DEB0033513MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 25. November 1954 Bekanmtgemacht am 6. September 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Die Erfindung betrifft eine Kreuzspulvorriditung, bei welcher die Spule am Umfang angetrieben
wird, mit einer Einrichtung zur Verhütung von Bildwicklungen.
Es ist bekannt, Bildwicklungen durch Überlagerung zusätzlicher Drehimpulse auf den Fadenführer-
oder den Spulenantrieb, also durch geringfügige Änderung des Geschwindigkeitsverhältnisses
von Spule und Fadenverlegung zu verhindern. Unter Bildwicklung versteht man beim Spulen das Zustandekommen
von Fadenlagerungen, die die Form nebeneinanderliegender, geschlossener Windungen
zeigen und die immer dann zustande kommen, wenn Umdrehungszahl mal Durchmesser der Spule mit
der Hubzahl des Fadenführers ein bestimmtes Verhältnis annehmen. Diese Bildwicklungen sind
Anlaß zu mannigfachen Störungen bei der Nachbehandlung der Spulen, die dann später bei der
Weiterverarbeitung der Fäden im Gewebe oder Gewirke zu unerwünschten Musterbildungen
führen.
Die bisher zur Verhinderung dieser Bildwicklungen vorgenommenen Überlagerungen zusätzlicher
Drehimpulse auf den Fadenführer- oder den Spulenantrieb werden durch mechanische Getriebe erzielt.
Zu dem Zweck werden Zahnräder mit irrationalen Zahlenverhältnissen, bisweilen auch exzentrisch
gelagerte Räder als Antrieb verwendet. Bei allen diesen Getriebeanordnungen werden Serien aufeinanderfolgender
zusätzlicher Drehimpulse in regel-
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mäßiger zeitlicher Folge erzeugt, so daß, wenn auch in weiten Grenzen, immer wieder Bildwicklungen
zustande kommen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine zeitlich vollkommen unregelmäßige Folge zusätzlicher
Drehimpulse zu erzeugen, und zwar dadurch, daß zum Antrieb eines über einen Schützen durch
einen Elektromagneten und eine Schaltklinke schrittweise zu drehenden Klinkenrades, welches
ίο über ein nachgeschaltetes Schneckengetriebe und
einen damit gekuppelten Planetenradträger eines Differentialgetriebes an einem Fadenführerexzenter
zusätzliche Drehimpulse erzeugt, ein radioaktiver Strahler mit zugeordnetem Zählrohr und nachgeschaltetem
Verstärker vorgesehen ist.
Dadurch, daß die einzelnen ausgesandten Zerfallsteilchen
in zeitlich unterschiedlichen Abständen auftreten, wird das Klinkenrad in entsprechend
unregelmäßigen Zeitabständen angetrieben und damit auch eine absolut unregelmäßige zeitliche
Folge zusätzlicher Drehimpulse an dem Fadenführerexzenter erzeugt. Es ist zwar bereits bekannt,
vollkommen unregelmäßige Antriebsimpulse durch radioaktive oder Höhenstrahlung in Kunstseide-
oder Garnspinnmaschinen zur Erzeugung von Fadenstärkeschwankungen an einer zusätzlichen
Spinnpumpe bzw. am Streckwerksantrieb wirksam werden zu lassen. Bei diesen Maschinen werden
aber keine Bildwicklungen vermieden.
An Hand der Zeichnung ist die erfindungsgemäße Vorrichtung nachstehend näher erläutert.
Bei einer Kreuzspulvorrichtung einer Kreuzspulmaschine
oder einer Zwirnmaschine wird vom Motor ι bzw. der Hauptantriebsscheibe die Walze 2
angetrieben, von der die Kreuzspule 3 am Umfang angetrieben ist. Der Faden 4 wird mit Hilfe des
Fadenführers 5 zugeführt. Auf der Welle 6 der Walze 2 sitzt eine Zahnradübertragung 7, 8, 9, die
zum Antrieb des Fadenführerexzenters 10 dient, welcher den Fadenführer 5 hin- und herbewegt.
Zwischen dem Zahnrad 9 und dem Fadenführerexzenter 10 ist ein Differentialgetriebe 11 angeordnet,
dessen Planetenradträger das Schneckenrad 12 trägt. In das Schneckenrad 12 greift die
Schnecke 13 ein, welche fest mit dem Klinkenrad
14 verbunden ist.
