DE98214C

DE98214C -

Info

Publication number: DE98214C
Application number: DENDAT98214D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

' Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Abänderung und Neuerung an Bremsen für Zweiräder, Dreiräder, überhaupt Fahrräder und diesen ähnlichen Fahrzeugen, und besteht im wesentlichen darin, dafs der Bremshebel direct an der Lenkstange ohne Anwendung von Scharnieren oder Zapfen befestigt ist. Diese neue Lagerung des Bremshebels kann bei jeder Bremsconstruction zur Anwendung kommen. Im vorliegenden Fall ist sie an einer solchen dargestellt, bei welcher die Bremsstange, die sie betätigende Spiralfeder und alle den Bremsschuh beeinflussenden Theile in dem vorderen Rohr, das das vordere Gabelrohr mit der Lenkstange verbindet, gelagert ist.

Fig. ι zeigt den Grundrifs oder die Draufsicht eines mit dem verbesserten Bremshebel ausgestatteten Handgriffes.

Fig. 2 ist eine Hinteransicht mit theilweisem Schnitt.

Fig. 3 ist die perspectivische, im vergröfserten Mafsstabe gezeichnete Ansicht eines Details, welches dazu bestimmt ist, den Bremshebel am Handgriff zu halten und seinen Anschlag zu begrenzen.

Fig. 4 ist eine Ansicht von unten gegen einen Theil des Handgriffes.

Dieselben Theile sind in den verschiedenen Figuren mit denselben Buchstaben und Nummern bezeichnet.

α bezeichnet eine aus einer Röhre hergestellte Lenkstange, welche mit einem Ansatzrohr ι versehen ist, das in das obere Ende des Gabelrohres b greift und durch eine Klemmschraube c festgehalten wird. In dem Lenkstangenrohr α sind zwei einander diametral gegenüberliegende Schlitze 2 und 3 angebracht, welche zur Aufnahme des Bremshebels d dienen. Dieser Hebel d besitzt einen Griff 4, welcher genau wie die Lenkstange gebogen ist und sich in die Handhöhlung einlegt, und einen Arm 5, welcher mit seinem Ende in die Gabel der Bremsstange e eingreift. Ein rechtwinkliges Zwischenstück 6 verbindet den Griff 4 mit dem Arm 5. Dieses Zwischenstück ist mit einem Vorsprung 7 und mit zwei Stützflächen 8 und 9 versehen. Diese Stützflächen 8 und g dienen dazu, die Verbindung mit dem inneren Ende des Schlitzes 2 und mit der inneren Rohrwand in der Nähe des äufseren Endes des Schlitzes 3 herzustellen, während der Vorsprung 7 einen Drehpunkt bildet, um welchen der Hebel sich drehen kann, wodurch die Anbringung eines Scharnieres überflüssig wird. Der untere Schlitz ist grofs genug, um den Hebel durch die Lenkstange führen zu können, und wird theilweise durch eine entsprechende Vorrichtung nach Einbringen des Hebels wieder verschlossen, so z. B. durch einen Riegel 10, dessen Querschnitt eine Einschnürung 11 aufweist und beiderseits mit Flantschen 12 versehen ist. Die Seitenkanten des Schlitzes 3 sind eingekerbt (s. 13-13 der Fig. 4), um das Einführen der Flantschen 12 des Riegels 10 in das Rohr α zu ermöglichen. Nachdem der Riegel 10 eingeführt ist, wird er nach der linken Seite der Fig. 4 verschoben, um festzuliegen. Dieser Riegel sichert den Hebel vor

Herausfallen aus dem Lenkstangenrohr und dient auch als Anschlag, um die Bewegung des Hebels zu begrenzen.

Es ist noch zu bemerken, dafs, wenn der Arm des Bremshebels in die Einkerbung am oberen Ende der Bremsstange e eingreift, die Bremsstange gegen die Drehung gesichert und infolge dessen die Lage des Bremsschuhes in Bezug auf die Stange genau bestimmt und festgelegt ist. Beim Nachstellen der Bremse, entsprechend einer Nachstellung in Höhe der Lenkstange, wird der Bremshebel aus der Gabel i der Bremsstange ausgelöst, so dafs letztere gedreht werden kann. Die Vortheile dieser Construction und Anordnung des Bremshebels sind folgende: Erstens ist die Herstellung eine sehr billige und einfache, zweitens sind keine Klammern nöthig, um den Hebel an der Lenkstange zu befestigen; drittens kommen alle Zapfen in Wegfall; viertens erhält die Lenkstange ein glattes, ebenes Aeufsere, d. h. es sind keine vorspringenden Theile an ihr vorhanden; endlich kann auf die Bremsstange ein directer Zug ausgeübt werden, 3enn bei Constructionen, bei welchen der Bremshebel mittelst einer Klammer an der Aufsenseite der Lenkstange befestigt wird, mufs der Arm 5 gebogen werden, um ihn in eine Linie mit der Mittellinie des vorderen Rohres zu bringen, infolge dessen ein Drehen am Hebelarm erzeugt wird, sobald die Bremse verwendet wird.

Claims

Patent-Ansprüche:

ι . Ein Bremshebel für Fahrradbremsen mit innerhalb des Lenkgabelschaftes liegendem Gestänge, dadurch gekennzeichnet, dafs derselbe mit seinem mittleren, verbreiterten Theil durch zwei gegenüberliegende Schlitze der Lenkstange hindurchführt und durch Anlegen des oberen Vorsprunges (7) des mittleren Theiles- gegen eine Kante des oberen Schlitzes ein Drehpunkt für den Hebel gebildet wird, während der untere, gekrümmte Vorsprung (9) sich gegen das Innere der Lenkstange stützt, zu dem Zweck, die Verbindung des Bremshebels mit der-Lenkstange einfach zu gestalten.
2.' Eine Ausführungsform des unter 1. gekennzeichneten Bremshebels, bei welcher der untere Schlitz der Lenkstange nach Einführen des Bremshebels durch einen Riegel (10) geschlossen ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.