DE575127C - Schutzschaltung fuer parallel geschaltete Leiter einer Energieverteilungsanlage - Google Patents
Schutzschaltung fuer parallel geschaltete Leiter einer EnergieverteilungsanlageInfo
- Publication number
- DE575127C DE575127C DES83849D DES0083849D DE575127C DE 575127 C DE575127 C DE 575127C DE S83849 D DES83849 D DE S83849D DE S0083849 D DES0083849 D DE S0083849D DE 575127 C DE575127 C DE 575127C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- currents
- relay
- current
- field
- wattmetric
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H7/00—Emergency protective circuit arrangements specially adapted for specific types of electric machines or apparatus or for sectionalised protection of cable or line systems, and effecting automatic switching in the event of an undesired change from normal working conditions
- H02H7/26—Sectionalised protection of cable or line systems, e.g. for disconnecting a section on which a short-circuit, earth fault, or arc discharge has occured
- H02H7/267—Sectionalised protection of cable or line systems, e.g. for disconnecting a section on which a short-circuit, earth fault, or arc discharge has occured for parallel lines and wires
Landscapes
- Emergency Protection Circuit Devices (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
24. APRIL 1933
24. APRIL 1933
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21c GRUPPE 6800
Patentiert im Deutschen Reiche vom 27. Januar 1928 ab
Um parallel verlaufende elektrische Leitungen zu überwachen, vergleicht man ihre
Ströme miteinander. Sobald das normale Verhältnis der Ströme sich ändert, spricht
ein Auslöserelais an, das die Leitungen abschaltet. Sind beide parallelen Leitungen einander
in jeder Beziehung gleich, so fließen auch die gleichen Ströme, und es ist leicht,
ein Relais anzuordnen, das nicht anspricht,
to solange diese Gleichheit erhalten bleibt, sondern die Strecke erst dann abschaltet, wenn
durch Kurz- oder Erdschluß der Strom in der einen Leitung größer wird als der in
der anderen. Haben beide Leitungen verschiedenen Wirkwiderstand, so daß die beiden
Ströme sich nur durch ihre Größe unterscheiden, so kann man durch Verwendung von Stromwandlern mit verschiedener Windungszahl
diese Ungleichheit für den Relais-Stromkreis leicht beseitigen. Haben sie dagegen
verschieden großen Blindwiderstand oder verschieden großen Blind- und Wirkwiderstand, so ist es nicht ohne weiteres
möglich, ihre Differenz gleich Null zu machen!
Gemäß der Erfindung werden nun von den Leitungsströmen Ströme solcher Größe abgeleitet,
die normalerweise einen Differenzstrom (Differenzfeld) ergeben, der gegen den Strom (Feld) eines Leiters oder die geometrische
Summe beider abgeleiteter Ströme (Felder) um einen solchen Winkel versetzt ist, daß in einem wattmetrischen Relais kein
Drehmoment entwickelt wird. Hierzu wird ein gewöhnliches wattmetrisches Relais verwendet,
dessen festes und bewegliches System man mit Strömen speist, die bei fehlerlosem
Zustande der Leitung um 90 ° gegeneinander versetzt sind. Wenn durch entsprechende
Abmessung der Stromwandler die absolute Größe der dem Relais zugeführten Einzelströme
gleichgemacht wird, so ist die Summe der Einzelströme gegenüber ihrer Differenz
immer — unabhängig von der Phasenverschiebung der Einzelströme untereinander—
um 900 verschoben; das wattmetrische Relais bleibt also in Ruhe und spricht erst an,
wenn durch einen Fehler in der einen Leitung die Einzelströme nicht mehr gleich groß
sind und damit diese Phasenlage verändert wird. Man kann aber auch die Windungszahlen der Stromwandler so bemessen, daß
die Differenz der Einzelströme um 90 ° gegen einen der Einzelströme verschoben ist und
diesen Einzelstrom durch das eine Spulensystem, die Differenz durch das andere Spu-■lensystem
leiten.
