DE976597C - Vom Winkel zwischen Strom und Spannung abhaengiges Widerstandrelais, insbesondere fuer Selektivschutzschaltungen - Google Patents
Vom Winkel zwischen Strom und Spannung abhaengiges Widerstandrelais, insbesondere fuer SelektivschutzschaltungenInfo
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Description
In der Selektivschutztechnik werden vom Winkel zwischen der zu überwachenden Spannung und dem
zu überwachenden Strom abhängige Widerstandsrelais verwendet, die nach ihrer Arbeitsweise als
Kipprelais bezeichnet werden und im Falle eines Fehlers nicht den Fehlerort anzeigen, sondern nur
feststellen, ob die Fehlerstelle innerhalb oder außerhalb einer bestimmten Entfernung liegt. Wegen
der Winkelabhängigkeit dieser Relais ist für solche Zwecke das gegebene ein wattmetrisches
Relais, und man hat deshalb bisher derartige widerstandsabhängige Kipprelais unter Verwendung von
wattmetrischen Systemen gebaut. Zum Beispiel hat man für ein Blindwiderstandsrelais (Reaktanzrelais)
ein elektrodynamisches Wattmeter von Strom und Spannung der Leitung beaufschlagt und
ein zweites wattmetrisches Relais nur vom Strom. Die Achsen der beiden Systeme wurden gekuppelt,
so daß auf den beweglichen Kontakt die Differenz zweier Drehmomente einwirkt, von denen das eine
von dem Produkt aus Spannung und Strom und dem Sinus des eingeschlossenen Winkels, das andere
vom Quadrat des Stroms abhängig ist. Wenn das vom Quadrat des Stroms abhängige Drehmoment
das andere Drehmoment überwiegt oder umgekehrt, kippt das Relais. Das Relais spricht
also auf das Über- oder Unterschreiten eines bestimmten Widerstandes (Reaktanz) an.
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Bei einem anderen bekannten Blindwiderstandsrelais wird ein Induktionsdynamometer verwendet,
dessen beweglicher Kurzschlußrahmen, der sich in einem vom Strom hervorgerufenen Felde bewegt,
- von einer Spannungswicklung induziert wird, die einen Strom führt, der um 900 gegenüber der zu
überwachenden Spannung verschoben ist. Es wirkt also auf das bewegliche System ein der Blindleistung
proportionales Drehmoment. In der kurzgeschlossenen Wicklung wird nun außerdem durch
eine Stromwicklung ein Strom induziert, so daß ein zweites Drehmoment entsteht, das dem Quadrat
des Stromes proportional ist und dem erstgenannten Drehmoment entgegenwirkt. Das Relais kippt
also bei einem bestimmten Blindwiderstandswert.
Eine andere Ausführungsform eines winkelabhängigen Widerstandsrelais besteht darin, daß
die Differenz aus einer der Leitungsspannung proportionalen Spannung und dem Spannungsabfall
in einer nachgebildeten Leitungsstrecke in einem wattmetrischen System mit der Leitungsspannung
verglichen wird.
An Stelle von wattmetrischen Relais könnte man auch Waagebalkenrelais verwenden, denen entsprechende
Größen zugeführt werden. Derartige Relais sind aber bisher nicht gebaut worden, da ein
magnetischer Vergleich wegen der unvermeidlichen Streuung nicht genau durchgeführt werden kann
und diese Relais einen hohen Eigenverbrauch besitzen, so daß sie für Wandlerschaltungen nicht geeignet
sind.
