DE19933734A1 - Strukturbauteil für eine Fahrzeugkarosserie - Google Patents
Strukturbauteil für eine FahrzeugkarosserieInfo
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Abstract
Die Erfindung beschreibt ein Strukturbauteil (1), insbesondere Längsträger, für eine Fahrzeugkarosserie, das einen geschlossenen, im wesentlichen rohrförmigen Querschnitt aufweist, wobei dieser entlang der Längserstreckung des Strukturbauteiles (1) zumindest einzelne Abschnitte mit zueinander unterschiedlichem Verformungswiderstand bei Stoßbelastungen im wesentlichen in Längsrichtung des Strukturbauteiles (1) vorsieht. Dieses Strukturbauteil (1) kann als stranggepreßtes Hohlteil ausgebildet sein, in dessen Wandung des Strangpreßvorganges in Längsrichtung des Strukturbauteiles (1) verlaufende, rippenartige Formelemente (2) einbrigbar sind, die zumindest abschnittsweise entlang der Längsrichtung des Strukturbauteiles (1) angeordnet sind. Hierdurch lassen sich gezielt anpaßbare Verformungswiderstände des Strukturbauteiles (1) erreichen, die beispielsweise auch bei nur kurzen Verformungswegen hohe Verformungswiderstände gewährleisten.
Description
Tragstrukturen von Karosserien enthalten im Vorderwagenbereich üblicherweise
beidseitig verlaufende, vordere Längsträger. Diese Längsträger müssen neben ihrer
Tragfunktion bei modernen Karosseriegestaltungen im Falle eines Frontalaufpralls
zusätzliche Sicherheitsfunktionen übernehmen. Hierzu müssen sie bei einer z. B.
stoßartigen Belastung bei einem Frontalaufprall Aufprallenergien aufnehmen, die dann
über die Verformung der vorderen Längsträger abgebaut und damit reduziert in die
Fahrgastzelle eingeleitet werden, so daß die Fahrgastzelle möglichst unverformt bleibt
und die Insassen keinen unzulässigen Beschleunigungen unterliegen.
Üblicherweise werden die Längsträger hierfür derart gestaltet, daß sie sich bei einer
Stoßbelastung durch ein sogenanntes Faltenbeul-Verhalten verformen, wodurch eine
hohe Aufprallenergie während des Beulens aufgenommen werden kann und damit die
kinetische Energie des Aufpralls abgebaut wird.
Am Verformungsverhalten des Vorderwagens eines Kraftfahrzeuges ist neben der
Aufnahme von Verformungsenergie durch die Längsträger auch eine Reihe sonstiger
Bauteile des Vorderwagens beteiligt, die durchaus unterschiedlichen
Verformungswiderstand einem Aufprall entgegensetzen. So ist beispielsweise bei
Fronttrieblern der Verformungswiderstand des Antriebsaggregates sehr hoch, so daß bei
Betrachtung des zeitlichen Verlaufes der Verformung im Vorderwagenbereich eine
unterschiedlich hohe Belastung der Fahrzeuginsassen durch Beschleunigungswerte
vorliegt. Hierbei ist es von besonderer Bedeutung, insbesondere bei kurzbauenden
Vorderwagen, einen möglichst hohen Grad von Verformungswiderstand schon bei
Beginn der Verformung auch der Längsträger bereitzustellen, um die bei kurzen
Vorderwagen auch nur kurzen Verformungswege optimal ausnutzen zu können.
