die Lösung aber auch so bereiten,  dass man das sterile     Dextran    in einer sterilen Salz  lösung auflöst. Es ist auch möglich, das Kolloid in  Wasser aufzulösen und die Salze unter sterilen Be-           dingungen    zum Schluss zuzufügen oder die     Salze    ge  meinsam     mit    dem Kolloid in Wasser zu lösen.  



  Die so erhaltenen Lösungen sind als Blutersatz  mittel geeignet. Man füllt sie zweckmässig in sterile  Behälter, z. B. in     Infusionsflaschen    ab und kann sie  dann längere Zeit bis zum Gebrauch aufbewahren.  Man kann sie aber auch unter Wahrung der Sterilität,  z. B. nach dem Verfahren der Gefriertrocknung, trock  nen und das Trockenpräparat bei Bedarf in sterilem  Wasser wieder lösen.

    
EMI0002.0005     
  
    <I>Beispiel <SEP> 1</I>
<tb>  100 <SEP> cm3 <SEP> einer <SEP> Nährlösung <SEP> der <SEP> Zusammensetzung
<tb>  Hefewasser <SEP> 50 <SEP> cm3
<tb>  Rohrzucker <SEP> 30 <SEP> g
<tb>  K,HP04 <SEP> 1 <SEP> g
<tb>  MgS04 <SEP> - <SEP> 7H20 <SEP> 0,5 <SEP> g
<tb>  KCl <SEP> 0,5 <SEP> g
<tb>  NaN03 <SEP> 2 <SEP> g
<tb>  FeCl3 <SEP> 0,01 <SEP> g
<tb>  Leitungswasser <SEP> 1 <SEP> Liter       wurden 30 Minuten bei 110  in     Schüttelkulturkolben     sterilisiert, mit     Dematium        pullulans    K 60 beimpft.  2 Tage bei 26  C kultiviert und sodann mit weiteren  5 g     Rohrzucker    in Form einer konzentrierten sterilen       wässrigen    Lösung versetzt.

   Nach wiederum 36     stündiger     Kulturdauer wurde die Kulturlösung bei 3000 Umdre  hungen pro Minute     zentrifugiert.    Die überstehende  Lösung wurde mit 2 Teilen Methanol gefällt. Das so ge  wonnene rohe     Dextran    wurde zweimal mit Methanol  aus wässriger Lösung umgefällt. Es resultierte ein  weisses, klar wasserlösliches     Dextran,    dessen     Hydro-          lyseprodukt    sich     papierchromatographisch    als ein  heitlich erwies.

    
EMI0002.0018     
  
    <I>Beispiel <SEP> 2</I>
<tb>  25 <SEP> Liter <SEP> einer <SEP> Nährlösung <SEP> folgender <SEP> Zusammen  setzung
<tb>  Rohrzucker <SEP> 750 <SEP> g
<tb>  K,HP04 <SEP> 25 <SEP> g
<tb>  MgS04.7H20 <SEP> 12,5 <SEP> g
<tb>  KO <SEP> 12,5 <SEP> g
<tb>  NaN03 <SEP> 50 <SEP> g
<tb>  FeC13 <SEP> 0,25 <SEP> g
<tb>  Maisquellwassertrockensubstanz <SEP> 62,5 <SEP> g
<tb>  mit <SEP> Leitungswasser <SEP> aufgefüllt <SEP> auf <SEP> 25 <SEP> Liter       wurden 30 Minuten bei 110  C sterilisiert und in einem       Rührfermenter        mit        Dematium        pullulans    K 60     beimpft.     Unter Belüftung wurde 24 Stunden bei 26  kultiviert.

    Sodann wurden 1250 g Rohrzucker in Form einer  konzentrierten, sterilen     wässrigen    Lösung zur Kultur  zugesetzt und die Fermentation bis zur Aufarbeitung  des Kulturansatzes weitere 48 Stunden fortgesetzt. Die  Kulturlösung wurde zentrifugiert und dadurch zeltfrei  erhalten. Mit 3 Liter 40%iger     Calciumchlorid-Lösung     und 3 Liter     4n-Natronlauge,    die nacheinander zum  Filtrat gegeben wurden, fielen die gesamten kolloidalen       Polysaccharide    in Form ihrer     unlöslichen        Calcium-          hydroxydadsorptionsverbindungen    aus.

   Die     Adsorp-          tionsverbindung    wurde mit Wasser und     mit    Methanol  gewaschen und in     methanotischer    Suspension mit  0,8 Liter     halbkonz.        Salzsäure    zerlegt. Das ungelöste  zurückbleibende     Dextran    wurde mit Methanol ge  waschen und     getrocknet.    Es stellt ein weisses, kolloidal  in Wasser lösliches Pulver dar.  



  50 g dieses Pulvers werden mit physiologischer       NaCI-Lösung    auf 1 Liter aufgefüllt, wobei das     Poly-          saccharid    kolloidal in Lösung geht. Die kolloidale  Lösung wird sterilisiert. Die so erhaltene Blutersatz  lösung wird von     Laboratoriums-Versuchstieren    bei       verschiedener        Applikationsart    reaktionslos vertragen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von Dextranen, die als Blutplasmaersatzmittel verwendbar sind, dadurch ge kennzeichnet, dass man Dematium pullulans auf Nähr böden wachsen lässt, die Mono- oder Oligo-Saccharide enthalten, den mikrobiologischen Prozess abbricht, die Zellen abtrennt und aus den erhaltenen Lösungen die Polysaccharide gewinnt. UNTERANSPRÜCHE 1.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass man Dematium pullulans auf rohr zuckerhaltigen Nährböden bei Temperaturen zwischen 20 und 40 C submers unter aeroben Bedingungen wachsen lässt. 2. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass der mikrobiologische Prozess nach 2 bis 5 Tagen abgebrochen wird.
CH338817D 1954-11-03 1955-10-05 Verfahren zur Herstellung von kolloidal löslichen Dextranen CH338817A (de)

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