Im Gegensatz zu den bekannten Ausführungen von winkelabhängigen Widerstandsrelais wird gemäß
der Erfindung ein solches Relais in der Weise geschaffen, daß auf ein polarisiertes Relais die
Differenz zweier gleichgerichteter Wechselstromgrößen zur Einwirkung gebracht wird, von denen
mindestens die eine durch geometrische Zusammensetzung von einem der Spannung und einem dem
Strom proportionalen Vektor gebildet wird. Unter einem polarisierten Relais ist dabei ein solches zu
verstehen, dessen Ansprechen nicht nur von der Größe, sondern auch von der Richtung des auf das
Relais einwirkenden Gleichstromes bzw. der Gleichspannung abhängig ist. Ein solches polarisiertes
Relais ist also beispielsweise ein dyiiamometrisches
Relais mit permanenten Magneten oder mit konstanter Erregung oder ein Röhrenrelais unter Verwendung
von Ionen- oder Elektronenröhren. Der δ" große Vorteil der Anordnung nach der Erfindung
besteht darin, daß man mit einem derartigen einfachen Gleichstromrelais ein vom Winkel zwischen
Spannung und Strom abhängiges Widerstandskipprelais schaffen kann, das je nach seiner Erregung
auf verschiedene Widerstandskomponenten anspricht, z. B. auf die Reaktanz, die Resistanz oder
Konduktanz, und das außerordentlich empfindlich ist und infolgedessen nur einen kleinen Eigenverbrauch
besitzt. Die Gleichstromgrößen, welche auf das Relais einwirken, können sehr genau abgeglichen
werden, so daß eine genaue Messung zustande kommt. Der geringe Eigenverbrauch schafft
auch die Möglichkeit,· in wirtschaftlicher Weise die geometrische Zusammensetzung von strom-
und spannungsabhängigen Größen in der Weise zu bilden, daß sich die Spannungsquellen, welche diese
Größen erzeugen, gegenseitig nicht oder nur in sehr geringem Maße beeinflussen. Weiterhin hat man
bei Relais mit permanenten Magneten oder mit kostanter Erregung den Vorteil, daß bei Änderung
des Absolutwertes von Strom und Spannung sich das Drehmoment nur linear ändert, im Gegensatz
zu wattmetrischen Anordnungen, bei denen eine quadratische Abhängigkeit vorliegt.
Wie bereits erwähnt, kann man durch die An-Ordnung nach der Erfindung Widerstandsrelais erhalten,
die auf verschiedene Widerstandskomponenten ansprechen. Dies gelingt durch Zusammensetzung
von strom- und spannungsabhängigen Vektoren entsprechender Größe und Phasenlage. Diese
Zusammensetzung kann in einer Wechselstrombrücke vorgenommen werden, so daß keine Rückwirkung
der vom Strom abhängigen Größe auf die Spannungsquelle, die die spannungsabhängige
Größe erzeugt, eintritt und umgekehrt. Wie die Ausführungsbeispiele zeigen, kann man auch beispielsweise
Wandlerschaltungen anwenden.
Die Zeichnung zeigt verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung. In Fig. 1 wirkt auf ein
Drehspulenrelais 1 mit permanentem Magneten oder konstanter Erregung die Differenz zweier
Gleichströme ein, von denen der eine durch den Gleichrichter 2, der andere durch den Gleichrichter
3 geliefert wird. Sind die beiden Gleichströme gleich groß,^ so ist das Relais stromlos. Überwiegt
der eine oder andere Gleichstrom, so gibt das Relais nach der einen oder anderen Seite Kontakt.
Den Gleichrichtern werden Wechselstromgrößen über Wandler 4 bzw. 5 zugeführt, die gleich der
geometrischen Summe bzw. Differenz aus einem lot>
vom Strom und einem von der Spannung der Leitung abhängigen Vektor sind. Zu diesem Zweck ist
eine Brückenschaltung an den vier gleichen Widerständen 6, 7, 8 und 9 vorgesehen. Den Diagonalpunkten
20 und 21 der Brücke wird ein Strom zugeführt, der der Sekundärwicklung eines Wandlers
14 entnommen wird, dessen Primärwicklung in der Leitung 16 liegt. Ein Widerstand 15 parallel
zur Sekundärwicklung gestattet die Einstellung der Größe des zugeführten Stromes. Die Brücke ist no
in der Stromrichtung unsymmetrisch gemacht, indem in Reihe mit dem Widerstand 6 ein Widerstand
10 und in Reihe mit dem Widerstand 8 ein Widerstand 11 geschaltet ist, der gleich dem
Widerstand 10 ist. Der zugeführte Strom gabelt sich also in zwei Teile, einen Strom i, der die
linken beiden Brückenzweige, und einen Strom k, i,
der die rechten beiden Brückenzweige durchfließt, wobei k Ü>
als / ist. Den Diagonalpunkten 22 und 23 wird ein Strom zugeführt, welcher der Spannung
proportional ist und dem Spannungswandler 12 entnommen wird. Es fließt dann über die
Brückenzweige ein Strom e. In dem linken unteren Brückenzweig wird die geometrische Differenz aus
einem dem Strom und einem der Spannung proportionalen Vektor gebildet. In Fig. 2 ist das Vek-
tordiagramm dargestellt. Durch eine phasendrehende Kunstschaltung 13 wird erreicht, daß
beim Leistungsfaktor 1 der Strom e senkrecht auf dem Strom i steht. Es ergibt sich durch Rechnung
bzw. aus dem Diagramm der Fig. 2, daß das Relais stromlos ist, wenn
ki — e sin φ = i + e sin φ
wird.
