DE98620C - - Google Patents

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DE98620C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D04BRAIDING; LACE-MAKING; KNITTING; TRIMMINGS; NON-WOVEN FABRICS
    • D04GMAKING NETS BY KNOTTING OF FILAMENTARY MATERIAL; MAKING KNOTTED CARPETS OR TAPESTRIES; KNOTTING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D04G3/00Making knotted carpets or tapestries
    • D04G3/02Making knotted carpets or tapestries by hand; Tools therefor

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Sewing Machines And Sewing (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 52: Nähmaschinen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 11. Oktober 1896 ab.
Der eigenthümliche perlige Effect der echten Smyrna-Teppiche wurde dadurch erzielt, dafs die in das Grundgewebe eingeknüpften Noppen eine leichte Neigung nach der einen Seite zeigen, wodurch nicht die filzartig wirkende Oberkante, sondern die Seitenflächen dem Auge sichtbar werden. Es war bisher nicht möglich, diesen Effect auf maschinellem Wege zu erreichen, obwohl es bereits Verfahren gab (Chenille-Verfahren), weiche ein der echten Waare nahekommendes Fabrikat ergaben.
Das den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Verfahren bezweckt vor allen. Dingen, eine Smyrna-Imitation zu schaffen, welche der echten handgeknüpflen Waare täuschend ähnlich aussieht. Diese W7aare ist aber nur dann herzustellen, wenn die zu verarbeitenden Noppen die gleiche Lage und Stellung der eingeknüpften einnehmen. Bei dem vorliegenden Verfahren, welches an Hand einer Teppich-Nähmaschine erläutert' ist, werden die von einer Jacquard-Einrichtung entsprechend ausgewählten und zugeführten Wollfäden, nachdem sie auf Noppenlänge zerschnitten sind, vermittelst einer Nähmaschine auf einem mit Hülfsschüssen versehenen Grundgewebe als Noppen dergestalt festgenäht, dafs dieselben die Lage der eingeknüpften Noppen einnehmen, also eine leichte Neigung nach der einen Seite Neigen (Pfeilrichtung h, Fig. 1 und 12).
Der wesentliche Bestandtheil der Maschine ist in beiliegenden Zeichnungen veranschaulicht, und zwar zeigt
Fig. ι eine Seitenansicht der Maschine,
Fig. 2 eine Rückansicht derselben,
Fig. 3 eine Seitenansicht, bei welcher der Seitenrahmen fortgeblieben ist.
Fig. 4 zeigt die Antriebvorrichtung des Wagens in Vorderansicht, während
Fig. 5 Einzelheiten dieser Vorrichtung zeigen und .
Fig. 6 die Seitenansicht ist.
Fig. 7 stellt die Jacquard-Einrichtung-für die Mustergebung dar.
Fig. 8,-AyB und C veranschaulichen die Uebersetzung bezw. Bewegungsübertragung der Nähmaschine auf die Transportvorrichtung für die Noppen und die mechanischen Bewegungen des Noppenfalters in Vorder- und Seitenansicht.
Fig. g ist eine Seitenansicht des Nähmaschinenkopfes,
Fig. ι ο dagegen eine Vorderansicht desselben mit der an ihm festgeschraubten Transportvorrichtung für die Noppen.
Fig. 10 a zeigt eine Wollführnadel des Farbenkastens.
. Fig. 11 zeigt die Greifer und Transportvorrichtung für die Noppen, während
Fig. 12 bis 15 die Noppenbildung schaubildlich darstellt.
Fig. 16a, 16b und 16c veranschaulichen die einzelnen Arbeitsperioden des Wollfadens mit der im Durchschnitt dargestellten Transport-, vorrichtung. :
Die auf dein vorgewebten Grundgewebe zu vernähenden Noppen werden der Nähmaschine (Schiffchen-Nähmaschine) in folgender Weise zugeführt: .
