DE915204C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Rund- und Profilrohren mit an diesen angeordneten Rippen u. dgl. durch Pressen - Google Patents

Description

• Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Rund- und Profilrohren mit an diesen angeordneten Rippen u. dgl. durch Pressen In einer großen Anzahl von Fällen ist es notwendig, Rohre mit Rippen, Stegen, Lamellen od. dgl. zu verschen, die parallel zur Rohrachse oder gekrümmt, also gewunden verlaufen. Diese Rippen od. dgl. müssen in vielen Fällen auf der Innenseite oder auch auf beiden Seiten des Rohres angebracht sein. Die Herstellung derartiger Rohre geschah bisher durch Auflöten oder Aufschweißen der Rippen. Sollen sich diese im Innern des Rohres befinden, so werden bisher ffiese Rippen zunächst auf einen Blechstreifen aufgelötet, der dann zum Rohr gebogen wird. Dieses Verfahren ist naturgemäß außerordentlich zeitraubend und kostspielig, zumal es sich bei den genannten Rohren um solche handelt, die in weitem Maße, beispielsweise als Kühlerrohre, als leichtes, besonders stabiles Konstruktionsmaterial in der Radioindustrie u. dgl. Verwendung finden.
• Gemäß der Erfindung werden diese Rohre in beliebigen, lediglich von der Leistungsfähigkeit der Presse und der Werkstoffmenge des Vorwerkstückes abhängigen Dimensionen ohne jede Handarbeit hergestellt, so daß sich e,ine außerordentliche Arbeitsersparnis ergibt. Es geschieht dies dudurch, daß die mit den Rippen u. dgl. aus einern Stück bestehenden Rohre- in einem Arbeitsgang durch Schlagpressen (Kalt- oder Warmspritzen) in der Weise hergestellt werden, daß während des Verformungsvorganges das zu verformende Vorwerkstück gleichzeitig in der Achsrichtung des Spritzstempels und senkrecht zu dieser verformt wird. Dabei ist es gleichgültig, welches Profil die Rohre besitzen. Besonders vorteilhaft ist es bei diesem Verfahren, die Wandstärke des Rohres geringer als die Dicke der Rippen, Stege oder Lamellen zu wählen. Dieser Unterschied in der Dicke kann außerordentlich gering sein.
• Es ist bereits versucht worden, beim Strangpressen Rohre innen mit Rippen od. dgl. zu versehen oder auch auf der Oberfläche zu Zierzwecken Rillen anzubringen. Dabei handelte es sich aber um ein Verfahren, bei dem die Verformung des Werkstoffes langsam z. B. mittels eines hydraulisch bewegten Stempels vor sich geht. Dazu wurde ein Werkstoff verwendet, der bereits infolge einer Vorbehandlung in einen leicht bildsamen Zustand gebracht war, oder d ' er verwendete Werkstoff war an und für sich leicht verformbar.
• Zur Ausführung des Verfahrens wird bei der Anbringung von Rippen od. dgl. im Innern des Rohres der Spritzstempel in seiner Längsrichtung mit Nuten versehen, die in Anzahl, Tiefe und Breite der gewünschten Anzahl, Breite und Dicke der Rippen, Stege oder Lamellen entsprechen. Sollten die Rippen od. dgl. auf der Außenseite angebracht werden, so wird die Matrize in entsprechender Weise mit Nuten. versehen. Sollen die Rippen od. dgl. schräg zur Rohrachse, also gewunden verlaufen, so werden die Nuten im Stempel bzw. in der Matrize in dem entsprechenden Steigungswinkel ausgeführt.
• Die Erfindung sei an Hand von Zeichnungen beispielsweise erläutert. Es zeigt Fig. i die Draufsicht auf ein rechteckiges Rohr mit Innenrippen, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-11 der Fig. I, Fig. 3 die Draufsicht auf ein rundes Rohr mit Innen- und Außenrippen, Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3, Fig. 5 die Ansicht eines teilweise aufgeschnittenen Rohres mit gewundenen Rippen, Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie VI-VI der Fig. 5, Fig. 7 die Seitenansicht eines Preßstempels zur Herstellung eines Rohres nach Fig. i und :2, Fig. 8 die Unteransicht des Preßstempels nach Fig. 7, Fig. 9 die Ansicht der Matrize für die Herstellung eines Rohres nach Fig. i und 2, Fig. io eine Draufsicht auf die Matrize, Fig. ii die Seitenansicht eines Preßstempels zur Herstellung eines Rohres nach Fig. 3 und 4, Fig. 12 die Unteransicht des in Fig. ii dargestellt-en Preß-stempels, Fig. 13 einen Schnitt durch die Matrize zur Herstellung ein-es Rohres nach Fig. 3 und 4, Fig. 14 die Draufsicht auf die Matrize.
