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Bliizlichtlarrtpe Es ist bekannt, die Entzündung von Blitzlicht-Stoff,
der aus verhältnismäßig dickem Aluminiumdraht, - z. B. mit einem größeren Durchmesser
als 35,u, oder aus einer verhältnismäßig dicken Aluminiumfolie mit einer z. B. r
,u übersteigenden Dicke besteht, durch Verwendung eines dünnen Aluminiumdrahtes
von 15 bis 22,u oder aber einer aus -Magnesium, Aluminium oder einer Legierung
dieser Metalle bestehenden Folie herbeizuführen, wobei dieser Draht oder diese Folie
zu diesem Zweck als Zwischenstoff in der Umgebung der sogenannten Entzündungspaste.
angeordnet werden muß. Hierdurch kann eine lange Blitzzeit erzielt werden unter
Beibe$altung der gleichen VerzÖgerungszeit, die bei einer Blitzlichtl.ampe auftritt,
bei der die aktinische Wirkung mittels dünnen Blitzlichtstoffes erhalten wird. Unter
'Verzögerungszeit versteht man in dieser Beziehung die zwischen der Einschaltung
das Zündstromes und dem Anfang der Lichtentwicklung verstreichende Zeit. Eine lange
Blitzzeit unter Beibehältung einer kurzen Verzögerungszeit ist wichtig, wenn solche
Lampen
bei Kameras mit Spaltblende verwendet werden, die gewöhnlich
eine lange Laufzeit des Spaltes haben.
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Der Verwendung eines solchen intermediären Entzündungsstoffes in Form
einer Folie der erforderlichen Stärke, z.. B.. einer Aluminiumfolie von etwa o,5
,u, haftet der Nachteil an, daß er schwer hantierbar ist. Würde man als intermediäres
Entzündungsmittel einen - Draht aus Aluminimum verwenden, dann müBte der Durchmesser
kleiner sein als 22 R,, da bei größerem Durchmesser die Drähte nicht mehr ausreichend
leicht zündbar sind, und dabei stößt man auf den Nachteil, daß solche Drähte nur
durch Abbeizen erhältlich sind, weil das Ausziehen. bis auf diese Stärke technisch
nicht durchführbar ist. -Zweck der Erfindung ist es, diesen Nachteil zu beseitigen.
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Gemäß der Erfindung geschieht dies dadurch, daß bei einer Blitzlichtlampe,
deren gasgefüllter Kolben eine explosible-primäre Entzündungspaste, ein intermediäres
Entzündungsmaterial in Form eines Drahtes mit einem Durchmesser von weniger als
.45,u und ein sekundär zu entzündendes, verhältnismäßig dickes Blitzlichtmaterial
enthält, der intermediäre Draht aus einer leicht entzündbaren aktinischen Aluminiumlegierung
in Form eines gezogenen Drahtes besteht.
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Bei Blitzlichtlampen nach der Erfindung kann das sekundäre, verhältnismäßig
dicke Blitzlichtdrahtmaterial sowohl aus Aluminium als auch aus einer leicht entzündbaren
aktinischen Aluminiumlegierung bestehen, wobei erstens unter verhältnismäßig dickem
Aluminiumblitzlichtdrahtmaterial Aluminiumdraht mit einem 35 ,u übersteigenden Durchmesser,
zweitens unter verhältnismäßig dickem Blitzlichtdrahtmaterial aus der erwähnten
leicht entzündbaren Aluminiumlegierung bestehender Draht mit einem 6o ,u übersteigenden
Durchmesser verstanden wird.
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Auf diese Weise umfaßt die Erfindung sekundäres Blitzlichtdrahtmaterial,
das als solches ohne weiteres,- gegebenenfalls durch eine normales explosible Entzündungspasta
zur Entzündung gebracht werden kann und dann an sich eine lange Blitzzeit, aber
eine für die Praxis viel zu lange Verzögerungszeit ergibt.
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Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung wird vorteilhaft
der intermediäre drahtförmige Entzündungsstoff sozusagen rnit dem sekundären Blitzlichtdrahtmaterial
gemischt, so daß der i'ntemmediäre Entzündungsstoff nicht in der Nähe der primären
Entzündungspaste angeordnet zu werden braucht, wie es.im Gegensatz dazu nun einmal
die Verwendung einer Folie oder sehr dünner, äußerst schwacher Aluminiumdrähte mit
sich bringt. Die Füllung des Kolbens mit dem erwähnten aktiniscnen Drahtgemisch
kann nämlich leicht und außerdem in einem Arbeitsgang durch Anwendung des in der
USA.-Patentschrift 2 115 423 beschriebenen Verfahrens erfolgen, wodurch das Blitzlichtdrahtknäuel
ganz oder nahezu ganz gleichmäßig über den Kolbeninhalt verteilt wird, was der Gleichmäßigkeit
der Fabrikationserzeugnisse in bezug auf die Licht-Zeit-Kennlinie sehr zugute kommt.
