DE99577C - - Google Patents

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DE99577C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L1/00Compositions of cellulose, modified cellulose or cellulose derivatives
    • C08L1/08Cellulose derivatives
    • C08L1/16Esters of inorganic acids
    • C08L1/18Cellulose nitrate, i.e. nitrocellulose

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Das gewöhnliche Celluloid besteht im Wesentlichen aus Nitrocellulose und Kampher und erhält durch letzteren Bestandteil die Eigenschaft, in der Wärme plastisch zu sein. Celluloid ist aufserordentlich leicht entzündbar und verbrennt mit grofser Heftigkeit.
Die vorliegende Erfindung bezweckt in erster Linie, diese leichte Brennbarkeit zu beseitigen. Dieser Zweck wird erreicht durch Vereinigung der Nitrocellulose mit Thonerdehydrat oder anderen Metallhydroxyden und Metalloxyden.
Zur Herstellung der Masse wird Nitrocellulose, welche ca. 50 pCt. Wasser enthalten kann und daher nur abgeprefst und nicht getrocknet zu sein braucht, in Aceton oder anderen Lösungsmitteln gelöst bezw. mit solchen Lösungsmitteln zu einer dickflüssigen Masse durchgearbeitet. Alsdann wird unter Umrühren bezw. Durchkneten Thonerdesulfat in conceritrirter wässeriger Lösung zugegeben, welche sich mit der Nitrocellulose zu einer homogenen, durchscheinenden, knetbaren Masse vereinigt. In diese Masse wird unter fortgesetztem, Umrühren bezw. Durchkneten concentrirte Natronlauge allmälig eingebracht bis zur erreichten Neutralität, die sich auch dadurch zu erkennen giebt, dafs die Masse plötzlich in einen mehr bröcklichen Zustand übergeht.
Die Masse enthält nun Nitrocellulose, Thonerdehydrat, Glaubersalz und Aceton. Die Beseitigung der letzten beiden Bestandtheile wird leicht durch Anrühren der Masse mit Wasser erreicht, wobei die Nitrocellulose in inniger Verbindung mit dem Thonerdehydrat als bröckliche Masse zurückbleibt, welche sowohl centrifugirt als auch abgeprefst werden kann, während Aceton und Glaubersalz in das Wasser übergehen und durch mehrfaches Auswaschen ganz aus der Masse beseitigt werden können. Aus dem Auslaugewasser wird das Aceton durch Destillation wieder gewonnen, während das Glaubersalz sich krystallinisch aus dem Destillationsrückstand ausscheidet.
Die so gewonnene Masse aus Nitrocellulose und Thonerdehydrat wird getrocknet und in bekannter Weise z. B. mit Aceton oder mit kampherhaltigem Aceton gelatinirt und nach gebräuchlichem Verfahren durch starken Druck zu Blöcken vereinigt oder direct zu Gebrauchsgegenständen geformt. Je mehr Kampher der Masse einverleibt wird, um so weicher und plastischer wird das Endproduct, während ganz ohne Kampher ein sehr hartes Product erzielt wird, welches aber nur in geringem Mafse die Eigenschaft zeigt, in der Wärme plastisch zu sein.
Auch Ricinusöl läfst sich leicht in die Masse hineinarbeiten, wenn man es der Nitrocelluloselösung .beimischt. Dieser Zusatz giebt der Masse gröfsere Geschmeidigkeit.
Das nach dem angegebenen Verfahren erhaltene Celluloid läfst sich leicht färben, da Thonerdehydrat Farbstoffe fixirt.
Nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren lassen sich auch andere Metallhydroxyde und Metalloxyde in innige Verbindung mit Nitrocellulose bringen, wenn die an Stelle des Thonerdesulfats angewendeten Salze ebenfalls
leicht löslich sind, während dünne wässerige Lösungen sich nicht mit der Lösung der Nitrocellulose innig mischen lassen.
Aus obiger Beschreibung ist ersichtlich, dafs die neue Masse gegenüber dem gewöhnlichen Celluloid bedeutende Vorzüge hat, wie die äufserst geringe Brennbarkeit und die Möglichkeit, die Härte des Productes in weiten Grenzen variiren zu können. Ferner ist die Herstellung dieses Celluloids vollkommen ungefährlich, weil die Nitrocellulose in so feuchtem Zustande verarbeitet wird, dafs sie nicht einmal brennt, geschweige denn explodirt und die Trocknung erst nach der Vereinigung mit Thonerdehydrat erfolgt und daher gefahrlos verläuft.
Aus diesen Thatsachen resultirt aber ein höchst wichtiger technischer Fortschritt, welcher noch mehr zur Geltung kommt durch die .geringeren Herstellungskosten.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von schwer verbrennlichen celluloidartigen Massen, dadurch gekennzeichnet, dafs eine innige Mischung von Nitrocelluloselösung bezw. von Nitrocellulose, welche mit Lösungsmitteln zu einer dickflüssigen Masse durchgearbeitet ist, und einer concentrirten wässerigen Lösung eines leicht löslichen, durch Alkali fällbaren Metallsalzes mit Alkali behandelt wird und das nach dem Auswaschen mit Wasser resultirende Product in der für die Darstellung des Celluloids üblichen Weise verarbeitet wird.
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