Die Erfindung bewährt sich insbesondere zum Schutz eines Kabels, das durch besondere
Isolierung eines Leiters in zwei ungleiche parallele Leitungen unterteilt ist. Liegt die eine innerhalb der anderen, so ist
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dipl.-Ing. Martin Cordes in Frankfurt a. M.
ihre Selbstinduktion größer, der in ihr fließende Strom also gegen den im äußeren
Kabelquerschnitt phasenverschoben.
Ein solches Kabel ist beispielsweise in Abb. ι dargestellt. Das Kabel besteht aus
einer Reihe von Adern i, die eine Ader 2 konzentrisch umgeben und von ihr durch
eine besondere Isolation 3 elektrisch isoliert sind. Die Anordnung der Stromwandler an
einem Ende des Kabels ist in Abb. 2 dargestellt. Die Gesamtheit der Adern 1 ist als die
eine, der Leiter 2 als die zweite von zwei parallelen Leitungen gezeichnet. Die Teilströme
sind mit J1 und J2 bezeichnet. Zwei
Stromwandler 4 und 5 .mit verschiedenen Windungszahlen sind durch Verbindungsleitungen
6 und 7 hintereinandergeschaltet. Außerdem sind zwei gleiche Pole, der Wandler
durch die Leitung 8 miteinander verbunao den. In der Leitung 6 fließt dann der Sekundärstrom I1, in der Leitung-7 der Sekundärstrom
I2, in der Leitung 8 der Differenzstrom
is. Die Windungszahlen der Wandler 4 und 5 sind so bemessen, daß die Sekundärströme
I1 und i2 einander gleich werden.
Abb. 3 zeigt die Schaltung des wattmetrischen Relais. Das eine Spulensystem, beispielsweise
das feste, besteht aus zwei Spulen 9 und 10, deren erste vom Strom I1 und
deren zweite vom Strom u durchflossen wird. Die bewegliche Spule 11 wird von der Differenz
i% beider Ströme durchflossen.
In Abb. 4 ist das Diagramm der Sekundärströme gezeichnet. Da die Selbstinduktion
des inneren Leiters 2 großer ist als die der äußeren Leiter I, sind die Ströme J1 und J2
und daher auch die Sekundärströme I1 und i2
in ihrer Phase gegeneinander verschoben, und die Abbildung zeigt, daß I1 + L auf ia senkrecht
steht.
Eine andere Schaltung ist in Abb. 5 dargestellt. Hier ist das feste Spulensystem 9,
10 nur vom Strom I1 erregt, das bewegliche
System ebenso wie bei Abb. 3 vom Strom i3. Das hierzu gehörige Stromdiagramm zeigt
Abb. 6. Durch Bemessung der Stromwandlerwindungen ist der Sekundärstromi2 so weit
vergrößert, daß die Differenz i3 auf I1 senkrecht
steht, so daß das wattmetrische Relais bei fehlerlosem Zustande der Leitung auch
hier in Ruhe bleibt.
Damit das Auslöserelais schon bei möglichst geringfügigen Beschädigungen des
Kabels in Tätigkeit tritt, stellt man es so empfindlich wie möglich ein. Macht man zu
diesem Zweck die Direktionskraft, welche das bewegliche System in der Nullage hält, eben
nur so groß, daß das Relais bei geringer Belastung des Kabels durch die auch im fehlerlosen
Zustande unvermeidlichen Abweichungen nicht zum Ansprechen gebracht wird, so liegt die Gefahr vor, daß diese Abweichungen
bei starker Belastung bereits ausreichen, um das Relais unerwünschterweise ansprechen zu
lassen. Daher wird gemäß der weiteren Erfindung eine Direktionskraft verwendet, die
proportional der Belastung des Kabels ist, und zwar ist es zweckmäßig, die Direktionskraft abhängig von dem im inneren Leiter
fließenden Strom zu machen. Wird das ,Kabel beschädigt, so wächst im allgemeinen
zunächst der Strom;- im äußeren Leiter an, und durch dieses Anwachsen wird die Direktionskraft
dann nicht vergrößert, die Empfindlichkeit des Relais also nicht herabgesetzt.
