DEC0009788MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 12. August 1954 Bekanntgemacht am 5. April 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
In der Höchstfrequenztechnik ist es häufig erforderlich,
den Refiexionskoeffizienten in einem verhältnismäßig breiten Frequenzband auf einem möglichst
geringen Wert zu halten. Dies trifft beispielsweise bei Wanderfeldröhrenverstärkern in den Relaisstationen
von Funkstreckenverbindungen zu. In diesem Falle sollten die Welligkeiten (Amplitudenverhältnis der
stehenden Wellen) in den Eingangs- und Ausgangskabeln oder Hohlleitern in einem Band von 120 MHz
mit der Mittelfrequenz 3600 MHz den Wert 1,1 nicht überschreiten.
Nun ist bei Übertragungsleitungen mit erheblicher elektrischer Länge im Falle eines verhältnismäßig
breiten Frequenzbandes der am Eingang gemessene Reflexionskoeffizient eine komplexe Zahl, und die aus
seinem Argument sich ergebende Phasenverschiebung ändert sich sehr stark mit der Frequenz. Diese
Änderung erfolgt um so rascher, je langer die Leitung im elektrischen Sinne ist.
Wenn man nämlich beispielsweise annimmt, daß in einer Wanderfeldröhre, die als Verzögerungsleitung
dienende Wendel zwischen ihrem gedämpften Teil und dem Röhreneingang eine Länge I hat und
wenn \K\ der Modul des Reflexionskoeffizienten bei der Reflexion am gedämpften Teil der Wendel ist, so
besitzt der Reflexionskoeffizient K am Eingang der
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Röhre denselben Modul \K\, weist jedoch einen Phasenverschiebungswinkel
Anlfnf
auf. Hierbei ist f die Frequenz, c die Lichtgeschwindigkeit
und m das Verzögerungsverhältnis der Wendelleitung für die Frequenz f.
Bei einer relativen Bandbreite —jh- ist die Änderung
A ψ des Phasenwinkels am Eingang gleich:
Δ,πΙ
A ψ =
Af.
Wenn beispielsweise: I = io cm; m = io;
• Af = 150 MHz ist, so wird A ψ = 2 π.
Beim gegenwärtigen Stand der Technik kennt man kein Anpassungsglied, das am Eingang der Röhre
angeschaltet werden könnte und den Reflexions-
ao koeffizienten eines so stark von der Frequenz abhängigen
Kreises kompensieren könnte.
Die vorliegende Erfindung hat das Ziel, eine solche Kompensation möglich zu machen. Sie bezieht sich
auf eine Übertragungsleitung von verhältnismäßig großer elektrischer Länge, deren Anpassung in einem
verhältnismäßig breiten Frequenzband mittels einer Hilfsleitung verbessert werden soll, und kennzeichnet
sich im wesentlichen dadurch, daß die Leitung zwei Stichleitungen enthält, deren jede eine elektrische
Länge hat, die derjenigen der zu kompensierenden Leitung ungefähr gleichkommt, und eine verhältnismäßig
geringe Dämpfung von einigen Dezibeln, beispielsweise 5 bis 10 db, besitzt, wobei die Entfernung
zwischen den Achsen der beiden Stichleitungen gleich einem Viertel derjenigen Wellenlänge
ist, welche der mittleren Frequenz des Frequenzbandes entspricht, während die Länge einer Stichleitung
diejenige der anderen um ein Viertel der erwähnten Wellenlänge übertrifft und die beiden
Stichleitungen in gleicher Weise, vorzugsweise lose, an die betrachtete Leitung angekoppelt sind. ;
Weitere Kennzeichen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele
an Hand der Zeichnung. Hierin zeigt
Fig. ι ein Schaltbild zur Erklärung des Erfindungsgedankens,
Fig. 2 in schematischer Weise ein erstes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung, Fig. 3 ein zweites Ausführungsbeispiel in etwas
weniger schematischer Weise und
Fig. 4 die Ortskurve des Reflexionskoeffizienten. Es sei zuerst der Grundgedanke der erfindungsgemäßen
Anpassung geschildert.
Es sei eine Leitung 1 (Fig. 1) gegeben, die eine
Länge/ und ein Verzögerungsverhältnis m hat und durch eine komplexe Impedanz 2 abgeschlossen ist.