Zur Abstimmung des Verformungswiderstandes der Längsträger im Bereich eines
Vorderwagens ist es beispielsweise aus der DE 38 26 958 A1 bekannt, diejenigen
Bereiche des Längsträgers eines Kraftfahrzeuges durch zusätzliche Versteifungen so
auszubilden, daß diese einen höheren Verformungswiderstand aufweisen und damit
überproportional zu ihrer normalen Querschnittsgestaltung zum Abbau kinetischer
Energie beitragen. Hierzu werden Versteifungen in Form von zusätzlichen ein- oder
aufgesetzten Profilen auf die normale Querschnittsform des Längsträgers aufgebracht,
auch ist es beispielsweise aus der DE 42 24 489 A1 bekannt, durch in den Längsträgern
verlaufende, Kammern bildende Stege eine örtliche Versteifung des Längsträgers zu
erreichen und damit den Verformungswiderstand gezielt zu verändern. Nachteil der
vorgeschlagenen Lösungen ist es insbesondere, daß das Gewicht der Längsträger durch
derartige Versteifungen bzw. Wandungen stark erhöht wird, darüber hinaus ist die
Herstellung derart lokal verstärkter Längsträger aufwendig und damit teuer.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Gestaltung eines Strukturbauteiles
für eine Fahrzeugkarosserie, insbesondere einen Längsträger aufzuzeigen, die bei
geringem Materialeinsatz und einfacher Herstellung bei überwiegend in Längsrichtung
des Strukturbauteiles verlaufenden Belastungen einen gezielten und über Abschnitte der
Längserstreckung anpaßbaren Abbau von kinetischer Energie erlaubt.
Die Erfindung geht aus von einem Strukturbauteil für eine Fahrzeugkarosserie,
insbesondere für einen Längsträger, das einen geschlossenen, im wesentlichen
rohrförmigen Querschnitt aufweist, wobei entlang der Längserstreckung des
Strukturbauteiles zumindest einzelne Abschnitte mit zueinander unterschiedlichem
Verformungswiderstand bei Stoßbelastungen im wesentlichen in Längsrichtung des
Strukturbauteiles, insbesondere bei Unfallsituationen vorgesehen sind. Unter
rohrförmigen Querschnitt ist hierbei nicht nur eine kreiszylindrische Querschnittsform zu
verstehen, sondern jegliche Querschnittsform, die einen von einer Wandung umgrenzten
Hohlraum und eine etwa rohrförmige Längserstreckung aufweist.
Ein derartiges gattungsgemäßes Strukturbauteil wird dadurch weitergebildet, daß das
Strukturbauteil als stranggepreßtes Hohlteil ausgebildet ist, in dessen Wandungen
während des Strangpreßvorganges in Längsrichtung des Strukturbauteiles verlaufende,
rippenartige Formelemente einbringbar sind, die zumindest abschnittsweise entlang der
Längsrichtung des Strukturbauteiles angeordnet sind. Ein derartiges Strukturbauteil, das
als sogenanntes Schälrohr wirkt und besonders günstig durch das Strangpreßverfahren
nahezu endlos hergestellt werden kann, weist den schon spezifizierten rohrförmigen
Querschnitt auf, wobei der z. B. im Mittelwagenbereich im wesentlichen ungestörte
Querschnittsverlauf durch in Längsrichtung des Strukturbauteiles verlaufende,
rippenartige Formelemente gezielt in den Bereichen verändert wird, die besondere
Eigenschaften hinsichtlich des Verformungswiderstandes aufweisen sollen. Die
rippenartigen Formelemente, die in weiterer Ausgestaltung sowohl als zum Inneren des
Hohlteiles verspringende Einprägungen in die Wandung des Strukturbauteiles als auch
nach außen vorspringende Erhebungen auf der Wandung des Strukturbauteiles
ausgebildet sein können, werden daher gezielt zur Veränderung des
Verformungswiderstandes an den Stellen des Strukturbauteiles, beispielsweise im
Fahrzeug frontseitigen Endbereich eines Längsträgers angeordnet, dessen
Verformungswiderstand gegenüber dem Verformungswiderstand des unveränderten
Querschnittes des Strukturbauteiles verändert werden soll.
In besonders vorteilhafter Ausgestaltung sind die rippenartigen Formelemente auf dem
äußeren Umfang des stranggepreßten Hohlteiles angeordnet, so daß sie bei der
Herstellung des Hohlteiles durch Strangpreßen besonders gut zugänglich sind.
