DE977750C - Vorrichtung zum Bombardieren eines Bodenzieles von einem Flugzeug aus - Google Patents
Vorrichtung zum Bombardieren eines Bodenzieles von einem Flugzeug ausInfo
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Description
10
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bombardieren eines Bodenzieles von einem Flugzeug
aus mit einer für selbständigen Gleitflug ohne eigenen Antrieb ausgebildeten Bombe, welche im
Bodenziel oder in einer wählbaren Höhe über dem Bodenziel nach Ausführung eines nach oben verlaufenden
Teilloopings zur Explosion gebracht wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bodenziel von einem Flugzeug aus zu
bombardieren, wobei das Flugzeug in einer Höhe von nicht mehr als 150 m über dem Erdboden gehalten
wird. Bei einer derartig niedrigen Flughöhe ist das Flugzeug einerseits mit den bekannten Ortungsanlagen schwer zu orten, und andererseits ist es der
Bodenabwehr nicht ausgesetzt. Zugleich soll erreicht werden, daß das Flugzeug nicht der Explosionswirkung der Bombe ausgesetzt ist.
Es sind bisher zwei Lösungen dieser Aufgabe bekannt. Die erste Lösung besteht darin, daß das
Flugzeug im Zielbereich einen Looping nach oben ausführt.. Die Bombe wird dann während des Loopings
in einem geeigneten Augenblick vom Flugzeug gelöst und bewegt sich auf einer ballistischen Flugbahn
ins Ziel. Inzwischen setzt das Flugzeug seinen Looping nach oben fort und kommt so aus dem
Bereich der Explosionswirkung der Bombe. Der wesentliche Nachteil dieses bekannten Verfahrens
besteht darin, daß das Flugzeug gerade im Zielbereich, der meist mit starker Bodenabwehr ausgerüstet
ist, in größere Höhe steigen muß und somit verstärkt der Bodenabwehr ausgeliefert ist. Zudem
hält sich das Flugzeug während der Durchführung des Loopings relativ lange im Zielbereich auf. Ein
weiterer Nachteil dieses bekannten Verfahrens liegt darin, daß sich das Flugzeug zumindest während
eines Teiles seiner Entfernungszeit vom Explosionsort, nämlich während der Aufwärtsbewegung beim
Looping, relativ langsam vom Explosionsort weg-
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bewegt. Diese Verlangsamung der Wegbewegung des Flugzeuges ist einmal durch die Richtungsänderung
und zum anderen durch die Steigbewegung des Flugzeuges bedingt.
Die andere bekannte Lösung besteht darin, daß man genügend seitlich abgesetzt am Ziel vorbeifliegt und so außer Reichweite der örtlichen Bodenabwehr gelangt. Es wird dabei eine mit eigenen Antriebsmitteln ausgerüstete Bombe abgeworfen, die einen ίο horizontalen Halblooping auf das Ziel zu vollführt. Abweichungen in der Bomben-Flugbahn können dabei, wenn nötig> vom Mutterflugzeug aus korrigiert werden. Die Nachteile dieses Verfahrens liegen darin, daß das Flugzeug relativ weit am Bombenziel vorbeifliegen muß und daher die genaue Identifizierung des Zieles erschwert ist. Zudem muß das Flugzeug, wenn es Korrekturen an der Flugbahn der Bombe vornehmen will, auf größere Höhen gehen, was aus den bekannten Gründen nachteilig ao ist. Schließlich ist aber die Verwendung von Bomben mit eigenen Antriebsmitteln nachteilig, weil diese die Bombe kompliziert, teuer und schwer machen.
Die andere bekannte Lösung besteht darin, daß man genügend seitlich abgesetzt am Ziel vorbeifliegt und so außer Reichweite der örtlichen Bodenabwehr gelangt. Es wird dabei eine mit eigenen Antriebsmitteln ausgerüstete Bombe abgeworfen, die einen ίο horizontalen Halblooping auf das Ziel zu vollführt. Abweichungen in der Bomben-Flugbahn können dabei, wenn nötig> vom Mutterflugzeug aus korrigiert werden. Die Nachteile dieses Verfahrens liegen darin, daß das Flugzeug relativ weit am Bombenziel vorbeifliegen muß und daher die genaue Identifizierung des Zieles erschwert ist. Zudem muß das Flugzeug, wenn es Korrekturen an der Flugbahn der Bombe vornehmen will, auf größere Höhen gehen, was aus den bekannten Gründen nachteilig ao ist. Schließlich ist aber die Verwendung von Bomben mit eigenen Antriebsmitteln nachteilig, weil diese die Bombe kompliziert, teuer und schwer machen.
