DE97669C

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Info

Publication number: DE97669C
Application number: DENDAT97669D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung, mittelst der vermöge eines Pinsels genau gleich starke Linien von verschiedenster Breite wie mit einer gewöhnlichen Reifsfeder ausgezogen werden können. Der Erfindungsgedanke liegt darin, dafs der Pinsel in einer Stellvorrichtung gehalten wird, die es ermöglicht, die feinsten, sowie die dicksten Linien mit stets genau gleicher Stärke zu ziehen. Es erhellt, dafs durch die Anwendung des Pinsels, welcher bedeutend mehr Farbstoff fafst, eine schnellere Arbeit als mit der nur eine geringe Menge Farbstoff, aufnehmenden Reifsfeder geliefert werden kann.

In der Zeichnung stellt

Fig. ι eine Vorderansicht und

Fig. 2 eine Seitenansicht der Pinselreifsfeder dar.

Fig. 3 und 4 zeigen in ähnlichen Darstellungen eine etwas vereinfachte Form des Erfindungsgegenstandes.

Die Pinselreifsfeder besteht aus einer Hülse e, die an ihrem unteren Ende in eine stumpfe Spitze i ausläuft. In dieser Hülse e ist der Pinselhalter cf mit Reibung verschiebbar eingesetzt. Mittelst einer Schraube b, deren geränderter Kopf b^l im Hülsenkopf e¹ geführt wird, kann der Pinselhalter cf gehoben oder gesenkt werden, da sich im oberen Theile f des Pinselhalters die Mutter der Schraube b befindet.

Wie auf der Zeichnung die Fig. 1 und 2 zeigen, sind die Theile cf durch ein Gelenk d^l verbunden. Drückt man auf den Knopf d, der an der den Pinsel g haltenden Fassung f befestigt ist, so nimmt der Pinsel behufs leichteren Eintauchens die Lage Fig. 2 an, während er für gewöhnlich flach — siehe gestrichelte Lage — an der Hülse e anliegt, α ist ein mit dem Schraubenkopf b¹ verbundener Griff, welcher, wie die Ausführungsform Fig. 3 und 4 zeigt, auch fortgelassen werden kann.

Ebenso kann auch das GeLenk d¹ wegfallen und die beiden Theile cf können aus einem Stück hergestellt sein, wie dies ebenfalls die Fig. 3 und 4 veranschaulichen.

Schliefslich kann der Pinselhalter f auch ganz fortgelassen werden und der Pinsel g mit seinem Stiel oder Kiel unmittelbar verschiebbar in die Führung e eingesetzt sein.

Beim Gebrauch der Pinselreifsfeder taucht man den Pinsel g in den gewünschten Farbstoff (Tusche, Tinte u. s. w.) und regulirt dessen Höhenstand mittelst der Schraube b, so dafs die Pinselspitze mehr oder weniger über die Spitze i hervorsteht, je nachdem man dickere oder dünnere Linien ziehen will. Hierauf legt man die Spitze i gegen die Fläche, auf der die Linie gezogen werden soll, so dafs der Pinsel nach oben liegt (s. Fig. 4), und zieht die Linie wie mit einer gewöhnlichen Reifsfeder. Zur Erreichung gröfster Genauigkeit kann der Pinsel zwei oder auch drei neben einander angeordnete führende Spitzen i erhalten. ,

Die beschriebene Pinselreifsfeder kann auch zum Ziehen von Curven und Kreisen dienen, insbesondere wenn sie an einem Zirkel befestigt wird.

Um die Arbeitsdauer des Apparates zu erhöhen, kann ein kleiner Flüssigkeitsbehälter im Innern des Stiftes cf bezw.f oder am oberen

Theil des Pinsels selbst angebracht werden, in welchem Falle dann ein Theil des in das Reservoir eintauchenden Pinsels den Farbstoff beständig zur Pinselspitze abführt.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Pinselreifsfeder, gekennzeichnet durch eine den Pinsel g tragende, in der Führung e verschiebbare Fassung c f bezw. f, welche durch eine Schraube b derart eingestellt werden kann, dafs die Pinselspitze mehr oder weniger über die Führungsspitze i der Führung e hervorsteht und beim Hingleiten der Spitze i über die Schreib- oder Zeichenfläche eine gleichmä'fsige, mehr oder minder starke Linie zieht.
Die unter i. geschützte Pinselreifsfeder mit einem Gelenk d^x zwischen den Pinselhaltertheilen c und f, zum Zwecke, den Pinsel von der Spitze i abheben und somit leichter in den Farbstoff tauchen zu können.
Eine Pinselreifsfeder der unter ι. geschützten Art, bei welcher der Pinsel mit seinem Stiel oder Kiel in der Hülse e unmittelbar verschieblich ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.