DEF0014313MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 30. März 1954 Bekanntgemacht am 16. August 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
PATENTANMELDUNG
KLASSE 21a1 GRUPPE 3411 INTERNAT. KLASSE H04n
F 14313 VIHa/21a1
Emil Siegel, Darmstadt
ist als Erfinder genannt worden
Fernseh G.m.b.H., Darmstadt
Nachfokussierungsschaltung
Bei den in der Fernsehtechnik üblichen Formen von Bildaufnahme- und -wiedergaberöhren ist der
Krümmungsradius des Abtastschirmes normalerweise erheblich größer als der Abstand vom Ablenkmittelpunkt
bis zum Schirm. Infolgedessen ändert sich bei der Abtastung der Weg der Elektronen
von der Sammellinse bis zum Auftreffpunkt auf dem Abtastschirm. Soll daher der Fleck auf
allen Stellen des Schirmes scharf erscheinen, so muß die Brennweite der Sammellinse in Abhängigkeit
von der Ablenkung moduliert werden.
Die dabei auftretenden Verhältnisse werden an Hand der Fig. ι näher erläutert. Der Einfachheit
halber wird angenommen, daß die Röhre mit einem flachen Schirm 5 ausgerüstet ist. In der Fig. ι bedeutet
K die Stelle im Strahlerzeugungssystem, an welcher der Abtaststrahl den geringsten Querschnitt
besitzt (cross over), L die Hauptebene des Fokussiersystems, A den Ablenkmittelpunkt, a die
Gegenstandsweite, b die Bildweite, c den Abstand zwischen Hauptebene und Ablenkmittelpunkt, d den
Abstand vom Ablenkmittelpunkt zum Abtastschirm beim Ablenkwinkel a, d0 den geringsten Abstand
vom Ablenkmittelpunkt- zum Schirm (bei einem
Ablenkwinkel a = o).
Aus der Figur ergibt sich für d
-1O
cos α
Ferner ergibt sich für die Brennweite f ι ι
ι ι
f =
I I
a b
ι cos «
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F 14313 VIIIal21a1
Wird nun eine magnetische Fokussierung verwendet, so gilt für den Fokussierstrom
T
wobei k eine Konstante bedeutet. Durch Reihenentwicklung
kann angenähert werden
/ = I0 + I1 · α2 = I0 + /„ .
ίο
Die Weglänge von der Hauptebene zum Abtastschirm ändert sich nicht nur bei der Horizontalbewegung
des Abtaststrahls, sondern auch bei der Vertikalbewegung. Der Fokussierstrom muß daher
doppelt moduliert werden, wobei die eine Modulation synchron zur Vertikalfrequenz und die
andere synchron zur Horizontalfrequenz sein muß. Da die Vertikalfrequenz nur in der Größenordnung
von 50 Hz "liegt, bereitet die Erzeugung eines mit ihr synchron laufenden Fokussierwechselfeldes
normalerweise keine Schwierigkeiten.
Dagegen treten wegen der verhältnismäßig hohen Horizontalfrequenz bei der Erzeugung eines mit
ihr synchron laufenden Fokussierwechselfeldes wesentliche Schwierigkeiten auf. Die Hauptfokussierspule
ist wegen ihrer zu hohen Induktivität, Dämpfung und Eigenkapazität hierfür ungeeignet.
Es wird daher normalerweise eine zweite Fokussierspule mit wesentlich geringerer Induktivität,
Dämpfung und Eigenkapazität angebracht und diese zur Erzeugung eines zeilenfrequenten
Fokussierwechselfeldes verwendet.
Der Strom in dieser Spule soll nach der aus Fig. 2 a herleitbaren Funktion
AI
1 — I0
verlaufen. Ist keine genügende Überlagerung von Hauptfokussierfeld und Nachfokussierfeld vorhanden,
so muß Imi„^o sein.
Für den Fall, daß eine Durchdringung von Haupt- und Nachfokussierfeld vorhanden ist, sollen
die Gradienten beider Felder die gleiche Richtung haben.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Schaltung anzugeben, mit der ein nach obiger
Formel verlaufender Nachfokussierstrom in einfächer Weise erzeugt werden kann.
Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, zur Nachfokussierung
bei Kathodenstrahlröhren, insbesondere Fernsehaufnahme- und -wiedergaberöhren, eine zusätzliche Nachfokussierspule zu verwenden
und diese im Anodenkreis einer Verstärkerröhre anzuordnen, deren Gitteranodenstrecke von einem
Kondensator überbrückt ist und deren Steuergitter die Steuerspannung über einen Widerstand zugeführt
wird.
Ähnliche Schaltungen sind insbesondere unter dem Namen Miller-Schaltungen bekanntgeworden.
Doch dienen diese durchweg zur Erzeugung einer Sägezahnspannung bzw. eines Sägezahnstromes aus
einer impulsförmigen Spannung. Bei dem Gegenstand der vorliegenden Erfindung dagegen wird ein
nahezu parabelförmiger Strom im Anodenkreis der Verstärkerröhre durch Steuerung mit einer etwa
impulsförmigen Spannung, wie sie in Fig. 2b dargestellt ist, gewonnen.
Es ist dabei zweckmäßig, die Dimensionierung des Zeitkonstantengliedes, das aus dem Überbrückungskondensator
und dem im Gitterkreis liegenden Widerstand gebildet wird, derart vorzunehmen, daß die Amplitude der Gitterwechselspannung
während des Hinlaufs klein ist gegenüber der Amplitude der Anodenwechselspannung und
der dem gitterfernen Ende des Gitterwiderstandes zugeführten Steuerwechselspannung.
Weiterhin ist es in bestimmten Fällen vorteilhaft, daß zur Vereinfachung der Schaltung die
Steuerspannung unmittelbar dem Horizontalkippgerät, insbesondere dem Kipptransformator, entnommen
wird.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Fig. 3 bis 5 beschrieben. Dabei sind alle zum Verständnis
der Erfindung nicht unbedingt erforderlichen Teile der Schaltung weggelassen und gleiche
Schaltelemente gleichbeziffert. Im Anodenkreis der Verstärkerröhre 1 liegt die Nachfokussierspule 2.
Die Anoden-Steuergitter-Strecke der Röhre ist durch den Kondensator 3 überbrückt, und in der
Gitterzuleitung liegt der Widerstand 4. Die Zuführung der Steuerspannung erfolgt über die
Klemme 5. Eine genaue mathematische Analyse der ' Schaltung führt zu unübersichtlichen Formeln. Für
die Praxis können daher folgende Vereinfachungen angenommen werden:
1. Die Steilheit 6" sowie der Innenwiderstand i?,·
der Verstärkerröhre und die Induktivität L der Nachfokussierspule 2 können so groß angenommen
werden, daß ua^>ug ist;
2. die Steuerspannung M1 und die Zeitkonstante 3,4
können so gewählt werden, daß U1 ^ ug ist.
Dann ergibt sich der Strom durch den Widerstand 4 zu
Dadurch ergibt sich am Kondensator 3 mit der Kapazität C die Spannung
ue = -\
{ladt
c -'
und die an der Anode liegende Spannung hat den Wert
Un =
CR
1 it.
Damit ergibt sich der Strom durch die Nachfokussierspule
unter der Bedingung, daß I0^ IL zu
Sind die beiden oben angegebenen Bedingungen 1.25
erfüllt, so gehen also die Röhrendäten weder in die
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Form noch in die Amplitude des Stromes durch die Nachfokussierspule ein.
Wie bereits oben abgeleitet, soll der Wechselstromanteil des Nachfokussierstromes folgende
Form haben:
Ir. = —~
AI
t — ■
Demnach muß die Anodenspannung, die proportional der ersten Ableitung des Stromes durch die
Induktivität 2 nach der Zeit ist, folgende Form haben:
_ dIL _ SLAI
Ί\
'-τ
Sie ist also eine reine Sägezahnspannung. Hieraus wiederum läßt sich auf Grund der oben dargelegten
Zusammenhänge die Steuerspannung Ii1
sowohl für den Hinlauf (M1/,-) als auch für den Rücklauf
(11 ir) berechnen.