In einer ersten Ausgestaltung können die rippenartigen Formelemente als zum Inneren
des Hohlteiles verspringende Einprägungen in die Wandung des Strukturteiles
ausgebildet sein, wobei in weiterer Ausgestaltung diese zum Inneren des Hohlteiles
verspringenden Formelemente in denjenigen Abschnitten des Strukturbauteiles
angeordnet sind, in denen das Strukturbauteil einen niedrigeren Verformungswiderstand
aufweisen soll. Durch die nach innen verspringenden Einprägungen wird der Querschnitt
des Strukturbauteiles bei Vorliegen derartiger Einprägungen geschwächt, so daß der
Verformungswiderstand gegenüber dem ungestörten Querschnitt des Hohlteiles reduziert
wird. Dies kann beispielsweise dazu benutzt werden, um im Verformungssituationen des
Strukturbauteiles, in denen noch andere Karosserieteile an der Verformung beteiligt sind,
den Verformungswiderstand auf gewünschte Werte zu begrenzen und gleichzeitig
Materialgewicht des Strukturbauteiles einzusparen.
In einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung können die rippenartigen Formelemente als
nach außen vorspringende Erhebungen auf der Wandung des Strukturbauteiles
ausgebildet sein, wobei in weiterer Ausgestaltung die nach außen vorspringenden
rippenartigen Formelemente in denjenigen Abschnitten des Strukturbauteiles angeordnet
sind, in denen das Strukturbauteil einen höheren Verformungswiderstand aufweisen soll.
Hierdurch kann beispielsweise im Frontbereich eines als Längsträger ausgebildeten
Strukturbauteiles, der zuallererst einer Verformung bei einem Aufprall ausgesetzt ist,
dieser Abschnitt des Strukturbauteiles gezielt mit einem höheren Verformungswiderstand
ausgestattet werden, so daß auch schon bei erst beginnender Verformung des
Vorderwagens hohe Verformungswiderstände beispielsweise eines Längsträgers
vorliegen.
Von besonderem Vorteil ist es, wenn das Strukturbauteil an seiner Wandung in
Längserstreckung eine Anzahl von rippenartigen Formelementen aufweist, die jeweils
durch Abschnitte ohne rippenartige Formelemente voneinander getrennt sind. Somit
bildet sich, in Längsrichtung des Strukturbauteiles gesehen, jeweils eine Abfolge von
Querschnitten des Strukturbauteiles mit bzw. ohne rippenartige Formelemente. Von
besonderem Vorteil ist es hierbei, wenn die in Längserstreckung aufeinanderfolgenden,
rippenartigen Formelemente an der Wandung entlang etwa kollinear zueinander
ausgerichtet sind, da hierdurch die Fertigung der rippenartigen Formelemente durch
Strangpreßen vereinfacht wird.
Die Anzahl, die Abmessungen und die Anordnung der rippenartigen Formelemente an
der Wandung des Strukturbauteiles muß hierbei abhängig von dem geforderten
Verformungsverhalten in dem Abschnitt des Strukturbauteiles durch Berechnungen
und/oder Versuche festgelegt werden, so daß sich der lokale Verformungswiderstand in
jedem Querschnittsbereich des Strukturbauteiles gezielt anpassen läßt.