Mit der Vorrichtung gemäß der vorliegenden Eras findung erfolgt die Lösung der gestellten Aufgabe
unter Vermeidung der beschriebenen Nachteile dadurch, daß die Bombe mit ihrer Halterung nach
oben aus dem Flugzeugrumpf hinausschwenkbar gelagert ist, wobei eine an sich bekannte im Flugzeug
angeordnete Automatik das Hinausschwenken und Lösen der Bombe bewirkt sowie den Auslösezeitpunkt
berechnet und die Bombe durch die in sie eingebaute Automatik nach Ausführung eines Teilloopings
in einer entgegengesetzt zur Flugrichtung des Flugzeuges verlaufenden Gleitbahn zurück in
oder über das Ziel gesteuert wird.
Die in der Bombe befindliche Automatik kann
zugleich für die Auslösung der Zündung der Bombe ausgebildet sein, so daß die Bombe zu einem wählbaren
Zeitpunkt über dem Ziel oder nach Erreichen des Ziels gezündet wird.
Die in der Bombe vorgesehene Automatik kann
außerdem Höhenruder der Bombe betätigen, welche zusammen mit einer im Grundriß dreieckförmigen
Tragfläche und einer senkrecht dazu stehenden Flosse die Bombe steuern.
Schließlich ist vorgesehen, daß das Flugzeug an der Oberseite seines Rumpfes eine Ausnehmung
aufweist, in der die Bombe während des Anfluges in den Zielbereich aus dem Luftstrom zurückgezogen
auf einem an sich bekannten Parallelgestänge liegt, und daß die Bombe durch eine am Parallelgestänge
angreifende Verstellvorrichtung aus der Ausnehmung heraus in den Luftstrom geschwenkt wird.
In Anwendung der Vorrichtung gemäß der Erfindung wird das Flugzeug in geringer Höhe über das
Ziel weg oder seitlich am Ziel vorbei geflogen und wird — nach seitlichem Vorbeiflug — in einen Kurs
eingesteuert, in dessen geradliniger, rückwärtiger Verlängerung das Ziel liegt. In dem Augenblick, in
dem das Ziel genau unter dem Flugzeug liegt bzw. beim seitlichen Vorbeiflug der Passierabstand erreicht
ist, wird.vom Piloten die Automatik im Flugzeug eingeschaltet, durch die die Bombe auf ihrer
Halterung nach oben aus dem Rumpf des Flugzeuges in den Luftstrom hinausgeschoben wird und
von der nach Ablauf einer bestimmten, aus den Radien des Auslösekreises und des Zielkreises, des
Passierabstandes und den übrigen Positionswerten des Flugzeuges zu berechnenden Zeitspanne die 7»
Bombe von ihrer Halterung gelöst wird. Die Bombe begibt sich dann durch einen nach oben verlaufenden
Teillooping in eine Gleitflugbahn zurück in oder über das Ziel, während das Flugzeug auf seinem
Kurs weg vom Ziel und in geringer Höhe gehalten wird. Der Teillooping der Bombe und ihr Gleitflug
werden von dem Höhenruder gesteuert, das unter dem Einfluß der in der Bombe befindlichen weiteren
Automatik steht, von der eventuell auch die Explosion der Bombe ausgelöst wird. Diese Automatik
wird durch die erstgenannte Automatik im Flugzeug eingeschaltet.