• Es ist Aufgabe der Erfindung, Rohre in einem Arbeitsgang herzustellen, von denen Beispiele in den Fig. i bis 6 dargestellt sind und bei denen Rohrwandung und Rippeaus einem Stück besteht. Zur Ausführung dieses Verfahrens dienen Vorrichtungen wie sie in den Fig. 7 bis 14 dargestellt sind.
• In Fig- 7 und 8 ist i der Preßstempel, dessen Kopf 2 mit NTuten 3 versehen ist, welche der Anzahl der Innenrippen des in Fig. i und 2 dargestellten Rohres entsprechen und ein negatives Ab- bild derselben sind. Der Kopf des Preßstempels hat, wie ersichtlich ist, für die Herstellung des genannten Rohres einen rechteckigen Querschnitt. In die in Fig. 9 und io dargestellte Matrize 4 wird das Vorwerkstück 5 eingelegt, das eine rechteckige Aussparung 6 aufweist. Die Matrize 4 hat ebenfalls eine rechteckige Aussparung 7 für den Durchtritt des Stempelkopfes 2. Wirkt der Stempel 2 auf das in der Matrize 4 liegende Vorwerkstück ,ein so fließt in vorliegendem Falle das Material in hichtung der Stempelbewegung durch die Öff- nung 7 und senkrecht zur Stempelbewegung in die Nuten 3 und damit in der entsprechenden Form aus, so daß das in Fig. i und 2 dargestellte Rohr entsteht, Die in den Fig. ii bis 14 dargestellte Vorrichtung dient zur Fabrikation eines Rohres, wie es in den Fig. 3 und 4 dargestellt ist. Der StempelkOpf 2 des Preßstempels i weist in diesem Falle Nuten 3 auf, welche in- ihrer Tiefe der Höhe der Innenrippen des in den Fig. 3 und 4 dargestellten Rohres entsprechen. Um beim Spritzvorgang die äußeren Rippen anzuformen, besitzt die Rundöffnung 7 der Matrize 4 Nuten 8, die diesen äußeren Rippen entsprechen. Der in der Matrize lieg-ende Vorpreßling ist wiederum mit 5 bezeichnet und besitzt eine runde Durchgangsöffnung 6 durch den Stempelkopf 2.
• Sollen Rohre hergestellt werden, wie sie beispielsweise in den Fig. 5 und 6 dargestellt sind, so sind die Nuten 3 im Stempelkopf und/oder in der Matrize zur Achse geneigt.
• Das geschilderte Verfahren läßt sich auf alle Metalle, sowohl auf Leichtmetall, Schwerrnetall oder Eisen und auf die Legierungen dieser Metalle anwenden, wobei gegebenenfalls das Vorwerkstück angewärmt werden muß, um bei der für den je- weils verwendeten Werkstoff günstigsten Verformungsternperatur arbeiten zu können.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Rund-oder Profilrohren beliebiger Dimensionen aus Leichtmetall, Schwermetall oder Eisen und den Legierungen dieser Metalle mit an der Innen-und/oder Außenseite angeordneten, parallel zur Achse oder gewunden verlaufenden Rippen, Stegen oder Lamellen mit von der Wandstärke des Rohres unabhängiger beliebiger Höhe und Dicke durch Pressen, dadurch gekennzeichnet, daß das mit den Rippen aus einem Stück bestehende Rohr in einem Arbeitsgang durch Schlagpressen (Spritzen) in der Weise hergestellt wird, daß während des Verformungsvorganges das zu verformende Vorwerkstück gleichzeitig in der Achsrichtung des Preß- bzw. Spritzstempels und senkrecht zu dieser verformt wird.
2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Wanddicke des Rohres geringer ist als die Dicke der Rippen, Stege oder Lamellen. 3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zur Verformung dienende Spritzstempel und/oder die Matrize in der Längsrichtung mit Nuten versehen sind, die in der Anzahl sowie in der Höhe und Dicke der gewünschten Anzahl, Höhe und Dicke der Rippen, Stege oder Lamellen entsprechen. 4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Nuten imStempel bzw. in der Matrize in einem beliebig zu v#ählenden Steigungswinkel geführt sind. Angezogene Druckschriften: Deutsche Pätentschrift Nr. 201 621; französische Patentschrift Nr. 378 722; britische Patentschriften Nr. 3243 (1890), 19 505 (1890). '