Von besonderem Vorteil ist es, wenn das Strukturbauteil zumindest in einem Endbereich
keine rippenartigen Formelemente aufweist, so daß das Strukturbauteil in Weiterbildung
bei Beginn einer Verformung an seinem etwa durch Stoß belasteten Endbereich einen
hohen Verformungswiderstand aufweist. Dies kann beispielsweise dadurch von
besonderem Vorteil sein, daß ein etwa als Längsträger ausgebildetes Strukturbauteil,
das bei einem Frontalaufprall auf ein Fahrzeug als erstes zum Abbau kinetischer Energie
benötigt wird, an seinem Endbereich einen ungestörten, keine rippenartigen
Formelemente aufweisenden Querschnitt aufweist. Tragen bei zunehmender Verformung
des Längsträgers auch weitere Karosseriebauteile oder sonstige Bauteile des
Fahrzeuges zum Verformungswiderstand bei, so kann der Verformungswiderstand des
Längsträgers in diesen Bereichen reduziert werden, was gleichzeitig zu einer starken
Gewichtsreduzierung des Längsträgers beitragen kann. Hierzu werden die rippenartigen
Formelemente in den hinteren Bereichen des Längsträgers derart angeordnet, daß
beispielsweise durch in das Innere des Hohlteiles verspringende Einprägungen eine
Schwächung des Querschnittes des Längsträgers und damit ein geringerer
Verformungswiderstand bei gleichzeitig verringertem Materialgewicht erreicht wird. Ein
derartiger Längsträger weist gerade zu Beginn der Verformung, der zur Ausnutzung
gegebenenfalls nur kurzer zur Verfügung stehender Verformungswege besonders
wichtig ist, durch seinen ungestörten oder sogar verstärkten Querschnitt durch
aufgesetzte rippenförmige Formelemente in besonders hohem Maße zum Abbau von
kinetischer Energie frei.
Für die Herstellung eines Strukturbauteiles ist es von besonderem Vorteil, wenn das
Strukturbauteil als vorzugsweise einteiliges Strangpreßprofil ausgebildet ist, wobei die
rippenartigen Formelemente in ihrer Ausgestaltung beim Strangpreßvorgang durch Ein-
und Ausfahren von seitlichen Schiebern in der Strangpreßmatrize herstellbar sind. Hierzu
wird in der Strangpreßmatrize ein radial bezogen auf die Längsachse des
Strukturbauteiles verstellbarer Schiebermechanismus vorgesehen, der die ungestörte
Querschnittsausbildung des Strukturbauteiles beim Austritt aus der Strangpreßmatrize so
verändert, daß entweder radial verstellbare Schieber lokal die Querschnittsform des
Strukturbauteiles verengen und bei Austritt des Materials des Strukturbauteiles aus der
Strangpreßmatrize die rippenartigen Einprägungen herstellen. Ebenfalls ist es denkbar,
daß die verstellbaren Schieber in der Strangpreßmatrize Bereiche zum Austritt von
Material aus der Strangpreßmatrize zusätzlich freigeben, die die rippenartigen
Formelemente in Form von nach außen vorspringenden Erhebungen auf der Wandung
des Strukturbauteiles bilden. Hierbei ist während des Austretens des Materials des
Strukturbauteiles aus der Strangpreßmatrize eine stetige oder auch unstetige
Veränderung der jeweils freigegebenen Öffnungen der Strangpreßmatrize derart
möglich, daß die Festigkeitseigenschaften der jeweils hergestellten Querschnittsbereiche
des Strukturbauteiles entsprechenden Belastungen angepaßt werden kann.
Ein erfindungsgemäßes Strukturbauteil kann besonders vorteilhaft aus Leichtmetall oder
einer Leichtmetallegierung hergestellt sein.
Eine besonders vorteilhafte Ausbildung des erfindungsgemäßen Strukturbauteiles zeigt
die Zeichnung.
Es zeigen:
Fig. 1 eine prinziphafte Gestaltung eines erfindungsgemäßen Strukturbauteiles in
Form eines etwa kreiszylindrischen Rohres mit nutenartig vertieften
rippenartigen Formelementen,
Fig. 2 einen Querschnitt durch das Strukturbauteil im Bereich der genuteten
rippenartigen Formelemente,
Fig. 3 Anordnung genuteter rippenartiger Formelemente beim Strangpreßen von
Rohlingen für das Strukturbauteil gemäß Fig. 1.