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Die Erfindung läßt sich besonders vorteilhaft anwenden, wenn das sekundäre
Blitzlichtdrahtmaterial eine solche Stärke hat, *daß es an sich durch eine primäre
Entzündungspaste nicht mehr zur Entzündung gebracht werden kann, dagegen unter gleichzeitiger
Verwendung des intermediären Entzündungsstoffes nach der Erfindung zur Entzündung
gelangen kann:.
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Als leicht entzündbare aktinische Aluminiumlegierungen, die zur Anwendung
der Erfindung in Betracht kommen, seien z. B. Aluminiummagnesiumlegierungen mit
einem Magnesiumgehalt von weniger als 13 0/0 oder einem Aluminiumgehalt von mehr
als 8504, Aluminiumlegierungen mit einem Zinkgehalt von höchstens 2o % oder Aluminiumkadmiumlegierungen
mit einem Kadmiumgehalt von höchstens 8o0/0 oder Gemische von Aluminium, Kadmium
und Zink mit einem Zinkgehalt von höchstens 2o % erwähnt.
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Unter Draht ist in, der vorliegenden Anmeldung auch ein geplätteter
Draht oder ein Band zu verstehen, dessen Breite weniger als das Fünffache der Stärke
beträgt.
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Fig. i zeigt die Licht-Zeit-Kennlinie einer bekannten Blitzlichtlampe,
deren Kolben mit einem Durchmesser von 75@mm mit ioo mg Draht in Länge von 50'm
und mit einem Durchmesser von 32 ,u aus einer Legierung von 93 % A1 und 7% Mg gefüllt
ist.
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In Fig. 2 ist die Licbt-Zeit-Kennlinie einer Blitzlichtlampe nach
der Erfindung dargestellt, deren Kolben, ebenfalls mit einem Durchmesser von 75
mm, mit einem Gentisch von 6@5 mg Draht in Länge von 4 m und mit einem Durchmesser
von 9o ,u und 35 mg Draht in Länge von 17 m und mit einem Durchmesser von 32 ,u
gefüllt ist, wobei die beiden Drähte aus einer Legierung von 93% Al und 7% Mg bestehen:.
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Fig. 3 zeigt die der Fig. i entsprechende Blitzlichtlampe I, während
in Fig. 4 die der Fig. 2 entsprechende Blitzlichtlampe II dargestellt ist.
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In Fig. 3 ist mit i der Kolben bezeichnet, der außer mit der Drahtfüllung
2 mit einer Sauerstoffgas.füllung ausgestattet ist. Mit 3 ist schematisch die explosible
Entzündungspäste bezeichnet, die sich auf dem Glühkörper 4 befindet, der durch Vermittlung
der Stromzuführungsdrähte 5 gespeist wird.
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Fig. 4 zeigt den Kolben -6, der mit den erwähnten Drahtfüllungen 7
und 8 sowie mit einer Sauerstoffgasfüllung versehen ist. Mit 9 ist schematisch die
explosible Entzündungspaste bezeichnet, die sich auf dem Glühkörper 1o befindet,
der mittels der Stromzuführungsdrähte r i gespeist wird.
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Die Eigenschaften der beiden Blitzliahtlampen, die, wie bereits -bemerkt,
den gleichen Kolben haben und in beiden Fällen mit ioo mg Blitzlichtdrahtmaterial
sowie mit Sauerstoff unter einem Fülldruck .von 4o'cm gefüllt sind, sind in der
nebenstehenden Tafel vereinigt.
Blitzlichtlampe |
Kolbendurchmesser . . . . . . . . . . . . . . 75 mm 75 |
Legierung 93 '/o Al, 7 °l o Mg ....... (10o mg)
32 ,u = 50 m (65 mg) 90 ,u; (35 mg) 32 fu |
Verzögerungszeit . . . . . . . . . . . . . . . . 1,6 X io-2
Sekunden i,5- X io-2 Sekunden |
Maximumzeit . . . . . . . . . ... . . . . . . . . 4,3 X i0-2
Sekunden 4,3 X io-2 Sekunden |
Lum.Sek....................... 100 000 100 000 |
Max. Lum....................... 4,3 X iog Lum. i,8 x
ioe Lum. |
5o °% Blitzzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . i,8 x
io-2 Sekunden 5,2 X io-2 Sekunden |
25 °/o Blitzzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3,1
X io-2 Sekunden 7,6 x io-2 Sekunden |
Zur Erläuterung der Tafel sei bemerkt, daß in dieser Beziehung
i. Verzögerungszeit = die.zwischen der Einschal- |
tung des Zündstromes und |
dem Anfang der Lichterzeu- |
gung verstreichende Zeit; |
2. Maximumzeit = die zwischen der Einschal- |
tung des Zündstromes und |
dem Zeitpunkt der maxi- |
malen Lichterzeugung ver- |
streichende Zeit; |
3. a°/9 Blitzzeit = die zwischen dem Zeitpunk- |
ten verlaufende Zeit, an |
denen die Lichterzeugung |
a0/6 der maximalen Licht- |
entwicklung beträgt. |