Es gilt
Es gilt
P Γ dUa ΏΓΤ
ui H= — RC —-T-r = RC L-
et t
dt2
8 RLCAI
T1
Während des Rücklaufs ist dann
8 RLCAI (i — fi
8 RLCAI (i — fi
u, r = -■
wobei p das prozentuale Rücklaufzeitenverhältnis darstellt. Hieraus zeigt sich, daß die Steuerspannung
während des Hinlaufs konstant ist, d. h., die Schaltungsanordnung wird durch eine Impulsspannung
gesteuert.
Es genügt demnach, die Steuerspannung am Zeilenausgangstransformator des Zeilenkippgerätes
abzugreifen. Es ist dann allerdings erforderlich, diesen Impuls so zu verbreitern, daß seine Dauer
etwa gleich der der Austastzeit wird, da sonst bei symmetrischer Lage des ausgetasteten Rasters die
Nachfokussierströme an den Rasterrändern nicht die erforderliche gleiche Größe aufweisen.
Fig. 4 zeigt eine derartige erfindungsgemäße Schaltung, bei der die Verbreiterung des Impulses
durch das Tiefpaßfilter 6, 7 vorgenommen wird.
Durch Veränderung des Abgriffes am Widerstand 6 kann dabei die Phase des Steuerimpulses eingestellt
werden, während durch Veränderung des Widerstandes 4 die Amplitude des Nachfokussierstromes
geregelt wird. Eine Symmetrierung, die in ähnlicher Weise wirkt, kann auch dadurch erreicht
werden, daß der Nachfokussierspule 2 ein Kondensator 8 parallel geschaltet wird.
Eine mit verbesserter Wirtschaftlichkeit arbeitende Schaltung ist in Fig. 5 gezeigt. Die Nachfokussierspule
2 liegt nicht unmittelbar im Anodenkreis, sondern ist über den Transformator 11 angekoppelt.
Dabei fließt der Gleichstrom durch die Nachfokussierspule 2 in umgekehrter Richtung wie
bei den Schaltungen gemäß Fig. 3 und 4. Dies ermöglicht die Zuführung einer aus negativ gerichteten
Impulsen bestehenden Steuerspannung über die Klemme 5. Um jedoch die Bedingung einzuhalten,
daß für den Ablenkwinkel a = ο der Strom durch die Nachfokussierspule einen maximalen
Wert aufweist, muß der Gleichstromwert entsprechend verschoben werden. Um diesen erhöhten
Gleichstrom auszunutzen, wird an die Klemme 9 ein zusätzlicher Verbraucher 10 angeschlossen. Der
Gleichstrom durch die Nachfokussierspule 2 setzt sich dann zusammen aus der Summe des Anodenstromes
und dem durch den Verbraucher 10 fließenden Strom.
Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern kann
sinngemäße Abänderungen erfahren, ohne daß der Rahmen der Erfindung überschritten wird.
Claims (6)
1. Schaltung zur Nachfokussierung bei , Kathodenstrahlröhren, insbesondere Fernsehaufnahme-
und -wiedergaberöhren, unter Verwendung einer zusätzlichen Nachfokussierspule, dadurch gekennzeichnet, daß diese im Anodenkreis
einer Verstärkerröhre angeordnet ist, deren Gitter-Anoden-Strecke von einem Kondensator
überbrückt wird und deren Steuergitter eine impulsförmige Steuerspannung über einen Widerstand zugeführt wird.
2. Schaltung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine derartige Dimensionierung des
Zeitkonstantengliedes, das aus dem Überbrückungskondensator (3) und dem im Gitterkreis
liegenden Widerstand (4) gebildet wird, daß die Amplitude der Gitterwechselspannung
während des Hinlaufs klein ist gegenüber der Amplitude der Anodenwechselspannüng und
der dem gitterfernen Ende des im Gitterkreis liegenden Widerstandes (4) zugeführten Steuerwechselspannung.
3. Schaltung nach Anspruch 1 und 2. dadurch gekennzeichnet, daß der Strom durch die Nachfokussierspule
im wesentlichen Parabelform annimmt.
4. Schaltung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerspannung dem
Kippgerät entnommen wird.
5. Schaltung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerspannung über ein
Tiefpaßfilter dem Steuergitterkreis zugeführt wird.
6. Schaltung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Nachfokussierspule ein
Kondensator parallel geschaltet wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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