DE99283C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE

Die bekannten, allgemein mit dem Namen Hörrohr bezeichneten hörner-, trompeten- und trichterartigen Instrumente zur Verstärkung der Schalleindrücke bei Schwerhörigen haben den Nachtheil einer verhältnifsmä'fsig'geringen Wirkung, namentlich dann, wenn die Schallquelle nicht genau vor der Mitte der Trichteröffnung sich befindet, wie dies zumeist der Fall ist. Aufserdem zeigen alle diese Instrumente den Uebelstand, dafs bei der Schallfortpflanzung in den Rohren oder Trichtern stets ein lästiges Rauschen hörbar wird, welches die Wahrnehmung der Töne wesentlich beeinträchtigt.

Das den Gegenstand der Erfindung bildende Hörrohr, durch welches die vorgenannten Uebelstände beseitigt werden, und welches mit anderen Hörrohren noch den Vortheil besitzt, dafs es nicht mit der Hand gehalten zu werden braucht, ist den Ohren einer grofsen Anzahl Säugethiere (z. B. der Pferde, der Hasen) nachgebildet.

In beiliegender Zeichnung zeigt Fig. 1 das Werkzeug'theils im senkrechten Schnitt, theils in Seitenansicht, Fig. 2 in Vorderansicht und Fig. 3 ist ein Schnitt nach x-x (Fig. 1) durch die Hörrinne.

Das Hörrohr besteht, wie ersichtlich, aus einer Rinne a, welche einen Theil der Kegelfläche bildet, von welcher durch einen Schnitt in der Achsenrichtung ein gleichfalls rinnenförmiger Theil losgetrennt worden ist.

Die Rinne ist in gewissem Abstande von ihren Seitenrändern an der Innenseite beiderseits mit je einem längslaufenden Grat (Erhöhung) b versehen, wie solcher besonders deutlich bei Pferdeohren wahrnehmbar ist und nach den angestellten Versuchen zum Auffangen der reflectirten Schallwellen und somit zur besseren und deutlicheren Wiedergabe mithilft.

Das engere Ende der Rinne geht in einen geschlossenen Ringtheil c über, der in das Ende eines Knierohres d drehbar eingesetzt und darin gehalten wird, was in bekannter Weise durch Falzung der in einander gesteckten Enden oder durch Verschraubung geschehen kann. Das andere Ende dieses Knierohres ist in üblicher Weise durch biegsame und ausziehbare, mit einander verbundene Rohrstücke mit dem in das Ohr einzuführenden drehbaren Rohr verbunden.

Um das Hörrohr während des Gebrauches nicht halten zu müssen, kann an dem Knierohre d eine Federklemme g befestigt sein, mitttelst welcher das Hörrohr an passender Stelle der Kleidung befestigt werden kann.

Auch kann die Rinne α mit Oesen oder Ringen f versehen sein, so -dafs der Apparat leicht mittelst Bändchen und Nadeln an der Innenseite des Rockes getragen werden kann.

Das Hörrohr kann auch in einen Ständer eingelegt oder an einer beliebigen Unterlage befestigt werden, wenn der Schlauch eine genügende Länge hat, um bis zum Ohre des Schwerhörigen geführt zu werden.

Endlich können auch mehrere Schläuche mit der Hörrinne in Verbindung gebracht werden, um mehreren Theilnehmern- gleichzeitig

das Hören mit einem Hörrohre zu ermöglichen.

Da die Rinne drehbar am Knierohr befestigt ist, kann sie leicht in jene Stellung gebracht werden, in welcher sie die Schallwellenam wirksamsten aufnimmt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Höhrrohr, gekennzeichnet durch eine nach Art eines Pferdeohres gestaltete Rinne (a), welche nahe an jedem Lä'ngsrande mit einer inneren längslaufenden Erhöhung (b) versehen ist.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.