Nach der Ablösung vom Flugzeug vollzieht die Bombe einen Teillooping nach oben. Die Automatik
verstellt das Höhenruder dabei so, daß die Bombe von der Spitze des Loopings auf einen Gleitweg auf
das Ziel zu gebracht wird. Die Tragflächen der Bombe haben ein Profil, das so gewählt ist, daß sie
im Zusammenwirken mit den entsprechend eingestellten Längsneigungsstabilisatoren die großen
Zentripetalkräfte erzeugen, die erforderlich sind, um einen Teillooping zu fliegen, und daß sie auch
anschließend die kleineren entgegengesetzt wirkenden Auftriebskräfte liefern, die für den im Rückenflug
zurückzulegenden Gleitweg erforderlich sind. Die Längsneigungsstabilisatoren werden im voraus
so eingestellt, daß sie die erforderliche Drehgeschwindigkeit für den Looping erzeugen, und
wenn die Bombe den Gipfel des Teilloopings erreicht hat, werden die Stabilisatoren automatisch so verstellt,
daß die Bombe auf einem nach unten verlaufenden Gleitweg ins Ziel geführt wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend an Hand der beiliegenden schematischen
Zeichnungen beschrieben; in den Zeichnungen zeigt
Fig. ι den Gleitweg der Bombe, Fig. 2 einen Längsschnitt durch einen Teil des
Bomber- bzw. Mutterflugzeug-Rumpfes, wobei die Bombe in eingefahrener Lage dargestellt ist,
Fig. 3 einen Grundriß der Anordnung der Fig. 2, Fig. 4 ähnlich der Fig. 2 die Bombe in ausgefahrener
Bereitschaftsstellung für das Auslösen und Fig. 5 schematisch die geometrischen Verhältnisse
beim Bombardierungsvorgang.
In Fig. ι ist angenommen, daß der entlang der Linie X-Y über das Ziel wegfliegende Bomber eine
Bombe trägt, wie sie nachstehend beschrieben wird. Nach Ablauf einer vorbestimmten Zeitspanne, gerechnet
vom Passieren des Zieles an, d. h., wenn das tao Flugzeug den Punkt 5 erreicht hat, wird die Bombe
ausgelöst. Die aerodynamischen Kräfte, die auf ihre Tragflächen und Längsneigungs-Stabilisierungsflächen
wirken, veranlassen die Bombe, einen nach oben verlaufenden Teillooping auszuführen, bis sie
eine Lage erreicht, in der sie in der umgekehrten
Richtung und in Rückenlage-weiterfliegen würde. Die Längsneigungs-Stabilisationsflächen werden
nun automatisch so umgestellt, daß die Bombe entlang einem Gleitweg gegen das Ziel ι abgelenkt
wird.
Der Gleitweg der Bombe für eine Bodendetonation ist durch die Linie G-B und der Gleitweg für
eine Luftdetonation durch die Linie A-D dargestellt. Wenn eine Luftdetonation gefordert wird, wird die
ίο Bombe durch denselben automatischen Mechanismus
zur Detonation gebracht, durch welchen auch die
. Einstellung derLängsneigungs-Stabilisationsflächen
geändert wird. Für eine Bodendetonation kann ein größerer Genauigkeitsgrad für den Aufschlagpunkt
dadurch erzielt werden, daß man dem Gleitweg G-D eine Form gibt, als ob eine Luftdetonation in einer
geringeren Höhe gewünscht würde, wobei dann der automatische Mechanismus nicht dazu benutzt wird,
die Bombe zur Detonation zu bringen, sondern die
ao Längsneigungs-Stabilisationsflächen so zu betätigen,
daß die Bombe eine senkrechte Tauchbewegung auf das Ziel zu macht, woraufhin die Bodendetonation
beim Aufschlag erfolgt.
In den Fig. 2 bis 4 ist der Rumpf des Bombers 10 und die Bombe mit 11 bezeichnet. Die Bombe 11 hat
eine im Grundriß dreieckige Tragfläche 12, Längsneigungs-Stabilisationsflächen
13, 13 und eine Flosse 14, so daß sie einen Gleitflugkörper bildet,
der selbständig fliegen kann, und zwar mit Längsneigungssteuerung. Während des Anflugs in den
Zielbereich ist die Bombe in einer Ausnehmung 15 im oberen Teil des Bomberrumpfes untergebracht,
wo sie auf einer Wiege ruht, die aus zwei parallelen Armen 16, 17 besteht, welche bei 161, 171 schwenkbar
mit der Bomber-Zelle und bei 162, 172 mit der
Bombe selbst verbunden sind. Eine Verstellvorrichtung 18 ist mit der'Wiege gekuppelt, so daß diese
aus der versenkten Stellung der Fig. 2 in die ausgefahrene Stellung der Fig. 4 gehoben werden
kann.
Eine Druckflüssigkeit wird durch Rohrleitungen 19 zu der Verstellvorrichtung 18 geleitet; deren
Druck wird durch Ventile gesteuert, die von einem Computer-Mechanismus 20 betätigt werden, wobei
der Computer-Mechanismus 20 mit Hilfe eines Schalters 201 eingeschaltet wird, der vom Bombenschützen
in dem Augenblick betätigt wird, zu dem das Ziel querab liegt. Die Bombe wird durch Betätigung
der Verstellvorrichtung 18 unmittelbar anschießend in die in Fig. 4 gezeigte Bereitschaftsstellung gehoben.