Daraus ergibt sich
Daraus ergibt sich
— sin φ = konstant = Reaktanz.
Das Relais kippt also bei Über- oder Unterschreiten eines bestimmten Reaktanz wertes. Das
Relais kann also beispielsweise in Distanzschutzschaltungen angewendet werden, um bei einem Fehler,
der innerhalb einer bestimmten Entfernung liegt, die Auslösung freizugeben. Im i?X-Dia-
ao gramm (Fig. 3), d. h. in einem Diagramm, in welchem
über den Blindwiderstand χ der Leitung der Wirkwiderstandswert R aufgetragen ist, bekommt
die Kennlinie für das Reaktanzrelais eine Gerade g, die senkrecht zur Abszissenachse liegt. Der Abas
stand dieser Geraden vom Nullwert gibt den Wert an, bei welchem das Relais kippt.
Macht man den spannungsabhängigen Vektor e in Phase mit der Spannung, also auch beim Leistungsfaktor
ι in Phase mit dem Strom i, so erhält man ein Resistanzrelais, das bei Über- oder
Unterschreiten einer bestimmten Resistanz (Wirkwiderstand) anspricht. Die Kennlinie eines solchen
Relais ist eine Gerade h parallel zur Abszissenachse.
Wählt man die Phasenverschiebung zwischen dem Vektor e und der Spannung zwischen ο und
oo°, so bekommt man ein Relais, dessen Kennlinie eine Gerade ist, die zur Abzissenachse geneigt
ist.
Im Ausführungsbeispiel ist die Wechselstrombrücke in der Stromrichtung unsymmetrisch. Man
kann sie aber auch in der Spannungsrichtung oder auch in beiden Richtungen unsymmetrisch machen
und bekommt dann ein Widerstandskipprelais, das auf andere Komponenten des Leitungswiderstandes
anspricht.
Hinzuweisen ist noch darauf, daß bei richtigem Abgleich der Brücke, also wenn zwischen den Diagonalpunkten
20 und 21 keine von der Spannung herrührende Spannung und zwischen den Diagonalpunkten
22 und 23 keine vom Strom herrührende Spannung herrscht, der Spannungswandler 12 nicht
auf den Stromwandler 14 zurückwirkt und umgekehrt.
Während bei den bisherigen Ausführungsbeispielen auf beide Gleichrichter elektrisch gekuppelte
Größen (Summe und Differenz zweier Vektoren) einwirken, zeigt das Ausführungsbeispiel der Fig. 4
eine Anordnung, bei der nur die eine Gleichrichteranordnung von elektrisch gekuppelten Größen beeinflußt
wird. Bei der Anordnung nach Fig. 4 wirkt auf die Gleichrichteranordnung 2 die geometrische
Differenz aus einem strom- und einem spannungsabhängigen Vektor, während auf die Gleichrichteranordnung
3 nur ein stromabhängiger Vektor einwirkt. Bei der Anordnung nach Fig. 4 ist wiederum
eine Brücke aus den vier gleichen Widerständen 6, 7, 8 und 9 vorgesehen. Den Diagonalpunkten
20 und 21 wird ein dem Leitungsstrom proportionaler Strom zugeführt, den Diagonalpunkten 22
und 23 ein Strom, welcher der Leitungsspannung proportional ist. Außerdem liegt zwischen den
Diagonalpunkten 20 und 21 ein Widerstand 24 in Reihe mit einem Wandler 26. Der Widerstand 24
wird gleich der Summe der Widerstände 6 und 8 bzw. 7 und 9 gewählt, so daß in ihm der gleiche
Strom fließt wie in den anderen Widerständen. Der Wandler 5, der in dem unteren rechten Brückenzweig
liegt, speist die Gleichrichteranordnung 2, der Wandler 26 speist die Gleichrichteranordnung 3.