Ihr Reflexionskoeffizient hat die Form
K ■ e-i
\nlmf
Diese Leitung ist im Punkt 3 mit einer Hilfsleitung 3O verbunden, die ein Verzögerungsverhältriis
in der Größenordnung von ι aufweist. Hat diese Hilfsleitung eine Länge I0, so ist der Reflexionskoeffizient
Km auf der Leitung 3a gegeben durch:
ν _ v.„-i 4n{ml + I0) f
wenn die beiden Leitungen denselben Wellenwiderstand haben.
Wenn man bei 3a in die Leitung 1 eine Gruppe von
Hindernissen einschaltet, deren Gesamtreflexionskoeffizient stets · gleich — Km ist, tritt vor diesen
Hindernissen eine Kompensation auf und die Anpassung bleibt stets gewährleistet, falls nur | K | verhältnismäßig
klein ist, beispielsweise kleiner als 0,3. Unter dieser Voraussetzung kann den folgenden
Betrachtungen der Absolutbetrag des Reflexionskoeffizienten K am Abschlußwiderstand 2 zugrunde
gelegt werden, zumal dessen Argument nicht sehr ·: stark von der Frequenz abhängt.
Nach dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel wird ein Hohlleiter 4 durch eine Höchst-;
frequenzquelle, beispielsweise ein Klystron 5' gespeist. Der Hohlleiter 4 ist mit Hilfe eines Impedanztransformators
5 und einer Sonde 6 an die Wendelleitung 7 einer teilweise dargestellten Wanderfeldröhre 8 ange-,
koppelt. ;
Erfindungsgemäß. enthält der Hohlleiter 4 zwei Stichleitungen. 9 und 10.
Die erste Stichleitung 9 ist mit Hilfe einer Sonde ga
mit regelbarer Eintauchtiefe. an den Hohlleiter 4 angekoppelt. Sie enthält eine Wendelleitung 11 mit
demselben geometrischen Aufbau wie der Abschnitt 12 der Wendel 7, d. h. der Abschnitt zwischen demjenigen
Ende der Wendel 7, an das die Sonde 6 angekoppelt ist, und dem gedämpften Abschnitt 13 derselben
Wendelleitung. An die Wendel 11 schließt sich ein koaxialer Abschnitt 14 an, der durch einen Kurzschluß
15 abgeschlossen wird. Die Wendel ist mit einer Vorrichtungv/versehen, welche eine Dämpfung um
etwa 5 db bewirkt.
Die Stichleitung 10 stimmt mit der Stichleitung 9 überein, indessen hat der koaxiale Abschnitt I4O eine
Länge, die diejenige des Abschnitts 14 um λ/4 übertrifft.
Wie erwähnt, ist der Abstand zwischen den Achsen der beiden Stichleitungen 9 und 10 gleich λ\\.
Es handelt sich immer um diejenige Wellenlänge, hch welcher der Mittelfrequenz' des verwendeten Bandes
entspricht. .
Fig. 3 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Anordnung. In diesem Beispiel
soll die Reflexion auf einer gewöhnlichen Übertragungsleitung, die koaxial oder ein Hohlleiter sein kann
und schematisch bei 16 angedeutet ist, in der koaxialen Leitung 17 kompensiert werden. In letztere sind zwei
Stichleitungen 18 und 19 in ähnlicher Weise wie die
Stichleitungen 9 und 10 eingeschaltet. Die Verzögerungsleitungen 20 und 21 dieser Stichleitungen
haben eine elektrische Länge, die gleich derjenigen der Leitung 16 ist. Wenn letztere beispielsweise
10 m lang ist und das Verzögerungsverhältnis der Leitungen 20 und 21 gleich 20 ist, müssen diese eine
Länge von 50 cm aufweisen.