Ferner ist ein Störimpulsgeber 15 vorgesehen,
der einen radioaktiven Strahler 16 aufweist, welcher seine Strahlen durch die einstellbare
Blende 17 aus strahlungsundurchdringlichem Material auf ein Geigerzählrohr 18 sendet. Das Zählrohr
18 ist mit einem Verstärker 19 verbunden, der gleichzeitig eine elektronische Speicherschaltung
enthält, nach welcher z. B. nur jedes hundertste ausgesandte Strählenteilchen am Ausgang des Verstärkers
19 einen Stromstoß hervorruft. Die von dem Verstärker 19 im Störimpulsgeber 15 ausgesandten
Stromstöße bedienen den Schützen 20, der seinerseits Stromstöße an den Elektromagneten
21 abgibt, welcher den Anker 22 mit der daran befestigten Sperrklinke 23 abwärts zieht. Diese
Sperrklinke 23 greift in das Klinkenrad 14 ein, welches am Zurücklaufen durch die zweite Sperrklinke
24 behindert wird. Nach Beendigung des Stromstoßes zieht eine Feder 25 den Anker 22
wieder nach oben und bringt die daran 'befestigte Sperrklinke 23 mit dem nächsten Zahn des Klinkenrades
14 in Eingriff.
Da die Stromstöße, die durch den radioaktiven Strahler ausgelöst werden, zeitlich unregelmäßig
erfolgen, wird in zeitlich unregelmäßigen Abständen eine geringe Verdrehung des Fadenführerexzenters
10 gegenüber seinem Antriebszahnrad 9 bewirkt. Dies bedeutet, daß die Wicklung auf der Kreuzspule
3 durch den in seiner Stellung veränderten Fadenführer 5 ebenfalls etwas verschoben wird. Es
kommt danach nicht, wie sonst bei solchen Spulmaschinen, zur Ausbildung von unerwünschten
Regelmäßigkeiten, wie »Spiegeln«, sondern je nach Einstellung der Vorrichtung werden sich die Abstände
der Fadenwindungen auf der Spule von den vorhergehenden um ein Geringes unterscheiden.
Die zusätzliche Drehung des Fadenführerexzenters 10, die von der Anzahl der vom Störimpulsgeber 15
ausgesandten Stromstöße abhängig ist, kann durch Veränderung der Blendenöffnung in der Blende 17
oder der Speicherschaltung im Verstärker 19 größenordnungsmäßig verändert werden.
Es liegt in der Natur der radioaktiven Strahlung, daß der zeitliche Abstand in der Aussendung der
Zerfallsteilchen von Teilchen zu Teilchen verschieden ist; andererseits ist aber die Anzahl ausgesandter
Teilchen über größere Zeiträume gesehen nahezu konstant, sie klingt allerdings entsprechend
der sogenannten Halbwertszeit des benutzten radioaktiven Präparates langsam ab. Es werden
solche Präparate benutzt, deren Halbwertszeit groß ist, d. h. beispielsweise mehrere Jahre beträgt.
Claims (1)
- Patentanspruch: 1o°Kreuzspulvorrichtung, bei welcher die Spule am Umfang angetrieben wird, mit einer Einrichtung zur Verhütung von Bildwicklungen, dadurch gekennzeichnet, daß zum Antrieb eines über einen Schützen (20) durch einen Elektromagneten (21) und eine Schaltklinke (23) schrittweise zu drehenden Klinkenrades (14), welches über ein nachgeschaltetes Schneckengetriebe (12, 13) und einen damit gekuppelten Planetenradträger eines Differentialgetriebes (11) an einem Fadenführerexzenter (10) zusätzliche Drehimpulse erzeugt, ein radioaktiver Strahler (16) mit zugeordnetem Zählrohr (18) und nachgeschaltetem Verstärker (19) vorgesehen ist.In Betracht gezogene Druckschriften:
Britische Patentschrift Nr. 763 697;
USA.-Patentschriften Nr. 2 612 743, 2 622 282.Hierzu ι Blatt Zeichnungen© 609 617/121 8.56
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