Die Befestigungen, durch welche die Bombe bei 162, 172 mit den Armen 16, 17 verbunden ist, können
mit Hilfe einer zeitabhängig gesteuerten Apparatur gelöst werden, die über einen Stromkreis 21
mit einer im Computer angebrachten Uhr verbunden ist. Nach der Auslösung wird die Bombe durch
ihr eigenes Tragflächensystem in unabhängigem Flug gehalten, und die nachfolgende Bombensteuerung
wird von einem Autopiloten 22 übernommen, der durch ein Signal in Tätigkeit gesetzt wird, welches
ihm beim Lösen der Befestigungen 162, 172 über den Stromkreis 23 zugeführt wird.
Der Autopilot 22 ist über einen Stromkreis 24 mit einer Verstellvorrichtung 25 verbunden, die an
die Stabilisierungsflächen 13 angekuppelt ist. Die Flächen 13 sind anfänglich so in die strichpunktierte
Stellung 131 (Fig. 4) gesetzt, daß die Bombe, wenn
sie von der Wiege gelöst und sich selbst überlassen ist, einen nach oben gerichteten Teillooping mit der
erforderlichen Drehgeschwindigkeit ausführt. Sobald die Bombe den Gipfel des Loopings erreicht,
steuert der Autopilot 22 die Verstellvorrichtung 25 um, wodurch die Flächen 13 in eine derartige Lage
(z. B. die bei 132 angedeutete) gebracht werden, daß die Bombe einem nach unten gerichteten Gleitweg
folgend zu dem gewünschten Punkt im oder über dem Ziel geleitet wird.
In dem Augenblick, in welchem der Bomber das Ziel ι passiert, wird durch den Bombenschützen
eine Reihe von Arbeitsvorgängen eingeleitet; mit anderen Worten: durch Schließen des Schalters 201
hebt die Wiege 16, 17 die Bombe in die in Fig. 4 gezeigte Stellung, in der sie festgehalten wird, bis
eine vorbestimmte Zeitspanne abgelaufen ist. Wenn der Bombenschütze bis dahin sicher ist, daß das
Ziel ordnungsgemäß identifiziert werden konnte, wird die Bombe vom Computer 20 automatisch ausgelöst;
das Flugzeug setzt in Sicherheitshöhe seinen Abflug vom Ziel fort.
Wenn das Flugzeug direkt über das Ziel hinweggeflogen worden ist, braucht nur dafür gesorgt zu
werden, daß das Flugzeug eine vorbestimmte Geschwindigkeit und eine vorbestimmte Höhe einhält,
bis die Bombe ausgelöst worden ist, und daß die " Zeitspanne zwischen dem Passieren des Ziels und
dem Augenblick der Auslösung genau berechnet wird, wobei die Geschwindigkeit und die erwähnte
Zeitspanne vorherbestimmt worden sind, so daß für eine bestimmte Anfangseinstellung der Stabilisationsflächen
13 der Gleitweg genau in das Ziel führt.
Es ist jedoch wahrscheinlicher, daß der Kurs des Mutterflugzeuges seitlich am Ziel vorbeiführt. In
solchen Fällen wird die Wiege 16, 17 dann in Bewegung
gesetzt, wenn das Ziel unmittelbar querab liegt; entsprechend der jeweils verschiedenen seitlichen
Versetzung muß das Flugzeug in einer horizontalen Kurve mit einem derartigen Kurvenradius
abdrehen, daß beim Auslösen der Bombe das Ziel geradlinig rückwärts liegt. Infolgedessen muß in
diesem Falle die Zeitspanne bis zum Auslösen der Bombe (nachstehend »Zeitspanne für echte Identin
zierung« genannt) derart abgeändert werden, daß die kurze Wegstrecke berücksichtigt ist, die das
Flugzeug noch zurücklegen muß, bevor es den (nach^ stehend als »Auslösekreis« bezeichneten) um das
Ziel als Mittelpunkt geschlagenen Kreis schneidet, wobei von diesem Schnittpunkt aus der Flug der
Bombe genau ins Ziel führt.