Die von einem beliebigen Spulenkasten kommende Welle C wird in den Farbenkasten 39 (Fig. 16) hineingeleitef, läuft durch
das Auge einer im Farbenkasten 39 festgenieteten Nadel (Fig. ioa) in das Oehr 25 der Wollftihrnadel 23, in welcher die Wolle C durch eine Feder 31 festgehalten wird. Die von einem Vorgelege' in Umdrehung versetzte Hauptwelle bringt eine auf ihr sitzende Daumenscheibe 27 (Fig. 3) in Thätigkeit, welch letztere einen Hebel 28 seitwärts drängt, der. einen zweiten Hebel 29 mitnimmt und somit veranlafst, dafs ein Treiber 30 gegen das rückwärtige Ende der Nadel 23 schlägt und sie dadurch aus der Ruhelage bringt. Das aus dem Oehr 25 herausragende Ende hat sich dabei auf die Schiene 40a geschoben (Fig. 16a und 11) und wird von dem inzwischen herunterkommenden Drücker 32 erfafst, der Treiber 30 weicht um ■Noppenlänge zurück, und da die Nadel 23 durch Wirkung der sie umschlingenden Feder gleichfalls zurückgeht, wird aus derselben ein Stück Wolle herausgezogen (Fig. 16 b), dessen Länge der Noppe c entspricht und abhängig ist von der Formgebung der Daumenscheibe 27. Nunmehr wird durch ein auf der Schiene 40a angebrachtes Messer 33s (Fig. 11 und 16b) der Wollfaden abgeschnitten, worauf die Nadel 23 ganz in ihre Ruhelage zurückkehrt (Fig. 16c). Das auf der Schiene 4oa lagernde Ende, die zu vernähende Noppe wird von dem Greifer 34 (Fig. 11) durch Üeberwindung des Gewichts an der Gabel 37, 38, welches ein Hineindrücken der Noppe C in das Oehr 35 des Greifers 34 veranlassen soll, erfafst (Fig. 10 und 16 b) und auf den Drücker 36 der Nähmaschine befördert. Die Nähnadel e (Fig. 12) sticht sodann in die gespaltene Klaue des Greifers 34 dergestalt, dafs der Stich hinter die Noppe c und zwischen je zwei Hülfsschüsse b fällt. Der Faden eines von der Welle 8 (Fig..4) 'in Betrieb gesetzten Schiffchens verkreuzt sich nunmehr unter der N,ähplatte mit dem Nähfaden / (Fig. 12).
Im Augenblick des Hochgehens der Nadel und Zurückkehrens des Schiffchens in seine alte Ruhelage weicht der Greifer 34 zurück, und es tritt nunmehr ein an der Nähmaschine 22 vorgesehener Noppenfalter 73 (Fig. 11 und 13) in Thätigkeit, welcher die Noppe c durch eine Kreisbogenbewegung zusammenfaltet (Fig. 14), worauf die Nadel noch einmal hinter der zusammengefalteten Noppe einstechen kann und dieselbe somit auf dem mit Hülfsschüssen b versehenen Gewebe α befestigt (Fig. 15). Diese beiden Stiche, welche zu jeder Noppe erforderlich sind , haben das Bestreben, dieselbe nach der einen Seite zu legen, werden aber von dem dahinter liegenden Hülfsschufs zum Theil daran verhindert und erhält die Noppe dadurch eine leichte Neigung nach der einen Seite.
Das Vorhandensein von nur einer Nadel 23 würde ein einfarbiges Muster ergeben; den Zweck der vorliegenden Erfindung bildet aber die Herstellung mehrfarbig gemusterter Waare. Zu diesem Behuf sind in dem Farbenkasten 39 (Fig. 3 und 16) 45 Wollnadeln in drei Reihen zu je ι 5 angeordnet, welche abwechselnd nach Bedarf durch Heben und Senken und seitliche Verschiebung des Farbenkastens vor den Treiber 30 gebracht werden können, so dafs die jeweils erforderliche Farbe gezogen und verarbeitet werden kann. Die Hauptwelle bringt zwei, auf ihr sitzende Excenter 5oa und 50b in Thätigkeit (Fig. 2 und 7), welche wiederum ein Platinengestell 42 mit 17 Platinen in auf- und absteigende Bewegung versetzt, von denen jede Platine durch eine Feder 41 gegen den Rücken des Platinengestells 42 gezogen wird. Durch Bethätigung einer Daumenscheibe 53 und eines Winkelhebels 54, 55 wird ein Musterkartencylinder 51 in Bewegung versetzt, welcher vermittelst seiner Musterkarte 49 eine beliebige Nadel »44 gegen den Rücken einer der Platinen 48 stöfst und dadurch veranlafst, dafs dieselbe unterhalb des vor ihr befindlichen, mit dem Farbenkasten in Verbindung stehenden Hebels 40 (Fig. 7 und 2) greifen kann. Durch die aufwärts gehende Bewegung des Platinengestells 42 wird der Hebel 40 mitgenommen und senkt bei der Drehung um seine Achse den Farbenkasten 39 in die gewählte Höhe, worauf der Treiber 30 functioniren kann. Durch die ersten 15 Platinen wird die Farbenwahl für eine der 15 Horizontalreihen eingestellt, während die Farbenwahl nach einer der drei Verticalreihen dadurch erfolgt, dafs eine Daumenscheibe 45 (Fig. 2) einen Haken 46 seitlich verschiebt, welcher mit zwei an dem Farbenkasten 39 sitzenden Haken 47 in Eingriff treten kann und dadurch den Farbenkasten seitlich verschieben durch die Bethätigung der beiden Platinen 68.
Die Bewegungen des Stoffes erfolgen durch einen .Wagen 2 (Fig. 1), welcher aus dem Rahmen A gebildet wird. Er läuft mittelst seiner Rollen 1 auf Schienen ia, welche mit einer leichten Neigung dergestalt versehen sind, dafs der Wagen bei jedesmaliger Beendigung seines Arbeitslaufes durch sein Eigengewicht selbsttätig in die Anfangsstellung zurückläuft. Der Wagen 2 trägt (Fig. 1 und 3) die Walze 3, auf welcher sich die mit den Hülfsschüssen b versehene Waare α befindet. Diese wickelt sich von der Walze 3 ab, geht über die Walze 4a, wird zwischen Tisch- und Nähmaschine 22 hindurchgeführt, von derselben mit Noppen c benäht, läuft als fertiger Teppich über die Walze 4b und wird endlich auf Walze 5 aufgerollt.