Da zwischen den Diagonalpunkten 22 und 23 keine, vom Strom abhängige Spannung und zwischen den
Diagonalpunkten 20 und 21 keine von der Spannung abhängige Spannung herrscht, beeinflussen
sich auch hier Strom- und Spannungswandler nicht gegenseitig. Wählt man den Strom e, der der Spannung
proportional ist, so daß er beim Leitungsfaktor I mit dem Strom in Phase liegt, so ergibt sich
aus der Gleichgewichtsbedingung
oder aufgelöst
+ 2 e i cos φ + e2 = i
— cos φ — — cos φ — konst = Konduktanz,
wobei Z der Scheinwiderstand der Leitung ist.
Das Relais kippt also, wenn die Wirkkomponente 1O"
des Scheinleitwertes HZ (Konduktanz) einen bestimmten Wert unter- oder überschreitet. Der geometrische
Ort hierfür ist im Vektordiagramm der Fig. 5 ein Kreis mit dem Radius i. Dabei ist, wie
aus dem Vektordiagramm hervorgeht, voraus- 1OS
gesetzt, daß der Widerstand 24 gleich ist der Summe der Widerstände 6 und 8 bzw. 7 und 9.
Im .RX-Diagramm bekommt man als Kennlinie
für das Ansprechen des Relais einen Kreis, der symmetrisch zur Ordinatenebene liegt und die "<>
Abszissenachse im Stationspunkt St tangiert. Bei der Anwendung als Leitungsschutzrelais sperrt das
Relais, wenn der Scheinwiderstand außerhalb des Kreises liegt. Das Relais gibt frei, wenn der
Scheinwiderstand Z der Leitung von Station bis zur Fehlerquelle innerhalb des Kreises liegt.
In der Fig. 6 ist die Gerade Z, also der Scheinleitwiderstand für eine Phasenverschiebung von
6o° zwischen Leitungsspannung und Leitungsstrom bei Kurzschluß eingetragen. Da der Kreis α die lao
Abszissenachse im Stationspunkt tangiert, gibt das Relais nur dann frei, wenn der Scheinleitwert unterhalb
eines bestimmten Betrages liegt, der durch den Schnitt der Geraden Z mit dem Kreis gegeben
ist, und wenn die Fehlerquelle in einer bestimmten Richtung von der Station liegt. Liegt die Feh-
lerstelle in der gleichen Entfernung, aber in entgegengesetzter Richtung, so sperrt das Relais. Das
Relais vereinigt also in sich ein Impedanzkipprelais mit einem Richtungsrelais, so daß bei den
Leitungsschutzeinrichtungen ein besonderes Richtungsrelais entbehrlich ist. Bei Auftreten eines
Lichtbogens kann bei einem Kurzschlußwinkel der ' Leitung, der größer als 45 ° ist, in dem Bereich von
c bis c' noch eine Auslösung erfolgen. Der Fehler beträgt aber nur wenige Prozent, und das Relais
kompensiert den Lichtbogen in einem erheblichen Maß. .
Ein solches Relais kann auch beispielsweise verwendet werden, um bei konstanter Spannung die
Übergabeleitung an einem Netzpunkt konstant zu halten, da es bei jeder Abweichung der Wirkleistung
von einem vorgeschriebenen Wert Kontakt macht und damit zur Einregelung der Übergabeleitung
verwendet werden kann. Macht man die Brücke in der Stromrichtung unsymmetrisch, indem man ähnlich wie in Fig. 1
zwei gleiche Widerstände in Reihe mit den Widerständen 7 und 9 einschaltet, oder wählt.man bei
symmetrischer Brücke den Widerstand 24 kleiner als die Summe der Widerstände 7 und 9, so fließt
im Widerstand 24 ein Strom k, i, wenn i der Strom
in den Widerständen 7 und 9 ist, wobei k größer als / ist. Man erhält dann ein Vektordiagramm, wie
es in Fig. 7 dargestellt ist. Das Relais kippt, wenn 30
ki^e = i
ist.
ist.
Im Diagramm der Fig. 6 ist die Kennlinie des Relais ein Kreis b, der zur Qrdinatenachse symmetrisch
ist, die Abszissenachse aber an zwei Punkten schneidet. Das Relais kippt bei verschiedenen
Impedanzwerten, je nachdem, ob die Fehlerstelle rechts oder links von der Station liegt, so daß noch
zusätzlich ein Richtungsrelais verwendet werden muß. Das Relais spricht auf eine Mischfunktion an.
Auch bei den beiden zuletzt beschriebenen Anordnungen kann man durch andere Wahl des Winkels
zwischen dem spannungsabhängigen Strom und der Spannung andere Widerstandskomponenten
erzielen, bei denen das Relais kippt.