Wenn der Bombenschütze während der Zeit- 1»· spanne zwischen dem Ausfahren der Wiege 16, 17
und dem Auslösen der Bombe (etwa nach Rücksprache mit anderen Besatzungsmitgliedern des
Bombers) zu dem Ergebnis kommt, daß das Ziel nicht mit Sicherheit identifiziert worden ist, wird
der Computer 20 abgeschaltet und die Wiege mit
der Bombe in die eingefahrene Stellung zurückgebracht.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Fig. 5 Bezug genommen, in der der Punkt 1
das angenommene Ziel, X den Anflug-Kurs des Bombers und χ den seitlichen Abstand des Kurses
X vom Ziel 1 darstellt; mit 2 ist der Punkt bezeichnet, an welchem — wenn die Bombe in die
Auslösestellung ausgefahren ist — das Flugzeug um 3 als Mittelpunkt abdreht; 4 bezeichnet den
Punkt, in welchem die Drehung endet, und 5 bezeichnet den Punkt, in welchem die Bombe ausgelöst
wird. Y ist die Abfiuglinie nach Auslösen der Bombe.
Die Geometrie des im Grundriß dargestellten Vorgangs basiert auf 4 Kreisen:
1. Auslösekreis, Radius ρ,
2. Zielkreis, Radius R,
3. Abdrehkreis, Radius rs
4. Tangentenkreis, Radius y.
Die Radien der Ziel-, Abdreh- und Tangentenkreise sind alle Funktionen des seitlichen Abstandes
x.
a5 i. Der Auslösekreis
Fünf Faktoren bestimmen den Radius des Auslösekreises :
1. Die »Zeitspanne für echte Identifizierung«, d. h. die Zeit, welche von dem Bombenschützen nach
Passieren eines bestimmten Punktes (z. B. des Punktes 1 in Fig. 1) benötigt wird, um zu entscheiden,
ob dieser Punkt das Ziel war oder nicht.
2. Die Verwundbarkeit der Bombe nach dem Auslösen. Je kürzer die Entfernung »zurück zum
Ziel« ist, desto geringer ist die Höhe des Teilioopings
und desto weniger Zeit verstreicht während des Rück-Gleitfluges.
3. Die Grenzbeschleunigung, die der Bomberbesatzung zugemutet werden kann.
4. Der größte seitliche Abstand x, von dem aus
das Ziel identifiziert werden kann.
5. Die Zeit, die der Bomber bis zum Waagerechtflug benötigt, nachdem er um den erforderlichen
Winkel abgedreht hat.
Die Faktoren (1), (3) und (5) vergrößern den
Radius, die Faktoren (2) und (4) verkleinern ihn.
2. Der Zielkreis
go Die ersten vier Faktoren bestimmen auch den
Radius des Zielkreises, wobei (1) und (3) den Radius vergrößern, während (2) und (4) ihn verkleinern.
3. Der Tangentenkreis
Der Radius des Tangentenkreises ist bestimmt, wenn R und χ bestimmt sind, denn aus Fig. 5 ergibt
. sich:
woraus folgt
4. Der Abdrehkreis
Der Radius »r« des Abdrehkreises ist ebenso bestimmt durch R und x; aus Fig. 5 ergibt sich:
woraus folgt
r =
2,X
5. Der Bodenwinkel
(2)
Wenn der vom Flugzeug durchflogene Drehwinkel 2 Θ beträgt, ergibt sich
tan Θ = —^—,
r
und aus den Gleichungen (1) und (2) (s. oben) folgt tan© = -4-.
Die Gleichung (3) zeigt, daß eine kleine seitliche Versetzung χ und ein großer Zielkreisradius ie
wünschenswert sind, weil sich mit solchen Werten ein kleiner Drehwinkel ergibt.
6. Zeitspanne für echte Identifizierung
Wenn T die theoretische Identifizierungszeit und V die Geschwindigkeit des Flugzeuges bedeuten,
dann ist R = VT.
Wenn χ endlich ist, ist die Länge des von dem Flugzeug durchflogenen Bogens kleiner als R und
bestimmt durch
2τΘ =
tan
-1
(4)
Die »Zeitspanne für echte 'Identifizierung« ist dann gegeben durch
τ =
V-x
tan'
-1
OO
7. Die Beschleunigung des Flugzeuges
Die Zentrifugalbeschleunigung des Flugzeuges
ist—., und der Kurvenwinkel ist gr·'
Φ = tan-1
F2
(6)
Die, Normalbeschleunigung ist dann gegeben durch
η = (ι + tan2 Φ)2.