Das Transportiren des Wagens mit der darauf befindlichen Waare in Richtung der Schüsse geschieht folgendermafsen:
Das in Umdrehung versetzte Rad 6 (Fig. 1
und 4) treibt mittelst des Kegelrades 7 die Welle 8, auf welcher ein Nasenexcenter 9 sitzt, welch letzterer mit einem Zapfenrade 11 (Fig. 4 und 6) in Eingriff tritt, auf deren Welle ein Rad 10 aufgekeilt ist, das mit einem entsprechend gröfseren Rade 12 in Eingriff steht. Bei jedesmaliger Umdrehung der Welle 8 schlägt das Nasenexcenter 9 gegen einen Zapfen des Rades 11 und versetzt dasselbe' in eine absetzende Drehung, welche dem Rade 12 vermittelst des Rades 10 mitgetheilt wird. Mit dem Rade 12 steht eine Scheibe 17 und ein Rad 13 (Fig. 4 und 5) auf gleicher Welle, deren Vorsprünge in entsprechende Aussparungen des Rades 12 eintreten können, so dafs die Scheibe 17 und das Rad 13 an der absetzendenUmdrehung theilnimmt. Das Rad 1 3 wiederum greift in eine Zahnstange 14 (Fig. 4 und 6), die mit dem Wagen fest verbunden ist, der somit eine absetzende Verschiebung in Richtung der Schüsse erhält. Die Entfernung der Stiche von einander ist abhängig von der Uebersetzung der beiden Räder 10 und 12.
Es ist noch zu bemerken, dafs durch eine Bandbremse 15' (Fig. 4) diese Vorrichtung' so lange festgehalten wird, bis durch den Anstofs des Nasenexcenters 9 die Reibung überwunden wird. ' _
Ist der Wagen 2 am Ende seiner Bahn angelangt, also eine Noppenreihe befestigt, so lä'fst der die Maschine Bedienende den Fufstrittiö los, die Kuppelung zwischen Scheibe 17 und Rad 12 wird unterbrochen und der Wagen 2 rollt unter der Eigenlast in die Anfangsstellung zurück.
Das Einstellen der Nähmaschine in eine neue Schufsreihe der Waare α erfolgt durch ein Zahnrad 18 (Fig. 1), an welchem sich eine Kurbel 19 befindet; das Zahnrad 18 ist durch entsprechende Zahnradübersetzung 20 mit der Walze 4b verbunden und ermöglicht durch die Umdrehung eines Bruchtheiles des Schaltrades 18 vermittelst der Kurbel 19 das Vorziehen der Waare α um je einen Hülfsschufs b.
Die mechanischen Bewegungen des Messers 3 3% Drückers 32, Greifers 34 geschehen durch die drei Excenter 59,60,61, die halbkreisförmige Schwingung des Noppenfalters 73 dagegen von der Nutentrommel 58 aus (Fig. 9 und 8). Sämmtliche Theile sind in einem an der Nähmaschine angeschraubten Gehäuse gelagert und werden von der Nähmaschine selbst in Betrieb gesetzt (Fig. 10) vermittelst der beiden Räder 56, 57 (Fig. 8a), welche im Verhältnifs von 1 : 2 stehen, d. h. bei zwei Stichen der Nähmaschine eine einmalige Bethätigung der Transportvorrichtung bewirken, und ergiebt sich diese Uebersetzung aus den beiden Stichen, welche zu jeder Noppe erforderlich sind. Selbstverständlich kann auch durch Aenderung der Uebersetzung der Räder 56, 57 die Befestigung der Noppen mit mehr als zwei Stichen geschehen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Smyrna-Knüpfteppichen mittelst der Nähmaschine, dadurch gekennzeichnet, dafs die von einer Jacquard-Einrichtung in der richtigen Farbe ausgewählten Wollfäden, , nachdem sie auf Noppenlänge zerschnitten, vermittelst der Nähmaschine auf einem unter derselben durchgeführten, mit Hülfsschüssen versehenen Grundgewebe mittelst zweier Stiche als Noppen dergestalt festgenäht werden, dafs dieselben eine leichte Neigung nach der einen Seite zu erhalten und dadurch der Waare das gleiche perlige Aussehen geben, wie das der handgeknüpften Teppiche.
    Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
DENDAT98620D Active DE98620C (de)

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DE (1) DE98620C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3824007A1 (de) * 1988-07-15 1990-01-18 Baeckmann Reinhard Verfahren und einrichtung zum naeh-weben und web-steppen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3824007A1 (de) * 1988-07-15 1990-01-18 Baeckmann Reinhard Verfahren und einrichtung zum naeh-weben und web-steppen

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