Ein Relais mit einer vom Strom i2 abhängigen
Direktionskraft ist in Abb. 7 schematisch gezeichnet. Das feststehende. System
besteht aus den Spulen 12 und 13, die vom Strom I1 durchflossen werden. Die bewegliche
Spule 18 ist vom Strom is durchflossen.
Sie trägt einen Arm 14, an dessen Ende ein Eisenkern 15 befestigt ist, der bei Mittellage
der Spule 18 im Innern einer Spule 16 liegt. Diese wird vom Strom i2 durchflossen. Die
Spule 16 ist daher bestrebt, die bewegliche Spule in ihrer Mittellage zu halten. Der Arm
14 kann gleichzeitig den Auslösekontakt 17 tragen. Damit das Relais in den Zeiten, in
denen das Kabel ganzlich unbelastet ist, nicht jeder Direktionskraft entbehrt und damit eine
Stromzuführung vorhanden ist, muß außerdem eine nicht gezeichnete Feder angebracht
sein, die es auch in diesem Falle in der Nulllage hält, deren Kraft aber gegenüber der
Direktionskraft der Haltespüle 16 verschwindend klein sein kann.
Tritt ein Kurzschluß am Kabel dicht an dem von der Stromzuführung abgewandten
Ende auf, so wird dieser Kurzschluß auch durch den inneren Leiter gespeist, so daß in
der Primärwicklung der an diesem Ende liegenden Stromwandler der Strom J2 gleich dem
Strom J1 wird, wenigstens soweit es sich um die Fehlerströme handelt. In Abb. 8 ist dieser
Fall dargestellt. Die beiden Leiter 1 und 2 werden vom linken Ende her gespeist.
Dicht vor den am rechten Ende liegenden Stromwandlern 4 und 5 ist bei F- ein Kurz-Schluß
oder ein Erdschluß entstanden. Ein Teil J1 des Fehlerstromes fließt über den Leiter
ι unmittelbar in' die Fehlerstelle, der andere Teil J2 fließt über den Leiter 2 durch
die Primärwicklung des Stromwandlers 5, den Knotenpunkt 20 und durch die Primärwicklung
des Stromwandlers 4 zur Fehlerstelle F. Im Relais selbst wird also der Sekundärstrom
ig ein im umgekehrten Verhältnis der Windungszahlen Vielfaches des Stromes
I1 sein. Es kann daher zweckmäßig sein,
an dem von der Stromquelle abgewandten
Ende die Haltespule 16 vom Strom I1 erregen
zu lassen. Auch ist es in diesem Falle günstiger, auf das Relais die Summe der Ströme I1 und i2 gemäß Abb. 3 und 4 einwirken
zu lassen.
Claims (5)
- Patentansprüche:i. Schutzschaltung für parallel geschaltete Leiter einer Energieverteilungsanlage, welche infolge ungleicher Dimensionierung oder Anordnung betriebsmäßig in der Phasenlage oder in Phasenlage-und Größe voneinander abweichende Ströme führen, mit Hilfe eines wattmetrischen Schutzrelais, dadurch gekennzeichnet, daß von den Leitungsströmen Ströme solcher Größe abgeleitet werden, die normalerweise einen Differenzstrom (Differenzfeld) ergeben, der gegen den Strom (Feld) eines Leiters oder die geometrische Summe beider abgeleiteter Ströme (Felder) um einen solchen Winkel versetzt ist, daß im wattmetrischen Relais kein Drehmoment entwickelt wird.
- 2. Schutzschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das eine Feld eineS wattmetrischen Relais der geometrischen Summe, das andere Feld der geometrischen Differenz der normalerweise nur in ihrer Größe übereinstimmenden abgeleiteten Ströme entspricht.
- 3. Schutzschaltung nach Anspruch 1, wobei die Summe und die Differenz der zu vergleichenden Ströme ein wattmetrisches Relais erregt, dadurch gekennzeichnet, daß von jedem der beiden Ströme ein Stromwandler erregt wird, dessen Windungszahl so bemessen ist, daß das von dem einen Spulensystem des wattmetrischen Relais hervorgebrachte, der geomeirischen Summe der Sekundärströme der Wandler entsprechende Feld um 90 ° verschoben ist gegenüber dem im anderen Spulens3rstem von der Differenz der Sekundärströme erzeugten Feld.
