DE99405C

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Publication number: DE99405C
Application number: DENDAT99405D
Authority: DE

Description

PATENTAMT.

dieser Metalle.

Aus der deutschen Patentschrift Nr. 77592 ist zwar bekannt geworden, dafs man, um ein Doppelrohr herzustellen, nur das innere Rohr ohne Naht prefst, die ä'ufseren Rohrtheile jedoch dadurch bildet, dafs man die einzelnen Segmente, aus welchen sie gebildet werden, immer näher zusammenführt, schliefslich vereinigt und die dabei entstehenden Fugen beseitigt. Ob bei dieser Vereinigung der einzelnen Segmente auch eine innige Vereinigung der Verbindungsstellen stattfindet, mag dahingestellt bleiben. Jedenfalls war es bei diesem Verfahren nicht Absicht und auch nicht erkannt, dafs die ä'ufseren Rohre so hergestellt werden können, dafs sie die Eigenschaften der nahtlosen besitzen, also bei deren Herstellung eine innige Vereinigung der einzelnen Streifen stattfindet. Gegenstand des vorliegenden Verfahrens ist, diese Schweifsung vorzunehmen und. deren gewerbliche Verwerthbarkeit zu ermöglichen.

Durch Anstellen mehrerer Versuche hat man gefunden, dafs Blöcke aus Kupfer und Kupferlegirungen, Aluminium und Aluminiumlegirungen, welche durch Erhitzen in einen plastischen Zustand gebracht und in diesem während eines Arbeitsganges, z. B. bei der Herstellung von Rohren, unter Abschlufs der Luft, so dafs eine Oxydation nicht stattfinden kann, erhalten werden, in der Längsrichtung getheilt und. dann durch einfaches Zusammendrücken wieder vereinigt werden können und in diesem Zustand wieder eine feste, in sich vollkommen innige Masse bilden. Die bei diesen Versuchen gemachten Beobachtungen hat man nun zur Herstellung von Rohren praktisch und gewerblich verwerthet. Da nun hierbei der zur Bildung der lichten Weite nöthige Dorn nicht in der bei Bleipressen üblichen Weise zu halten ist, werden die Wandungen getheilt hergestellt und erst in einem Mundstück die einzelnen Stränge vereinigt. Das Wesen der Erfindung besteht besonders darin, dafs die einzelnen Stränge unter Luftabschlufs zusammengeführt werden.

Aus der beiliegenden Zeichnung ist in einem Querschnitt, zwei Grundrissen und einer Detailansicht die zur Ausführung des oben erläuterten Verfahrens bei der Herstellung von Röhren nothwendige Vorrichtung dargestellt.

An dem Ende eines beliebigen Prefscylinders, welcher das zu pressende heifse plastische Metall enthält, bringt man die auf der Zeichnung dargestellte, unten näher erläuterte Matrize derart an, dafs das Armkreuz E zuerst mit dem Metall in Berührung kommt. Mittelst eines Stempels wird nun das heifse Metall zunächst gegen die Arme E geprefst, theilt sich hier infolge dessen in mehrere Stränge, welche in den konischen Oeffnungen O O¹O^ O³. . . . weiter geführt, am Boden dieser Oeffnungen vereinigt und durch das Nachschieben des nachfolgenden Materials durch die Oeffnung D, in welche der Dorn einmündet, geprefst werden. Das Metall verläfst die Matrize als ein vollkommen inniges und keinerlei Verbindungsstellen oder Nähte aufweisendes Product. Die Vereinigung der durch das Armkreuz E gebil-