In der Fig. 1 ist in einer sehr prinziphaften Darstellung die Gestaltung eines
Strukturbauteiles 1 in Form eines Längsträgers für ein nicht dargestelltes Kraftfahrzeug
dargestellt, bei dem der Längsträger aus Vereinfachungsgründen als ein etwa
kreiszylindrisches Rohr mit einem etwa ringförmigen Querschnitt dargestellt ist, der in
Längsrichtung eines Kraftfahrzeuges und etwa in Fahrtrichtung 5 orientiert angeordnet ist
und beispielsweise im Falles eines Frontalaufpralles im wesentlichen durch Längskräfte
entgegen Fahrtrichtung 5 belastet wird.
Die hier nur prinziphafte und selbstverständlich in weiten Bereichen veränderbare
Gestaltung der Querschnitte der Strukturbauteile 1 weist an einem in Fahrtrichtung 5
frontseitigen Ende des Strukturbauteiles 1 einen Ringquerschnitt 8 auf, der eine
Wandstärke 9 eines im wesentlichen ungestörten ringförmigen Querschnittabschnittes 4
zeigt. Ein derartiger Ringquerschnitt 8 würde im Falle eines Frontalaufpralles als erster
einer Verformung aufgrund der Aufprallkräfte ausgesetzt sein und dabei aufgrund des
relativ hohen Materialwiderstandes dieses ungestörten Ringquerschnittes 8 einen hohen
Verformungswiderstand bieten.
Entgegen der Fahrtrichtung 5 anschließend an den ungestörten Querschnittsabschnitt 4
mit dem Ringquerschnitt 8 ist ein Bereich 3 des Strukturbauteiles 1 zu erkennen, dessen
Querschnitt gegenüber dem ungestörten Querschnitt 4 des Ringquerschnittes 8
verändert ist. In diesem geschwächten Querschnittsabschnitt 3 sind genutete,
rippenartige Formelemente 2 eingebracht, die in Form von Ausnehmungen entlang der
Längsrichtung des Strukturbauteiles 1 verlaufen. Diese rippenartigen Formelemente 2
bilden quasi Ausnehmungen in dem Querschnittsabschnitt 3 des Strukturbauteiles 1 und
verändern damit auch den Verformungswiderstand dieses geschwächten
Querschnittsabschnittes 3. In diesen rippenartigen Formelementen 2 ist die
Wandungsstärke 9' geringer als in den Bereichen 8 zwischen den rippenartigen
Formelementen 2 des gleichen Querschnittes bzw. des in Aufprallrichtung davor
angeordneten ungestörten Querschnittsabschnittes 4 mit dem Ringquerschnitt 8.
Durch diese Gestaltung des Strukturbauteiles 1 läßt sich das Verformungsverhalten des
Strukturbauteiles 1 duch gezieltes Einbringen hier nur in prinizpienhafter Darstellung
angedeuteter rippenartiger Formelemente 2 gezielt dem gewünschten
Gesamtverformungsverhalten des Vorderwagens anpassen, wobei insbesondere in
einem ersten Zeitabschnitt, der der Verformung des ungestörten Querschnittsabschnittes
4 des Ringquerschnittes 8 entspricht, ein hoher Verformungswiderstand vorliegt, der
aufgrund der Schwächung des Strukturbauteiles 1 in dem geschwächten
Querschnittsabschnitt 3 bei dessen Verformung dann geringere Werte annimmt.