- 4. Schutzschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die bewegliche Spule (18) des Auslöserelais eine Direktionskraft hat, die proportional dem in einem parallelen Leiter fließenden Strom ist.
- 5. Schutzschaltung nach Anspruch 4 für ein Kabel, bei dem der eine parallele Leiter den anderen konzentrisch umschließt, dadurch gekennzeichnet, daß die Direktionskraft des Auslöserelais proportional dem in dem inneren Leiter fließenden Strom ist.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES83849D DE575127C (de) | 1928-01-27 | 1928-01-27 | Schutzschaltung fuer parallel geschaltete Leiter einer Energieverteilungsanlage |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES83849D DE575127C (de) | 1928-01-27 | 1928-01-27 | Schutzschaltung fuer parallel geschaltete Leiter einer Energieverteilungsanlage |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE575127C true DE575127C (de) | 1933-04-24 |
Family
ID=7511299
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES83849D Expired DE575127C (de) | 1928-01-27 | 1928-01-27 | Schutzschaltung fuer parallel geschaltete Leiter einer Energieverteilungsanlage |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE575127C (de) |
-
1928
- 1928-01-27 DE DES83849D patent/DE575127C/de not_active Expired
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE575127C (de) | Schutzschaltung fuer parallel geschaltete Leiter einer Energieverteilungsanlage | |
DE423665C (de) | Messeinrichtung fuer ein elektrisches System | |
DE210508C (de) | ||
DE567079C (de) | Einrichtung zur Verhinderung des Bestehenbleibens von Fehlerstroemen, beispielsweise bei Erdschluessen in elektrischen Anlagen | |
DE456202C (de) | Unsymmetriestromwandler | |
CH432633A (de) | Selektivschaltung, insbesondere für Höchstspannungsanlagen | |
AT207927B (de) | Strombegrenzungsdrossel | |
DE522563C (de) | Anordnung zum Anzeigen von Fehlern in elektrischen Maschinen und Apparaten durch ein Relais | |
DE568147C (de) | Schutzschaltung | |
DE512150C (de) | Elektrisches Schutzsystem mit zwei UEberwachungsdraehten | |
DE648301C (de) | Gestellschlussschutzanordnung zur Erfassung des Gesellschlusses am Sternpunkt oder in unmittelbarer Naehe des Sternpunktes der Wicklungen dreiphasiger Maschinen und Apparate | |
DE206388C (de) | ||
DE604359C (de) | ||
DE493807C (de) | Elektrische Schutzanordnung fuer Speise- oder sonstige Leiter oder Leitergruppen | |
DE96824C (de) | ||
DE569515C (de) | Selektiver Erdschlussschutz fuer Kabel, Maschinen, Transformatoren und sonstige elektrische Apparate | |
DE530144C (de) | Transformator zur Serienueberlagerung von Starkstromnetzen mit Stroemen netzfremder Frequenz mit einer Kompensationswicklung, deren Feld der vom Netzstrom durchflossenen Transformatorwicklung entgegengesetzt gerichtet ist | |
DE533480C (de) | Erdschlussschutzeinrichtung | |
DE593908C (de) | Schutzvorrichtung fuer elektrische Hochspannungsnetze | |
AT214002B (de) | Schaltungsanordnung zur selektiven Abschaltung von Erdkurzschlüssen auf Drehstrom-Doppelleitungen | |
DE400611C (de) | Stoerungsrelais fuer Netzteile | |
DE617475C (de) | Anordnung zur Erdschlusserfassung in Gleichstromsystemen mit Nulleiter | |
DE573511C (de) | Anordnung zum Steuern elektrischer Schalt-, Mess- oder Anzeigevorrichtungen | |
DE238150C (de) | ||
DE425754C (de) | Schutzeinrichtung fuer parallele elektrische Stromleitungen |