deten Stränge erhellt am besten aus zu schaffenden Proben, von welchen zwei das vordere Ende eines Rohres, d. h. denjenigen Theil, welcher die Matrize zuerst verläfst, und zwei Proben aus der Mitte des Rohres herausgeschnittene Stücke darstellen. Erstere zeigen deutlich, dafs eine Vereinigung der einzelnen Stränge erst dann möglich ist, wenn sich sowohl vor als auch hinter der Vereinigungsstelle am Boden der Oeffnungen 0 0'O²O³.... Metall befindet, d. h. wenn Luftzutritt vollständig ausgeschlossen ist. Da dies bei Beginn des Pressens nicht der Fall ist, so findet auch die Vereinigung nicht sofort statt, sondern erst dann, wenn bereits Metall in die Oeffnung D eingeprefst wurde. Die' anderen Proben werden genau erkennen lassen, dafs an keiner Stelle die Vereinigung unterbrochen ist. Dieselbe ist vielmehr eine solch innige, dafs es durch Eintreiben eines Keiles in die Oeffnung nur möglich wird, letztere zu vergröfsern, nicht aber ein Reifsen der Wandung herbeizuführen.

In Verbindung mit der eigentlichen Matrize A benutzt man einen kurzen losen Dorn C, welcher oben mit einem Armkreuz E versehen ist und von einer zweiten Matrize B derart gehalten wird, dafs sein unteres Ende in die Oeffnung D der Matrize A hineinragt. Die Matrize B besitzt eine der Zahl der Arme des Armkreuzes E entsprechende Anzahl Oeffnungen O O' O'² O^s. . . ., welche nach unten weiter werden und sich schliefslich vereinigen, so dafs das Metall beim Pressen zuerst in mehrere Stränge getheilt und dann unter Druck sich in dem unteren Theil der Matrize B und in der Matrize A wieder vereinigt und in D das Rohr bildet. Die Summe der einzelnen Querschnittsöffnungen O 0'0'²O³.... mufs gröfser sein als der Querschnitt der Oeffnung D, damit der Zuflufs des Metalles gröfser ist als dessen Ab-.flufs und ein Gegendruck gegen den unteren Theil der Matrize gebildet wird, um diese vor Einsinken durch den oberen Druck zu verhüten.

Es ist selbstverständlich, dafs das Metall während der Operation in dem heifsen plastischen Zustand erhalten werden mufs, und da die durch die obere Matrize B gebildeten Metallstränge sich in derselben sofort wieder unter hohem Druck vereinigen, während die Luft keinen Zutritt hat und jedwede Oxydation ausgeschlossen ist, können Röhren und Stäbe von .aufsergewöhnuchen Profilen aus Kupfer, Messing, Aluminium und Legirungen mit Leichtigkeit und billig hergestellt werden. Da die gewöhnlichen, zum Pressen von Strängen gebräuchlichen Matrizen A bei dieser Einrichtung für die äufsere Form des' zu pressenden Rohres verwendet werden können und die obere Matrize B für verschiedene Gröfsen dienen kann, so bedarf es nur einiger kurzer Dorne, um durch Auswechseln derselben eine grofse Anzahl von Hohlquerschnitten herzustellen. Der. Dorn kann natürlich auch mit der oberen Matrize in einem Stück verbunden sein, doch sind in diesem Falle mehr derselben nöthig, als wenn der Dorn ausgewechselt werden kann.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Verfahren zum Pressen von Rohren aus Kupfer, Aluminium und Legirungen dieser Metalle, dadurch gekennzeichnet, dafs das Rohr in einzelnen Theilen der Wandung zunächst vorgeprefst und, ehe die Luft zutritt, diese einzelnen Theile mit einander in Berührung und zur Schweifsung kommen.

2. Zur Ausführung des unter Anspruch ι gekennzeichneten Verfahrens die Anwendung einer dreitheiligen Matrize, bestehend aus einem mit dem eigentlichen Dorn fest verbundenen Armkreuz (E) zum Theilen des Metalles in einzelne Stränge eines mit zur Aufnahme dieser Stränge bestimmten, nach unten sich erweiternden Oeifnungen versehenen Uebergangsstückes (BJ, in welchen die einzelnen Stränge am Boden zusammengeführt und von hier aus in die den Dorn enthaltende Matrize (A) geprefst werden, wobei, die einzelnen Theile der Vorrichtung derartig angeordnet sind, dafs verschiedene Dorne in die Matrizen und verschiedene Uebergangsmundstücke eingesetzt werden können.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.