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Die Stichleitungen 18 und 19 sind durch Kolben 22
und 23 kurzgeschlossen. Diese Kolben sind miteinander verbunden und ihre Entfernung senkrecht zur
}- Koaxialleitung 17 ist gleich einer Viertelwellenlänge
. 5 Sbei der mittleren Frequenz. Die gleichzeitige Verschiebung
der Kolben 22 und 23 gestattet eine Abstimmung der Korrekturvorrichtung, während die Sonden
[24 und 25 ebenfalls gleichzeitig verschoben werden können, so\ daß der Kopplungsgrad geregelt werden
kann. ; \■
Die Serienimpedanz der verwendeten Stichleitungen soll gering sein. Mari könnte indessen auch parallel
geschaltete Stichleitungen mit erheblicher Impedanz verwenden. Die folgenden Rechnungen gestatten eine
genaue Übersicht über das Verhalten des erfindungsgemäßen Anpassungsgliedes.
Es sei L8 die gedämpfte Stichleitung, L die erfin-.
dungsgemäß kompensierte Leitung und α2, der Kopplungskoeffizient
der beiden Leitungen.
γ sei die komplexe Fortpflanzungskonstante längs L3, Z0 der· Wellenwiderstand von L und Z'o der Wellenwiderstand von L3. Dann hat der Serienwiderstand Z3 der im Punkt M0 mit der Leitung L in Serie geschalteten Stichleitung den folgenden Wert:
γ sei die komplexe Fortpflanzungskonstante längs L3, Z0 der· Wellenwiderstand von L und Z'o der Wellenwiderstand von L3. Dann hat der Serienwiderstand Z3 der im Punkt M0 mit der Leitung L in Serie geschalteten Stichleitung den folgenden Wert:
Der Reflexionskoeffizient, welcher Z8 entspricht, ist:
wobei &2 eine Konstante darstellt.
Wenn man an die Leitung L in einem Punkt M1,
der von M0 in Richtung auf die Stromquelle den Abstand einer Viertelwellenlänge hat, eine zweite
Leitung L'8 ankoppelt, die sich von L3 nur durch die
Hinzüfügung eines normalen koaxialen Leitungsabschnittes von einer Viertelwellenlänge unterscheidet,
ergibt sich die Serienimpedanz, die in M1 durch diese
zweite Leitung mit L verbunden ist, zu:
7' — 7
£2
Der entsprechende Reflexionskoeffizient ist:
K' = —
K' = —
In M1 ergibt sich also der gesamte Reflexionskoeffizient (Abschlußimpedanz und Leitungen L 8 und
.50 L') zu:
Man kann nun setzen:
2 γ ls
-K0
und:
iJs
A ist eine reelle Größe, die in einem sehr breiten Frequenzband praktisch unabhängig von der Frequenz
ist und gleich der Gesamtdämpfung in Neper in einer der Leitungen Ls bzw. L's ist. '
ms ist das Verzögerungsverhältnis in der Leitung L8
bzw. L's bei der Frequenz f (ms ist ungefähr gleich m).
Der Reflexionskoeffizient K0 besitzt, wie eine einfache
Rechnung zeigt, eine Ortskurve, welche durch eine Ellipse dargestellt wird. Ihre kennzeichnenden
Größen sind in Fig. 4 gezeigt. In dieser Figur ist
in Ordinatenrichtung und
in Abszissen-
richtung aufgetragen. Wenn man die Leitungen so einstellt, daß die elektrische Länge m8, ls von L8
gleich ml + I0 is^>
kann man schreiben:
KT =
©in (A + j Θ)
-\K\e-
Für eine gewisse Frequenz f ist Θ ein ganzes Vielfaches
von 2 und es ergibt sich
k2
ä η ± 1)
©in A
(Kt),
{Kt)
Sof A
~ τ) α
Für Zwischenwerte von© liegt der Modul von
zwischen
2,2
©in A
■\K\ und \K\
i,2
Θ = 2ηπ und Θ
2 η -j- — I π .
©in A
0,27
©in ι
©in ι
■0,2 = 0,03 .
Wenn die Frequenz sich derart ändert, daß Θ um-π
zu- oder abnimmt, findet man:
Der Modul ist also in beiden Fällen der gleiche, ebenso findet man, wenn sich die Frequenz derart
ändert, daß Θ um — zu- oder abnimmt:
Da die exakte Kompensation nicht für alle Frequenzwerte bzw. für alle© möglich ist, schließt man einen
Kompromiß. Man setzt beispielsweise fest, daß der Absolutwert K derselbe ist für:
Hieraus folgt die folgende Beziehung zwischen \K\, 2 und A:
pA
'"' ©in2^ ■
Wenn \K\ = 0,2, A = 1 ist, (Dämpfung auf jeder
Korrekturleitung etwa 4,5 db), findet man: k2 = 0,27 und der Maximalwert von Kt ist gleich:
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Die Welligkeit ρ, die vor der Korrektur, auf L gemessen, etwa 1,5 betrug, nimmt nach der Einschaltung
des Korrektionsgliedes den Wert 1,06 an.
