DED0014199MA - - Google Patents
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Description
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BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 27. Januar 1953 Bekanntgemacht am 27. Dezember 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Es ist bereits bekannt, durch stufenweise Kondensation von Harnstoff mit mindestens zwei Aldehyden,
von denen einer ungesättigter Natur ist, wasserlösliche Kondensationsprodukte herzustellen.
So* hat man beispielsweise auf Harnstoff und/oder
Thioharnstoff bei sauren pH-Werten Acrolein zur Einwirkung gebracht und anschließend unter alkalischen
Bedingungen das entstandene Reaktionsprodukt mit Formaldehyd weiterkondensiert. Weiterhin ist bereits vorgeschlagen worden, diese
bekannten Kondensationsprodukte für die mannigfachsten Anwendungszwecke, z. B. als Klebstoffe
oder als Appreturmittel für die Ausrüstung von textlien Faserstoffen, zu verwenden. Es hat sich
aber herausgestellt, daß diese Produkte, trotz ihrer beispielsweise bemerkenswerten leimtechnischen
Eigenschaften eine Reihe von schwerwiegenden Nachteilen aufweisen. Die Haltbarkeit und Lagerfähigkeit
der aus diesen Produkten hergestellten dickflüssigen Konzentrate, wie' sie für Handelszwecke
und für die praktische Verwendung in Betracht kommen, ist ungenügend. Ein weiterer Nachteil
dieser Produkte, der ihre Verwendung für viele, so auch für leimtechnische Zwecke, praktisch
in größerem Umfange noch nicht möglich gemacht hat, besteht darin, daß bei der Auskondensation
derselben, beispielsweise bei der Heißpreßtechnik in der Sperrholzverleimung, ein so>
unerträglich
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D 14199 IVb/39c
starker Geruch nach Formaldehyd auftritt, daß der Gebrauch dieser Produkte trotz ihrer leimtechnisch
an. sich wervollen Eigenschaften von der Praxis abgelehnt wird.
■ 5 Es wurde nun gefunden, daß diese Nachteile,
insbesondere das unangenehme Freiwerden von Formaldehyd während der Auskondensation der
aus Harnstoff und mindestens zwei1 Aldehyden, von denen einer ungesättigt ist, gebildeten wasserlösliehen
Kondensationsprodukte überraschenderweise verschwinden, wenn man bei der Herstellung derselben
derart verfahrt, daß in einer ersten Reaktionsstufe der ungesättigte Aldehyd im sauren
PH-Bereich mit dem Harnstoff umgesetzt wird, worauf in einer zweiten Reaktionsstufe dieses Vorkondensat
mit dem gesättigten Aldehyd, .vorzugsweise Formaldehyd, in Gegenwart von PoIymethylentetraminen,
umgesetzt wird. Als PoIymethylentetramine können z. B. Hexamethylentetramin
oder Octamethylentetramin verwendet werden, die reaktionsfähige Methylengruppen enthalten und
die die Fähigkeit haben, mit Harnstoff oder den aus ihm mit gesättigten und/oder ungesättigten
Aldehyden entstehenden Vorkondensaten zusatzliehe Reaktionen einzugehen. Die Herstellung dieser
Polymethylentetramine kann in an sich bekannter Weise durch Umsetzung von Formaldehyd mit
Ammoniak oder Aminen erfolgen. An die Stelle dieser Verbindungen können auch Gemische von
Stoffen, die Polymethylentetramine bilden, treten. Die Eigenschaften der erfindungsmäßigen Kondensationsprodukte,
wie z. B. ihre Härte, Elastizität und Festigkeit, können in gewissem Umfange durch die Wahl des Mischungsverhältnisses, in dem
bei der Herstellung dieser Kondensationsprodukte der Harnstoff mit den Aldehyden und den genannten
Polymethylentetraminen umgesetzt wird, beeinflußt werden. Dieses Mischungsverhältnis kann
beispielsweise so- gewählt werden, daß auf je 1 Mol Harnstoff etwa 0,1 bis 0,2 Mol ungesättigter Aldehyd,
beispielsweise Acrolein, etwa. 1 bis 2 Mol gesättigter Aldehyd, beispielsweise Formaldehyd, und
etwa die 0,1 bis 0,7 Mol Formaldehyd äquivalenten Mengen der beschriebenen Polymethylentetramine,
beispielsweise Hexamethylentetramin, oder entsprechende Mengen, der zu ihrer Bildung erforderlichen
Ausgangsstoffe zur Umsetzung kommen.
