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Elektrische Blitzlichtlampe Die Erfindung bezieht sich auf eine elektrische
Blitzlichtlampe mit zwei in einem geschlossenen, sauexstoftlialtigen Glasgefäß untergebrachten,
leicht entflammbaren Blitzlichtstoffen verschiedener Materialstärke, von denen der
Stoff ,geringerer Stärke in der Nähe der Zündpille angeordnet ist.
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Bei den bekannten Blitzlichtlampen dieser Art, bei denen durch die
kurze Anstiegszeit der Lichtentwicklung und durch die lange Brenndauer .der Blitzlichtlampe
während der höchsten. Lichtleistung insbesondere beim Zusammenarbeiten, mit photographischen
Schlitzverschlüssen gute Ergebnisse :erzielt werden, besteht der Blitzlichtstoff
aus dünnen Folien. Nun ist aber die- Verwendung von Folien als Blitzlichtstoff wegen
der zu ihrer Herstellung erforderlichen teuren. Handarbeit gegenüber der Anwendung
von maschinell billiger herstellbaren Drähten zu kostspielig, noch dazu, wenn ein
Gemisch von mehreren Folien ganz bestimmter verschiedener Stärke ausgewählt werden
muß. Auch behindert die in der Nähe .der Zündpille angeordnete Folie den Streubereich
der bei der Zündung umherfliegenden Teilchen der Zündpille, so daß keine gleichzeitige
Zündung .des gesamten Blitzliichtstoffes eintritt. Bei ausschließlicher Verwendung
von Folien verschiedener Dicke behindert die äußere Folie außerdem die Lichtabstrahlung
der zuerst entzündeten inneren Folie.
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Um diese Nachteile zu vermeiden, um also noch günstigere Abbrennzeiten
zu erhalten, besteht nach der Erfindung der Stoff geringerer Stärke aus einem 15
bis 40 % des Gesamtgewicht:
es des Blitzlichtstoffes betragenden
Drahtknäuel aus dünnen Drähten von höchstens etwa 20,u. Durchmesser, während der
stärkere Blitzlichtstoff ein das Restgewicht des Blitzlichtstoffes ausmachendes
Drahtknäuel aus Drähten von mindestens etwa 35,u Durchmess:er ist.
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Der günstigste zeitliche Ablauf der Lichtentwicklung, deren Höchstwert
etwa 25 bis 35 Millisekunden anhält, wird erreicht, wenn das Gewichtsverhältnis
des Knäuels aus dünnem Draht zu dem aus dickerem Draht 28,5 zu 71,5 beträgt. Beide
Drahtknäuel werden in diesen Lampen von der Zündpille gleichzeitig gezündet, da
die umhergeschleuderten Teilchen der Zündpille durch die Lücken des benachbarten
dünndrähtigen Drahtknäuels hindurchfliegen können. Infolge der kurzen Brennzeit
des Drahtknäuels aus sehr dünnen Drähten wird dann ein rascher Anstieg der Lichtentwicklung
bis zu. ihrem Höchstwert erzielt. Während nun nie Lichtleistung des schneller entflammten
Drahtknäuels aus dünnen Drähten wieder nachläßt, steigt die Lichtleistung des schwerer
zündenden Drahtknäuels aus dickareren Drähten in gleichem Maße an, so daß sich eine
während verhältnismäßig langer Zeit gleichbleibende Gesamtlichtleistung ergibt.
Die Zeitdauer und die Konstanz dieser höchsten Lichtentwicklung der erfindungsgemäßen
Blitzlichtlampen übertreffen noch die mit den bekannten Blitzlichtlampen erzielten
Werte, die neben einem Drahtknäuel noch eine schneller entflammende Metallfolie
oder auch mehrere Metallfolien verschiedener Stärkeenthalten.
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Die Zeichnung zeigt in der Abb. i -eine Blitzlichtlampe gemäß der
Erfindung im Ausführungsbeispiel in Ansicht dargestellt.
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Die Abb.2 zeigt die Lichtstromzeitkurven zweier verschiedener Ausführungsbeispiele
der Blitzlichtlampe nach der Erfindung.
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Die Blitzlichtlampe besitzt, wie üblich, ein glühlampenähnliches Glasgefäß
i, in welchem ein kleiner Zünddraht 2 an den Enden von Stromzuführungsdrähten 3
befestigt ist, die sich durch den Lampenfuß 4. zum Sockel 5 erstrecken. Der Zünddraht
2 trägt eine Zündmasse, die z. B. aus einem Gemisch von Metallpulvern mit einer
leicht sauerstoffabgebenden Verbindung und einem Bindemittel besteht. Die Zündmass
kann. auch noch die dem Zünddraht 2 benachbarten Teile der Stromzuführungsdrähte
3 bedecken. In dem Lampengefäß i ist ein Drahtknäuel 6 aus sehr dünnem Draht von
etwa 2o ,u Durchmesser in der Nähe des Zünddrahtes 2 angeordnet, während
ein weiteres Drahtknäuel? aus dickerem Draht von etwa 35,u. Durchmesser in weiterer
Entfernung von der Zündpille untergebracht ist. Das Gewicht des Drahtknäuels 7 aus
stärkerem Draht beträgt etwa 6o bis 85 % des gesamten Blitzlichtstoffes, so daß
für das Gewicht des Drahtknäuels aus feinerem Draht ein Anteil von 15
bis
4.o % bleibt. Der Lampenkolben i enthält außerdem eine übliche Füllung aus S.auierstoff
oder sauerstoffhaltigem Gas, dessen Druck so bemessen ist, daß der Blitzlichtstoff
vollständig verbrennen kann.
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Die mit zwei erfindungsgemäßen. Bli.tzlichtlampen verschiedener Größe,
d. h. verschiedenen Gesamtgewichts des Blitzlichtstoffes, erhaltenen Lichtstromzeitkurven.
sind in der Abb. 2 dargestellt. Die Kurve A rührt von einer Lampe her, die 5o mg
stärkeren und 2o mg feineren Aluminiumdraht enthält, während die Kurv:eB von einer
größeren Lampe herrührt, die i oo mg stärkeren und 40 mg feineren Draht enthält.
Die Kurven zeigen deutlich, daß nach der Zündung in sehr kurzer Zeit die höchste
Lichtentwicklung bei den Punkten P1 in etwa 18 bis 20 Millisekunden erreicht wird
und daß der erzielte Lichtstromwert während einer für Blitzlichtlampen verhältnismäßig
sehr langen Zeit, nämlich für die Dauer von etwa 25 bis 35 Millisekunden in praktisch
gleicher Höhe, aufrechterhalten wird, um dann bei den Punkten P. jedoch sehr rasch
wieder abzunehmen.