In den Ausführungsbeispielen wurde immer der Winkel zwischen dem spannungsabhängigen Vektor
und der Spannung geeignet gewählt. Man kann aber auch diesen Winkel immer auf einem bestimmten
Wert, z. B. Null, halten und dafür den
stromabhängigen Vektor in seiner Phasenlage gegenüber dem Leitungsstrom verschieben.
Bei den bisherigen Ausführungsbeispielen wurden Brückenschaltungen vorgesehen, um eine Rückwirkung
der Spannungsquelle, die den stromabhängigen Vektor erzeugt, auf die Spannungsquelle,
welche den spannungsabhängigen Vektor erzeugt, zu vermeiden und umgekehrt. Eine andere Möglichkeit
besteht in der Verwendung von Wandlerschaltungen, wobei die beiden Wandler, welche die
Gleichrichter speisen, vom Strom oder der Spannung oder von beiden erregt werden und wobei
die jeweils von der gleichen Größe (Strom oder Spannung) erregten Wicklungen in Reihe geschaltet
sind. Um Rückwirkungen der Spannungsquellen aufeinander zu vermeiden, kann man einen dritten
Wandler vorsehen, der über einen entsprechend bemessenen Widerstand geschlossen und mit seinen
von der Spannung und dem Strom erregten Wicklungen so in die Reihenschaltung der beiden anderen
Wandler eingefügt wird, daß die Summe der von den Spannungswicklungen in den Stromwicklungen
erzeugten Spannungen gleich Null ist und umgekehrt.
Ausführungsbeispiele hierfür zeigen die folgenden Figuren: In Fig. 8 ist ein Ausführungsbeispiel
dargestellt, welches der Fig. 2 entspricht und ein Reaktanzrelais ergibt. Es sind drei Wandler 30, 40
und 50 vorgesehen. Die Hilfswicklung 33 des Wandlers 30 speist die Gleichrichteranordung 2,
die Hilfswicklung 43 des Wandlers 40 die Gleichrichteranordnung 3. Die Wicklungen 32, 42 und 52
werden von einem Strom i durchflossen, der dem Leitungsstrom proportional ist. Die Wicklungen
sind in Reihe geschaltet. Die Wicklungen 31, 41, 51
werden von einem der Leitungsspannung proportionalen Strom e durchflossen. Sie sind ebenfalls in
Reihe geschaltet, jedoch so, daß die Wicklungen 41 und 51 im umgekehrten Sinne wie die Wicklung 31
vom Strom e durchflossen wird. In der Wicklung 33 wird die geometrische Summe und in der Wicklung
43 die geometrische Differenz aus einem dem Strom und einem der Spannung proportionalen
Vektor gebildet, wie es in Fig. 2 dargestellt ist. Da der spannungsabhängige Vektor in der Summen-
und Differenzbildung in der gleichen Größe wirksam ist, werden bei gleichen Windungszahlen der
Hilfswicklungen 33 und 43 die Windungszahlen der Wicklungen 31 und 41 gleichgemacht. Damit
der Stromvektor entsprechend der Fig. 2 in der Summen- und in der Differenzbildung in verschiedener
Größe auftritt, wird die Windungszahl der Wicklung 42 von der Windungszahl der Wicklung
30 verschieden gewählt. Um Rückwirkungen zu vermeiden, wird der Wandler 50 gleich dem
Wandler 40 gemacht und mit einem Widerstand 54 belastet, welcher der Bürde des Wandlers 40 entspricht.
Man sieht dann, daß die Summe der Spannungen, die von den vom Strom erregten Wicklungen
in den von der Spannung erregten Wicklungen induziert wird, gleich Null ist und umgekehrt.
Wählt man den Widerstand 54 größer oder kleiner, als es der Bürde des Wandlers 40 entspricht, so
kann man ebenfalls Rückwirkungen vermeiden, muß jedoch dann die Windungszahlen des Wandlers 50
anders wählen.