Die Werte der Radien ρ und R, welche von der Art des für einen Angriff ausgewählten Zieles abhängen,
werden in den Computer 20 eingesteuert. Eine genaue Schätzung des seitlichen Abstandes χ lao
wird durch die Visieranlage des Bombenschützen gegeben; diese Dimension wird in dem Augenblick
η den Computer 20 eingesteuert, zu welchem das Flugzeug die Position 2 in Fig. 5 einnimmt. Die
Lösung der Gleichung (2), die dann augenblicklich ias
vom Computer 20 geliefert wird, wird gleichzeitig
mit geeigneten Hilfsmitteln für die Einstellung des Autopiloten des Flugzeuges ausgewertet, so daß die
entsprechende Drehgeschwindigkeit erzeugt wird; wenn dann noch durch geeignete Maßnahmen berücksichtigt
wird, daß der Bomber beim Einfliegen in die Kurve eine gewisse kurze Zeitspanne benötigt,
um sich in den Kurvenwinkel zu legen, und außerdem beim Ausfliegen aus der Kurve eine solche
Zeitspanne für die entgegengesetzte Winkelbewegung benötigt, nimmt der Bomber zuerst die Stellung
4 und dann die Stellung 5 ein, die auf einer durch das Ziel und den Mittelpunkt des Tangentenkreises
gezogenen Geraden liegen.
Claims (4)
- *5 PATENTANSPRÜCHE:i. Vorrichtung zum Bombardieren eines Bodenzieles von einem Flugzeug aus mit einer für selbständigen Gleitflug ohne eigenen Antriebao ausgebildetenBombe, welche imBodenziel oder in einer wählbaren Höhe über dem Bodenziel nach Ausführung eines nach oben verlaufenden Teilloopings zur Explosion gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Bombe (ii) mit ihreras Halterung (i6, 17) nach oben aus dem Flugzeugrumpf hinausschwenkbar gelagert ist, wobei eine an sich bekannte, im Flugzeug (10) angeordnete Automatik (20) das Herausschwenken und Lösen der Bombe (11) bewirkt sowie den Auslösezeitpunkt berechnet und die Bombe (11) durch die in sie eingebaute Automatik (22) nach Ausführung eines Teilloopings in einer entgegengesetzt zur Flugrichtung des Flugzeuges(10) verlaufenden Gleitbahn zurück in oder über das Ziel (1) gesteuert wird.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Bombe (11) vorgesehene Automatik (22) zugleich für die Auslösung der Zündung der Bombe (11) ausgebildet ist.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Bombe (11) vorgesehene Automatik (22) Höhenruder (13) betätigt, welche zusammen mit einer im Grundriß dreieckförmigen Tragfläche (12) und einer senkrecht dazu stehenden Flosse (14) die Bombe(11) steuern.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Flugzeug (10) an der Oberseite seines Rumpf es eine Ausnehmung (15) aufweist, in der die Bombe (11) während des Anfluges in den Zielbereich aus dem Luftstrom zurückgezogen auf einem an sich bekannten Parallelgestänge (16, 17) liegt, und daß die Bombe (11) durch eine am Parallelgestänge (16, 17) angreifende Verstellvorrichtung (18) aus der Ausnehmung heraus in den Luftstrom geschwenkt wird.In Betracht gezogene Druckschriften:Münchener Merkur vom 26. 10. 1956, S. 3;
Flight vom 19. 10. 1956, S. 638.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen1909 632/2 7.69
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEV15176A DE977750C (de) | 1958-10-10 | 1958-10-10 | Vorrichtung zum Bombardieren eines Bodenzieles von einem Flugzeug aus |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEV15176A DE977750C (de) | 1958-10-10 | 1958-10-10 | Vorrichtung zum Bombardieren eines Bodenzieles von einem Flugzeug aus |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE977750C true DE977750C (de) | 1969-08-07 |
Family
ID=7574896
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEV15176A Expired DE977750C (de) | 1958-10-10 | 1958-10-10 | Vorrichtung zum Bombardieren eines Bodenzieles von einem Flugzeug aus |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE977750C (de) |
-
1958
- 1958-10-10 DE DEV15176A patent/DE977750C/de not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
None * |
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