Aus der Fig. 3 ist weiter zu erkennen, wie ebenfalls in sehr prinzipienhafter Darstellung
ein erfindungsgemäßes Strukturbauteil 1 mittels Strangpreßen hergestellt und abgelängt
werden kann. Hierbei ist in einer nicht dargestellten Strangpreßmatrize in grundsätzlich
bekannter Weise eine etwa kreisringförmige Öffnung ausgespart, durch die das das
Strukturbauteil 1 bildende Material aus der Strangpreßmatrize austreten kann. Ebenfalls
nicht dargestellt ist in der Strangpreßmatrize eine radial, bezogen auf die Längsachse
des Strukturbauteiles 1 verstellbare Schieberanordnung vorgesehen, die während des
Austrittes des Materials des Strukturbauteiles 1 aus der Strangpreßmatrize in Richtung
auf die Längsachse des Strukturbauteiles 1 zu bzw. von der Längsachse weg verstellt
werden kann. Durch diese Schieberanordnung wird der etwa kreisringförmige Spalt der
Strangpreßmatrize lokal verengt oder erweitert, so daß sich der gegenüber dem allein
aufgrund der Ringöffnung der Strangpreßmatrize herstellbare Materialquerschnitt des
Strukturbauteiles 1 in Form von rippenartigen Formelementen 2 verändern läßt. Durch
gesteuertes, auf den Austrittsweg des Strukturbauteiles 1 bezogene Veränderung der
Stellung der radial verstellbaren Schieber lassen sich somit in dem Rohteil des
Strukturbauteiles 1 gezielt die rippenartigen Formelemente 2 in Form von nutenartigen
Vertiefungen herstellen, die durch ungestörte Querschnittsabschnitte 4 voneinander
getrennt sind. Durch Ablängen des Rohteiles an den Trennstellen 6 des Rohlings kann
gezielt an den Trennstellen 6 entweder ein ungestörter Querschnitt 4 oder ein
geschwächter Querschnitt 3 aufgetrennt werden, so daß je nach Lage der Trennstellen 6
im Frontbereich das daraus hergestellte Strukturbauteil 1 einen hohen oder einen
geringen Verformungswiderstand aufweist.
Es versteht sich von selbst, daß neben der hier nur prinzipienhaften Darstellung
genuteter rippenartiger Formelemente 2 ebenfalls gegenüber dem ungestörten
Querschnittsabschnitt 4 durch rippenartige Formelemente 2 verstärkte Bereich des
Strukturbauteiles 1 hergestellt werden können, bei denen die rippenartigen
Formelemente 2 nach außen aus dem Ringquerschnitt 8 hervortreten. Ebenfalls ist es
denkbar, die Ausgestaltung der rippenartigen Formelemente 2 derart vorzunehmen, daß
unterschiedliche Wandstärken 9' entlang der Längserstreckung des Strukturbauteiles 1
eine weitere Anpassung an das gewünschte Verformungsverhalten des Strukturbauteiles
1 erlauben. Hierbei können ungleichmäßig tiefe genutete rippenartige Formelemente 2
oder vorstehende rippenartige Formelemente 2 ausgebildet werden, die auch
kontinuierliche Veränderungen des Verformungswiderstandes entlang der
Längserstreckung des Strukturbauteiles 1 erzeugen.
1
Strukturbauteil
2
rippenartige Formelemente
3
geschwächter Querschnittsabschnitt
4
ungestörter Querschnittsabschnitt
5
Fahrtrichtung
6
Trennebenen
7
Austrittsrichtung
8
Ringquerschnitt
9
,
9
' Wandstärken
Claims (16)
1. Strukturbauteil (1) für eine Fahrzeugkarosserie, insbesondere Längsträger,
aufweisend einen geschlossenen, im wesentlichen rohrförmigen Querschnitt, wobei
entlang der Längserstreckung des Strukturbauteiles (1) zumindest einzelne
Abschnitte (3, 4) mit zueinander unterschiedlichem Verformungswiderstand bei
Stoßbelastungen im wesentlichen in Längsrichtung des Strukturbauteiles (1),
insbesondere bei Unfallsituationen, vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Strukturbauteil (1) als strangepreßtes Hohlteil ausgebildet ist, in dessen
Wandung (9) während des Strangpreßvorganges in Längsrichtung (7) des
Strukturbauteiles (1) verlaufende, rippenartige Formelemente (2) einbringbar sind,
die zumindest abschnittsweise entlang der Längsrichtung (7) des Strukturbauteiles
(1) angeordnet sind.