Die erfnidungsgemäß hergestellten Kondensationsprodukte
können entweder als solche oder
nach Einengung im Vakuum, 'etwa bei 15 bis
25 Torr, verwendet werden. Die Produkte zeichnen sich durch eine besonders gute Haltbarkeit und
Temperaiturunempfindlichkeit aus. Insbesondere fehlt ihnen völlig der bei den. bisher bekannten
Kondensationsprodukten so störende Nachteil, des unangenehmen Formaldehydgeruches bei der Auskondeiisation.
Beispiel ι
2,95 Mol Harnstoff werden unter Erwärmen in Wasser bei Gegenwart von Eisessig, wobei die
Menge des letzteren so bemessen wird, daß der pH-Wert bei 3,9 liegt, gelöst und in einer ersten
Reaktionsstufe mit 0,34 Mol Acrolein unter Erwärmen auf 70° kondensiert. Nach erfolgter Kondensation
und Kühlung wird das Vorkondensat mit 5,55 Mol Formaldehyd (in Form einer 3o°/oigen
Lösung) und einer 1,84 Mol Formaldehyd äquivalenten Menge von Hexamethylentetramin versetzt.
Durch Erwärmen auf 85 bis 900 wird die zweite Kondensationsstufe durchgeführt. Nach Abkühlen
wird die erhaltene dünnflüssige Lösung durch Zusatz von Natronlauge auf einen pH-Wert
von etwa 7 eingestellt. Die Lösung ist monatelang haltbar. Sie kann beispielsweise in, der vorliegenden
Form als Appreturmittel bei der Ausrüstung von. Textilien oder nach der Einengung im Vakuum als
härtbarer Klebstoff für, Holz, Kunststoff oder Papier verwendet ,werden.
Bei der Herstellung des beschriebenen Kondensationsproduktes
kann an Stelle des Hexamethylentetramins auch die entsprechende Menge eines Gei-,
misches äquivalenter Mengen von 30°/oiger Formaldehydlösung und wäßrigerAmmoniaklösung treten.
2,95 Mol Harnstoff werden wie im Beispiel 1 in
essigsaurer Lösung mit 0,34 Mol Acrolein, kondensiert. Nach Abkühlung versetzt man mit einem Gemisch
von 5,55 Mol Formaldehyd (in Form einer 30 %>igen Lösung) und einer 1,88 Mol Formaldehyd
äquivalenten' Menge von Octamethylentetramin, welches in bekannter Weise durch. Umsetzung von
Formaldehyd mit Äthylendiamin erhältlich ist. Die Kondensation wird durch Erwärmen auf 85 bis
900, wie im Beispiel 1, durchgeführt. Nach dem Abkühlen wird die Reaktionslösung mit Natronr
lauge oder einer. anderen geeigneten, anorganischen ■ oder organischen Base, z. B. Triäthanolamin, auf
einen pH-Wert von etwa 7 eingestellt. Die Lösung kann für die gleichen Zwecke, wie im Beispiel 1
beschrieben, verwendet werden.
ι Mol Harnstoff wird wie im Beispiel 1 in
Wasser bei Gegenwart von Eisessig unter Erwärmen gelöst und anschließend mit 0,19 Mol
Acrolein unter Erwärmen auf 700 kondensiert. Nach Abkühlung setzt man eine Mischung von
1,4 Mol Formaldehyd (in Form einer 3o°/oigen Lösung) mit einer 0,4 Mol Formaldehyd entsprechenden
Menge von Hexamethylentetramin zu und stellt anschließend mit Natronlauge auf einen
pH-Wert von etwa 8,5 ein. Durch Erwärmen auf
700 wird dann auskondensiert und anschließend auf Raumtemperatur abgekühlt. Der1 pH-Wert der
fertigen Lösung liegt bei 7,5. Die Lösung kann in der vorliegenden Form als Appreturmittel zur Ausrüstung
von Textilfaserstoffen verwendet werden.
Claims (2)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung wasserlöslicher Kondensationsprodukte aus Harnstoff und Aldehyden, von denen einer ungesättigt ist, in zwei Kondensationsstufen, dadurch gekenn,-zeichnet, daß Harnstoff mit einem ungesättigten738/397D 14199 IVb/39cAldehyd im sauren Bereich vorkondensiert und das Vorkondensat in einer zweiten Stufe mit einem gesättigten Aldehyd in Gegenwart von Polymetliylentetraminen weiterkondensiert wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle von. Polymethylentetraminen Gemische von Stoffen, verwendet werden, die Polymethylentetramine bilden.In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 802846; französische Patentschrift Nr. 890451.
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