Eine Anordnung, welche dem Konduktanzrelais entspricht, ist in Fig. 9 dargestellt. Der Wandler
30, dessen Hilfswicklung 33 den Gleichrichter 3 speist, besitzt eine vom Strom durchflossene Wick- lao
lung 32. In Reihe zu ihr liegt die Wicklung 42 des Wandlers 40, der eine von der Spannung erregte
Wicklung 41 besitzt und dessen Hilfswicklung 43 den Gleichrichter 2 speist. Um Rückwirkungen zu
vermeiden, ist ein weiterer Wandler 50 vorgesehen, dessen Stromwicklung 52 in Reihe mit den Wick-
hingen 42 und 32 liegt und dessen Spannungswicklung in Reihe mit der Wicklung 41 liegt und im
entgegengesetzten Sinn wie diese vom Strom durchflossen wird. Die Hilfswicklung 53 wird wieder
über einen Widerstand 54 geschlossen. Wird dieser Widerstand gleich der Bürde des Wandlers 40 gewählt
und sind beide Wandler 40 und 50 gleich, so werden Rückwirkungen vermieden. Sind die Windungszahlen
der Wicklungen 42 und 43 gleich den Windungszahlen der Wicklungen 32 bzw. 33, so
bekommt man ein Konduktanzrelais. Ist das Verhältnis der Windungszahlen der Wicklungen 42
und 43 verschieden von dem Verhältnis der Windungszahlen der Wicklungen 32 und 33, so spricht
das Relais auf eine Mischfunktion an (vgl. Fig. 7). Macht man den Widerstand 54 verschieden von
der Bürde des Wandlers 40, so kann auch in diesem Falle eine Rückwirkung vermieden werden,
wenn man die Windungszahlen des Wandlers 50
ao entsprechend wählt, daß die Summe der Spannungen,
die von den vom Strom erregten Wicklungen in den von der Spannung erregten Wicklungen erzeugt
werden, gleich Null ist und umgekehrt.
Bei den Ausführungsbeispielen der Fig. 8 und 9 wird eine Rückwirkung der Spannungsquelle, welche die stromabhängigen Vektoren liefert, auf die Spannungsquelle, welche die spannungsabhängigen Vektoren liefert, dadurch vermieden, daß ein dritter Wandler mit geeigneter Bürde und Über-Setzungsverhältnis in die Schaltung eingefügt wird. Man kann diesen dritten Wandler auch sparen, falls in Reihe mit den von der Spannung erregten Wicklungen ein großer Widerstand liegt, so daß die Rückwirkungen sehr klein sind.
Bei den Ausführungsbeispielen der Fig. 8 und 9 wird eine Rückwirkung der Spannungsquelle, welche die stromabhängigen Vektoren liefert, auf die Spannungsquelle, welche die spannungsabhängigen Vektoren liefert, dadurch vermieden, daß ein dritter Wandler mit geeigneter Bürde und Über-Setzungsverhältnis in die Schaltung eingefügt wird. Man kann diesen dritten Wandler auch sparen, falls in Reihe mit den von der Spannung erregten Wicklungen ein großer Widerstand liegt, so daß die Rückwirkungen sehr klein sind.
In den Ausführungsbeispielen ist die Schaltung stets so getroffen, daß das Relais von der Differenz
der Ströme beeinflußt wird. Das hat den Vorteil, daß ein Schutz des Relais gegen Überlastung vorhanden
ist, da immer ein Gleichrichter parallel zum Relais liegt. Man kann aber auch das Relais von der
Differenz zweier gleichgerichteter Spannungen erregen, indem jede Gleichrichteranordnung auf
einen Widerstand arbeitet und die Differenz der Spannungen an diesen Widerständen auf das Relais
zur Einwirkung gebracht wird.
Claims (15)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Vom Winkel zwischen Strom und Spannung abhängiges Widerstandsrelais, insbesondere für Selektivschutzschaltungen, dadurch gekennzeichnet, daß das Widerstandsrelais ein polarisiertes Relais ist, auf das die Differenz zweier gleichgerichteter Wechselstromgrößen einwirkt, von denen mindestens die eine durch geometrische Zusammensetzung aus einem der zu überwachenden Spannung und einem dem zu überwachenden Strom proportionalen Vektor gebildet wird.
- 2. Widerstandsrelais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die eine gleichgerichtete Größe gleich der Summe, die andere gleich der Differenz aus einem der Spannung und einem dem Strom proportionalen Vektor ist und daß der Absolutbetrag des einen (strom- oder spannungsabhängigen) Vektors in der geometrischen Summe verschieden ist vom Absolutbetrag des von der gleichen Größe abhängigen Vektors in der Differenz.
- 3. Widerstandsrelais nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Absolutbeträge des stromabhängien Vektors in der geometrischen Summe und Differenz verschieden, die Absolutbeträge des spannungsabhängigen Vektors dagegen gleich sind.