2. Strukturbauteil (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
rippenartigen Formelemente (2) auf dem äußerem Umfang des stranggepreßten
Hohlteiles (1) angeordnet sind.
3. Strukturbauteil (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die rippenartigen Formelemente (2) als zum Inneren des Hohlteiles (1)
verspringende Einprägungen in die Wandung des Strukturbauteiles (1) ausgebildet
sind.
4. Strukturbauteil (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zum
Inneren des Hohlteiles (1) verspringenden, rippenartigen Formelemente (2) in
denjenigen Abschnitten des Strukturbauteiles (1) angeordnet sind, in denen das
Strukturbauteil (1) einen niedrigeren Verformungswiderstand aufweisen soll.
5. Strukturbauteil (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die rippenartigen Formelemente (2) als nach außen vorspringende
Erhebungen auf der Wandung des Strukturbauteiles (1) ausgebildet sind.
6. Strukturbauteil (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die nach
außen vorspringenden, rippenartigen Formelemente (2) in denjenigen Abschnitten
des Strukturbauteiles (1) angeordnet sind, in denen das Strukturbauteil (1) einen
höheren Verformungswiderstand aufweisen soll.
7. Strukturbauteil (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Strukturbauteil (1) an seiner Wandung in
Längserstreckung (7) eine Anzahl von rippenartigen Formelementen (2) aufweist,
die jeweils durch Abschnitte (8) ohne rippenartige Formelemente (2) voneinander
getrennt sind.
8. Strukturbauteil (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß in Längserstreckung (7) aufeinander folgende rippenartigen
Formelemente (2) an der Wandung etwa kolinear zueinander ausgerichtet sind.
9. Strukturbauteil (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anzahl, die Abmessungen und die Anordnung der
rippenartigen Formelemente (2) an der Wandung des Strukturbauteiles (1)
abhängig von dem geforderten Verformungsverhalten in dem Abschnitt des
Strukturbauteiles (1) festlegbar ist.
10. Strukturbauteil (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Strukturbauteil (1) zumindest in einem Endbereich keine
rippenartigen Formelemente (2) aufweist.
11. Strukturbauteil (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Strukturbauteil (1) beim Beginn einer Verformung an seinem etwa durch Stoß
belasteten Endbereich (8) einen hohen Verformungswiderstand aufweist.
12. Strukturbauteil (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die rippenartigen Formelemente (2) die Festigkeit des
Strukturbauteiles (1) gegen Knicken und/oder Falten bzw. Beulen verändern.
13. Strukturbauteil (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Strukturbauteil (1) entlang seiner Längserstreckung (7)
im wesentlichen gleichbleibende Querschnittsabmessungen aufweist.
14. Strukturbauteil (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Strukturbauteil (1) als vorzugsweise einteiliges
Strangpreßprofil ausgebildet ist.
15. Strukturbauteil (1) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
rippenartigen Formelemente (2) beim Strangpreßvorgang durch Ein- und Ausfahren
von seitlichen Schiebern in einer Strangpreßmatrize herstellbar sind.
16. Strukturbauteil (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Strukturbauteil (1) aus einem Leichtmetall oder einer
Leichtmetallegierung hergestellt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1999133734 DE19933734B4 (de) | 1999-07-19 | 1999-07-19 | Strukturbauteil für eine Fahrzeugkarosserie |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE1999133734 DE19933734B4 (de) | 1999-07-19 | 1999-07-19 | Strukturbauteil für eine Fahrzeugkarosserie |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19933734A1 true DE19933734A1 (de) | 2001-01-25 |
DE19933734B4 DE19933734B4 (de) | 2010-07-08 |
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ID=7915245
Family Applications (1)
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DE1999133734 Expired - Fee Related DE19933734B4 (de) | 1999-07-19 | 1999-07-19 | Strukturbauteil für eine Fahrzeugkarosserie |
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1999
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