Wenn | K | — 0,33 ist, (ρ = 2) findet man mit demselben
Wert von A: k2 — 0,45 und der maximale
Reflexionskoeffizient nach der Korrektur wird gleich:
0,05 (ρ = ι,ι).
ίο Diese Zahlen zeigen genügend den Vorteil der
Vorrichtung, die für verhältnismäßig breite Bänder (von etwa ± io% Relativwert) verwendet werden
kann. Es ist klar, daß die Korrektur auf Kosten der an die Abschlußimpedanz gelieferten Energie stattfindet;
die einfallende Energie wird zum Teil in den Leitungen Ls und L's verbraucht. Eine erhöhte
Dämpfung (A groß) setzt den Reflexionskoeffizienten erheblich herab, aber die im Korrekturglied verloren-
■ gehende Energie ist erheblich. Umgekehrt liefert eine
geringe Dämpfung (A klein) eine weniger gute Verbesserung, aber die absorbierte Energie ist sehr
gering.
Man muß also einen Kompromiß schließen. Folgende Tabelle liefert einige Anhaltspunkte und erleichtert
die Wahl der Werte von A :
Welligkeit ρ vor der Korrektur |
i,5 | i,5 | i,5 | 2 | 2 |
A (in Dezibel) | 2,2 | 4,5 | 9 | 2,2 | 4,5 |
Welligkeit ρ τ nach Korrektur |
1,17 | 1,06 | 1,02 | i,3 | 1,1 |
Im Korrek tionsglied verlorene Energie (in %) |
7 | IO | 30 | 20 | 25 |
Man sieht, daß ein Wert von 4,5 db (A = 1 Neper)
eine erhebliche Verminderung des Reflexionskoeffizienten bei einem sehr kleinen Energieverlust gestattet.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt.
Claims (4)
1. Einrichtung zur Verbesserung der Anpassung einer Leitung mit erheblicher elektrischer Länge
in einem verhältnismäßig breiten Frequenzband mittels einer vorgeschalteten Hilfsleitung, dadurch
gekennzeichnet, daß in die Hilfsleitung (4) zwei Stichleitungen (9, 10) eingeschaltet sind, deren jede
eine elektrische Länge hat, die derjenigen der Leitung, deren Reflexion kompensiert werden
soll, ungefähr gleichkommt, und eine geringe Dämpfung von einigen Dezibeln, beispielsweise
5 bis 10 db, besitzt, wobei der Achsenabstand der beiden Stichleitungen gleich einem Viertel derjenigen
Wellenlänge ist, welche der mittleren Frequenz des Durchlaßbandes entspricht, während
die Länge einer Stichleitung diejenige der anderen um ein Viertel derselben Wellenlänge übertrifft
und die beiden Stichleitungen in gleicher Weise, vorzugsweise verhältnismäßig lose, an die Hilfsleitung
(4) angekoppelt sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Stichleitungen an ihren Enden durch zwei mechanisch miteinander ver- 70·
bundene Kolben (22,23) kurzgeschlossen sind.
(Fig. 3).
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kopplungsglieder der
beiden Stichleitungen mit der zu kompensierenden Leitung mechanisch miteinander verbunden sind.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der die zu kompensierende Leitung mit einer
Wanderfeldröhre gekoppelt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Stichleitungen in gleicher Weise
aufgebaut sind, wie derjenige Abschnitt (12) der Verzögerungsleitung dieser Röhre, der sich zwischen
dem an die Leitung angeschlossenen Ende und dem gedämpften Abschnitt (13) der Verzögerungsleitung
erstreckt (Fig. 2). 85,
Angezogene Druckschriften:
Funk und Ton, 1953, S. 459 bis 461.
Funk und Ton, 1953, S. 459 bis 461.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Family
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