- 4. Widerstandsrelais nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der strom- und der spannungsabhängige Vektor beim Leistungsfaktor / der Leitung um 900 gegeneinander verschoben sind (Reaktanzrelais).
- 5. Widerstandsrelais nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der strom- und der spannungsabhängige Vektor beim Leistungsfaktor I der Leitung phasengleich sind.
- 6. Widerstandsrelais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die eine gleichgerichtete Wechselstromgröße gleich der geometrischen Differenz aus einem dem Strom und einem der Spannung proportionalen Vektor, die andere gleich einem stromabhängigen Vektor ist.
- 7. Widerstandsrelais nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Absolutwert des stromabhängigen Vektors, der zur Bildung der geometrischen Differenz dient, gleich ist dem Absolutwert des stromabhängigen Vektors, der allein gleichgerichtet wird.
- 8. Widerstandsrelais nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß beim Leistungsfaktor / der strom- und der spannungsabhängige Vektor phasengleich sind (Konduktanzrelais).
- 9. Widerstandsrelais nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Absolutbetrag des stromabhängigen Vektors, der zur Bildung der geometrischen Differenz dient, verschieden ist vom Absolutbetrag des stromabhängigen Vektors, der allein gleichgerichtet wird (Mischrelais) .
- 10. Widerstandsrelais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltung so ge- no troffen ist, daß die Spannungsquelle, welche die stromabhängigen Vektoren erzeugt, die Spannungsquelle, welche die spannungsabhängigen Vektoren erzeugt, nicht beeinflußt und umgekehrt.
- 11. Widerstandsrelais nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine Wechselstrombrücke vorgesehen ist, deren einem Diagonalpunkt ein von der zu überwachenden Spannung abhängiger Strom und deren anderem Diagonalpunkt ein von dem zu überwachenden Strom abhängiger Strom zugeführt wird.
- 12. Widerstandsrelais nach Anspruch 2 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Brücke in der einen Richtung symmetrisch, in der anderen unsymmetrisch ist.309 755/6
- 13- Widerstandsrelais nach Anspruch 3 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Brücke in der Stromrichtung unsymmetrisch ist.
- 14. Widerstandsrelais nach Anspruch 7 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Diagonalpunkten, denen der Strom zugeführt wird, ein weiterer Zweig angeschlossen wird, dessen Strom dem einen Gleichrichter zugeführt wird.
- 15. Widerstandsrelais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die eine gleichzurichtende Wechselstromgröße der Hilfswicklung eines Wandlers, die andere der Hilfswicklung eines zweiten Wandlers entnommen wird, die vom Strom oder der Spannung oder beiden erregt sind, wobei die von der gleichen Größe (Strom oder Spannung) erregten Wicklungen in Reihe geschaltet sind, und daß ein dritter Wandler vorgesehen ist, dessen Hilfswicklung über einen Widerstand solcher Größe geschlos- ao sen und mit seinen vom Strom erregten Wicklungen so in die Reihenschaltung der beiden anderen Wandler eingefügt ist, daß die Summe der von den Spannungswicklüngeh in den Stromwicklungen erzeugten Spannungen gleich Null ist und umgekehrt.In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 201 829.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen©309 755/6 12.63
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1948P0011631 DE976597C (de) | 1948-10-02 | 1948-10-02 | Vom Winkel zwischen Strom und Spannung abhaengiges Widerstandrelais, insbesondere fuer Selektivschutzschaltungen |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1948P0011631 DE976597C (de) | 1948-10-02 | 1948-10-02 | Vom Winkel zwischen Strom und Spannung abhaengiges Widerstandrelais, insbesondere fuer Selektivschutzschaltungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE976597C true DE976597C (de) | 1963-12-12 |
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ID=582833
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DE1948P0011631 Expired DE976597C (de) | 1948-10-02 | 1948-10-02 | Vom Winkel zwischen Strom und Spannung abhaengiges Widerstandrelais, insbesondere fuer Selektivschutzschaltungen |
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---|---|
DE (1) | DE976597C (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2201829A (en) * | 1937-12-21 | 1940-05-21 | Gen Electric | Protective apparatus |
-
1948
- 1948-10-02 DE DE1948P0011631 patent/DE976597C/de not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2201829A (en) * | 1937-12-21 | 1940-05-21 | Gen Electric | Protective apparatus |
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